Lange schwieg Valentina und hörte Serapios Worten zu. Sie hatte währenddessen ihren Kopf an seine starke Brust gelehnt und die Augen geschlossen. Was sie hier besprachen war schließlich von größter Bedeutung. Zumindest aus ihrer weiblichen Sicht. Es mochte kein bevorstehender Feldzug sein bei dem man Ruhm und Ehre bekommen konnte, wenn man ihn überlebte. Doch so eine Geburt war auch für eine Frau nicht ganz unkompliziert. Im schlimmsten Fall hatte Serapio am Ende zwar einen Sohn aber keine Frau mehr. Valentina mochte ihr momentanes Leben sehr, dennoch war ihr auch bewusst, was man von ihr verlangte. Und sie wollte selber ja auch Kinder haben. Deswegen auch ihre Frage ob Serapio das Kind dann würde lieben können. Seine Antwort war soweit zufrieden stellend, dass Valentina sich sicher sein konnte es würde dem Kind an nichts fehlen. Wenn dann nur an der Liebe seiner Mutter.
Gedankenverloren strich Valentina Serapio über den Unterarm. So lange hatte sie nun darauf gehofft endlich eine Ehefrau zu werden und nun hatte sie vor den damit einhergehenden Pflichten fast etwas Angst. "Carmelita ist ein wunderbares Mädchen." Pflichtete sie ihm schließlich bei, blieb aber immer noch nachdenklich. Doch dann atmete Valentina tief durch und richtete sich wieder auf. Die Götter hatten ihrer aller Schicksal in der Hand. Wer war sie also, dass sie sich darüber Gedanken machte? Sie würde Serapio eine gute Ehefrau sein mit allem was dazu gehörte. Und wenn sie ihr eigenes Kind doch nicht aufwachsen sehen durfte, wusste sie, dass sich Serapio gut darum kümmern würde.
Sie strich ihm über die Wange und sah ihn aufmunternd an. Sie versuchte die dunklen Gedanken beiseite zu schieben. "Es wäre besser gewesen, hättest du mich früher in deine Planungen eingeweiht, das stimmt. Doch ich bin damit einverstanden und ja, ich finde durchaus Gefallen an Icarion. Zumindest für die Zeit in der wir auf seine Dienste zurück greifen werden." Grenzte sie ihre Begeisterung dann doch etwas ein. Dennoch war sie froh, dass Serapio diesen Einfall gehabt hatte und würde so gut es ihr möglich war auf dieses Vorhaben eingehen. "Ich vertraue dir, dass du dich für jemanden entschieden hast, der verschwiegen ist und der auch zu mir zärtlich sein wird." Nach diesen Worten küsste sie Serapio lange auf die Lippen und schickte ihre Hände auf Entdeckungstour unter sein Hemd. Ein kleines Vorspiel war doch sicherlich schon mal erlaubt. Sie wollte diese Nacht jetzt einfach nur noch genießen.