Sim-Off:Sorry Fiona, ich bin gestern nicht mehr dazu gekommen!
Augenblicklich war sie hellwach, als sie Fionas Worte hörte. Nur zu gut konnte Minna sie verstehen! Der Gedanke an ein Entkommen ist ihr schon etliche Male durch den Kopf gegangen. Schon so oft hatte sie sich in ihren Träumen ausgemalt, wie ihr die Flucht gelingen würde und sie zu ihrer Familie zurückkehrt.
"Natürlich Fiona! Mir geht es ganz genauso. Ich wünsche mir nichts sehnlicher als wieder frei zu sein." Es tat gut mit jemanden darüber zu sprechen, der die gleichen Gedanken teilte. Sie war sich nicht sicher, ob sie sich mit den anderen Sklaven so unterhalten könnte. Es schien ihr, als hätten diese sich bereits mit ihrem trostlosen Schicksal abgefunden. Sie erinnerte sich, wie Nordwin die Villa einmal sogar als Zuhause bezeichnet hatte! Gut, vielleicht hatte er es damals nur aus Spaß gemeint, doch Minna war trotz allem geschockt darüber gewesen.
"Was? Du meinst...?" entfuhr es ihr. Meinte sie das mit der Flucht ernst? "Du weißt doch, was mit Sklaven passiert, die versuchen zu fliehen!" Sie war hin- und hergerissen. Einserseits hatte sie wahnsinnige Angst vor einer missglückten Flucht und der darauffolgenden Bestrafung, andererseits wollte sie es wenigstens versuchen. Sie würde sich sonst elendig fühlen, wenn sie einfach so aufgeben würde.
Plötzlich bewegte sich jemand. Minna erschrak und war auf Anhieb still. Es war Nordwin. Hatte sie etwa zu laut gesprochen und ihn geweckt? Vielleicht war er ja auch sogar schon länger wach und lauschte ihnen? Sie wartete einige Sekunden ab, aber als nichts weiter passierte, beruhigte sie sich wieder. Vermutlich träumte er nur von ein paar hübschen Mädchen.