Beiträge von Prudentia Drusilla

    Schweigend hörte Drusilla den Worten von Mercurinus zu und dachte dann einen Moment nach. Wollte sie gleich einsteigen oder es langsam angehen lassen? Sicherlich war es geschickter, alles langsam angehen zu lassen und so von Grund auf zu lernen.


    "Ich denke, ich wähle die erste Möglichkeit. Es ist mir sogut wie gleich, welcher Göttin ich mein Handeln widme. Am besten da, wo man mich braucht. Muss ich mich hierzu an jemanden bestimmten wenden?"

    Etwas geschockt blickte die Prudentierin drein. Eine Mörderin? Aber bei den Göttern, wieso nur?


    "Eine Mörderin? Wie hätte Commodus eine Feindin haben können? Denkst du nicht auch, sie wurde bezahlt?"


    Die Römerin blickte den Verwandten an und bot ihm einen der Korbsessel an, die vor dem Fenster standen.


    "Ich denke, ich werde mir eine Beschäftigung im Dienste der Götter suchen. Vielleicht finde ich in der Arbeit Ablenkung. Aber was wirst du tun?"


    Mit einem sanften Lächeln schüttelte Drusilla dann den Kopf bei seiner letzten Frage. "Oh, nein, nein. Die größte Freude habe ich darin, einen neuen Verwandten gefunden zu haben."

    "Es geht mir schon besser, danke. Ist soweit alles in Ordnung? Kann ich vielleicht irgendetwas helfen?"


    Irgendwie musste sie sich doch ablenken. Auf jeden Fall würde sie später aber in die Regio des Cultus Deorum gehen. Dieser Traum heute Nacht ließ sie nicht in Ruhe. Sie glaubte, er würde bedeuten, dass sie in den Dienste der Götter treten sollte.

    Die junge Frau war in dem Korbsesel eingeschlafen und vernahm nun ein Klopfen, welches sie aufschrecken ließ. Durch das krumme Schlafen, tat ihr alles weh und so verzog sie ersteinmal das Gesicht und streckte sich. Schließlich warf sie sich eine Palla über und rief:


    "Ja, bitte?"

    Zitat

    Original von Marcus Valerius Mercurinus
    "Ah", erwiderte Mercurinus und öffnete der jungen Dame die Tür zu seinem Officium. "Dann tritt mal bitte ein", sprach er und folgte Drusilla in sein Büro, wo er ihr den Stuhl vor dem Schreibtisch wies, während er sich selbst hinter selbigen setzte. "Sooo....du möchtest also wissen, welche Möglichkeiten du hast? Nun, grob gesehen zwei: Du könntest Priesterin werden oder Vestalin. Möchtest du zu beiden Ämtern nähere Informationen?"


    Drusilla dachte kurz nach. "Interessanter wäre für mich das Amt einer Priesterin. Dann hätte ich gerne hierzu Informationen." Die Römerin folgte daraufhin Mercurinus in sein Officium.

    Zitat

    Original von Gaius Caecilius Crassus
    Die Suche nach der richtigen Arbeit muss aber auch richtig durchdacht sein. Denn einmal für einen Berufszweig entschieden, ist eine Änderung des zukünftigen Berufsweges nicht mehr so einfach möglich.


    Allerdings war Crassus schon so etwas über ihren Berufswunsch überrascht. Er hätte eher angenommen, dass sie sich ein schönes Leben machen und das Geld ihrer Familie auf den Kopf hauen würde. So hätte er sie eingeschätzt. Tja, so konnte man sich täuschen, offenbar mochte es nur Crassus Verwandtschaft das Geld des Familienoberhauptes aus dem Fenster zu schmeißen ;)


    Was kommt denn derzeit am ehesten in Betracht? Vielleicht ein Priesterdasein im Cultus Deorum?


    "Wenn ich das wüsste! Im Moment wäre ich schon froh, etwas zu finden. Doch bisher konnte man mir noch nicht weiterhelfen. Es ist schwer, etwas zu finden, wenn man sich nicht mehr auskennt, hier in Rom. Nach zehn Jahren in Griechenland hat sich ja, wie gesagt, einiges hier verändert und damals war ich noch ein Kind. Hast du vielleicht eine Empfehlung an wen ich mich wenden könnte?" fragte die Prudentierin dann freundlich. Es ziemte sich sicherlich nicht, als Nichte eines Consuls als Schneiderin zu arbeiten, denn das hatte sie die letzten Jahre bei ihrer Mutter getan. Diese hatte sich in Griechenland einen kleinen Laden angelegt und dort für allerlei Kundschaft beste Kleidung gemacht. Davon bekam Drusilla ja auch noch ein paar Einnahmen, jedoch war dies wohl unsicher, da sie selbst nicht mehr vor Ort war.

    Zitat

    Original von Gaius Caecilius Crassus


    Crassus nickte.
    Sie werden ihre gerechte Strafe erhalten. Dafür werde ich, nicht zuletzt als oberster Richter des zuständigen Gerichts, sorgen. Da is es nur zu gut, wenn möglichst viele Römer die Verhandlung verfolgen. Naja, damit und mit meinen übrigen Pflichten werde ich in nächste Zeit wohl noch genügend zu tun haben... endlich ergatterte Crassus einen Wein-Becher von einem der Sklaven. Da der Sklave gerade zwei bei sich trug, bot er Drusilla gleich den anderen an:
    Wo wir es gerade von der täglichen Beschäftigung haben: hast du eigentlich vor hier in Rom auch einer speziellen Beschäftigung nachzugehen? Oder ist das Geld deines Onkels auszugeben schon ausfüllend genug? Crassus lachte.


    "Da bin ich sicher und auch beruhigt. So etwas darf nicht ungestraft davon kommen." meinte sie vollkommen ernst und nahm den Becher dankend entgegen an dem sie kurz nippte.
    "Ich bin bereits auf der Suche nach einer Arbeit, bisher jedoch noch nicht fündig geworden. Leider. Ganz sicher will ich nicht unnütz das Geld meines Onkels ausgeben und mein Erbe, das ich von meiner Mutter habe, reicht auch nicht ewig."

    Drusilla kam in ihre Gemächer und ließ sich wortlos von ihrer Leibsklavin entkleiden und in ihr Nachtgewand helfen. Danach lässt sie sich in einem Korbsessel vor dem Fenster nieder und schaut hinaus in den klaren Nachthimmel. Die Tränen kamen zurück und liefen stumm über ihre Wangen. Wie konnte es nur so weit kommen? Gab es denn kein Recht mehr in dieser Stadt? Wieso ausgerechnet ihr Onkel?


    "Ach Commodus...wir hatten noch so viel zu erzählen....und nun bist du fort...Mögest du friedlich ruhen.."

    Etwas irritiert blickte sie ihn an, nickte dann jedoch ohne große Widerrede, wie es sich für eine Römerin gehörte.


    "Ist in Ordnung. Gute Nacht, Antoninus. Ich wünsche dir eine angenehme Nachtruhe." meinte sie während sie ihn höflich wie einen Verwandten umarmte und auf die Wangen küsste, ehe sie den Raum verließ. Schlafen würde sie nicht können, doch etwas Ruhe wäre ganz gut.

    Ein seichtes Lächeln bildete sich auf dem verheulten Gesicht der jungen Frau. Für einen Moment hielt es sich sogar, ehe es wieder verschwand.


    "Ich danke dir. Es ist nur der Schock...Heute noch habe ich mit ihm gesprochen als würden wir uns wiedersehen und nun ist es dies nicht mehr möglich..."


    Drusilla strich sich eine Strähne des dunklen Haares aus dem Gesicht.


    "Ich bete zu den Göttern, zu Iuppiter, zu Iustitia und zu Furies, dass sie die Mörder finden und ihnen ihre gerechte Strafe zukommt. Möge Cacus sie verbrennen und Neptun sie ertränken!"

    Fragend blickte sie Tacitus an. Was wollte er damit sagen? Dass sie ihn nicht mehr mochte? Irritiert blickte sie dann zu Antoninus, als ob dieser gleich die Antwort präsentieren würde.


    "Ich verstehe nicht, was du meinst. Ich war überaus froh deine Stimme gehört zu haben, aber anscheinend habe ich hier noch etwas verpasst. Vielleicht teilt man es mir ja noch später mit."


    Als Antoninus dann tatsächlich eine Antwort parat hatte, blickte die Römerin Tacitus fast wütend an. "Du glaubst im Ernst, dass ich einen anderen Mann habe? Die letzten Wochen setzte ich alles daran, dass wir uns verloben können und du denkst, ich habe einen anderen? Das wird mir heute echt zu viel." Drusilla hatte unbeabsichtigt die Stimme ein wenig erhoben.


    "Steht auf meiner Stirn vielleicht Lupa?" Traurig blickte sie Tacitus an.


    Dieser Tag heute war echt schrecklich. Wie von den Göttern verflucht!

    Drusilla spürte die Besorgnis in Antoninus Stimme und nickte auf seine Frage.


    "Ja, den Umständen entsprechend, geht es mir schon besser, danke."


    Mit einem Blick auf Tacitus, der schon fast desinteressiert auf sie blickte, erkannte man den irritierten Blick der Römerin.


    "Ich verstehe nicht..." fragend blickte sie Antoninus an.


    "Ich wollte nicht stören. Tacitus." meinte Drusilla ihm dann zunickend, ehe sie sich daran machte, wieder zu gehen, wenn gewünscht.

    Drusilla war nun lange im Garten auf und abgegangen und hatte nun einen klareren Kopf als zuvor. Die Nachricht hatte sich inzwischen gesetzt und ihr Auftreten war nicht mehr so aufgelöst und verzweifelt wie noch vor ein paar Stunden. Dennoch sah man ihr die Trauer deutlich an. Ihre Schritte waren immernoch langsam und wackelig, jedoch lag es nur an der Erschöpfung durch die Tränen, die inzwischen versiegt sind.


    Aus dem Atrium hatte sie Stimmen gehört und wie näher sie dorthin kam, desto besser konnte sie erkennen wer dies war. Antoninus und Tacitus! Langsam schritt die Prudentierin ins Atrium und blickte beide stumm an.

    Drusilla hatte schweigend mit tränennassem Gesicht in dem Korbsessel gesessen und sich kaum gerührt. Die Gespräche der anderen nahm sie nur schemenhaft wahr. Zu zerstreut waren ihre Gedanken und ihr ganzes Ich.


    Antoninus' Geste war ihr ein geringer Trost, doch blickte die Prudentierin dankend zu ihm auf. Sie würde den Tod ihres Onkels niemals ungesühnt lassen. Doch konnte sie nichts tun, außer abzuwarten, was sie zum verzweifeln brachte.


    Die Tränen liefen in Stille über die Wangen, der ansonsten recht hübschen Frau. Doch in diesem Moment sprach einfach nur Trauer und Verzweiflung daraus.

    Sim-Off:

    Ich mach jetzt einfach mal^^


    Drusilla konnte und wollte sich nicht beruhigen. Ihr Onkel war gestorben. Eines der letzten wirklichen Familienmitgliedern. Der sie so herzlich aufgenommen hatte. Es war so irreal. Vorhin war er noch da gewesen und hatte mit ihr gesprochen.
    Für den Moment wurde der Prudentierin schrecklich schwindelig und es war, als würden die Wände sie schier erdrücken.


    "Er kann doch nicht einfach tot sein...Ich will Rache!" murmelte sie trübe und erschöpft. Ernst blickte sie dann jedoch die Theodorus und Mhorbaine an. "Findet heraus wer das getan hat.."


    "Ich denke, dass ich einmal vorbeischauen werde, da es mich doch interessiert, was nun mit den beiden geschieht. Ich hoffe doch, sie werden verurteilt." erwiderte Drusilla, die jeher treu zum Kaiser stand, wie ihre Familie.