"Oh, das mit Minna tut mir leid, wirklich! Ich fand immer, ihr paßt sehr gut zueinander, nicht nur weil sie auch Germanin ist." Fiona seufzte. Warum konnte es auf dieser Welt nicht viel einfacher zugehen?
Offenbar waren die Heldentaten, die einst Britanniens großartige Krieger vollbracht hatten, bis hin in das Land des kleinen Braunen, den sie jetzt Tessi nannten, gedrungen.
"Ja genau! Allerdings ist das Blaue in ihrem Gesicht nicht mehr die Farbe. Es ist die Blässe des Todes! Die Römer ersticken jeden Aufstand im Keim. Nur noch oben im Norden, bis wohin sie noch nicht vorgedrungen sind, leben die Menschen noch frei." Wenn es ihr tatsächlich gelingen sollte, bis nach Hause zu kommen, dann wollte sie Owen dazu überreden, mit ihr nach Caledonia zu gehen.
"Jetzt fangt ihr auch noch an!" fauchte sie die beiden Sklaven an. "Verdammt! Es gibt einen wichtigen Grund, weshalb sie mich gehen lassen muß! Und es ist mir so was von egal, ob ich dafür ans Kreuz komme oder nicht! Wenn ich hier nicht weg darf, dann ist mein Leben sowieso nichts mehr wert!" Sie hatte sich schon wieder so in Rage geredet, daß die Farbe ihres Gesichtes sehr der ihrer Haare ähnelte. "Du weißt schon, dass ich länger ihr Sklave bin als du?", äffte sie Nordwin nach. "Na und!? Wie würde es dir an meiner Stelle gehen, wenn du erfahren hast, daß derjenige noch lebt, den du liebst? Hä? Dann wäre es dir doch auch völlig schnuppe, ob einer schon langer Epicharis Sklave ist, oder nicht! Sie ist einfach so gemein!" Mittlerweile gesellten sich zu ihrer Zornesröte die ersten Tränen. Fiona war so verzweifelt und immer mehr kam sie zu der Überzeugung, etwas tun zu müssen, was sie womöglich ins Unglück stürzen konnte.