Erneut flogen Pfeile in Richtung der Banditen. Diesmal wurde ein Pferd der Banditen am Hinterteil getroffen, worauf das Pferd wieherte und so zu bocken begann, sodass der Bandit, der auf sass, vom Pferd geschleudert wurde. Auch dieser wurde mit einem Spathahieb zur Strecke gebracht.
-Noch drei. Dachte sich Verus.- Doch er dachte nicht mehr weiter, denn er sah, dass die Banditen nun immer langsamer wurden, vom Pferd sprangen und hinter ihren Pferden Deckung suchten. Drei kurze Pfiffe und dann erschienen auf den Häuserdächer etwa dreissig Bogenschützen, die Verus und seine Leute bedrohten. Verus sah, dass jeder Widerstand nichts gebracht hätte. Verzweifelt gab er seinen Leuten den Befehl, sie sollen die Waffen niederlegen, was dann auch gemacht wurde.
Aus einem der Häuser kamen sechs Banditen heraus, die Verus und seine Kameraden zu Boden schlugen und dann mit Stricken fesselten. Nun wurden sie grob vor sich hin gestossen in eines der Häuser, die aus Holz und Lehm gebaut waren.
-Nun ist es aus.- dachte sich Verus. Doch ihm war auch bewusst, wenn die Banditen sie hätten töten wollen, dann hätten sie dies schon gemacht. Verus und seine Leute mussten also noch einen Wert für diese Leute haben.
Sie wurden durch etliche Gänge geführt, durch Türen, die jeweils von zwei Schwerbewaffneten bewacht wurden. Plötzlich hörte Verus ein röcheln hinter sich. Als er sich drehen wollte sah er gerade noch, wie seine Equites röchelnd zu Boden gingen. Dann wurde er nochmals geschlagen, da er sich drehen wollte. Verzweifelt, sah er dann, wie er zu einem bärtigen Mann geführt wurde der in einem nobleren Raum war, der grössten Teils aus Holz gebaut war. Er sass auf einem verzierten Holzthron und blickte Verus mit giftigen Augen an. Verus hatte diesen Mann schon einmal gesehen. "Abderbal ?" sagte Verus, ohne es zu wissen. Sie wurden in eine Falle gelockt und er war blind hinein getreten. Wegen ihm waren also seine Leute getötet worden und nun sah er vor sich diesen lächelnden, bescheuerten Mann.
Mit erhobener Hand wies er seine treuen Anhänger zur Tür heraus. Einen Mann liess er jedoch im Zimmer. Nun trat er arrogant, wie er war vor Verus und grinste noch breiter.
" Du bist ein Schuft! Meine Leute werden jeden deiner Männer töten, sodass die ganze Stadt rot sein wird vor Blut. Die Leichen werden den Geiern zum Frass vorgeworfen und du wirst in einer Arena deinen Tod finden, wo tausende Leute jubeln werden, dass du endlich ins Reich der Toten treten wirst." Weiter konnte Verus nicht sprechen, denn Abderhbal schlug ihm ins Gesicht. Er war erbost und fluchte in seiner Sprache.
" Rrruhe, oder ich verrrarrbeite dich zu Futterrrfleisch für wilde Tierrre." sagte er und zeigte bedrohlich einen kleinen Krummsäbel. Nein eigentlich war er so klein, dass er eher ein Dolch war.
Verus gab nun ruhe und merkte sich, wo der Feind seinen Dolch wieder an den Mantelgurt steckte.
" Ich wihl alles wissche. Alles über euch und über eure Armee. Ich weiss, dass du kein kleiner Soldat bist und du wirrrst mir alles sagen. "
Immer noch nicht wusste Verus, was der Mann wirklich wollte.
Verus stellte ihm eine Frage: " Du willst alles wissen? Warum? "
Nun erzählte ihm Abdherbal, dass das römische Reich dem Untergang geweit sei, da er überall verbündete Stämme habe. Dass er ein Reich aufbauen will, indem die Römer die Sklaven seien und dass er der Herrscher sein werde.
Verus dachte sich, dass der einfach ein geistesgestörter Psychopath war, der ein komplex hatte.
Abderbal erzählte noch dies und noch dass und lief immer im Raum umher. Verus wusste nicht, was er überhaubt damit bezwecken wollte. Nun stand Abdherbal mit dem Rücken zu Verus. Verus schaute auf seine Fesseln die er vor sich festgebunden sah. Dann ging es los: Er sprang auf Abdherbal zu warf ihm die Arme über den Kopf und Griff nach dem Dolch. Abdherbal schrie auf. So schnell er konnte zog er den Dolch und stach etwa drei mal mit dem Dolch gegen sich in Abdherbals Bauch. Abdherbal, der hilflos zwischen Verus und seinem eigenen Dolch gefangen war, wand sich vor Schmerzen, denn das Blut quoll schon heraus. Nun wollte Verus es noch beenden. Er schlitzte mit einem Schnitt Abdherbals Kehle auf. Nun war sein Ziel, lebend aus dieser Lage zu kommen. Schnell befreite er sich vor seinen Fesseln und vor Abdherbal, der röchelnd zu Boden gesunken war. Der eine Bandit, der im Raum war gab komischerweise keinen Laut von sich. Rannte nur mit einem Säbel auf Verus zu. Doch Verus warf den Dolch und der fand sein Ziel. Hatten die draussen das gehört? Nun musste Verus ernsthaft studieren, was er in seiner Situation machen könnte. Denn lange würde er nicht in dem Raum sein können. Geschickt hob er den Säbel des erstochenen Banditen auf. Dann hatte er die Idee. Er sah eine gigantisch grosse Tonlampe. Schnell schlug er ein Loch in den unteren Teil der Lampe und es floss viel Öl sicher etwa 20 Litter heraus. Verus verteilte das Öl überall auf dem Holzboden vorallem vor der Tür. Dann zündete er es an.
Es ging nicht lange bis das Zimmer immer stärker zu brennen begann. Verus bemerkte, dass es eine grosse Rauchentwicklung gab. Denn er konnte kaum noch atmen. Zu Veruss erstaunen war der Rauch pech schwarz. Er hatten noch nie so schwarzen Rauch gesehen.
Verus merkte, dass es nun um ihn geschehen war. Das Feuer würde ihn in nächsten Minuten erreichen und der Rauch und die Hitze waren auch seine Feinde. Und wenn er dem Feuer entfliehen könnte, würde er von den Banditen getötet werden. Der Rauch sollte für die Equites gut erkennbar sein. Verus letzte Stunde hatte geschlagen. Doch einfach so aufgeben wollte er nicht. Nach Luft ringend schaute er sich nach Fluchtmöglichkeiten um. Doch er konnte keine entdecken. Es gab keine Fenster aus denen er hätte fliehen können. Er sah auch keine weitere Türen. Verus hatte also sein eigenes Grab geschaufelt. Dann sah er im Raum eine Marmor Tafel stehen.
Auf diese kritzte er mit dem Säbel noch mit letzten Kräften.
Roma vitrix aeterna Verus
Dann verliessen ihn seine Kräfte und er sank zu Boden. Er dachte noch an die schöne Zeit, die er hatte. Dann sah er seinen Körper und spührte, dass sein Geist ihn nun verlassen hatte. Verus war tot.