Crinon war zunächst nicht weit davon entfernt, sich auszuschütten vor Lachen. Er sah vor seinem geistigen Auge Phaeneas küppelschwingend gegen eine Gruppe von Meuchelmörden vorgehen. Diese Vorstellung war einfach zu komisch. In seinem Gesicht war jedoch keinerlei Regung abzulesen.
Auch die Strafpedigt und das gehässige Gezetere gegen die Germanen im Allgemeinen und seine Person im Speziellen lies er mit ergebener Miene über sich ergehen. Schließlich erreichte er im Ergebnis was er bezweckt hatte. Zum Wohle seiner Herrin wurde er nicht mit den Einkäufen belastet. Ihre Drohung lies ihn kalt. Mochte sie ihn strafen lassen wie sie wollte, er würde jedoch jederzeit wieder seine Pflicht höher einschätzen als seine körperliche Unversehrtheit und gar als sein Leben.
Dann folgte er ihr und ihren Anhängseln dichtauf. Da die Damen des Gefolges ihn, ihre Anführerin nachahmend mit Missachtung straften, konnte er sich dem Zug nur anschließen. Hier hinten fehlte ihm zum Einen der Überblick und zum Anderen war er gerade abgelenkt. Leider war er noch ein wenig mit dem Ereignis im Laden und der Drohung seiner Herrin beschäftigt, dass er nicht aufmerksam genug war, um der folgenden Situation effizienter zu begegnen:
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Ein Bettler
Ein verwahrlostes Subjekt, das sich in den Straßenecken herumtrieb erkannte in der reichen Römerin samt Gefolge eine Chance sich etwas zum Lebensunterhalt zu ergattern: "Herrin, Herrin. Ein milde Gabe für einen ehemaligen Soldaten. Herrin, Herrin, bitte..."
Es durfte ernsthaft daran gezweifelt werden, dass dieser Mann jeh einer ehrlichen Arbeit nachgegangen war. Nicht desto Trotz kam er nun auf Paulina zu, in der Hoffnung er würde eine Kleinigkeit erhalten.
Bei Crinon hatten zwar schon bei dem flehentlichen Tonfall die Alarmglocken geschrillt, doch musste er sich erst nach vorne drängen um eingreifen zu können.