Beiträge von Titus Aurelius Ursus

    Hatte er das Feuer zu früh einstellen lassen? Ursus schaute den Männern nachdenklich dabei zu, wie sie die Belagerungsgeräte abbauten und den zerschossenen Wall mit den Palisaden wieder instand setzten. Nein, es war in Ordnung so. Sie hatten alle gelernt, was sie lernen sollten. Zum einen, daß solch ein Wall keineswegs unüberwindlich war, zum anderen, daß es sehr viel Zeit, viel Munition und viele, viele Treffer brauchte, um ein Lager wirklich zu Klump zu schießen. Dabei würden sie in einem echten Kriegsfall nicht so gemütlich vor sich hinschießen können, sondern mußten auch mit Gegenwehr rechnen. Nein, so einfach war es wirklich nicht, so ein Lager einzunehmen.


    Die Zelte wurden wieder errichtet. Bei seinem eigenen brauchte sich Ursus da keine Gedanken zu machen. Das würde nachher stehen, wenn er zu der Stelle kam, an der das Praetorium in einem Lager zu finden war. Er gab die Anweisung, für einen Imbiß zu sorgen und bestellte dann alle Offiziere und Unteroffiziere zu sich, die gerade nicht auf Wache waren*, um mit ihnen über den Verlauf der Übung zu sprechen.




    Sim-Off:

    *also alle aktiven Charaktere

    "Das bin ich in der Tat. Und Du hast wahrhaftig nichts anderes zu tun? Und beabsichtigst auch nicht, Dich weitergehend einzubringen? Keine Ambitionen, in die Politik zu gehen und mehr zu bewegen?" Nicht, daß er Dolabella dafür verachten würde, aber für einen Tiberier fand er es doch sehr ungewöhnlich, daß er keinen weitergehenden Ehrgeiz hatte.


    Die kleine Marei sang ein reizendes Liedchen und Ursus lächelte. Sicher, sie war noch ein Kind und weit entfernt von der Kunst ausgebildeter Sänger. Aber sie hatte eine frische, ergreifende Art an sich, die jeden gefangen nehmen mußte, der kein Herz aus Stein besaß. "Das war sehr schön, Marei. Und nun schau bitte, daß die Becher stets gefüllt sind, ja?" Er nahm sich etwas von dem Essen und bedeutete seinem Gast, ebenfalls zuzugreifen.


    "In welcher Art hast Du Dir die Besinnung auf die gemeinsame Entstehung unserer Factiones denn vorgestellt?", fragte er dann gerade heraus.

    Zitat

    Original von Tiberia Septima
    Lächelnd beobachtete Septima die Hand von Ursus, die er über ihre auf den Bauch gelegt hatte. 'Wie ein glückliches Ehepaar.' dachte sie im stillen und lächelte. War sie denn glücklich? Jetzt und hier? Ja.
    „Sicher werde ich nach unserem neuen zu Hause schauen.“ erwiderte Septima fröhlich. „Das ist mit ein Grund für meine Reise. Noch kann ich Einfluss auf die Innengestaltung nehmen. Bei der Gelegenheit kann ich dich auch gleich fragen. Ist Artorius Reatinus zur Zeit abkömmlich? Er kümmert sich doch um die Renovierungsarbeiten, so dass ich ihn fragen wollte, ob er mich nach Rom begleiten mag.“
    Langsam beugte sich Septima zu dem Gesicht von Ursus herab und gab ihm einen sanften Kuss. "Heute abend werde ich dir aus Priscas Brief vorlesen." versprach sie mit leiser, verführerischer Stimme. Gewiss würde sie hier, im Officium des Legaten der Prima, mitten in der Principia, nichts unternehmen, um ihren Mann zu verführen, so wie sie es schon mal in der Villa Aurelia getan hatte, aber trotzdem spielte sie gerne mit ihm.



    So, dann war also das Haus vermutlich einer der Gründe, warum sie nach Rom fahren wollte. Nicht nur die Familie, wenn auch vermutlich hauptsächlich. Aber das war schließlich mehr als verständlich. Ursus fühlte sich glücklich in diesem Moment der Zweisamkeit. Doch schon der Gedanke daran, daß er sie bald über viele Wochen hinweg missen mußte, machte ihn mehr als traurig.


    "Artorius Reatinus. Im Moment liegt hier nichts Größeres an, ich könnte ihn also durchaus eine Weile entbehren. Also, wenn er möchte, soll er Dich begleiten." Er schaute seine Frau verliebt an und seufzte. „Was soll ich nur in der ganzen Zeit ohne Dich tun? Die nächste Reise nach Rom unternehmen wir gemeinsam, das kann ich Dir sagen.“


    Schon allein ihre verführerische Stimme versprach für den Abend ganz besondere Momente. Die er dann für lange Zeit nicht mehr würde genießen können. "Wie schade, daß Du ihn nicht gleich mitgebracht hast", erwiderte er mit nicht weniger verführerischer Stimme und umfaßte ihre Hand, um sie ein wenig näher zu sich heranzuziehen.

    "Ja, das ist eine gute Idee, Deinen Onkel zu fragen. Ohne Zweifel wird er euren Verwandten einschätzen können und Dir auch einen guten Rat bezüglich dieser Vereinigung geben können. Laß Dich bitte auf keinen Fall zu übereilten Entscheidungen überreden... ach, was sage ich da. Du wirst es richtig machen. Oft genug schon hast Du Deinen ausgezeichneten Geschäftssinn bewiesen." In der Tat war Ursus sehr stolz auf seine kluge Frau. Es machte Spaß, mit ihr zu diskutieren - und manchmal erwischte er sich dabei, wie er sie für ihre Gewitztheit bewunderte.


    Seine Enttäuschung über die ausbleibenden Briefe seiner Verwandten wurde schnell gemildert, als Septima zu ihm kam und über seine Wange strich. Sanft legte er seinen Arm um sie und schaute zu ihr hoch. Sie schien noch schöner geworden zu sein. Oder war es nur dieser Ausdruck inneren Friedens und innerer Freude, die sie ausstrahlte? Als sie seinen Kopf an ihre Brust zog, legte er eine Hand auf ihr Bäuchlein. Darunter befand sich ihr gemeinsames Kind. Unglaublich, daß hier ein neues Leben heranwuchs. Ein Wunder, anders konnte man es nicht bezeichnen. "Ich würde sehr gerne hören, was Prisca schreibt. Und werde bestimmt nicht so indiskret sein, den Brief selbst lesen zu wollen, wenn ihr da intime Dinge besprecht. Und Marcus... Naja, vielleicht ist er einfach froh, mich los geworden zu sein." Sie hatten sich nie gut verstanden, auch wenn sie immer versucht hatten, trotzdem in allen wichtigen Dingen zusammen zu halten.


    Er seufzte leise, als sie sich doch wieder von ihm löste, um sich an die Schreibtischkante zu lehnen. Sie legte ihre Hand auf ihren Bauch. Und Ursus legte seine leicht darüber. "Bitte komm bald wieder zu mir. Überbringe beiden Familien meine Grüße und sag ihnen, sie sollen schreiben. Ich fühle mich hier wie abgenabelt von der Welt. Ach, wie gerne würde ich mitkommen. Meinst Du, Du kannst mal bei der Baustelle vorbeischauen?"

    "Ein sehr kostspieliger Ansatz, der vor allem die Organisation unzähliger Rennen erfordert. Nun, wie gut, daß nicht jeder die gleiche Strategie verfolgt, nicht wahr?" Ursus lächelte und brach sich ein Stück Brot ab, um es in die dunkle Soße zu tunken. Er wollte lieber gleich probieren, ob sie so scharf war, wie die Kleine befürchtete. "Marei, es wäre mir lieber, wenn Du nicht dieses Lied pfeiffen würdest. Denn weißt Du, ich bin der Princeps der Aurata. Wenn Du in meinem Haus schon das Lied einer Factio pfeiffen möchtest, sollte es besser das der Aurata sein." Er strich ihr sanft über die Haare, denn ihm war schon klar, daß sie ihn nicht hatte ärgern, sondern eher den Gast erfreuen wollen. "Warum singst Du uns nicht ein fröhliches Lied, um unserem Gast zu zeigen, was Du für eine schöne Stimme hast?"

    "Davon habe ich schon gehört. Daß ihr Frauen entführt, wenn ihre Familie mit der Heirat nicht einverstanden ist. Kommt es vor, daß die Familie der Frau versucht, sie zurückzuholen? Was ist, wenn die Frau selbst eigentlich auch nicht möchte? Achtet ihr ihren Willen oder wird es auch von der Gemeinschaft akzeptiert, wenn jemand eine unwillige Frau entführt hat und sie zwingt, seine Frau zu sein? Oder gibt es so etwas nicht? Werden nur Frauen entführt, die das auch selbst wollen?" Ursus wußte selbst nicht, warum er so viel fragte. Aber diese Dinge würden ihm vielleicht ein wenig Einblick gewähren in die germanische Seele, die ihm so fremd war.

    "Seinen Weg gehen? Was meinst Du damit?" Daß er den Beruf nicht meinen konnte, war klar. Denn Baldemar wäre dann sicherlich in jungen Jahren Schmied geworden. Das war er aber nach seiner eigenen Aussage nicht geworden. So war unklar, was er meinte. Doch sicherlich bestimmte Lebensziele? Vielleicht Familie? Die Kunst, diese zusammenzuhalten und zu schützen?

    Zitat

    Original von Gaius Tallius Priscus
    Also ein Kampf mit Lederknubbeln auf den Schwertspitzen. Hoffentlich wusste dieser Germane damit unzugehen. Wahrscheinlich kannte er das gar nicht, dachte sich Priscus. "Solange der Gegner das genauso hält, kriegen wir das hin." Weitere Fragen hatte er nicht.



    "Das wäre ja noch schöner, wenn nicht. Nein, gleiche Chancen und gleiche Regeln für alle. Gut, dann ist das abgemacht." Ort und Zeit standen fest und Ursus würde Baldemar noch von den Bedingungen in Kenntnis setzen. Eigentlich hegte er auch keinen Zweifel daran, daß Priscus siegte. Immerhin war der ein kampferprobter, durchtrainierter Soldat. Doch auch Baldemar war nicht zu unterschätzen. Niemand hatte ihn unter solchen Bedingungen kämpfen sehen und über seine Kampferfahrung war auch wenig bekannt. Er konnte durchaus für Überraschungen gut sein. "Dann sei also in drei Tagen zur vierten Stunde auf dem Hof der Fabrica. Von mir aus wäre das dann alles, Optio."

    Hier also sollte die Begegnung stattfinden. Ursus hatte störende Dinge vom Hof räumen lassen, damit die beiden Kontrahenten genug Platz hatten für ihren Kampf. Ihre Waffen würden die beiden jeweils mitbringen. Diese mußten noch überprüft werden, ob sie auch bestmöglichst gesichert waren, damit schwere Verletzungen möglichst vermieden wurden.

    "Ich halte nicht so viel von solchen Vereinigungen. Sie nützen meist nur einzelnen und anderen schaden sie. Zum Beispiel diese Handelsvereinigung der Duccier in Germanien. Sie bestimmt die Preise. Kleine Händler, die sich ihnen nicht anschließen wollen, kommen kaum dagegen an. Und wenn sie sich anschließen, sind sie dem Diktat der Vereinigung unterworfen. Ich will Deinem Verwandten beileibe nichts Schlechtes unterstellen. Seinen Zwillingsbruder kannte ich recht gut, er war in der Aurata und wollte eigentlich ein Rennen für unsere Factio organisieren, bevor er sich zurückzog. Allerdings kann ich mich nicht erinnern, daß er je von seinem Bruder gesprochen hat." Ursus sprach mehr oder weniger seine Gedanken aus. Seiner Frau gegenüber konnte er das so einfach tun. Jedem anderen gegenüber wäre er weit zugeknöpfter gewesen und hätte sich auf Floskeln zurückgezogen.


    "Von Deiner oder meiner Familie? Nein." Seine Enttäuschung versuchte er nicht einmal zu verbergen. "Niemand hat auf meinen Brief geantwortet. Nunja, vielleicht ist Post verloren gegangen, man weiß ja nie." Trotz dieser Überlegung saß der Stachel der Enttäuschung tief. Aus den Augen, aus dem Sinn, so schien es wohl zu sein.


    Seine Stimmung wurde auch nicht besser, als Septima mit ihren Reiseplänen herausrückte. "Du willst nach Rom? Liebes... Ich selbst würde rasend gerne nach Rom reisen und kann gut verstehen, daß Du Dich hier einsam fühlst und Dich nach der Familie und Deinen Freundinnen sehnst. Aber ist das in Deinem Zustand nicht schädlich?" Es war immerhin ihr gemeinsames Kind, auch wenn die Last von Septima allein getragen werden mußte. Es fiel ihm sehr schwer, dem zuzustimmen. Dementsprechend seufzte er tief, bevor er weitersprach. "Nur, wenn Du mir versprichst, ganz langsam zu reisen und wirklich gut aufzupassen. Und... wenn Du bald zurückkehrst. Ich... weißt Du, ich wäre wirklich gern bei der Geburt dabei. Und wenn Du zu lange dort bleibst, ist die Rückreise vielleicht wirklich zu anstrengend für Dich."

    Freundlich lächelnd schüttelte Ursus den Kopf. "Nein, Geld kann mich nicht umstimmen. Der Factio geht es finanziell gut. Mir auch, so daß ich nachhelfen könnte, wenn es nötig wäre." Und es hatte lange genug gedauert, bis er Sotion gefunden hatte. Die Verhandlungen waren auch schwierig gewesen. Nein, er würde ihn nicht abtreten. Schon gar nicht, um eine andere Factio damit zu stärken.


    "Hm. Ich habe von ihm gehört, er soll gut sein. Aber ich habe schon zwei junge Fahrer, die erst aufgebaut werden müssen. Ein dritter wäre zuviel. Erst wenn die beiden über die ersten Hürden sind, werde ich die nächsten Fahrer anwerben. Man sollte niemals zuviel auf einmal wollen, das geht selten gut. - Wenn er so gut ist, warum nimmst Du ihn nicht?"


    Er bemerkte den fragenden Blick des Kindes und winkte die Kleine zu sich heran, damit sie ihm leise sagen konnte, was sie so dringend mitteilen wollte. Er hoffte für Marei, daß es wichtig war. Soviel sollte sie schon wissen, daß sie solch ein Gespräch nur stören durfte, wenn es wirklich nötig war.

    Er konnte sich herauswinden. Ganz knapp. Viel zu knapp. Ursus biß sich kurz auf die Unterlippe, denn so knapp hätte er es nicht werden lassen dürfen. Leider schaffte es der Germane, wieder richtig auf die Füße zu kommen und warf sich auch sogleich auf ihn. Das wäre beinahe final gewesen, denn mit derartiger Schnelligkeit hatte Ursus bei dem groben Klotz nicht gerechnet. Und schon versuchte Baldemar, Ursus um die Brust zu fassen. Ursus bemerkte es rechtzeitig, faßte Baldemars Arm und drehte sich nun, bevor der Germane ihn in den Griff bekam. Dabei versuchte er, dem Arm des Germanen mitzunehmen und ihn schmerzhaft umzudrehen, rechnete sich dafür aber wenig Chancen aus, da er keinen guten Hebel nutzen konnte und Baldemar ihm an reiner Körperstärke eindeutig überlegen war. Einen Versuch war es trotzdem wert, vielleicht überraschte er ihn.


    Legionarius Caius Vibullius Vaccus



    "So, dann möchte ich der Erfüllung Deines Lebenstraumes natürlich nicht im Wege stehen", schmunzelte Vaccus. Er deutete hinter sich auf die via praetoria, die hier an der porta praetoria begann. "Folge der via praetoria. Du gehst damit direkt auf ein Gebäude im Zentrum der castra zu. Das ist die principia. Dort findest Du das Rekrutierungsbüro*. Dort wird man Dir allerlei Fragen stellen und Dich herumschicken, zur Musterung und so. Viel Vergnügen."


    Sim-Off:

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    "Schade, das mit der Altersbegrenzung. Ich hätte gerne auch Burolix ins Rennen geschickt." Ursus zuckte mit den Schultern. Sobald er hier bei der Legio alles geordnet und mehr Aufgaben an seine Offiziere abgeben konnte, würde er auch wieder mehr Zeit für die Factio haben. Denn vor dem Winter sollten sie noch einige Rennen mitmachen und auch Trainingsrennen im Circus absolvieren.


    "Sotions Marktwert? Er steht dem Markt nicht zur Verfügung." Wer wäre er, einen Preis zu nennen, wenn er doch den Fahrer behalten wollte. Der Junge hatte Potential und konnte noch einer der ganz Großen werden. Und das doch bitte schön für die Aurata. Wie Dolabella schon feststellte: Es war schwierig, das Beste für die Factio zu tun, wenn man weit weg war. Aber noch viel schwerer, fast unmöglich, war es, auf solche Entfernung vielversprechende junge Fahrer zu finden.

    Schade, sie setzte sich ihm gegenüber und kam nicht zu ihm, um sich umarmen zu lassen oder sich gar auf seinen Schoß zu setzen. Im Gegenteil schien sie eher auf ein sachliches Gespräch aus zu sein. Dabei hatte ihr anfängliches liebreizendes Lächeln einige Zärtlichkeiten verprochen. Ursus versuchte, nicht enttäuscht zu sein, hatte er doch bereits begriffen, daß seine Frau viel Wert darauf legte, ernst genommen zu werden. Also nahm er das Schreiben entgegen und las es gründlich durch. "Was meint er mit Schmerz? Ich dachte, Deine Pferdezucht läuft ausnehmend gut? Und inwiefern möchte er die Züchter vereinigen? Die meisten italischen Pferdezüchter sind einer Factio angehörig." Ursus dachte natürlich, sie hätte schon etwas weiterreichende Informationen.


    Legionarius Caius Vibullius Vaccus


    "Salve, Sergius", grüßte einer der Wachsoldaten am Tor den Neuen. "So, Du möchtest also der Legion beitreten? Hast Du Dir das gut überlegt? Zwanzig Jahre sind kein Pappenstiel. Und Du darfst in der Zeit nicht heiraten, lebst auf engstem Raum mit sieben anderen zusammmen und Du mußt den ganzen Tag hart trainieren oder marschieren oder kämpfen oder arbeiten, wenn wieder einmal Bauarbeiten anstehen. Bist Du Dir also sicher?"






    Optio Nero Appius Crassus
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    "Salve, Pompeius", grüßte der Optio und musterte den Mann eindringlich. "Willkommen bei der Prima, wenigstens hast Du Dir die beste Truppe ausgesucht, um zu den Adlern zu gehen." Er grinste breit, aber durchaus mit echtem Stolz auf die Legio und ging dann, um aus dem Lager die verschiedenen Ausrüstungsgegenstände zu holen. Eines nach dem anderen knallte er auf den Tisch und der Berg wuchs gegen Ende zu beträchtlicher Größe.


    "So, schau nach, ob alles dabei ist und dann quittiere den Empfang hier." Crassus kritzelte etwas auf eine Wachstafel und schob sie dann Cavarinus zu.




    Hiermit bestätige ich, Lucius Pompeius Cavarinus, den Erhalt der folgenden Ausrüstung


    - I Lorica segmentata (Schienenpanzer)
    - I Paenula (Mantel)
    - II Tunicae (Römisches Standatkleidungsstück)
    - II Cingulae militares (Gürtel)
    - II Paar caligae (Stiefel)
    - I Loramentum (Lederriemen)
    - I Lucerna (Öllampe)
    - I Furca (Tragestange)
    - I Reticulum (Tragenetz)
    - I Pera (Tasche)
    - I Mantica (Sack)
    - I Situla (Bronzetopf)
    - I Patera (Kasserolle)
    - I Ligula (Löffel)
    - I Aultellus (Messer)
    - I Ampulla (Feldflasche)
    - I Cingulum (Gurt)
    - I Cassis (Helm)
    - I Paar Ocreae (Beinschienen)
    - I Gladius (Kurzschwert)
    - I Pugio (Dolch)
    - II Pilae (Wurfspeere)
    - I Scutum (der viereckige Legionsschild)
    - I Tegimentum (Schildhülle)


    Unterschrift des Soldaten:





    Vor wenigen Minuten erst hatte der Scriba die Post gebracht, die heute angekommen war. Viel war es gerade nicht und daß aus Rom so gar keine Nachricht kam, machte Ursus ganz unruhig. Auf keinen seiner Briefe hatte er bisher Antwort erhalten. Das war schon sehr enttäuschend. Auch, daß die Familie sich so gar nicht rührte. Aber gut, besser nicht darüber nachdenken und die anliegende Arbeit erledigen.


    Als jemand hereinkam, schaute er auf und registrierte erstaunt, daß es seine Frau war, die eintrat. "Liebes! Natürlich habe ich Zeit für Dich. Ich hoffe, ich kann Dein liebes Lächeln so deuten, daß Du nicht wegen einer Katastrophe den Weg in mein ungemütliches Officium auf Dich genommen hast?" Er legte die Wachstafel beiseite, die er gerade studiert hatte und schaute auf den Brief, den sie in Händen hielt. Anscheinend hatte sie mehr Glück als er, was die Antwortbereitschaft ihrer Schreibkontakte anging. "Gibt es Neuigkeiten aus Rom?", fragte er daher neugierig und deutete auf den Brief.

    Was für eine Schönheit! Der Soldat geriet direkt ins Träumen, als er die schöne Frau auf sich zukommen sah und hätte darüber fast vergessen, angemessen zu grüßen. Natürlich wußte er, wer sie war. Jeder in der Castra wußte, daß der Legat eine wahre Schönheit zur Frau hatte, jeder hatte schon einmal einen Blick auf sie geworfen und viele Gespräche in den Unterkünften drehten sich um sie. Ein wenig zu spät sprang er auf. "Salve... äh, edle Tiberia. Also ja,... ich meine ja, natürlich. Er ist allein, natürlich kannst Du hinein." Er stolperte über seine eigenen Worte, errötete zutiefst und deutete daher umso eindringlicher auf die Tür.