Beiträge von Phaeneas

    Pro d’immortales*! Massa hatte allen Ernstes absolut gar keine Ahnung, auf was er sich da mit seiner Rom-Reise eingelassen hatte … „Junge Junge, einfach so nach Rom kommen – das war schon ziemlich waghalsig von dir!“ Wenn er schon keine Verwandten mehr hier hatte, um ihm den Kopf zu waschen – dann wenigstens einen Sklaven. Auch wenn Lysias für sich selbst auch nicht die Hand ins Feuer gelegt hätte, ob er’s nicht genauso gemacht hätte.


    „Jaaaa, Verschwörung. Gegen Salinator, der dann zum neuen Kaiser wurde. Was dein Vater mit der ganzen Sache zu schaffen hatte, ist noch nicht wirklich sicher. Man munkelt was von `nem Geständnis. Aber man weiß ja nie, ob das nur Gerede ist … Für Genaueres musst du wie immer Phaeneas fragen, wenn jemand was von deinem Vater weiß, dann der. Aber den geflohenen Verschwörern verdanken wir den bevorstehenden Bürgerkrieg, die haben eine Armee aufgestellt. Mal sehen, was da noch auf uns zukommt.“ Lysias verdrehte die Augen. Trotz allem blieb sein Blick mitfühlend – auch wenn er selber keine Ahnung hatte, was hier genau los war, wollte er trotzdem nicht in der Haut des jungen Viniciers stecken.


    Tja, und jetzt kam noch der besonders unangenehme Teil:
    „Aaalsoo, Tiberius Durus hat sich gleich nach dem Anschlag auf den Kaiser in sein Schwert gestürzt … Aelius Quarto ist aus Rom geflohen, wie die meisten wichtigen Römer … Und dein Onkel Hungaricus …“ Es wurde immer scheußlicher, Lysias hatte immer weniger Lust weiterzureden. „Dein Onkel Hungaricus … der ist verbannt worden … Tut mir leid, junger Herr …“, sagte der Sklave nochmal. „Hier im Haus kann ich dir spontan nur Phaeneas anbieten …“


    Sim-Off:

    *lat. "Bei den unsterblichen Götten!" d'immortales ist eine umgangssprachliche Verschmelzung von zwei Vokalen, von di immortales.

    Tatsächlich, der junge Herr! Lysias pfiff innerlich. Na da gehörte schon Mut dazu, bei den momentanen Umständen hier wieder aufzukreuzen! Oder auch Naivität, wie Lysias dann erfuhr ... Armer Junge. Hatte keine Ahnung, auf was er sich da eingelassen hatte. Und – noch ärmerer Junge! Hatte keine Ahnung, was mit seinem Vater passiert war ...
    Aber bevor er Massa erklärte,wo er da hineingeraten war, sorgte er dafür, dass der junge Herr ins Haus kam und zog die Tür hinter ihm zu.
    „Na ja, bisher hat der neue ... äh Salinator um jeden Preis versucht rauszukriegen, wer die Verschwörer gegen ihn so alles sind. Gleich nach dem Anschlag auf Valerianus haben die Urbaner Hausdurchsuchungen gemacht, Indizien gesammelt, Leute befragt. Das war gar nicht schön, als die hier waren ...“ Lysias‘ Stimme triefte vor Ironie. Dann fuhr er etwas leiser fort. „Und die Prätorianer haben sofort Verdächtige festgenommen. Deshalb ... ist dein Vater auch nicht hier. Weil er einer der Hauptverdächtigen ist ... Sie wollen ihm jetzt den Prozess machen, wegen Hochverrat ... Tut mir leid, Herr ...“ Mitfühlend sah er Massa an. Der Sklave wollte sich gar nicht vorstellen, was er nach dieser Eröffnung jetzt durchmachen musste ...

    Lysias pfiff leise vor sich hin, eine Melodie, die er am Rande erwähnt gerade selber erfunden hatte. Seit sämtliche Herrschaften das Haus verlassen hatten – um nicht zu sagen geflohen waren - , war so ein Posten wie an der Tür schon manchmal ziemlich langweilig.
    Na, zum Glück hatte er seine Mitsklaven – und er hatte seine Liebste. Ach ja, weil sie wusste, dass er heute Ianitor-Dienst hatte, hatten sie ein Zeichen verabredet, ob sie heute Abend Zeit für Zweisamkeit hatte oder nicht. Na, da sollte er vielleicht besser mal nachschauen.


    Lysias zog die Tür auf, spähte rüber zum Haus, in dem sie diente. Automatisch zog es seine Aufmerksamkeit zurück zu dem, der da wie aus dem Boden gewachsen vor der Porta stand.
    „Junger Herr?“, war seine erste spontane und überraschte Reaktion. Sofort riss er die Tür auf und hielt sie einladend geöffnet. „Du bist nicht mehr in Aegyptus? Na ja, nicht unbedingt die besten Umstände momentan hier in Rom, aber das weißt du ja sicher. Sag, wie geht es dir?“ An Lysias merkte man mal wieder, dass sich niemand unter den vinicischen Sklaven – außer Phaeneas – scheute, vor Herrschaften den Mund aufzumachen.
    Sofort dachte er mit schlechtem Gewissen daran, dass der Vater des Jungen gerade einen Hochverratsprozess am Hals hatte. Auch wenn niemand unter den vinicischen Unfreien einen Bürgerkrieg haben wollte, war für die meisten doch ganz klar, auf wessen Seite ihre Loyalität lag: auf der ihrer Herrschaften, die immer gut für sie gesorgt hatten.

    Eines Abends – als die Prätorianer Rom noch nicht verlassen hatten - hatte der bithynische Sklave folgendes zu Wachs gebracht:
    <Phaeneas grüßt und küsst seinen geliebten Cimon!>
    Und so erhielt der aurelische Liebste einen Brief von einem hörbar verängstigten Phaeneas, bei dem man in diesem Schreiben nicht mehr viel von seiner üblichen Coolness merkte, hinter der er sich sonst vor allem versteckte.
    <Sie haben Lucianus gefangen genommen! Sie sind einfach in die Villa marschiert und haben ihn in die Castra Praetoria mitgenommen! Seitdem verhören sie ihn dort und können ihm nichts nachweisen.>
    Obwohl ihn die Trennung – und Gefährdung – von Lucianus in außergewöhnlichem Maße aufgeschreckt hatte, zeigte sich der Bithynier immer noch als etwas naiv bei den politischen Gesetzen der römischen Bürger:
    <Trotzdem lassen sie ihn nicht nach Hause gehen. Die Villa ist wie ausgestorben ohne ihn. Was auch immer ich tue, ohne ihn scheint es sinnlos. Und stell dir nur vor, Cimon: Er hat mich an seinen Sohn Massa überschrieben! Offiziell ist gar nicht mehr Lucianus mein Herr, sondern sein Sohn! Ein mir vollkommen Fremder!>
    Ja. Massa, den Phaeneas hatte aufwachsen sehen.
    <Die ganze Welt ist verrückt geworden! Überall Militär, Durchsuchungen, alle, die dageblieben sind, haben Angst vor dem, was noch kommt.>
    Aber Phaeneas interessierte sich nicht für irgendwelche ihm fremden anderen. Er interessierte sich nur für etwas, wenn es sich auch auf sein Leben negativ auswirkte. Und er interessierte sich für seine ganz privaten Probleme, mit deren Bedrohlichkeit die anderer Leute grundsätzlich nicht mithalten konnten: <Wenn sie Lucianus nur nach Hause lassen würden! In ganz Rom – diesem sonst so sorglosen, unbedarften Volk - herrschen Misstrauen und Angst.>
    Nein, Phaeneas hatte mit dem römischen Volk als Kollektiv so gar nichts zu tun. Er lebte mitten unter ihnen, aber das war auch schon das Maximum an Zugehörigkeit. Und die meisten von ihnen hielt der vinicische Sklave schlicht für naiv. Sie waren auch naiv, mit ihrer ewig guten Laune und Spaßmentalität. Wie sie immer auf ihre Freiheit pochten und letzten Endes doch von ihren Patronen abhängig waren und vor ihnen buckelten. Phaeneas buckelte vor niemandem. Nur auf konkreten Befehl hin. Und wenn man etwas auf einen Befehl hin tat, erniedrigte man sich nicht. Man erniedrigte sich nur, wenn man freiwillig – von sich aus – zu jemandes Füßen kroch.
    Aber der Bithynier wollte noch mehr über die Beeinträchtigung seiner Situation loswerden: <Durch diese Hausbesuche von den Urbanern und Prätorianern hat man nicht mal mehr zu Hause seine Ruhe. Davon, wie sinnlos die anderen Sklaven Panik machen, will ich gar nicht reden. Die haben wirklich Nerven aus Glas!>
    Und ein Sklave, der keine Nerven hatte, war bekanntermaßen so gut wie ein toter Sklave. Die vinicischen Unfreien konnten auf freier Wildbahn einfach nicht lang überleben.
    <Ich hoffe, du bist gesund und dein Herr achtet gut auf dich und die restliche Familia, in diesen unruhigen Zeiten.> Die Familia wiederum interessierte Phaeneas nur, weil Cimon ein Teil von ihr war. Der Rest der aurelischen Klienten, Angestellten und unfreien Hausbediensteten war ihm völlig gleichgültig.
    <Mir geht es jedenfalls genauso wie zu den Zeiten, als Lucianus noch in dem Bett geschlafen hat, das unter meiner Aufsicht gemacht worden ist.>
    Jedenfalls rein äußerlich betrachtet ging es dem Sklaven gut. Und hatte es ihm immer gut gegangen bei Lucianus.
    <In Rom selbst ist der Bürgerkrieg auch nur in Form von Vorbereitungen ausgebrochen, auch wenn alle davon reden, mal offen, mal weniger offen. Bei mir ist also noch alles in Ordnung.>
    Und zum Schluss auch mal was zu ihrer Beziehung:
    <Ich hoffe, dass ich dich bald wieder in Armen halten kann, Cimon. Ich liebe und vermisse dich.>

    Adressiert war der Brief an die Castra Legionis primae in Mantua, wo er auch zuerst abgegeben worden war. Von dort aus wurde er der schon ausgezogenen ersten Legion hinterhergeschickt und erreichte so schließlich das Lager der Rebellen. Deshalb war der verschnürte Codex auch schon gewaltig lange Zeit unterwegs, bevor er – als man schon von einer großen Schlacht munkelte - den Leuten von Aurelius Ursus (sprich seiner Familia) übergeben wurde:


    Phaeneas Cimoni suo amatissimo salutat et osculat!*
    Sie haben Lucianus gefangen genommen! Sie sind einfach in die Villa marschiert und haben ihn in die Castra Praetoria mitgenommen! Seitdem verhören sie ihn dort und können ihm nichts nachweisen. Trotzdem lassen sie ihn nicht nach Hause gehen. Die Villa ist wie ausgestorben ohne ihn. Was auch immer ich tue, ohne ihn scheint es sinnlos. Und stell dir nur vor, Cimon: Er hat mich an seinen Sohn Massa überschrieben! Offiziell ist gar nicht mehr Lucianus mein Herr, sondern sein Sohn! Ein mir vollkommen Fremder!
    Die ganze Welt ist verrückt geworden! Überall Militär, Durchsuchungen, alle, die dageblieben sind, haben Angst vor dem, was noch kommt. Wenn sie Lucianus nur nach Hause lassen würden! In ganz Rom – diesem sonst so sorglosen, unbedarften Volk - herrschen Misstrauen und Angst. Durch diese Hausbesuche von den Urbanern und Prätorianern hat man nicht mal mehr zu Hause seine Ruhe. Davon, wie sinnlos die anderen Sklaven Panik machen, will ich gar nicht reden. Die haben wirklich Nerven aus Glas!
    Ich hoffe, du bist gesund und dein Herr achtet gut auf dich und die restliche Familia, in diesen unruhigen Zeiten. Mir geht es jedenfalls genauso wie zu den Zeiten, als Lucianus noch in dem Bett geschlafen hat, das unter meiner Aufsicht gemacht worden ist. In Rom selbst ist der Bürgerkrieg auch nur in Form von Vorbereitungen ausgebrochen, auch wenn alle davon reden, mal offen, mal weniger offen. Bei mir ist also noch alles in Ordnung.


    Ich hoffe, dass ich dich bald wieder in Armen halten kann, Cimon. Ich liebe und vermisse dich


    Sim-Off:

    * Phaeneas grüßt und küsst seinen geliebten Cimon! (wörtl. amatissimo: am meisten geliebten, sehr geliebten)

    Von Zeit zu Zeit unterbrach er seine eigenen Trainingsbemühungen, um noch einmal genau zu verfolgen, wie die Fremde das machte und sich möglichst viel von ihrer Vorgehensweise abzuschauen.
    Manchmal versanken sie noch ziemlich schnell, aber bald kamen die meisten seiner Steine fast genauso weit wie ihre.
    Dafür dass es sogar eine spezielle Wurftechnik gab, gehörte das hier zum unanstrengendsten, was Phaeneas in seinem Leben je gemacht hatte. Seine „Lehrerin“ hatte kaum etwas auszusetzen, sie drängte nicht, sie drohte nicht. (Und sie schrie und tobte auch nicht.) Davon abgesehen, dass sie sich das bei einem Wildfremden auf der Straße auch kaum hätte leisten können. Zu den meisten Zeiten seines Lebens war er nachts (gerne auch spätnachts) todmüde und körperlich völlig erschöpft aufs Lager gesunken. Auch wenn seine Arbeit und seine Verhältnisse durch Lucianus wesentlich entspannter geworden waren, merkte er am Ende des Tages doch, dass er seit frühmorgens auf den Beinen war und sich um unzählige Dinge gekümmert hatte. Seit die Sache mit Cimon klar war, brauchte er auch keine Einschlafhilfe mehr.
    Das Steine-hüpfen-lassen würde jedenfalls nichts zu seiner heutigen Müdigkeit beitragen.
    Das hier wäre auch eines von den Dingen, von denen Phaeneas sich vorstellen konnte, sie ewig zu tun. Einfach bis ans Ende seines Lebens nur noch Steine über den Tiber werfen, in aller Seelenruhe, einen nach dem anderen, bis sein Körper vor Hunger so entkräftet war, dass er zusammenklappte. Ja, die Vorstellung hatte viel für sich. Keine Hektik, keine Unruhe – nur Frieden. Herrlich.
    Stattdessen würde er auch heute wieder gehorsam zur Villa zurückkehren, pflichtbewusst seine Aufgaben erledigen und seinen Körper dafür gesund halten und essen, um bei Kräften zu bleiben. Weil er es seiner Mutter versprochen hatte. Alles dafür zu tun, um möglichst lange am Leben zu bleiben und dabei möglichst unbeschadet. Nur deshalb. Ihm selbst lag nichts an diesem Leben. Und im Grunde seines Herzens wäre er lieber gestern schon statt heute tot gewesen. (Davon abgesehen, dass als Sklave auf einen erfolgreichen Selbstmordversuch zu hoffen ziemlich utopisch war. Und verdammt gefährlich, es wirklich zu machen. Bei dem, was einen danach – wenn man erwischt und daran gehindert worden war – erwartete, musste einem das Leben davor plötzlich leicht vorkommen.) Einfach weiterzumachen bis zum Schluss. Und das Schicksal fragte nicht. Es fragte niemals. Deswegen waren sie alle, ob Sklave oder nicht, unfrei, weil ihnen ihr Schicksal einfach so zugewiesen wurde.


    Aha, eine, die sich selbst etwas beibrachte. Das war gut. Selbstständigkeit war immer gut. Nachdem er mit 10 von seiner Mutter getrennt worden war, hatte er sich auch alles, was sie ihm bis dahin nicht gelernt hatte, selbst aneignen müssen.
    DAS war so typisch für die Menschen dieser und so ziemlich fast aller Kulturen, die im römischen Imperium zusammenliefen. Phaeneas musste grinsen. Wie kam man nur auf die bescheuerte Idee, einen FLUSS könnte es jucken, wie viel Steine da lagen?! So schüttelten sie gemeinsam den Kopf. Ein Glück, dass die junge Frau da auch so bodenständige Ansichten hatte (mit den Menschen, die das anders sahen, war es oft etwas schwierig – davon abgesehen, dass sich für Phaeneas Kommunikation mit anderen fast immer schwierig gestaltete).
    „Und du hattest wirklich Zeit dafür herauszufinden, wie man das macht?“, fragte Phaeneas, ziemlich perplex. Immer wenn er erstaunt war (und es zu zeigen gewillt war), wurden seine Augen größer.
    A-ha. Als leichte Arbeit galt Nähen und Weben unter Sklaven nicht gerade. Aber da war ja auch ein genaues Arbeitspensum vorgegeben Das sorgte am Ende des Tages schon für abgewetzte Hände und zerstochene Finger. So angegriffene Hände erlebte man bei kaum etwas anderem. Also musste sich die Lebenswelt, in der die Fremde aufgewachsen war, ziemlich von der von Phaeneas unterscheiden. Und die Mutter hatte etwas zu sagen gehabt. Also musste die junge Frau vor Phaeneas wohl eine Freie sein.
    Die Sorge einer Mutter kannte er. Seine Mutter hatte immer nur Angst um ihn gehabt, nie um sich selbst. So nickte er verstehend.
    „Und was haben deine Brüder den ganzen Tag gemacht?“


    Sim-Off:

    Erst schreibe ich die Antwort auf der Stelle und dann komme ich ewig nicht dazu, sie abzutippen :hmm: Aber ich gelobe, beim nächsten Mal weniger zu schreiben (es war so verführerisch ...) 8o

    Super, danke =)


    Na ja, die Fortsetzung lautet: "Die haben doch so primitiv gelebt und konnten ihre Villen bestimmt nicht heizen."


    Vorschläge für Info-Box-Zeilen?

    Also ich kann hier auch nur betonen: Dass mein Herr im Carcer landet, war von Anfang an so geplant und von seinem Spieler ausdrücklich so gewünscht. Die IDs, die Verbannung etc. betrifft, waren auch von Anfang an in die (Bürgerkriegs)Planung einbezogen - sprich haben sich freiwillig als zukünftige Verbannte bzw. Gefangene gemeldet.


    Also: Keine Sorge ;)


    [SIZE=5]Oder: Keine Angst vor der Spielleitung - die beißt nicht, die will nur spielen :P[/SIZE]

    @ Iunia Axilla und Verwandschaft: Danke für den Hinweis :]


    Ich präzisiere: Umgangssprachlich haftet einem "schon" gerne etwas wertendes an, vor allem in geschichtlichen Zusammenhängen.
    ("Ach, die hatten das damals schon - hätte ich ja nie gedacht!")


    Den Alternativvorschlag finde ich super - auch danke :] - , dahin geht meine Bitte, vielleicht in Zukunft so zu formulieren, dass man ein "bereits" oder "schon" umgehen kann.

    Also grundsätzlich find ich das mit der Wiki-Info-Box echt gut, weil es die schreibenden Leute hier dazu anregt, sich mit dem geschichtlichen Hintergrund auseinanderzusetzen.


    Aber was ich schon länger mal anmerken wollte:
    Da stehen öfter so Sachen wie z.B. heute: ... wohlhabende Römer sich bereits im 1. Jh. v. Chr. private Tierparks zulegten?
    Dieses schon und bereits u.ä. finde ich im Zusammenhang mit der Vergangenheit so wertend. Wer sind wir schon, dass wir andere bewerten können? ?(


    Könnte man das in Zukunft nicht einfach weglassen?
    '... wohlhabende Römer sich im 1. Jh. v. Chr. private Tierparks zulegten?' klingt doch mindestens genauso gut :]

    Oh nein.


    An deinen Figuren hab ich immer besonders bewundert, dass sie alle so unterschiedlich sind. Die meisten Schreiber tendieren ja doch eher zu einer Typ Charakter, aber bei dir war so viel Abwechslung geboten. Es war einfach nie das gleiche, jede deiner Figuren war wirklich individuell.

    Sim-Off:

    Vorgeschichte:
    Teil 1
    Teil 2
    (Teil 3 - nicht wichtig für die Handlung)


    Gerade noch hatten Evanoridas und Lichas den Mosaikboden im Peristylgang gefegt, während Charmis einen Kiesweg mitten durch die Büsche, Statuen und kleinen Brunnen mit einem Rechen bearbeitete. Jetzt ließen die beiden den Jungen und Phaeneas im Innenhof der Villa allein.


    Charmis blickte plötzlich auf. „Du hast mich angelogen!“
    Ein Schock durchfuhr den Bithynier. Betont langsam wandte er sich zu dem kleinen Sklaven, aus seiner geübten Miene sprach scheinbare Gelassenheit, während sich seine Aufmerksamkeit jetzt schon verdreifachte.
    Vorwurfsvoll funkelten die jungen Augen ihn an. „Du hast mich angelogen damals! Natürlich warst du in ihn verliebt, die ganze Zeit über warst du es schon, du wolltest es uns nur nicht sagen!“


    Ach so. Eine klassische Marotte von schlechterzogenen Sklavenkindern, dieses Bestehen auf die „Wahrheit“. Dieser unerschütterliche Glaube daran, dass jeder gerne und mit Freuden sein Leben offen mit anderen Menschen teilte. Und so weit kams noch, dass sich Phaeneas an diese schlechten Gewohnheiten der vinicischen Hausgemeinschaft anpasste.
    Natürlich hatte er Charmis die Wahrheit verschwiegen, weil sich seine Schwäche für Cimon damals noch als Risiko herausstellen hätte können. Und natürlich war es ihm jetzt vollkommen egal, wenn alle Welt wusste, dass er ihnen etwas vorgemacht hatte, so lief das nun mal. Sicherheit ging immer vor Wahrheit, der urrömische Grundsatz.
    Und jetzt, wo sich mit Cimon herausgestellt hatte, dass alles in Ordnung war, dass er seine Liebe wirklich und verantwortungsvoll erwiderte, jetzt konnte er sich mit ihm auch offen als Paar zeigen. Dass er damit die Überzeugungen eines kleinen Jungen verletzte, was kümmerte ihn das?
    Trotzdem schwieg er. Weil er ganz sicher nicht für Charmis‘ Erziehung zuständig war. Wenn das seine Eltern schon versäumt hatten (wie fast alle Eltern der vinicischen Sklavenschaft).


    „Warum nicht? Warum wolltest du mir das nicht sagen?“
    Phaeneas schwieg weiterhin. Er wusste nicht, was er sagen sollte, in dieser seltsamen Situation. Die Wahrheit hätte gelautet: ‚Weil du ein x-beliebiger Junge bist und ich dir keine Rechenschaft schuldig bin, so wie ich niemandem zur Wahrheit verpflichtet bin.‘ Aber das konnte er schlecht sagen. Denn dann hätte er sich von Charmis in die Karten schauen lassen und das durfte niemand, dem er nicht vorbehaltlos vertraute. Und das tat er derzeit nur bei Lucianus und Cimon.
    „Warum nicht? Da ist doch nichts großartig dabei“, bestand der Junge trotzig und sturköpfig auf einer Antwort.
    Phaeneas verzweifelte langsam, aber sicher. Mit bockigen Kindern hatte er keine Erfahrung. Und in dieser Sache hatte er keinen blassen Schimmer, wie er Charmis nur zum Schweigen bringen sollte. Und das möglichst schnell.
    „Warum konntest du mir nicht einfach die Wahrheit sagen?!“


    Da kam es fast von alleine von seinen Lippen: „Lern dich erst einmal zu benehmen! Und dazu gehört, anderen ihre Angelegenheiten selbst zu überlassen!“ Nicht harsch, aber fest und unumstößlich.
    Selten teilte er seine Weisheiten, umso mehr hätte Charmis diesen Moment zu schätzen wissen müssen. Dass er ihn, einen unwürdigen, weil x-beliebigen, kleinen Sklaven an Weisungen teilhaben ließ, die direkt von seiner, Phaeneas‘, Mutter kamen. Dinge, die zu überleben halfen.
    Aber natürlich starrte der Junge ihn nur perplex, verunsichert und unwillig an. Dann nickte er und trollte sich - er war mit dem Kiesweg fertig - wortlos. Aufgrund eines Gebots, das erfreulicherweise auch bei Charmis angekommen war: Wenn Erwachsene ein Machtwort sprachen, gehorchte man.
    Es kam einer Lüge gleich, dass er zu diesem Thema überhaupt mit dem jungen Sklaven gesprochen hatte. Er hatte ihm in jeder Hinsicht wieder etwas vorgemacht; auch die Autorität, nur um ihn still zu bekommen. Aber in kritischen Situationen war jedes Mittel recht.

    Sobald er ein Steinchen gefunden hatte, das der Beschreibung seiner Anleiterin ähnelte, hielt er es ihr hin: „Passt der so?“, fragte er nach.
    Die Fremde befasste sich mit dem Schaulustigen und klärte seine Frage von wegen Stein ans andere Ufer. Das bekam Phaeneas mit, während er das mit dem Werfen nochmal versuchte und neue Steine aufhob.
    Zeit lassen, ja, das war für Phaeneas kein Problem. Er hatte alle Zeit der Welt, soweit sein Herr sie ihm zugestand. Er hatte nichts konkretes vor, wollte im Leben nichts erreichen und kannte dementsprechend keinen Stress. Stress, wieso auch? Er machte das, was seine Herrschaften wollten, und in der Geschwindigkeit, in der sie das vorschrieben. Ansonsten war ihm das alles völlig egal. Wenn er es trotzdem nicht so schnell schaffte, wie man es von ihm verlangte (und er gab sich immer alle Mühe, scheute keine Anstrengung, auch wenn sie ihn im Zweifelsfall umbrachte oder verkrüppelte. Auch wenn er gemäß der Anweisung seiner Mutter versuchte, einen Weg zu finden, um so etwas zu verhindern), ließen die Sklavenaufseher ihn eben schlagen. Das war dann eben der Gang der Dinge. Auch wenn Phaeneas nicht verstand warum. An seinem Verhalten, seiner Moral oder seinem Gehorsam verbesserte das schließlich nichts. Er gab sich ja längst alle Mühe. Je perfekter man als Sklave einen Auftrag ausführte, je weniger Fehler man machte, desto weniger unangenehm wirkte sich das auf das eigene Leben aus. Wieso also sollte er freiwillig schlampen oder Zeit vertrödeln wollen? Welchen Sinn sollte das machen? Aber Sklavenbesitzer und die, die für sie deren (übrige) Sklaven beaufsichtigen sollten, hielten das für logisch und griffen routinemäßig zu verschiedensten Strafen. Wenn sie meinten. Dann sollten sie das so machen.
    Bald, sobald er mit mehr Kraft warf, sprang der Stein etwa ein-zwei zögerliche Male über die Wasseroberfläche, um dann sofort unterzugehen. Die junge Frau lobte ihn für diesen Erfolg, schien sich sogar persönlich für diesen Fortschritt zu begeistern. Doch Phaeneas dagegen machte einfach weiter wie bisher, reagierte gar nicht auf ihre freudige Anteilnahme.
    „Hat das dir jemand beigebracht?“, fragte er sie stattdessen nebenbei.


    Sim-Off:

    P.S. @ Pacatus: Deine Figur hat natürlich nichts falsch gemacht, Phaeneas ist nur meistens sehr überheblich in seinem Urteil über andere Menschen. Das ist sozusagen völlig normal für ihn.

    Während er noch Cimons Lippen auf seinen geschlossenen Lidern spürte, jubelte Phaeneas immer noch innerlich: ‚Er liebt mich! Er liebt mich!‘
    Sowieso: Die Signale, die sein aurelischer Geliebter aussandte, waren einfach wunderbar und er genoss in jeder Hinsicht, was ihm dessen Körper sagte. Nämlich genau das Richtige.


    Schließlich: Nicht der Anflug eines Lächelns lag auf seinem Gesicht, keine einzige Regung bewegte es, nur Phaeneas‘ schwarze klare Augen wie Teiche fixierten ihn ernst, hielten ihn fest, und es war klar: Nichts würde den Besitzer dieser Augen jetzt noch aufhalten. Der wusste schon längst ganz genau, was er wollte.


    Immer noch umschlungen presste er dann seine Lippen auf die von Cimon. Ausführlich ließ er sich dessen Zunge auf den Lippen zergehen, schmeckte, fühlte, roch so vieles, seine Nähe, seine Haut, den Stoff seiner Tunica … Immer wieder berührten Phaeneas‘ Hände dessen Gesicht, Schultern, Nacken, Ohren, fuhren seine Finger über dessen Hals, während sein Mund an dem seines Geliebten klebte. Überflüssig zu erwähnen, dass alles davon großartig war. Vor anderen Menschen hätte er sich nie so eine Hingabe geleistet und bisher hatten sie sich noch nicht so privat treffen können. Zumindest nicht länger als wenige Augenblicke …
    Er küsste ihn, wie der Bithynier nur jemanden küssen konnte, wie etwas, das man lang vermisst und oft entbehrt hatte.
    Allmählich begann er, vorsichtig aber bestimmt das Kleidungsstück, das Cimon noch trug, nach oben zu schieben und schließlich über dessen Schultern und Kopf.
    Parallel dazu zog er ihn Stück für Stück in Richtung eines der Schlaflager, die rings herum an der Wand verteilt waren. Auf die nonverbale Bitte seines Liebsten hin machte er sich’s rücklings auf dem Unfreienbett bequem. Cimon ….


    Das hier war einer der seltenen in jeder Hinsicht schönen Augenblicke von Phaeneas' Leben …

    ‚Hm, diese Rhea, das könnte was werden‘, hielt Rhian us für sich fest. Mal sehen, was die Zeit brachte.


    Die Herrin beachtete er nur noch soweit es seine Pflichten als Ianitor verlangten.
    „Gern doch!“, lächelte er. Jetzt war unüberhörbar, dass die Höflichkeit nur noch Pflichtgedöns war. „Vale, domina!“
    Rhea hingegen bekam ein ehrliches Schmunzeln, als er ihr zum Abschied noch einmal lässig zuzwinkerte, ganz so als würde er sagen wollen: ‚Glaub mir, Mädchen, du bist heiß und wer dir was anderes erzählt, ist nur ein gottverdammter Lügner!‘


    Er sah ihr noch ein Stück weit nach. Hinter ihm grinste schon Tigranes, der Rh i anus‘ Flirtaktivitäten gut kannte, von vielen gemeinsam geschobenen Türdiensten.
    ‚Hm‘, überlegte Rhi a nus dann, ‚für heute wird das mit Rhea wohl eher nichts mehr.‘ Das war wohl eher was längerfristiges.
    Ob Evanoridas heute wohl Lust hatte? Das musste er mal bei ihm nachprüfen …

    Auf die Rückfrage hin nickte der Sklave nur: „Ita’st, domine*.“
    Einflussreiche Klienten zu unterschlagen war keine empfehlenswerte Strategie, schließlich ließ sich sowas per Nachforschungen leicht nachprüfen. Also gab es in so einer Situation nur eins: Gelassen die Wahrheit, die volle Wahrheit sagen und die Sache nicht kritischer machen als sie nicht ohnehin schon war.
    Die freien Bürger hatten schon komische Probleme. Im Grunde konnte Phaeneas darüber nur völlig verständnislos den Kopf schütteln, wie man sich so sinnlos zusätzliche Probleme schaffen konnte. Als ob sie nicht genug zu tun gehabt hätten … Na ja, Luxusprobleme eben. Die Unfreie wie üblich mit ausbaden durften. Aber das war wieder die völlig natürliche Ordnung. So wie das Schicksal es bestimmt hatte …


    „Sehr gut, Herr. Sie teilten ähnliche Wertvorstellungen, trafen sich oft zur Cena oder bei anderen privaten oder öffentlichen Veranstaltungen. Tiberius war ja Klient vom Bruder meines Herrn. Das wird wohl die Ursache sein, dass sie politische Freunde wurden.“
    Hoffentlich war das in etwa das, was der Urbaner hatte hören wollen. Phaeneas war ursprünglich nicht dazu erzogen worden, persönlicher Sekretär eines Politikers zu sein, und er hatte nie so hundertprozentig gelernt, die Welt aus diesen Augen zu sehen. Er mochte es nicht, in einer Situation unsicher zu sein, was von ihm verlangt war.
    Dass Tiberius Durus, den er so oft gesehen und mit dem Lucianus zuletzt doch viel Zeit verbracht hatte, jetzt tot war, war Phaeneas völlig egal. Schließlich war ihm der ältere Senator schon zu Lebzeiten nur gleichgültig gewesen. Menschlich war er ihm nie wichtig gewesen und Politik interessierte den Bithynier sowieso nicht. Er wollte nur Lucianus zurück haben, das allein füllte seine Gedanken aus, seit sein Herr weggebracht worden war. Dass dem das Schicksal des Tiberiers vielleicht doch mehr bedeutete als Phaeneas, kam ihm gar nicht in den Sinn. Schließlich war Lucianus nicht da, um ihm das zu zeigen. Und ohne mit der Nase darauf gestoßen zu werden, war der vinicische Sklave blind für das, was in anderen vorging.


    Sim-Off:

    *Ja, Herr.

    Kurzer Zwischenbericht, damit meine Stille hier nicht so unkommentiert bleibt:
    Ich bin dran, die meisten meiner ausstehenden Antworten sind eigentlich auch schon (so gut wie) fertig. Ich komm nur nicht dazu, sie hier reinzustellen.


    Also: es kommt - ich weiß nur noch nicht wann :patsch:

    Lernwillig hörte er der Fremden zu und verfolgte die Demonstration des Wurfes. Phaeneas etwas beizubringen funktionierte in der Regel schnell, wenn nur Übung nötig war, um etwas zu perfektionieren. Schließlich war er immer hochkonzentriert und mit schneller Auffassungsgabe dabei. Etwas anderes hätte er sich bisher in seinem Leben auch nicht leisten können. In keinem Haushalt, in dem er bisher gedient hatte, hatte man begriffsstutzige Sklaven brauchen können. In diesem Fall kam auch noch die Motivation dazu, dass er selbst das mit dem Steinewerfen lernen wollte. Einfach für sich selbst. Nicht nur, weil seine Herrschaften ihm das befohlen hatten. Das war ja gerade das Schöne daran: dass es sinnlos war. Eine nutzlose Spielerei, die für nichts und wieder nichts zu gebrauchen war. Außer zum Genießen der Sinnlosigkeit. Großartig. Sowas mochte der Bithynier.
    An der Beschreibung der Fremden gefiel ihm besonders, dass sie noch die Beschaffenheit des Wassers erklärte. Das mit dem festen Körper war ihm noch gar nicht bewusst aufgefallen, aber, klar.
    Obwohl das, was hier stattfand, seine Zustimmung fand, war in seinem Gesicht nichts davon zu lesen. Nur Konzentration und der übliche Ernst, der bei der Interaktion mit anderen meistens aus ihm sprach. Ein tiefer Ernst, der bei näherer Betrachtung daran zweifeln ließ, ob diese Augen überhaupt dazu fähig waren zu lachen. Und der mit etwas Einfühlungsvermögen die Vermutung aufbrachte, dass sie dazu bisher wohl auch kaum sonderlich Grund gehabt hatten.


    Wachsam achtete Phaeneas schließlich darauf, ob die Fremde respektvoll den Höflichkeitsabstand zu ihm einhielt. Sicherheitsabstand. Wenn sie ihn unterschritt und sich zu vertraut an ihn herandrängte, würde er sie abweisen. Ob einem Frauen oder Männer gegenüberstanden, war völlig egal. Wer Frauen für harmlos oder nicht grausam hielt, hatte sie noch nicht kennengelernt.
    Er streckte die Hand nach dem flachen Stein aus, den sie aufgehoben hatte, und griff so danach, dass sich ihre Finger nicht berührten. Ganz beiläufig und routiniert sorgte er dafür. Niemand durfte ihn anfassen, dem er das nicht ausdrücklich erlaubt hatte. Aufmerksam wog er den Stein in der Hand und befühlte die flache Scheibe, die die blasse Hellhaarige beschrieben hatte.
    Gerade wollte er sich bücken, um das Steinchen so nah über dem Wasser wie nur irgend möglich abzuwerfen, da drang eine weitere – männliche – Stimme an sein Ohr. Natürlich richtete er sich augenblicklich wieder auf und sah sich nach dem Eindringling in die Szene um. Zuschauen? Wie kam der denn auf die bescheuerte Idee, hier zuzuschauen?! Manche Leute hatten wirklich keinen Lebensinhalt. Was Phaeneas absolut nicht verstehen konnte, denn in seinem Leben machte alles Sinn, alles, was er tat, verfolgte einen konkreten Zweck und kein Moment verstrich ungenutzt. Wie diese Menschen sich das leisten konnten, war ihm absolut schleierhaft und ein völliges Rätsel. Aber was sollte man machen, solche Leute gab es, gerade in Rom, nirgendwo hatte er je so viele Müßiggänger erlebt wie in der Hauptstadt des römischen Reiches, und man musste mit ihnen leben.
    Nach einer weiteren, sichtbar misstrauischen Musterung des Mannes (wenn er die fremde Frau ansah, war der Ausdruck in seinen Augen nicht ganz so argwöhnisch) wandte er sich wieder dem Fluss zu, streifte dabei die, die ihn gerade beim Steine hüpfen lassen anleitete. Man durfte niemanden zu lang aus den Augen lassen. Alle in der eigenen Umgebung hatte man auf die Dauer gesehen im Blick zu behalten.
    Schließlich beugte er sich vor, ging in die Knie und zielte, indem er den kleinen Stein in der Hand zweimal nach vorne bewegte, ohne ihn loszulassen, und ihn erst beim dritten Mal über den Fluss schickte. Während er seinen Wurf verfolgte, wurden seine Augen schmal. Das graue Ding berührte die Wasseroberfläche und versank sofort.
    Ohne zu fluchen oder den ersten Versuch zu kommentieren oder sonst irgendwie darauf zu reagieren, suchte er sofort nach einem neuen Stein …