Severa fühlte sich irgendwie unwohl, gar schmutzig nach diesem Gespräch mit ihrem Bruder. Sie wollte es doch nicht glauben. Lag sie wirklich so falsch mit ihren Gefühlen? Sie verfluchte innerlich alle Männer, ihren Bruder und Dragonum auch. Sera, ich will ins balneum, du kommst mit, sag den Sklaven, sie sollten alles vorbereiten und ich will ungestört sein. Der Ton war scharf und duldete keine Widersprüche, was von Sera sowieso sehr selten kam. Und nimm meine Lieblingstunika mit. Severa wußte, dass ihre Sklavin dieses Befehl nicht gut heißen wird. Sie lauerte regelrecht darauf, dass Sera ihr den Vorwand gibt, um auszuflippen und dadurch ihre verstauchte Wut auf dem Rücken der Sklavin austragen zu können. Die Lieblingstunika war nichts anderes als ein Stück weiches Stoffes, zu lang und mindestens 3 Nummer zu groß, so dass Severa darin wie in einem Sack verpackt aussah. Der Vorteil war jedoch, dass sie sich bequem auf einer Kliene machen konnte, ohne ständig darauf zu achten, dass ihre Füsse zugedeckt oder der Stoff zum Zerreißen angespannt waren. Severa trug dieses Monstrum zu gern. Ihre Sklavin hat schon mehrmals versucht, den Stoff wegzuwerfen, doch beim letzten Mal wurde sie erwischt und ..Sera mochte sich seitdem nicht daran erinnern und betrachtete das Stück als ihren perönlichen Feind. Severa entkleidete sich. Der junge Körper sehnte sich nach dem warmen Wasser. Mit viel Lärm warf sich Severa in die Umarmung dieser Gewalt, die sie aufnahm und umschling mit der warmen Fürsorglichkeit. Sera! was machst du da! Komm her! Das Wasser ist wunderschön warm! Sera wedelte nur mit ihrem Kopf als NEIN-Zeichen und Severa ließ sie in Ruhe. Die wohlige Wärme umspielte ihren Körper und entspannte ihn. Wie hat dir eigentlich Dragonum gefallen, Sera? Du bist doch nicht nur eine Sklavin, sondern sogar eine Frau. Nun sag mir schon? Ist er nicht... Severa suchte nach dem Wort Ist er nicht groß und kräftig? und dazu noch ..ach, egal sagte Severa plötzlich. Nach einer Weile stieg sie aus dem Becken und wurde sorgfältig von ihrer Sklavin abgetupft und angekleidet. Bringe mir was zu trinken und etwas leichtes aus der Küche, Sera. ich will allein sein.
Beiträge von Octavia Severa
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Er ist anders! Ich spüre es irgendwie erwiderte Severa und schmiegte ihre Wange an seine Toga. Er hörte ihren Herzschlag. Dass Severa für Cato ihre Hand ins Feuer legt, wie auch für den Vater, wußte Cato all zu gut. Aus diesem und einigen anderen Gründen war er so nachsichtig mit Severa. Aber ich werde nichts tun, was uns gefährdet werden kann. Ach, vergessen wir das lieber! Steht noch deine Einladung zum Kaufbummel, mein geliebter Bruder? Severa lachte leise und ein schelmisches kindliches Lächeln zeigte sich auf dem jungen Gesicht der Octavia. Sag mal, warst du mal schon verliebt, mein großer Bruder? Severa sah jedoch seinen Blick und sagte schnell hinter ihrer Frage her. Aber lassen wir dieses Gespräch für später. Ich bin ziemlich müde, Cato. Vaters Abreise und ich muß morgen früh aufstehen, um mich zum Unterricht vorzubereiten. wollen wir uns nicht für übermorgen nachmittag verabreden, zum Marktviertel zu gehen? so kannst du deine Zeit einplanen und ich werde ausgeruht. Was sagst du?
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Was ich glaube, dass du zu viel Sorgen und Gedanken machst. Ich habe Dragonum nur ein Mal gesehen und mit ihm gesprochen, Bruder. Meine Güte! Ja, er hat mir sehr gefallen und ja, ich habe mich mit ihm sehr gut verstanden, aber aus einem einzigen Funken soll doch nicht sofort ein loderndes Feuer ausbrechen! Severa stellte sich nur für einen Moment, wie diese kräftigen Hände sie umarmen und .... Cato, nun schalte deinen Verstand ein. Dragonum war nett zu mir, ich war nett zu ihm, wie es eben unter Verwandten... Übrigens, in welcher Verwandschaft steht unsere Familie mit seiner? Severa lächelte beruhigend zu ihrem Bruder.
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Ich habe es verstanden, Cato Ihr Stolz war ihr Schild. Bitte, beleidige mich nicht, dass ich unserer Familie Schande bringen will. Laß uns über was anderes reden. Bist du eigentlich mit meinen Vorhaben zufrieden? Severa meinte natürlich ihr Bestreben sacerdos zu werden. Im Inneren ...sie wird Detritus fragen. Irgendwie wollte sie nicht aufgeben. Doch erstmal war es notwendig, Cato zu beruhigen. Aber zu seiner Feier muß ich erscheinen, sonst fällt es auf und dann ist alles noch schlimmer, meinst du nicht? Ich habe ja meine Teilnahme schon zugesagt.
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Severa blickte auf Cato und seufzte leise. Gut, dass ich mit dir gesprochen habe, Cato. Dieses Gespräch bleibt unter uns. Bitte erzähle nicht einmal unserem Vater darüber. Dafür verspreche ich dir keine Dummheiten zu machen. Severa fühlte sich elend...
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Ihr Gesicht lief rot und sie schlug wütend auf seinen Oberarm Nichts läuft es da! Hörst du? Nichts! Er ist ein Octavier, na und? Unsere Verwandschaft! Er wußte nicht einmal, wer unser Vater ist! Verwandschaft! Die Verwandschaft hat unseren Vater nach Hispania geschickt. Oder meinst du, ich bin so klein und dumm? Hat er hier eine Unterstützung bekommen? Von seiner Verwandschaft? Sie zischte diese Sätze und blickte zur Tür, hoffend, dass sich kein Sklave in der Nähe aufhielt. So dumm bin ich auch nicht fügte sie hinzu Severa blickte zu ihrem Bruder und seufzte. Ihre Stimme wurde sanft und verträumt Ich traf ihn im Garten und wir unterhielten uns. ÜBER ROSEN erhob sie ihre Stimme und versuchte ihren Bruder nicht anzusehen, um sein Grinsen nicht zu ohrfeigen. JA, ÜBER ROSEN! Severa beruhigte sich ein wenig und tippte an ihrer Unterlippe Sag mir, Cato, ist das ein unüberwundbares Problem, dass er ein Octavier ist? Ihr Blick glich einem des kleinen Mädchens, das von ihrem Bruder JA hören will.
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Severas Augen leuchteten bei diesem Anblick, dabei dachte sie natürlich an vielerlei Möglichkeiten, das Geld auszugeben. Severa wußte um den guten Geschmack ihres Bruders. Ich muß ..ich muß sehr gut aussehen, Bruder. Es ist mir sehr wichtig. Ich habe vor ein paar Tagen einen... einen.. Severa errötete und ein Lächeln umspielte ihre Lippen. so schnell war Kummer um ihren Vater vergessen. Er heißt Tiberius Octavius Dragonum. Er wird eine Feier geben, zu seiner Ernennnung zum Tribun der Vegiles und zu Ehren unseres Paters. Bruder...was für ein Mann! Nun, das war das erste Mal, dass Severa überhaupt einen Mann als einen Mann ansah. Seine sturre flippige kleine Schwester wird doch langsam erwachsen? Auf jeden Fall schien sie für den Octavier regelrecht zu schwärmen.
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Ich weiß. Severa wollte schon ihre Nase an seine Toga wischen, doch sie war kein kleines Mädchen mehr. Aber im Frühling darf ich nach Hispania reisen! Vater hat es mir versprochen! Severa lächelte zu ihrem Bruder. Wie geht es dir, Cato? Ich war ein paar Mal bei dir, doch du warst immer unterwegs. Bist du in Eile, oder hast du noch Zeit, mir ein wenig Gesellschaft zu leisten? Am Tage bin ich auch nicht hier sondern im Tempel. Cato.. Severa machte eine Pause und blickte zu ihrem Bruder. Der Blick zeigte eindeutig, dass sie etwas von ihm wollte und dieses etwas wird sie solange wollen, bis sie dieses etwas bekommt Catoooo.., ich brauche Geld für neue Kleider. Ich wurde nähmlich zu einer Feier eingeladen Severa funkelte stolz mit ihren grünen Augen. Und ich male mir in Gedanken.... Ihre Lippen grinsen in einem schelmischen Lächeln. Sie wußte, ihr Bruder würde lieber ihr das Geld geben, als Severa zuhören, welche Farbe sie für ihre Stola haben will, welche Spangen sie auf dem Markt sah und was dazu noch passen würde.
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Es war nur eine vorübergehende Schwäche. Glaube mir. Doch ich würde gern mit dir etwas besprechen, was mich beschäftigt, wenn du Zeit für mich hast. Die Theorie ist gut und schön, doch deine erste Erzählung über deine Versuche.. Severa wollte ihren Mentor nicht bloßstellen. hat mich zum Entschluß gebracht, dass ich mir mehr praktisches wünsche. Wäre es also möglich, dass ich eine Priesterin oder einen Priester oder gar dich zu einem Opferfest begleite und mitmache? Bitte, es ist mir sehr wichtig. Über ihre Ideale schämte sie sich mit Aquilius zu reden. Nur so kann ich mich selbst überprüfen, ob ich für den Dienst den Göttern geeignet bin. Was nutzt mir all meine Kenntnis, wenn ich feststelle, dass es mir nicht möglich ist, Riten durchzuführen. Ich hoffe, du verstehst mich. Heute fährt mein Vater nach Hispania. Ich würde gern nach Hause gehen und ihm gute Reise wünschen.
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Eine Feier? Aber natürlich werde ich gern diese Gelegenheit nutzen. Severa verabschiedete sich lachend. bis zur Feier bleibt noch nicht so viel Zeit, oder? Severa übergab den Strauß ihrer Sklavin, die mit mehr als Erleichterung aufatmete. Beide schienen keine Worte zu benötigen. Ein Kopfnick in Richtung Wohnbereiches und schon verschwand Sera dorthin. Severa blickte in seine Augen, als ob sie eine Antwort auf ihre Frage suchte. Verspielt nahm sie seinen Weinbecher und trank einen Schluck. Danach drehte sie sich um und verließ mit grazilen Schritten den Garten.
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Severa saß am Fenster und versuchte, ihre geröteten Augen mit kaltem Wasser und ein paar Salben zu beruhigen. Das Klopfen schallte in ihrem Kopf und sie verzerrte das Gesicht. Sera, gehe und öffne die Tür. Wenn es nicht gerade der Kaiser selbst ist, so will ich keinen sehen! Meine augen gleichen den roten Augen eines weissen Hasen! Sera stand auf und öffnete die Tür. Severa hörte die Stimme ihres Bruders. Schnell wie eine Katze, sprang sie hoch und schon hing sie am Hals von Cato. Vater ist wieder auf Reisen meckerte sie laut. als ob er nicht genug Zeit in Germania verbracht hat! Ihre weichen Lippen schmollten.
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Diese Handschuhe? Severa wisperte und verschluckte sich. Das hat sie nun wirklich nicht erwartet. Nahm er sie wirklich ernst? Sie hustete und ihr Blick schien zuerst erstaunt und dann verlegen zu sein. ich kann dieses Geschenk nicht nehmen. Ihre Stimme wurde plötzlich leise und die Wangen erröten sanft. Ihr Gesicht wurde ernst und die Lippen öffnen sich leicht. Wenn ich dich mit meinem Mißtrauen beleidigt habe, so tut es mir leid. Wirklich, wirklich. Mein Vater sagt, ich bin einfach zu übermütig. Severas Lächeln war reumütig genug, um wahr zu sein. Weißt du was? sagt sie plötzlich und drückt die Handschuhe an ihr Herz Ich nehme dieses Geschenk, aber nur, um sie dir zurückzugeben. Ich muß jetzt zu meinem Vater und dann zum Tempelbezirk. Severa hielt die Handschuhe immer noch an ihr Herz gedrückt. Eigentlich dachte sie, als sie über Beweise sprach, dass er einfach ihr eine formelle Einladung ausspricht, doch diese Geste mit dem Geschenk... Severa war überwältigt.
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Ich würde dir gern glauben Ihre Augen funkeln in ihrer grünen Farbe kess, als ob Sever etwas im Schilde führte. doch in deinem Versuch, mich zu überzeugen, sitzt zu viel Zweifel. Was wirst du einem Soldaten sagen, wenn er damit anfängt.. Severa schlägt mehrmals mit den Wimpern und beginnt zu stottern ...aber..glglaubt mir. Sie schickte Dragonum dieses allwissende Lächeln einer jungen Frau, welches das Selbstbewußtsein voraussetzt, zu behaupten, wirklich alles zu wissen und zu können. Allein diese Behauptung von dir, ich soll dir glauben, zeigt, dass du entweder mich als naiv betrachtest, oder nicht für voll nimmst. Deswegen nicht du, sondern ich, Octavia Severa, fordere dich, Tiberus Octavius Dragonum, die Taten sprechen lassen. Und sage nur ein Wort... beweise Wenn diese Sätze nicht mit einem süßen Lächeln und freudiger Stimme begleitet wären, könnte man es glatt als eine Beleidigung ansehen, oder zumindest als schlechte Erziehung. Doch wer kann diesem rundlichen Gesicht mit weichen vollen Lippen widerstehen und böse sein. auf jeden Fall zeigte Severa Temperament und Sturrheit, den Wunsch, das letzte Wort zu haben, konnte man immer noch auf ihr Alter schieben. So stand sie vor Dragonum, Anmut in Person, in seinen Handschuhen und stolzem Blick an ihn gerichtet. Wobei es bei dieser Konversation Severa darum ging, das Gespräch weiter zu führen. Dragonum gefiel ihr. Auch, wenn sie sich selbst dabei diese Tatsache nicht zugab.
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Severa war noch lange unter dem Einfluss des Gespräches mit ihrem Vater. Sie blieb in ihrem Zimmer und weinte. Einerseits wollte sie nach Hispania zusammen mit ihm, doch ihre Seele wollte hier, in dieser Casa bleiben. Das Gespräch mit ihrem Vater hat ihr gut getan. so verblieben beide, dass Severa ihren Vater im Frühling besucht, oder auch eher. Severa mochte keine abschiede. Sie trocknete schnell ihre Tränen und betete zu den Göttern um die angenehme und unbeschwerliche Reise für ihren Vater.
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Oh, der Mann beißt zurück. Das hat Severa schon lange nicht erlebt. Man nahm zu viel Nachsicht auf ihr Alter und auf ihr Geschlecht. Ich glaube nicht, dass Du es vorziehst, einen Strauß zu bekommen und zu wissen.. Severa erhob sich wieder mit dem zweiten Handschuh, sie mußte ihre Stola loslassen und der feine Stoff fiel auf den Boden. Severa blickte auf ihre Sklavin und Sera, die bis jetzt tatenlos dieser Szene beiwohnte, hob geschwind das Stück und hülte damit die kleinen runden Schulter ihrer Herrin. Schweigend, ohne ihren Satz zu beenden, zog sie beide Handschuhe auf ihre schmalen Hände an, nahm die Schere und schnitt eine halberblühte Rose in zarter altrosa Farbe ab. ...dass diese Blumen die fremde Hand gepflückt hat. Mit diesen Worten schnitt sie noch die Dornen ab und reichte die Blume ihrem Gesprächspartner. ihre Arme in den Handschuhen wirkten noch kindlicher und Severa mühte sich ab, diese auf ihren Fingern zu halten und weniger Bewegung damit zu machen. Sie hielt eine Hand hoch, wie bei der Begrüßung und in der rechten lag die Rose. Ich habe mir überlegt, ob ich doch einen Dorn lasse, als Erinnerung an den heutigen Tag, aber Deine Einladung verbindet Dich mehr als das Stechen eines Dornes, Dragonum. Ich hoffe, Du wirst Dich in meiner Gesellschaft blendend langweilen, aber auf eigene Gefahr. Das war ein JA zur Einladung, eigentlich. Severa kam schnell vom hohen Ross runter und nannte ihren Verwandten wieder beim Namen.
Sim-Off: Frage: um welche Verwandschaft handelt sich hier eigentlich?
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Dieser..dieser...dieser... Severas Augen funkelten hochmütig und herausvordernd. Sie konnte diesen Ton eines Belehrenden nicht ausstehen. Vor allem, weil Dragonum Recht hat. Die weichen Lippen der jungen Frau legten sich schmollend zusammen. Sera hatte zwar Rosenschere in der Hand aber keine Handschuhe. Und Severa dachte nicht einmal daran. Es war aus ihrer Sicht die Pflicht ihrer Sklavin. Vielleicht war das meine Absicht, ein paar Dornen zu lassen, Octavier Severa verschob die Anrede auf offiziell. Man sah ihr diesen Kampf...die Handschuhe zu nehmen, oder aus Stolz und Trotz auf diese Hilfe verzichten. Zuerst wollte Severa -Nein, ich kann darauf gut verzichten, Dragonum. Mit ein wenig Vorsicht, schaffe ich es auch ohne, dass die Rosen meiner Haut was antun! - oder noch besser.... Erst DIE Rosen, die erst durch meine freie Hand gepflückt sind, können die Ehre erreichen, meinem Vater gerecht zu werden. - und dabei diese Blick... oder.... Severa nahm die einfachste Variante. Ihre Hand schnappte die schweren für ihre zarten schlanken Hände zu großen Handschuhe und eine fiel natürlich sofort zum Boden. Ihr Gesicht war gerötet vor Aufregung und diesen Gedanken. Trotzig hob sich das Kinn und damit auch das hübsche Näschen. Eure Belehrungen werden befolgt. ehemaliger Tribunus! Severa stachelte leicht in ihrer Verletzlichkeit als Gegenangriff. Nun ja...manchmal führen solche mißverstandenen Worte....wohin sie führen, werden wir schon bald erfahren. Ich muß Euch wohl danken, und das vom ganzen Herzen, dass Ihr mich von so einer.... Konfusion förmlich gerettet habt. Sie hielt immer noch seinen Handschuh. Severa sah die Stickerei und und ihre Finger streichelten sanft das Leder. Der andere lag vor ihren Füssen. Die eine Häflte von ihr verstand, dass sie gegenüber ihrem Verwandten einfach im Unrecht war und sich unhöflich und kindlich ihm gegenüber zeigte. Doch die andere Seite war zu trotzig, um den kleinen Schritt zu dieser Wahrheit zu machen. Severa ging mit aufrechtem Oberkörper nach unten zum Boden, um den Handschuh zu heben. Ihre linke Hand zog kurz beide Enden ihrer Stola, um die reine seidige Haut ihres Dekolletees zu verdecken und zu verhindern, dass sie nach unten rutscht. Die grünen Augen blicken immer noch kämpferisch zu Dragonum.
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Severa lachte und leichte Röte machte ihre jungfräulichen Wangen noch frischer für das Auge des Betrachters. Bist du so ein großer Kenner der Blumen oder nur ihr Bewunderer, Draaagonum? Sie zog den ersten Vokal in seinem Namen leicht in die Länge, verspielt, ohne über diese weibliche Macht zu wissen. Seine Blicke übersah sie, zwar ungewollt, denn Severa gab diesen Blicken einfach keine große Bedeutung und spielte ihr zartes Alter nicht hoch. Oder traust du mir nicht, dass ich es allein schaffe, einen wunderschönen Strauß zusammenzustellen? Doch sie gab nach dieser scherzhaften Rede nach. Aber du hast in einem Recht, es wäre auch meinerseits schlicht unhöflich, so einen Mann wie dich hier allein zusehen zu lassen, wie ich mit so viel Mühe und Kraft meinen töchterlichen Pflichten nachgehe. Dass die höchste und erfreulichste Nachricht für ihre ganze Familie wäre, Severa möglichst schnell auf dem Hochzeitsstuhl sitzen zu sehen, hat sie nicht erwähnt. Zuerst war diese Falle abgesichert mit der Begründung, dass Severa erstmal die Prüfungen schaffen sollte. Trotzdem war ihre Aussage zweideutig zu verstehen, wenn Dragonum nur über diese Umstände in der Familie wüßte. Severa war schon heilfroh, dass ihr Adoptivbruder in seinen Briefen nicht jedes Mal nach einem Verehrer fragte und wann er endlich einen Sonderurlaub beantragen könne, um am Hochzeitszug teilzunehmen. So war es sichtlich verständlich, dass Severa sich mit Füßen, Händen und anderen ihr gegebenen Körperteilen dagegen wehrte. An diesem schönen Tag jedoch dachte sie überhaupt nicht daran. So betrachtete sie den jungen Mann eher als angenehmen Zeitgenossen, mit dem sie scherzen kann...
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Mit Falschheit im Herzen opfert? Severas Augen wurden traurig. Ich kann es mir nicht vorstellen. Wie kann nur der Mensch so zwielichtig sein! Doch ich denke,ein Priester ist nicht dazu da, solche Menschen zu verurteilen. Oder? Ich würde mich hüten und..ich glaube ich würde es nicht tun können. Severa mit ihrer lebhaften Fantasie stellte dieses Szenario vor ihrem geistigen Auge und war kurz davor in Tränen auszubrechen. Zu wohlbehütet wuchs sie und kannte noch keine bösartigen Seiten des menschlichen Daseins. Bitte..ich brauche ein paar Minuten.. Severa wollte nicht, dass jemand sie in diesem Zustand sieht. Schnell stand sie auf und stürzte aus dem Unterrichtsraum auf die frische Luft. auch so kann man durch ein Wort oder durch einen Satz einem Heranwachsenden die Augen öffnen. Severa überquerte im schnellen Tempo die Parkanlage. Ihre Gedanken waren verwirrt und unordentlich. Plötzlich blieb Severa stehen und blickte zurück zum Gebäude, wo sie ihren Mentor und ihre neue Freundin allein gelassen hat. Warum mache ich mir überhaupt darüber Gedanken? Ich bin nicht für jeden und alle verantwortlich! Sie erinnerte sich an die Worte seines Vaters, dass sie nur für sich selbst die Schuld tragen soll... Vater hat recht! murmelte Severa, drehte sich abrupt und ging zurück zum Unterrichtsraum. Ihre Tränen trockneten sich rasch. Sie stand nun vor der Tür und bekam plötzlich Angst, diese zu öffnen. Die wildesten Ideen durchdringen ihren Kopf. Vor allem jedoch schämte sich Severa abgrundtief für ihren Aufbruch, sie tadelte sich selbst und beschimpfte sich innerlich mit Worten, die sie von den Sklaven hörte. Aus Respekt vor diesem heiligen Ort werden diese Zeilen nicht an dieser Stelle aufgeschrieben, sondern bleiben immer verborgen...
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Severa in diesem kleinen Streit mit ihrer Sklavin und in Gedanken, nun welche Farben sie für einen kleinen Strauß wählt...zartes rosa mit weiß...oder doch eher kräftiges rot dachte nicht, jemanden um diese Zeit im Garten vorzufinden. So scheuchte Severa - obwohl sie nicht ängstlich veranlagt war - die Stimme von Dragonum zuerst in Panik, denn ihr erster Gedanke war, er sei ein Einbrecher (Die jungen Damen haben nun mal eine blühende Fantasie) Dann wurde sie wütend, denn nichts hasste Severa so abgrundtief, als ihre Unsicherheit und Angst zu zeigen. Diese wechselhaften Emotionen ließ sie nicht im Verborgenen, denn die Überraschung war nun all zu offensichtlich. Bloß gut, dass Dragonum sofort seinen Namen nannte. Das hat Severa beruhigt und ihre Bewegungen bekamen ihre grazile Art wieder. Salve dir! Zuerst gestatte mir, mich vorzustellen. Octavia Severa, Tochter des Marcus Octavius Augustinus! Severa vergötterte ihren Vater und dachte, er sei der stärkste, der klügste und der wichtigste Mann im ganzen Universum, nach dem Kaiser natürlich. Mein Vater ist wieder mal im Rom und ich wollte ihn mit einer kleinen Überraschung erfreuen. Nur die Götter, Kaiser und seine Vorgesetzten wissen, wie lange er noch in Casa bleibt. Obwohl die Vorgesetzten spielen dabei bestimmt die größere Rolle. Severa lachte leise und verdeckte dabei verspielt ihre Lippen mit den feinen schmalen Fingern. Und wenn wir auf Jagd nach den Rosen sind, so scheinst Du auf Jagd nach Ruhe und Gedanken zu sein. Wenn wir dich stören, so sag es ruhig. Ich versuche die Rosen dann mäuschenstill aus dem Garten der Hesperiden zu stehlen.
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Es war ihr freier Tag und sie wollte ihrem Vater diese Freude bereiten, für ihn höchstpersönlich einen Strauß von wunderschönen Rosen zusammenzustellen. Seras Gesicht zeigte schon eindeutig die misgünstigen Schmoll-Spuren. Doch sie wußte zu gut, dass sie keine Chance hatte, Severa anders umzustimmen und diese Angelegenheit ihr zu überlassen. Nein nein und nochmal nein, Sera. Es kommt nicht in Frage und ich werde miene Finger nicht stechen. Keine Sorge. Severa lachte und schüttelte leicht mit dem Kopf. Du bist unmöglich heute! Severa beschloß, Sera einfach zu ignorieren. Die hellgrüne Farbe ihrer Kleidungsstoffes passte zu Severas Jugend und den Katzenaugen. Nach diesem kleinen Streit mit ihrer Sklavin merkte Severa nicht, dass sie sich nicht allein im Garten befindet. Unschlüssig stand sie da... Welche Blume fällt als erstes zum Opfer?