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Einer Künstlerin similär erscheint Tilla in den Augen von Nero. Mit ihren Händen malt sie. In der Luft. Wunderschöne Bilder, die seine Augen kaum zu verfolgen vermögen . Es fasziniert ihn indes. Sua sponte überlässt der Junge seine Hand der jungen Frau und folgt ihr ohne zu häsistieren. Vertrauensvoll hält sich Nero an Tilla. Lässt sich von ihr durch die Menge von Menschen treiben. Hinfort von dem Ort des Schreckens. Der grobe Männer und einschüchternde Bauten offeriert.
Staunend öffnet sich der Mund von Nero. Eine fremde Welt haben sie betreten. Bunte Tücher wehen im Winde. Bauschen sich im zarten Spiel auf, um gleich darauf sich sanft über die Stände der nordischen Dafraudanten, etruskischen Wahrsager, ägyptischen Zauberer und nubischen Magier zu legen, die hier ihre Dienste anbieten. Die die Menschen an der Nase herum führen. All die Römer und Peregrini, die an Zauber und Magie glauben. An Mysterien und geheime Kulte. An das Überirdische. Und alle paar Wochen von hier von den Aedilen vertrieben werden.
"Hier sind wir richtig, Tilla."
Die Augen von Nero glänzen euphorisch. Glücklich. Denn hier wird er das Geheimnis des Todes lüften. Die Grenzen erforschen und das Unsagbare vollbringen. Aber dafür braucht er die Hilfe eines wahren Magiers. Eines Mannes, der sich noch mit den alten Künsten auskennt. Was die alten Künste sind. Das weiß Nero nicht. Aber er hat es oft von seiner Mutter gehört.
Nero wendet sich zu Tilla und sieht zu ihr hoch.
"Es muss ein guter Zauberer sein. Kein Scharlatan. Hier tummeln sich viele, die keine wahre Macht haben. Wir müssen uns in Acht nehmen."
Ernst ist das Gesicht von Nero. Er glaubt an Zauberei. Er glaubt an alte Heldengeschichten und an Hexen, die die Helden bezaubern wollen. Circefrauen, Hekategestalten oder Herrscher über die verborgenen Künste. Seine Hand greift nach seiner Tasche. In der die Holzkiste ruht. Seine Mundwinkel heben sich ein kleines Stück.
"Dort."
Schon eilt er zu einem Stand. Schlecht gefärbte Tücher verbergen die Sicht. Wabernder Rauch dringt zwischen den Ritzen hervor. Durchdringender Odeur nach Rauschkräutern wehen ihnen entgegen. Nero schiebt das Tuch zur Seite. Licht fällt in die winzige Lokalität. Auf einem dicken Kissen sitzt eine voluminöse Frau mit langen schwarzen Flechten. Billiger Bronzeschmuck umhängt ihren dicken Hals. Ihr Gesicht ist grell geschminkt. Sie sieht auf und offeriert ein Lächeln mit schlechten Zähnen.
"Ah. Kommt herein. Kommt herein. Wollt ihr eure Zukunft lesen? Aus den Gedärmen von liebreizenden Täubchen? Dem Blute von Ziegen? Nur fünf Asse für eure Zukunft. Tretet ein. Tretet ein."
Nasal ist ihre Stimme. Nero schreckt zurück. Die Beleibtheit erinnert ihn an seine Amme. Und er mag seine Amme nicht.
"Nein. Wir wollen unsere Zukunft nicht lesen lassen. Ich suche einen Magier. Der das Rätsel von Leben und Tod kennt."
Die Augen der Frau verengen sich.
"Dann verschwindet. Einen solchen Magier kenne ich nicht."
Ächzend erhebt sich die Frau von ihrem Lager. Sie watschelt bis zu Nero. Reißt ihm das grüne Tuch aus der Hand und verschließt den Eingang.
Nero seufzt und wendet sich um. Suchend. Verwirrt. Überwältigt von all den Eindrücken. Ein Bettler lümmelt neben dem Eingang zu dem hinteren Teil des Forum. Direkt an der Mauer zu dem Tempel des sagenhaften Romulus Divus. In seinen Händen hält er eine hölzerne Schüssel. Mit einem Auge späht er zu Tilla nach oben. Das Andere ist mit einigen schmutzigen Verbänden verdeckt. Seine Haare sind eine wirre Masse. Fettig und ungepflegt. Ein säuerlicher Geruch geht von ihm aus. Nach altem und verdorbenem Wein. Ihm fehlt zudem ein Bein. Durch einen grob geschnitzten Holzstumpf hat er das Nämliche ersetzt.
"Na? Sucht ihr Beide etwas?"
Die Frage richtet er an Tilla.