Beiträge von Tilla Romania

    Tilla hatte ihre liebe Mühe mit Hengst Ikarus, der es sichtlich nicht gewohnt war als Handpferd mitzugehen, aber sie bemühte sich des Problem in den Gruiff zu kriegen, nahm die Führleine etwas kürzer in die Hand. Wegen Ikarus wollte sie nicht den Ausflug verpassen und den anderen Teilnehmern auffallen wollte sie schon gar nicht. Sie ritt fast am Ende der Ausflüglergruppe und folgte ihnen auf Luna reitend hinterher.


    Es war immer wieder beeindruckend, wie die Stadtviertel ihre Gesichter wechselten. Und jetzt kam sie das zweite Mal durch das Stadttor, sah zu dem Tor auf und staunte wie hoch es gebaut war. Ihre gespitzten Ohren nahmen weiteres Hufgetrappel wahr.. schnell wandte sie den Blick vom Stadttor ab, sah den Männern entgegen. Hunde waren auch dabei. Sie lächelte breit und bemühte sich ernsthaft zurückzuhalten. Sonst wäre sie spontan vom Pferderücken abgestiegen und hätte den Hunden einige Streicheleinheiten verpasst. Tilla sah zu Caelyn rüber, die Nuala ansprach. Ach, die zwei kannten sich offenbar noch nicht.


    Stute Luna schien Hunde zu mögen. Ikarus schnaubte leise, reckte seine Nüstern in die Luft und wieherte leise. Er wollte Bewegung haben, rasend schnell davon galoppieren. Schulterzuckend ritt Tilla einmal bis ganz nach vorne zu Ursus und Orestes, hielt sich von den fremden Männern mit ängstlichem Gesichtsausdruck fern. Und jetzt? Können wir los oder bleiben wir doch noch? fragte sie Ursus gebärdend, drehte Luna mit sanftem Fersendruck herum, um demnach nach der Antwort zurück ans Zugende reiten zu wollen. Dahin wo sie hingehörte. Auch hier war sie die jüngste, aus den Augenwinkeln behielt sie die Jäger samt Hunden im Auge.

    Tilla hielt sich dicht bei der Sänfte und probierte wieder einmal den furchteinlößenden Leibwächtern nicht über den Weg zu laufen. Wann sie sich an den Anblick dieser Männer gewöhnen würde stand in den Sternen. Furchtsam blickte sie weg, wenn sie einen Blick auf sich verspürte oder drängelte sich auf die andere Seite durch. Aber genau dort hielten sich ebenfalls Leibwächter auf. Sie überlegte gerade, wie und wo sie den Blicken entweichen konnte, als der Zug stoppte. Uh, Ylvas Gesicht kannte sie, das war eine Sklavin! Was gab sie bekannt? Achso.. aussteigen sollten die Frauen!


    Neugierig drängelte sie sich bis nach vorne durch, stand diensteifrig an Minervinas Seite als diese aus der Sänfte ausstieg und zupfte fingerfertig deren leicht zerknitterte Kleidung zurecht. Anschliessend entdeckte das Mädchen zwei ihr bekannte Gesichter. Potzblitz, da war ja die flavische Frau, die so nett gewesen war und da war der Sklave mit dem 'Pferdeschwanz'. Der hübsche Junge namens Lucanus schien nicht dabei zu sein.. voll schade!


    Mit misstrauischer Miene beobachtete sie den Mann mit der Katze im Arm und klaubte ein paar Kieselsteine aus dem Beutel, der an ihrem Gürtel hing. Mochte die Katze gesund und munter aussehen... für Tilla war sie ein gefährliches Tier. Nicht nur wegen der Krallenhiebe, die man von denen erhalten konnte sondern auch wegen der Gefahr fieberkrank zu werden. Forschend sagh sie zu Minervina auf, zupfte an deren Kleidung. Nicht streicheln... versuchte sie die Aurelia zu warnen. ..vielleicht kranke Katze von Straße.

    Mhm.. du meinst, dass es irgendwo in Rom einen genauso netten Jungen wie den Flavier Lucanus gibt, der mich mag? fragte sie gebärdend. Sie erinnerte sich an die kleinen Jungen Nero und Pumillio und wunderte sich einmal mehr, wieviele Welten zwischen diesen beiden Jungen lagen. Ob sie ihre Welten einmal miteinander tauschen mochten? Ja, wie war es überhaupt so zu leben wie die aurelianischen Frauen im hause? Keine Sorgen mehr ums Geld zu haben und keinen Münze mehr als zweimal umdrehen zu müssen. Gut, sie hatte die wenigen Münzen, die sie hin und wieder bekam versteckt und sparte somit ein bisschen. Diese ersparten Münzen aber auszugeben traute sie sich nicht, es konnte ja sein, dass schlechte Zeiten auf sie zukamen Du findest Nuala meistens abends bei Orestes, dem Aurelier. Denn wenn er nicht einschlafen kann, muss sie für ihn spielen und singen. Stirnrunzelnd sah sie Caelyn an, wunderte sich über ihre erklärende Aussage. Was für ein Club? Das ist also normal, wenn man einmal im Monat starkes Bauchweh hat und unten heraus blutet? Tja.. sie hatte eben keine Ahnung vom Übergang Mädchen zu Frau. Und was kann ich machen, das es nicht so weh tut? Und man nicht sieht, dass ich blute? fragte sie die Ältere aus, legte zum Schluß die Arme und Hände auf den Bauch. Immer noch waren sie ganz alleine am Wasserbecken. Hoffentlich nahm Caelyn ihr diese Fragen nicht übel oder für blöd.

    In wenigen Stunden zieht ein Fellnasen-Dreamteam bei mir ein. Er und sie sind etwa anderthalb Jahre alt und hören auf die Namen Sonny und Cher. *hach* was freu ich mich auf die beiden! *freuzappelfreu* Kätzische Fotos reiche ich auf Anfrage nach. :]

    In Ordnung, es war alles in Ordnung. Sie hatte alles richtig gemacht. Nun gab es nichts mehr für sie zu tun... außer für sich selbst etwas zum Überziehen zu holen. In ihrer einfachen gewohnten Aufmachung war sie nicht für den kommenden Ausflug in die Stadt gerüstet. Behutsam tastete sie nach dem Messer, versicherte sich dessen Anwesenheit. Die junge Sklavin sah auf, als ihre Herrin etwas fragte. Ich mag auch los, aber ich habe nichts dabei. gebärdete sie. Tilla huschte zur Tafel, begann zu schreiben. Mit bittender Miene hielt sie Laevina zum Lesen entgegen, nickte Ursus entschuldigend zu und verschwand durch die Tür in den Gängen. Auf der Tafel stand: Ich hole schnell meinen eigenen Umhang und warte an der Tür nach draußen für den Weg in die Stadt auf Euch. Bin sofort wieder da... In den Schlafräumen angekommen kramte sie ihren Umhang hervor, nahm einen gefüllten Beutel an sich. In diesem waren Nüsse und Äpfel zum Verzehren für unterwegs. Wer wusste schon, wann sie wieder hierher zurückkommen würden? Mal schauen... Tilla verliess die Räume und machte sich auf zum Eingang, um Türsteher Leone bei seinem Tun zu beobachten. Derzeit war nichts besonderes an der porta los...

    Fhionn blieb hier. Tilla zog ihre ausgestreckte Hand zurück und sah Fhionn nach, wie diese zurück ins Haus ging. Ihr fiel asbald ein, was sie von hier aus mitnehmen konnte, damit Fhionn irgendwie dabei sein konnte, nämlich Hengst Ikarus als Handpferd. Der war nämlich ebenfalls was besonders und über die Bewegung, die er bei diesem Ausflug bekam, würde er sich sicherlich freuen. In Gedanken nahm Tilla sich vor, an gleich vier Leute zu denken, die sie liebend gerne bei diesem Ereignis dabei gewusst hätte: Prisca und Hektor, Maron und Fhionn. Ihre letztmalige Straßenbekanntschaft Äpfelchen Pumillio wäre sicher auch gerne mitgekommen, aber sie hatte den Straßenjungen und fingerflinken Dieb ihn nicht mehr wiedergesehen. Tilla blickte traurig zu Ursus, seufzte stumm auf und lenkte Luna sowie Ikarus ans Ende der Ausflügler-Gruppe. Von hier hinten konnte sie alles bestens überschauen. Vielleicht gab es draußen vor dern Mauern der Stadt sogar eine kleine aber feine Galoppstrecke?! Vielleicht gelang es ihr die traurigen Gedanken endlich einmal abzulegen und sich gänzlich auf den kommenden Tag zu freuen. Aufmerksam sah sie nach vorne, wartete auf das Zeichen des Losreitens.

    Die Tür öffnete sich und Brix kam rein.Tilla konnte nicht verhindern, dass der männliche Sklave sie in ihrem vermeintlich sicheren Versteck entdeckte und aus Corvinus Büro raus führte. Er war der neue majordormus. Ausgerechnet von Brix wollte sie keinen Ärger und sah zu, dass sie durch ein Schulterschütteln seine Hand loswurde.


    Mit aufsteigenden Tränen in den Augen huschte sie zur Bürotür zurück und kauerte sich direkt daneben ganz klein zusammen. Nein, lauschen würde sie nicht können, dafür war sie viel zu beschäftigt mit ihren inneren Gefühlen und Angst um Fhionns Schicksal. Tilla schluchzte stumm auf, mied den Blick zu den anderen Sklaven und verbarg ihre Tränen hinter den Händen. Nachdem der erste Tränenfluss verflossen war, schloss sie die Augen und dachte stumm betend an eine Göttin.


    Du Iuno, weißt, wieviel für mich an häuslichen Frieden gelegen ist. Gib mir die Einsicht und das Verlangen, ihn immer aufs Neue zu suchen. Bewirke, dass alle deinen Frieden in ihrem Herzen tragen und lass nicht zu, dass wir ihn verlieren. Sei bei uns und führe uns dorthin, wo der wahre Friede niemals endet. Doch schenke uns auch dann die Ruhe und den Frieden, wenn wir vorübergehend Krisen ertragen müssen, um sie zu überwinden.


    Bitte beschütze Fhionn trotz ihrer mörderischen Tat und lass sie in Frieden bei uns Aureliern und deren Sklaven weiterleben. Ich mag Fhionn und würde sie ganz ganz schrecklich vermissen, sollte sie von hier weggehen müssen. Bitte pass auf sie auf und halte deine schützende Hand über sie.


    Iuno, wie kommt es nur, dass wir das Gute, das du uns erweist, so wenig begreifen? Auf verschiedene Weise lässt du uns deine Güte zuströmen...

    Ganz still war sie den ganzen Morgen hinter der Herrin hinterhergetapst, bemerkte ihre Unruhe und wunderte sich, warum Laevina sich keine Beschäftigung aussuchte. Die anderen Erwachsenen hatten immer was zu tun und zu erledigen.. nur diese junge Frau hatte nichts davon. Mit gesenktem Kopf ging sie an jedem Sklaven dem sie begegneten vorbei und überlegte was über sie 'die verschenkte Stumme' getratscht wurde. Hoffentlich nur Gutes! Irgendwann kamen sie wieder in Laevinas Räumen an und Tilla bekam einen Auftrag.


    Mit klingelnden Glöckchen am Gürtel verschwand sie in den Gängen Richtung Küche und kehrte mit einem vollgestellten Tablett zurück. Köchin Niki hatte sich einmal mehr nicht nur für Getränke sondern auch für jeweils eine Schale Obst und Walnüsse entschieden. Sie sah schon von weitem, dass die Tür zu war und seufzte stumm. Diesmal würde sie die Füße einsetzen, um reinzukommen. Bombombom 'klopfte' Tilla an und trat von der geschlossenen Tür zurück, um anschliessend die Hüfte zu bewegen wegen der Glöckchen. Klingelinglingling

    Siehe da.. Ursus hatte nichts vom 'Verschenken' gewusst. Sprachen die beiden Männer überhaupt nicht mehr miteinander? Ob Ursus vielleicht etwas dagegen gesagt hätte, wenn er es gewusst hätte? Tilla wusste, dass es sich nicht lohnte im Nachhinnein Gedanken zu machen, denn es war ohnehin längst zu spät. Ein schwaches Lächeln zeigte sich auf ihrer bedrückten Mimik als Danbk für Ursus aufmunternde Worte. Vielleicht gehts gut.. sie lässt mich jetzt schon an ihre Haare ran. gebärdete Tilla zur Antwort und erhaschte Laevinas Zwinkern. Den Kopf schief legend versuchte sie daraus schlau zu werden und wagte ein bisschen mehr zu lächeln. Richtig... Laevina sah gar nicht sooo alt wie alle anderen Bewohner unter diesem Dach aus. Tilla musste noch herausfinden ob dies gut oder schlecht war. Sie hatte in ihrer Vergangenheit noch nie eine richtige beste Freundin gehabt und kannte sich daher gar nicht aus. Neugierbedingt war sie bereit zu diesem wichtigen Thema mehr und mehr zu entdecken und zu erforschen. Langsam liess sie den Spiegel sinken und überlegte was jetzt anstand. Beide wollten in die Stadt gehen.. was brauchte ihre Herrin noch? Vorsichtig legte Tilla den Spiegel weg und entdeckte auf einem der Stühle etwas was wie eine palla aussah. Mit leisen Schritten holte sie den Umhang herbei und hielt ihn Laevina zum Umlegen um die Schultern entgegen...

    So dumme Sachen macht Louan dachte Tilla sich und wusste nicht, wie sie ihm zukünftig begegnen sollte. Sich von ihm fernhalten und aus sicherer Entfernung beobachten? Oder sich gar nicht mit ihm abgegeben und die anderen Mitsklavinnen machen lassen? Stumm schüttelte sie den Kopf, erinnerte sich an die letzte Saturnalienfeier. ich hab mich in Lucanus verguckt, aber der meldete sich nicht mehr und da musste ich aufhören an ihn zu denken. Zum Glück gab es so viel zu tun, dass ich mich irgendwie an die Begegnungen mit ihm kaum mehr erinnern kann. Ich weiss noch, das er eine bunte Papageienfeder von mir besitzt. Achja, die Geschichte wollte ich Duccia Clara noch erzählen. Sie hielt kurz inne, um ihre Gedanken zu Nuala einzusammeln und schüttelte noch einmal den Kopf. Sie kann singen also ist sie nicht stumm... ich kenne das Instrument nicht richtig. Ein tiefer Atemzug folgte. Ich hab starke Bauchschmerzen... die krieg ich beinahe immer wenn Halbmond ist und dann blutet es plötzlich unten aus mir raus, obwohl ich mir gar nichts wehgetan habe verriet sie Caelyn. Sollte sie aufstehen oder lieber gleich ins Wasser des Beckens rein rutschen? Kaltes Wasser war sicher gut gegen Bauchweh.

    Ursus setzte sich auf sein Pferd. Tilla richtete sich auf, bereit endlich loszureiten. Sie beobachtete Caelyn, die sich ebenfalls ein Pferd aussuchte. Hm, wo schaute sie denn hin? Tilla folgte ihrem Blick und entdeckte Fhionn. Den Tatsachen zum Trotz, dass die andere Matho gemeuchelt hatte, hielt sie immer noch ein bisschen zu ihr und jetzt wollte sie das den anderen zeigen. Quasi, dass dieses Ignorieren von Fhionn aufhören sollte. Sachte stupste sie mit den Fersen Luna gefleckte Seiten an und ritt zu Fhionn rüber. Mit einem aufmunternden, irrwisch-typischen Lächeln liess sie Ikarus Führzügel in Fhionns Hände fallen. Hektor hätte sicher nichts dagegen, wenn Fhionn Ikarus bewegte... er konnte ihr sowieso nichts abschlagen. Komm mit.. ich bitte dich. Du sollst nicht alleine bleiben. gebärdete ganz Tilla langsam und reckte Fhionn sogar ihre Hand entgegen. Vieleicht wollte die andere Mitsklavin lieber hinter ihr aufsteigen und auf Lunas Rücken sitzen? Dann kam Ikarus eben als Handpferd mit. Sonst bleibe ich hier... fügte Tilla hinzu und meinte es sogar ziemlich ernst. Eine traurige Fhionn im Hause Aurelia zu wissen, während sie zum Meer und den Delphinen ritt.. das würde kein schöner Ausflug werden.

    Statt Worten bekam sie eine Umarmung und die Haare gestreichelt. Tilla konnte ihre Tränen kaum mehr zurückhalten, schluchzte stumm auf und kuschelte sich ganz eng an die Ältere. Umarmte zudem Fhionns Körper, der existierte... noch anwesend war. Mit großen Augen liess sie Fhionn zeihen, als diese abgeholt wurde und warte ein Weilchen ab, bis beide Erwachsene verschwunden waren. Dann erst bewegte sie sich wieder, lief ihnen nach. Dabei kreuzte sie die Tür zum anderen Gästezimmer, erkannte dass dieses leer war: Siv war also fort. Tilla hielt sich nicht lange mit dieser Tatsache auf und eilte durch die Gänge weiter.


    Unten angekommen sah sie Fhionns Schatten in Corvinus Büro verschwinden. Dieses Zimmer hatte sie noch nie betreten... es war etwas ganz anderes als die Zimmer der anderen Aurelier zu betreten. Ganz leise versuchte sie die Klinke runterzurdrücken, schlüpfte in den Schatten des nächstbesten Möbelstucks und kauerte sich dort ganz klein zusammen. Ganz so, wie sie es tat wenn sie auf der Flucht warn. Nun, hier war sie nicht auf der Flucht, hier wollte sie einer Freundin beistehen. Stumm auf den Lippen kauend wartete sie ab, was nun geschehen würde. Sie würde sich nimmer mehr von hier fortbringen lassen.

    Tilla bemühte sich einen Arbeitsschritt nach dem anderen auszuführen, den ihr die Laibsklavin von Aurelia Prisca beigebracht hatte und kam so langsam zu einem ansehnlichen Ergebnis. Mit einem Ohr aber lauschte sie der Unterhaltung der Erwachsenen und zog eine beleidigte Schnute auf. Leider konnte sie nicht antworten weil sie die Hände voller Haarsträhnen hätte, sonst hätte sie die beiden gleich aufgeklärt, dass der kleine Bote sie nicht verstanden hatte oder sich etwas erdichtet haben musste. So wie es alle Personen machten, egal ob klein oder groß, die nicht mit ihrer Zeichensprache klar kamen.


    Jedenfalls schien Ursus den Einkaufsbummel nicht abschlagen zu wollen. Prima.. dann konnte sie ihn endlich mal beim Einkaufen erleben und nicht wie sonst im Haus oder Garten. Tilla suchte kurrzeitig seinen Blick, nickte ihm anerkennend zu. Ihr Lächeln verschwand, als Laevina davon sprach, dass sie ein Geschenk gewesen sei. Heda, sie hatte genauso wie Laevina ein klopfendes kleines Herz. Mit bedrückter Miene zog sie sich zum Spangen einstecken hinter den Stuhl zurück und holte zum Schluss den Spiegel, welchen sie hochielt, damit ihre neue Herrin des Ergebnis bewundern konnte.

    Tillas Augen wurden kugelrund. Genauso dummes Zeug wie Sertorio? Was macht er denn immer dummes? wandelte sie ziemlich neugierig geworden die Antworten Caelyns in Fragen um. Ich kenne des nicht des dieses dummes Zeug machen. Die Jungen machen schöne Sachen, wie nett anschauen und anlächeln und ja.. naja.. du weisst schon, wie Lucanus halt. Der nette Junge von den Flaviern. Tilla merkte wie ihre Wangen vor Verlegenheit anfingen zu brennen, lächelte breit, weil sie nicht anders konnte. Jetzt machte ihre Mimik was sie wollte... am liebsten wäre sie jetzt im Boden versunken. Spontan zog sie sich die Sandalen aus, was sie schon lange nicht mehr gemacht hatte und steckte die Zehen ins angenehm kühle Wasser des impluvium. Nuala ist eine neue Sklavin, die hat die gleiche Haarfarbe wie ich und sieht mir so ziemlich ähnlich.. sie soll für aurelii Orestes arbeiten, singen und spielen. fügte sie ihre Antwort über die neue Sklavin hinzu. Etwas beugte sie sich mit den Armen auf den Oberschenkeln abstützend vor, weil sie schon wieder diese komischen Magenkrämpfe bekam. Gerade jetzt wollte Tilla nicht schon wieder krank werden... Tief atmete das stumme Mädchen durch, versuchte ihre Bauchdecke zu entspannen.

    Ich komme schon zu Hilfe... Tilla sprang zu Laevina und half ihr mit dem Kleid weiter. zupfrichtglättezupfzupfhglattstreich. Sie sah sich suchend nach dem Frisierzeugs um. Es dauerte nicht lange und sie hielt einige Strähnen Laevinas in den Händen, begann die Strähnen auszukämmen. Da klopfte es an der Tür. Tilla eilte mit dem Frisierzeugs zur Tür und erkannte Ursus. Salve dominus! begrüßte sie Ursus artig, machte den Weg zum Eintreten frei, um sogleich wieder ihren Platz bei Laevinas Haaren einzunehmen und weiterzukämmen.

    Franconofurd


    Der "Film über die Anfänge Frankfurts" ist von der Stiftung Polytechnische Gesellschaft gefördert worden. Die Stiftung habe sich auch das Ziel gesetzt, "Leute zu motivieren, sich mit der Geschichte zu befassen", hieß es.


    Die DVD in Deutsch oder Englisch, bald auch in Französisch, ist im Archäologischen Museum, Karmelitergasse 1, erhältlich. Dauer: 25 Minuten


    Paläste von Franconofurd

    Fhionn kam auf sie zu... sie sah merkwürdig aus und hatte eine seltsame Mimik im Gesicht. Tilla kletterte flink zurück über die Fensterbank und hielt sich so gut sie konnte an den Efeuranken fest. Über ihr stand Fhionn am Fenster und schien irgendetwas zu beobachten. Hatte sie sie gesehen oder nicht? Tilla wartete und wartete... und beschloß zurück zum Ausgangspunkt zu klettern. Dort wieder reinklettern, dann noch einmal überlegen was sie tun konnte und ob das alles wahr war, was sie mit eigenen Augen und Ohren gesehen/gehört hatte. Zurück am Ausgangspunkt angekommen hievte sie sich auf die Fensterbank und entdeckte eine weinende Siv.


    Herrjeh... waren jetzt alle ganz durcheinander? Tilla seufzte, spürte wie die plötzlichen Veränderungen an ihr nagten. Matho tot. Fhionn eingeschlossen. Siv weinte. Und sie? Kletterte zwischen Fenstern rum. Stumm kletterte Tilla hinein ins Gästezimmer, suchte eine Decke und legte sie der weinenden Siv um. Ohne sich noch einmal nach der weinenden Mitsklavin umzublicken, nahm sie entschlossen den zweiten Versuch in Angriff zu Fhionn gelangen.


    Leise keuchend zog sie sich ein zweites Mal am Fensterbrett hinauf, hockte sich rittlings hin und blickte Fhionn forschend an. Ich bin wach geworden vom Tumult ringsherum und habe alles gesehen sowie gehört. Und jetzt? Jetzt bist du hier in diesem Zimmer. Ich musste damals ganzganz lange warten bis man entschied und zur Strafe ganzganz viel Wein trinken, bis ich einschlief. 'erzählte' Tilla Mathos Mörderin. ich wachte mit ganzganz viel Blut im Hals und ohne Stimme auf. Vielleicht passiert dir des genau wie bei mir?!?

    Von Lunas Rücken aus erfuhr sie die Antworten der beiden älteren Sklavinnen, konnte nichts anderes erwidern als Nicken. Ist gut.. müßt ihr eben halt warten. Ich nehm Luna, weil ich die schon kenne. Die Zügel von Ikarus hielt sie selbstverständlich immer noch fest, wusste sie doch nicht, wer dieses schnelle und gehorsame Pferd reiten würde.


    Ihr war nicht klar, wer überhaupt alles mitkam. Sie hatte sich für den Stall und Vorbereitung der zwei Pferde gemeldet. Zwei andere Sklaven hatten sich ebenfalls um die Pferde kümmern wollen. Tillas Aufgabe lautete anhand Brix Worten sich um Luna und Ikarus zu kümmern und das machte sie auch. Gerne sogar! Stumm nickte sie den Aureliern Avianus und Orestes, die sich zu ihnen gesellten zu. Mla sehen, was nun passieren würde.. sie war jedenfalls gänzlich fertig und bereit für den frühmorgendlichen Ausflug. Ein Gähnen huschte über ihr fröhliches Gesicht.. wahrlich eine frühe Zeit.

    Sie beschloß nach diesen Fischen Ausschau zu halten und wenn möglich mal eines zu fangen und zu beobachten. Vielleicht fand sie einen Topf in den diese Viecher hinein passten. Warum bloß hiessen die bloß Fische? Ihren Begriffen nach hatten diese allein im Wasser zu leben und nirgends woanders. Ein wahrlich seltsamer Name!! Auf Caelyns Lob zu ihrer umgeschriebenen Geschichte reagierte sie mit Erröten und heftigem Nicken. Danke... vielleicht sollte ich es den vielen Rollen der ACTA, an der dominus Corvinus immer mitschreiben tut, unterschmuggeln?! überlegte sie stumm gebärdend.


    Richtig... eine ganzganz dicke Decke und viel Heu und Stroh tuns auch. Ganz wie es die Eichhörnchen machen: schlafen und abwarten bis der Winter vorbei ist. Nur selten aufstehen und neue Nahrung sammeln bis zum nächsten Aufstehen.
    Hachja... Louan hiess also tatsächlich Louan. Tilla nickte, konnte sich nicht vorstellen wie nervig ein kleiner Bruder sein konnte, hatte sie doch keinerlei Erfahrung in dieser Geschwistersache vorzuweisen. Und wie nervt dein Bruder dich? fragte sie deshalb neugierig nach. Was machst du dann? Haust du ihn nieder bis er ganz still ist und nix mehr sagen kann? Oder verbietest du ihm den Mund? Ich habe ihn noch nicht gesehen., nur Nuala kennengelernt.

    Öh... nein, es tat ihr nicht leid, das Matho tot war. Es war jetzt viel leichter den Aufgaben des Tages nachzukommen als immer fürchten zu müssen, dass er unerwartet auftauchen und an der Ausführung der zu erledigenden Aufgabe herummeckern würde. Spontan machte sie sich schonmal auf dem Weg zur Tür, um nach den aurelischen Herren zu schauen, blieb aber mitten auf dem Weg stehen, da sie nun hörte, dass sie erzählen sollte. Verwirrt machte Tilla auf der Stelle kehrt und nahm ihre Tafel zu sich. Was sollte sie denn jetzt machen? Am besten sie schrieb ganz viel auf und Laevina war mit Lesen beschäftigt, solange sie die Herren suchte und wegen der Stadtbummelbegleitung fragte. Mhm.. dominus Corvinus war bis jetzt mein Herr und jetzt bist du es. Er hat mich kaum gebraucht und ich konnte mir die Aufgaben selber aussuchen. dominus Ursus ist nett, aber ich sehe ihn nicht oft und er hat eine eigene Sklavin, die heisst Caelyn. Dann gibt es noch dominus Orestes, der will sowas ähnliches machen wie der Vater vom hübschen Flavierjungen Lucanus. Dieser Aurelier hilft mir beim Schreiben mit dem calamus und trägt mir Botengänge auf. Inzwischen ruft er mich kaum, weil er serva Nuala gekauft hat. Dann gibt es noch dominus Aurelius Cotta und seinen Sklaven Maron, die sind aber heimlich, mitten in der Nacht abgereist ohne zu sagen wohin und wann sie zurückkommen werden. Von den Frauen waren domina Aurelia Helena (die ist ganz streng) und Aurelia Prisca (die ist voll lieb) eine Zeit lang anwesend. Es gibt angeblich noch eine andere junge Frau, die angeblich ganuso alt wie wir sein soll und ebenfalls erst ganz kurz hier ist. Ihr Name fängt mit 'S' an und hört mit 'a' auf. Aber ich glaube aber, dass sie ist ein Geist oder ein neuer Scherz von majordormus Brix ist. So.. fertig mit Schreiben! Schade, dass sie Laevinas Reaktionen nicht sehen konnte, weil sie ja das Zimmer verlassen musste. Tilla legte ihrer neuen Herrin die Tafel hin und strebte der Zimmertür zu, um diese hinter sich zuzuziehen. Einnige wenige Augenblicke vergingen. Tilla stand schon wieder im Zimmer. Ursus wird kommen. Ganz bestimmt! gebärdete sie verschmitzt stumm lachend.