Der Entschluss zur Abreise war Vipsanius Gallicus nicht leicht gefallen. Immerhin verbanden ihn Mogontiacum, auch wenn er nur ungefähr einenhalb Jahre hier verbracht hatte einige Erinnerung. Seine Frau, Antonina, die er während seiner Zeit bei der Classis kennengelernt hatte, hatte er hier nun endlich geheiratet, allerdings erst vor kurzem, er hatte sich relativ lange nicht zu diesem Schritt durchringen können. Die vielen Wälder beispielsweise hatten ihn ein wenig an seine Heimat, Gallien erinnert.
Dennoch musste er weg von hier. Sein Versuch in die Verwaltung einzusteigen, eine zivile Karriere zu starten, war total fehlgeschlagen. Spaß hatte es ihm nicht wirklich gemacht die ganze Zeit in seinem Officium zu sitzen und irgendwelche Anfragen zu bearbeiten. Die meisten dieser Politiker waren ihm auch unsympathisch. Das einzige was ihm sein Posten hier gebracht Da war ihm in der ehrlichen Gesellschaft von Soldaten deutlich wohler. Er war sich sicher, wenn er wieder zum Exercitus ginge, vielleicht sogar zu einer Legion ginge, würde er wieder zufriedener werden. Zwar er schon ein alter Mann, aber einige Jahre würde er schon noch dienen können. Vielleicht könnte er noch Centurio werden, vielleicht sogar noch Ritter. Ja, das war doch ein ehrenvolles Ziel. Und seine Frau und sein Sohn könnten in einem kleinen Landgut außerhalb der Stadt, in der Gallicus dienen würde, leben. Besonders seiner Frau würde das gewiss gefallen, immerhin war sie selbst auf so einem Landgut aufgewachsen.
Schließlich war, nachdem Gallicus vollständig genesen war und der Medicus ihm die lange Reise gestattet hatte, die Zeit zum Abschied gekommen. Ein Abschied, der beiden Reisenden schwer fiel. Besonders schwer fiel es wohl seiner Frau, die im Gegensatz zu ihm selbst einige Freundinnen hier kennengelernt hatte, die sie wohl, wenn sie erst weg waren nie wieder sehen würde. Dennoch freute sie sich auf Italia, immerhin war es ihrer Heimat. Der einzige Sklave im vipsanischen Haushalt hingegen war sogar ein wenig froh, dass sein Herr abreiste, auch wenn er ihn nicht schlecht behandelt hatte, schließlich würde er, als Verwalter der Casa Vipsania von nun leben können, als wäre er sein eigener Herr.
In einer gemieteten, vollbepackten Kutsche verließ Gallicus mit seinem Weib die Casa Vipsania und der Sklave winkte ihnen her und schloss anschließend, als seine Herrschaften um die nächste Straßenecke gebogen waren, die Tür.