Beiträge von Tilla Romania

    Einige wenige Kleidungsstücke waren unsauber gefaltet worden. Diese musste sie mit raus nehmen zum Glätten. Andere Kleidungsstücke schienen zu groß für die Figur ihrer jungen Herrin zu sein. Sie musste Prisca einmal fragen. Laut Saba schadete das Kleidungsausmisten niemandem... vielleicht bekamen sie als Priscas Leibsklavinnen das eine oder andere modische Stück geschenkt. Mutter Esther würde sicher Augen machen, wenn Tilla in diesem dunkelbraunen Kleid daher kommen würde, welches sie gerade in der Hand hielt. Und was würde Hektor dazu sagen?


    Priscas Stimme machte sich in ihren Ohren bemerkbar. Tilla hatte vergessen auf ihre Umgebung zu achten. Salve, Herrin. begrüßte sie die junge Frau mit einem verlegenen Lächeln. Gehorsam liess Tilla die Kleider und die Truhe links liegen, bemühte sich Priscas Wünsche und Anweisungen zu erfüllen. Asbald saß die stumme Sklavin aufmerksam lauschend neben ihr im Korbsessel. Wie lauten die Neuigkeiten? Was ist passiert? Ich weiss von nichts, Herrin. Soeben habe ich eure Bettwäsche gewechselt. Und wenn ihr das tannengrüne Tunika sucht, diese muss leider genäht werden. berichtete Tilla rasch. Ihre rechte Hand wanderte wie automatisch zu den Weintrauben und stibitzte einige der süßen Früchte von der Rebe.

    Tilla klopfte und lauschte. Keine Antwort? Niemand drinnen?!? Gut, dann konnte sie wie geheissen hinein gehen und das große Aufräumen beginnen. Die junge Frau stellte zwei Körbe neben dem zerwühlten Bett ihrer Herrin ab und begann das Bettzeug abzuziehen und gegen das mitgebrachte Bettzeug auszutauschen. Der erste Korb füllte sich recht schnell. Tilla widmete sich nicht nur dem Bettzeug, sie hob diverse Kleidungsstücke vom Boden auf und schaute nach deren Zustand. Aha.. dieses Teil muß gewaschen werden.. dieses Teil nicht, muss nur geglättet werden,, dachte Tilla für sich. Zusammen mit dem zweiten Korb zog sie durchs das Zimmer von Prisca und sammelte alles ein, was sie fand.


    Irgendwann kam sie am Kosmetikschränkchen an und betrachtete die vielen Fläschchen und Flakons. Der blau schillernden Flakon, die weiße Amphore mit dem goldenen Löwenkopfverschluss und dem grünen Flakon waren immer noch da. Sie wußte es immer noch: das blaue Gefäß duftete nach Lavendel, die Amphore enthielt Priscas Lieblingsduft der Rosen, und in dem grünen Flakon befand sich ein süßlich würziger Duft, den die Ägypter miniaki nannten. Immer noch mochte sie die Farbe Blau, weil sie an Wasser erinnerte. Den Duft konnte man überall mitnehmen oder in die Kleidertruhe stecken, ins Kopfkissen oder auf die Handgelenke reiben. Genau letzteres würde sie sogleich tun. Vorsichtig umgriff Tilla das blaue Gefäß und tupfte ein paar Tropfen auf ihre schlanken Handgelenke. Oh, wie das duftete!


    Langsam ging sie zum Fenster und errinnerte sich weiter an damals, an die erste Begegnung mit Prisca. Sovieles hatte sich seit damals verändert. Inzwischen hatte sie das Meer gesehen, trug die Farbe Blau um ihren Hals, hatte die Sehnsucht nach ihrer leiblichen Mutter gestillt, war der Treue zurück nach Rom gefolgt. Tilla blieb oftmals bei der Wahrheit, glaubte an das Schicksal und durfte bald den Weg der Bildung einschlagen. Außerdem war sie verliebt! Mit einem stummen versonnenen Seufzer löste sie sich von dem Fenster und widmete sich der Truhe, wo Priscas Kleider lagen. Tilla holte, vor der Truhe knieend, alles heraus, begann eines nach dem anderen zu falten und wieder in die Truhe hineinzulegen.

    Sie zuckte mit den Schultern. Ich hab das alles auch nur von den anderen aus der Sklavengemeinschaft erfahren. Mit den meisten habe ich nicht so arg viel Kontakt, als dass sie prompt mir von den allerneuesten Ereignissen erzählen. Manchmal ist es besser, nichts zu wissen und nichts dazu zu sagen. Tilla warf den Grashalm fort, rupfte einen Neuen aus. Ich kenne Phraates nicht. Celerina ebenso wenig. Ich kann nur Vermutungen anstellen: er hat ihr gefallen, sie gefiel ihm. Plopp... hat es zwischen den beiden gefunkt. Der Hausherr sieht wahrlich gut aus. Auch Corvinus kenne ich ebensowenig, auch wenn ich anfangs ihm gehörte und diente.


    Die Dienstzeit bei Corvinus hatte gar nicht so lang gedauert. Tilla hatte sich viel lieber um die aurelischen Damen gekümmert und nebenbei Hektor kennen sowie lieben gelernt. Der Grashalm segelte zu Boden... ihre dunklen Augen verfolgten den Flug. Sag mal, wie kommst du darauf, dass Frauen nur dann schwanger werden, wenn sie enthaltsam sind? Wenn sie enthaltsam sind, dann wird sowieso keine Schwangerschaft entstehen. Wenn sie von jemandem genommen wird.. nun, dann kann es passieren. Oder sie verhindert mit etlichen Mitteln die eigene Fruchtbarkeit. Wenn du mehr darüber wissen möchtest, meine Mutter weiss sicher mehr als ich, da sie eine kräuterkundige Heilerin ist.

    Sie zupfte einen neuen Grashalm und begann mit diesem zwischen den Fingern zu spielen. Tilla legte den Kopf schief, sah den jungen Mann verwundert an. Hm, wenn du schon alles hast, dann solltest du dir alles nötige zum Schreibseln zusammensuchen und drauflos schreiben, was auch immer dir einfällt. Denk nicht drüber nach wie man sonst einen Brief schreibt. Egal ob Begebenheiten oder Erlebnisse oder wichtige Dinge, die dir auf dem Herzen liegen und du ihm unbedingt erzählen möchtest. Ich muss mich so oder so mitteilen. Überlegen tu ich schon, aber besser was aufschreiben als dumm warten bis jemand, zum Beispiel meine Herrin merkt, dass ich etwas auf dem Herzen habe.


    Nun, er hatte niemanden hier, dem er sich anvertrauen konnte. Tilla wusste nicht, ob sie die geeigneteste Gesprächspartnerin für ihn war, aber sie wusste von sich selbst und ihren Erfahrungen, dass sie vieles gut für sich behalten konnte. Nein, streng sind sie nicht. Höchstens dann, wenn etwas nicht gut klappt und dieses dann auffällt. Mhm.. man wird weggeschickt, wenn man einen strengen Oberaufseher ermordet, weil er einen zu sehr drangsalisiert hat. Oder wenn man etwas ziemlich gut kann, zum Beispiel kämpfen. Cadhla war hier mal Sklavin, aber heute ist sie Gladiatorin und kämpft im Namen des Hausherrn. Irgendwann wird er sie freilassen.


    Die Geschichte mit der Affäre zwischen dem Hausherrn und Siv liess sie aus. Dazu wusste sie einfach zu wenig, da sie das meiste von den Sklaven erzählt bekommen hatte. Die allzu große Neugier steckte nicht in Tilla. Ich hörte, dass einer der männlichen Sklaven mit der Ehefrau des Hausherrn geschlafen hat. Phraates wurde fort und auf eine Plantage geschickt. Du hast das sicher mitbekommen, oder? Die Flavierin ist immer noch nicht schwanger.

    Schon wieder einer, der der Flavierin gehört.. dachte Tilla für sich. Diese Flavierin schien unheimlich viele Münzen zu besitzen, um nach Lust und Laune alles mögliche einzukaufen.. zum Beispiel quicklebendige Menschen. Tilla nickte verstehend, überliess es ihm mit einem vielsagenden Blickkontakt mehr über seine Dummheit zu erzählen. Ich kann schreiben.. ich musste schreiben und lesen lernen.. eben.. weil ich nicht.. mehr.. sprechen kann.. erzählte sie weiterhin stimmlos flüsternd.


    Wenn Charis keine Zeit hat.. ich kann dir weiterhelfen.. bot sie außerdem spontan von sich aus an ohne lange darüber nachzudenken. Welche Buchstaben fehlen dir noch zum Wörter und Sätze bilden?? Die Worte über sein Herz verstand sie nicht. Ist dein Herz.. krank? fragte sie und nickte bestätigend auf die Nennung ihres Namens.


    Ich bin ziemlich lange schon hier.. es müssen jetzt drei oder vier Sommer sein. Naja, viele gehen nur deshalb, weil sie falsche Sachen und Dinge gemacht haben. Die hiesigen Herren und Herrinnen entscheiden darüber, ob sie sich im Exil bewährt habn und dass sie für immer dort zu bleiben haben. Manchmal dürfen sie wieder zurück kommen und ihre alte Stelle wieder einehmen... Halt so, wie es den Älteren gefällt.

    Sim-Off:

    Macht nix. Passierte mir auch schon. Extra-SimOFF: ICQ funktioniert nicht.


    Wieder konnte sie nur den Kopf schütteln und mit dieser Bewegung seine Frage beantworten. Mit Hilfe ihrer wiedergefundenen Muter hatte sie sich einmal mehr mit ihrer Stummheit abgefunden und versuchte das Beste draus zu machen. Sie konnte sich überhaupt nicht mehr an ihre Stimme errinnern.. viel zu lange war die Strafe ihres ersten Herren schon her. Tilla betrachtete ihn aus den Augenwinkeln und entdeckte seine Muskeln. Nicht übel.. doch die Arme von Hektor finde ich schöner. dachte sie für sich und behielt den Gedanken hinter ihrer Stirn.


    Es war ihrem Gefühl zu früh, jemandem von ihrer großen Liebe zu erzählen. Wer wusste schon, was dann herauskam. Wie.. geht.. es.. dir? fragte sie langsam mit einem hörbaren aber stimmlosen Flüstern den jungen Mann, welcher in sicherem Abstand zu ihr im Gras saß. Ich.. kenne.. dich.. noch.. nicht.. wirklich. Erzählst du mir ein bisschen von dir.. aber.... nur.. wenn du magst? fügte sie langsam sprechend hinzu.

    Sein Grinsen war süß... es stand ihm gut zu Gesicht. So wegen mir bist du also hier... Hektor fand es also gut und hatte sie auf etwas aufmerksam gemacnt. Herrjeh, was antwortete sie darauf? Sie überlegte ein Weilchen, kämmte derweil mit den Fingern Lunas Mähne aus. Hm.. du bist kein Pferd. Du bekommst eine andere Aufmerksamkeit. erwiderte sie stimmlos flüsternd mit demselben neckischen Grinsen.


    Ihre große Liebe kam immer näher, stellte sich neben sie auf. Tillas Knie wurden noch ein bisschen weicher also sonst schon. Ich finde auch, dass es gut zu mir passt. Eben darum habe ich das Parfüm genommen, weil ich wie du ebenfalls Lavendel mag. Vielleicht finde ich irgendwann einen eigenen Duft, weil ich nicht genauso wie unsere Herrin Prisca duften möchte. Sie wird dies sicher nicht wollen.


    Mit großen Augen sah sie ihn an an und schüttelte bedauernd den Kopf. Nein.. noch nie. Und du? Wie aus einer versehentlichen beziehungsweise unabsichtlichen Bewegung heraus streifte sie seinen Handrücken. Hast du.. ehm.. frei? Ich fände es schön.. wenn wir.. ehm.. zusammen ausreiten. versuchte Tilla ihn abzulenken. Noch einmal.. etwas anderes sehen.. und erleben... Möchtest du diese schöne Wetterlage verstreichen lassen?

    Sie war noch nicht so weit weg vom Baum weg, als sie eine Stimme hörte. Rasch drehte sie sich um und fixierte den jungen Mann. Ach, der war das. Schnell entspannte sie ihre abwehrbereiten Muskeln und schüttelte den Kopf. Was machte er denn hier? Hatte er gewusst, dass sie in dieser Nacht voller Sterne dem Baum ihr Abschiedsgeschenk überreichen wollte?!?


    Leider konnte sie seine Gedanken nicht lesen und lediglich Mutmassungen anstellen. Mit langsamen Schritten kehrte sie um, um sich in sicherem Abstand zu ihm zu setzen. Sie hatte reichlich Zeit, wieder ins Bett zu gehen. Alle schliefen oder geisterten genauso wie sie und er ruhelos durch die ruhige Villa. Tilla fühlte sich wohl, rupfte schweigend ein Grashalm aus, um es zwischen die Lippen zu lutschen sowie ziwschen den Mundwinkeln hin und her zu schieben.

    Tilla schlich aus der Kammer, die neben Aurelia Priscas Zimmer lag und eilte mit bloßen Füßen den altbekannten Weg entlang, der sie in den aurelischen Garten führen würde. Mit dabei hatte sie eine zu kurz gewordene Tunika und ein Paar alter Sandalen. Beides waren Kleidungsstücke, die sie als Errinnerung an die schwere Zeit auf der Straße, aufbewahrt hatte. Leichtfüßig rannte sie auf den alten Baum zu, der ihr früher als Kletterbaum sowie als Rückzugsort gedient hatte. In dieser Nacht wollte sie sich von diesem Ort verabschieden, denn sie war zu alt und zu groß geworden. Der Baum war kein geheimnisvoller Baum mehr, der geheimnisvolle Geschichten vom Wind erzählt bekam. Er war nur noch der alte Baum.


    Die stumme junge Frau zog sich am ersten Ast hinauf und kletterte immer weiter, bis zu dem Astloch. In eben jenen stopfte sie die alten Kleidungsstücke hinein. Behutsam bedeckte sie diese mit einem braunen Tuch, der farblich hervorragend zur Farbe der Äste passte. Mit einer leicht zitternden Hand strich sie ein letztes Mal über den Stoff und sah zwischen die Zweige hinauf zu den Sternen, bis sie den halbierten Mond fand. Ein kleines Lächeln bildete sich um ihre weichen Mundwinkel. Guter Mond, schweigend schaust du auf mich und uns alle nieder. Es ist sicher nicht alles gut, was du anschauen musst. Sehe ich dich nur halb, so denke ich, dass du großzügig ein Auge zu drückst. Danke, dass du über mich und uns alle wachst und hoffentlich weiter über alle wachen wirst. gebärdete sie ohne Flüstern. Ihre Hände sanken hinab und streichelten die Baumrinde. Wenige Sekunden nach diesem Gedicht begann sie den Abstieg und fühlte asbald den Rasen unter den Füßen. Mit einem Atemzug blies sie die Haare aus der Stirn und ging langsam, mit verschränkten Armen auf die Villa zu. Es war gar nicht so einfach den Mantel der Kindheit und Jugend abzustreifen, denn jetzt war sie eine erwachsen geworden junge Frau.

    Zitat

    Original von Tilla Romania
    Hallo zusammen..


    Meinereiner wird sich ab morgigen Freitag ins Sommercamp der Schwerhörigenjugend auf der Wasserburg Gemen in Borken/Wf. begeben und am 6. August wieder nach Hause kommen. Aber nicht am selben Abend 'piep' sagen können, da meine Mutter ihren 60. Geburtstag feiert sowie Verwandtschaft bei mir übernachten wird.


    Eure Tilla Romina mit Anhang :wink:


    Es war super! Befinde mich wieder zu Hause und melde mich anwesend. =)

    Pfft, sie lag falsch mit der These, wem er gehörte. Vielleicht deshalb, weil er vorhin zur Flavierin gegangen war, ohne dass er von dieser gerufen worden war. Na hört, was du schon alles weisst... gebärdete sie schulterzuckend und schüttelte abermals den Kopf über ihn. Was für ein Benehmen am Tisch! Tilla schnitt einen Apfel in kleine Teilchen, Es sah nicht so aus, als ob Dina wiederkommen würde. Mag sein, dass die Flavierin nackt ganz scharf aussieht, aber es steht uns nicht zu dies zu beurteilen oder ihr gar zu sagen. Denk dran, wir sind unfrei. Patraios hatte unrecht, sie mochte die kleinen Katzenwelpen, hatte wie schon geflüstert, leider keine Zeit für diese. Eigentlich sollten die Kleinen nicht von Menschen sondern von der stolzen Katzenmama in Ruhe aufgezogen werden. Wenn du dich damit wohlfühlst auf vierbeinige Babys zu achten.. nur zu.

    Oh... da hatte sie überraschend jemand getroffen, der ihr in ihrer Sache weiter helfen konnte. Rasch hob sie den Daumen an, zeigte mit diesem nach oben und schliesslich die Geste das Spielens einer imaginären Lyra an. Hinzu fügte sie ein erleichteres Lächeln auf ihrer Miene. Eilig griffen ihre Hände nach der Schreibtafel und strichen mit dem Wachsglätter das Wachs glatt. Klasse, das wäre echt klasse, wenn ich von dir das Instrumente spielen lernen könnte. Weisst du was? Vielleicht können wir unseren Herrinnen sogar gemeinsam vorspielen... während sie sich unterhalten oder ihren Gesellschaften. Kennst du noch mehr Musiker?


    Aufmerksam hörte sie zu, was er in der Villa der Decimer zu tun hatte. Die Betriebe verwalten.. das klang gar nicht so übel. Hm.. bestimmt musst du, wenn du ihr Vertrauen zu dieser Stelle bekommst, ganz viel schreiben. Ich kann dir helfen. Ja wir können uns gegenseitig helfen. Das ist gut, findest du nicht auch? Ja, das war eine gute Idee beziehungsweise Tausch. Er brachte ihr das Musizieren bei und sie selbst konnte ihm mit etwas helfen, was sie selbst gut konnte.


    Ich habe auch Freunde und Freundinnen unter den aurelischen Sklaven gefunden. Allmählich verliere ich den Überblick, weil wir ziemlich viele Leute sind. Viele gehen (für immer), viele kommen (wieder). Tilla dachte kurz an Hektor und seine starken Arme, eine leichte Röte überzog ihre Wangen. Und was machen wir jetzt? Treffen wir uns zum Üben bei dir oder bei mir?

    Hallo zusammen..


    Meinereiner wird sich ab morgigen Freitag ins Sommercamp der Schwerhörigenjugend auf der Wasserburg Gemen in Borken/Wf. begeben und am 6. August wieder nach Hause kommen. Aber nicht am selben Abend 'piep' sagen können, da meine Mutter ihren 60. Geburtstag feiert sowie Verwandtschaft bei mir übernachten wird.


    Eure Tilla Romina mit Anhang :wink:

    Es dauerte bis sich etwas müdes Menschliches im Stall regte sowie blicken liess. Tilla hörte Hektors Schritte und liess ihn gewähren. Lächelnd striegelte Tilla Lunas herrlich schimmelweißes Fell und beugte sich zur Seite, um auch an den Bauch heranzukommen. Diese Stelle genoß die Stute insbesonders und spielte mit den Ohren, schnaubte mehrmals und schüttelte den Kopf, dass die Mähne nur so flog. Tilla erwiderte Lunas Verhalten mit liebevollen Klopfen am Hals und wandte sich ihrem Kopf zu, um auch diesen zu bearbeiten. Der Striegel war zu hart für diese empfindliche Stelle. Nun nahm die stumme junge Frau die weiche Bürste, bürstete Lunas Nase und um die Augen herum.


    Er erschreckte sie mit seinem Ansprechen, weil sie sich der Stute Luna widmete. Du findest, er riecht gut? Hmmm... das ist Priscas billigster Duft, es fehlen ganz wenige Tropfen. erwiderte Tilla stumm flüsternd, sah sich fröhlich lächelnd nach ihm um. Die Reise ans Meer fällt aus, das Gepäck weilt an Ort und Stelle. Aurelia Prisca braucht mich nicht. Ich habe den Tag frei und nichts zu tun. Ein Sonnenstrahl auf der Nasenspitze kitzelte die Idee heraus, dich und Luna zu besuchen. neckte sie Hektor. Du hörst.. ich nenne dich zuerst, also bin ich wegen dir hier... um dich zu sehen! ..und seinen kitzligen Bart zu spüren, fügte Tilla in Gedanken hinzu. In ihrem Magen flogen etliche Schmetterlinge herum und die Knie fühlten sich wie Pudding an. Bestimmt hörte Hektor ihr Herz viele Purzelbäume schlagen. In ihren Augen färbte sich die Stallumgebung rosarot. Du lieber Himmel, es hatte sie erwischt, sie war verliebt in ihn! Komm doch näher.. zu mir und Luna.

    Kopfschüttelnd stiess Tilla die Luft durch die Zähne. Jetzt war er wieder fort. Ganz genau.. wir sind seine Schwestern! Nickend stimmte sie Dina zu und nahm sich für die nächsten Minuten vor, die sie jetzt alleine waren, ihr endlich die Holzmuschel zu geben. Doch zuerst die Bissen zerkauen und mit einem Schluck Milch in die Kehle runterspülen, das dauerte ein Weilchen. Ja also, Dina, da wir nun doch nicht ans Meer fahren habe ich für dich etwas feines mit meinen Händen angefertigt und möchte es dir nun geben. begann Tilla gebärdend, wurde von Patraios unterbrochen.


    Langsam wurde es ihr mit dem jungen Mann zuviel. Du hast alle beide mal eben so bei ihrer Gemeinsamkeit gestört? Du hast vorher nicht einmal überlegt und an das Anklopfen gedacht? fragte sie stumm flüsternd, zeigte deutlich, was sie davon hielt. Nämlich gar nichts! Sie hielt sich höflich zurück, während Dina ihm eine neue Aufgabe mitteilte, biß herzhaft ins Butterbrot mit Honig. Stumm nickend zeigte sie Dina, das sie ihre Mitteilung wegen dem Gepäck verstanden hatte. Wir sind schon fast fertig.. nur noch den Kleinkram muss noch zurück. Dina entschuldigte sich plötzlich, erwähnte Rollos Namen und flüchtete.


    Tilla sah ihr überrascht nach, stellte fest, das sie nun mit dem neuen Sklaven alleine war und mit ihm frühstückte. Die stumme junge Frau musterte Patraios, errinnerte sich, was er außerdem erzählt hatte. Kein Wunder, dass die beiden nicht erfreut waren. Ne warte, weisst du was? DU alleine kümmerst dich um die Welpen. Deine Herrin hat es DIR aufgetragen! Das wär ja noch schöner, wenn Celerina auch über mich verfügt. Ich habe mit dieser Frau nix zu tun.. besser noch am Hut. Ich diene Aurelia Prisca, sie ist meine Herrin! Vergiss es mit den Welpen. Ich habe keine Zeit dafür! begehrte Tilla auf.

    Kurz hinter der Bundesstraße 456 beginnt das Feindesland. Wo die wilden Krieger der Alemannen wohnen und das römische Reich bedrohen. Vom Boden des Imperiums trennt die ein massiver Wall: der obergermanisch-rätische Limes.


    Wohl nirgendwo in Deutschland ist die Geschichte des römischen Reiches so lebendig wie zwischen Bad Homburg und Wehrheim. Dort liegt das Kastell Saalburg. Es ist das am besten erforschte und am vollständigsten rekonstruierte Befestigungsbauwerk des Limes, der sich auf 550 Kilometern zwischen Rhein und Donau erstreckt und seit fünf Jahren zum Weltkulturerbe der Unesco gehört.


    Wo früher Infanterieeinheiten der römischen Legion stationiert waren, versetzt heute ein archäologischer Park mit Museum Besucher zwei Jahrtausende in die Vergangenheit. Führungen und andere museumspädagogische Angebote vermitteln Besuchern aller Altersgruppen, wie das Leben im und um das Kastell damals aussah. Kinder wandern entlang der Limeslinie auf den Spuren der römischen Soldaten und lernen anhand antiker Originalfunde die Arbeitsmethoden von Archäologen kennen. Hoch her geht es besonders in der Kinderaktionswoche der Saalburg vom 9. bis 13. August mit täglich wechselnden Programmpunkten: Kinder werden Götter, kleiden sich wie die Römer, lernen Bogenschießen und vieles mehr.


    Bis 15. August verlängert wurde außerdem gerade die Sonderausstellung "Generationes - die Soldaten Roms", die Waffen und Ausrüstung aus vier Jahrhunderten zeigt. (mf)


    Die Saalburg ist täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Erwachsene zahlen 5 Euro, Kinder ab sechs Jahren 3 Euro, darunter Eintritt frei. Anfahrt über die B456 oder mit der Buslinie 5 von Bad Homburg. Weitere Infos auf http://www.saalburg.de oder unter Telefon 06175 / 937 40.


    Quelle, 21.07.2010

    Tilla riss die Flügeltür schwungvoll auf und lies sie hinter sich zufallen. Jetzt hatten wohl sämtliche Personen und Pferde wahrgenommen, dass jemand eingetreten war. Anschliessend schüttelte sie das kleine goldene Glückchen, welches an ihrem Gürtel hing. Es war das Zeichen für Hektor, dass Tilla ihn sehen wollte. Wo er wohl steckte? Tilla sah in jede Box hinein.. streichelte den einen und anderen Pferdekopf, steckte dem einen und anderen Pferd Möhren und Äpfel zu.


    Bei Luna angekommen, nahm sie das Halfter vom Boxentürhaken und trat zur Stute in die Box. Komm, Lunachen, ich mach dich hübsch... Mit ruhigen Bewegungen legte sie Luna das Halfter um und führte die Stute hinaus auf die Stallgasse und band sie an einem weiteren Haken an. Tilla begann zu striegeln. Die Pferdehaare, die asbald auf ihrer rostbraunen Tunika lagen, kümmerten die stumme junge Frau nicht. Sie hatte extra für Luna die Stalltunika an und einige wenige Parfümtropfen von Priscas billigstem Parfüm genommen. Immer wieder hielt sie Ausschau nach Hektor... er musste einfach hier sein. Oder war er fort?

    Nickend erwiderte sie Dinas Worte, zeigte ihre Enttäuschung unverhohlen auf ihrer Miene und zuckte zuletzt mit den Schultern. Da können wir nix machen... fügte sie gebärdend hinzu. Sie wollte Dina die Muschel geben, aber diese hatte eine bessere Idee. Nämlich die Küche aufzusuchen und ein weiteres Frühstück zu organisieren. Tilla hatte absolut nichts dagegen nochmals zu frühstücken und half eifrig bei den Vorbereitungen mit.


    Die Vorfreude auf die extra Mahlzeit stieg. Huch.. wer küsste sie denn da auf die Wange? Es war der Grieche Patraios. Das stumme Sklavenmädchen war zu überrascht, um irgendwie reagieren zu können, zog missmutig die Augenbrauen zusammen. Pfft.. was bildete sich der überhaupt ein? Sie würde Priscas Leibwächter von ihm erzählen. Patraios sah zwar unverschämt gut aus, aber ihre junge Liebe galt Hektor. Patraios hatte nicht mal einen Bart


    Nickend erwiderte sie Patraios Worte und deutete auf ihre Augen. Ich seh schon mit meinen Augen hin... sie sidn schwerlich zu übersehen. Die Katze gehört deiner Herrin Celerina. Die Herrin wird sich nicht freuen, wenn du Saba noch länger behältst. flüsterte Tilla und nahm demonstrativ weit weg von Patraios Händen genau neben Dina Platz. Die Herrin wird mit den sieben sicher irgendetwas schlimmes anstellen. Vielleicht sollten wir sie zu Hektor bringen, damit er sie im Stall unterbringt? Die Herrin wird sicher nicht in den Stall gehen... schlug Tilla vor und schmierte ein Honigbrot, in welches sie herzhaft asbald hineinbiss.

    Eine Muschel, in der man das Meer hören kann? In Ordnung, ich versuche genau so eine zu finden! versprach Tilla Dina. Der neue Sklave verstand ihr stimmloses Flüstern offenbar auf Anhieb. Tilla bemühte sich nicht, ihr Erstaunen zu verbergen, warf Dina einen raschen Seitenblick zu. Patraiois verschwand. Nun war sie alleine mit Dina, konnte ihr ihre ganze Aufmerksamkeit schenken. Achja, richtig.. sie mussten die Koffer packen. Nickend folgte sie Dina zu den Räumen ihrer Herrin und widmete sich dem Packen. Priscas Sklavin Saba zeigte Tilla, was alles mitzunehmen und nicht zu vergessen galt.


    Todmüde schleppte sich die stumme Sklavin nach einem Kurzbesuch in den Baderäumen der Sklaven in die Kammer neben Priscas Räumen und schlief auf der Stelle ein. Eigentlich hätte sie noch nach ihrer Herrin schauen wollen, aber Saba hatte gesehen, dass Tillas Konzentration wegen Müdigkeit absank. Als Tilla hörte, dass die anberaumte Reise wegen Wetterumschwung abgeblasen wurde, war sie ziemlich enttäuscht. Rasch verzehrte sie ihr Frühstück, um sich zu stärken und packte gemeinsam mit Saba alles wieder zurück an Ort und Stelle.


    Wirklich schade, dass die Reise ausfiel!! Sicher wusste Dina schon Bescheid. Tilla lieh sich von Hektor ein Schnitzmesser aus und schnitzte eine Muschel aus Holz. Naja.. es war ihr ganz gut gelungen. Mit der Holzmuschel in der Hand suchte sie Dina und hörte ihre Stimme abermals aus den Räumen für die männlichen Sklaven. Was war es, was Dina immer dort hin zog? Kopfschüttelnd machte sich Tilla auf den Weg und trat ein. Was war denn los? Die Katze von domina Celerina hatte Katzenwelpen geboren? Wie schön! Tilla stampfte mit dem Fuß auf, um sich den beiden bemerkbar zu machen und wartete ab.