Beiträge von Albin

    Prudentius! Da klingelte etwas bei Albin. Dieser Gentilnomen war dem alten Mann schon seit einer gefühlten Ewigkeit nicht mehr untergekommen. Überrascht zog er die Augenbrauen in die Höhe, so dass sich seine Stirn in Falten legte. Gleichzeitig öffnete er die Tür ein Stück weiter und schaute überhaupt nicht mehr so missmutig drein wie noch vor wenigen Sekunden.


    "Lange her, dass uns ein Prudentius besucht hat", bemerkte Albin weiterhin kurz angebunden, gab Burrus aber zu verstehen, dass er eintreten dürfe, indem er einen Schritt zur Seite trat. Eine einladende Geste unterstrich die Aufforderung. "Ich werde den Hausherrn informieren. Komm solange herein." Dann führte er den Gast hinein in die Villa Duccia.

    http://www.kulueke.net/pics/ir…ia/villa_atrium_klein.pngAlbin führte Titus Prudentius Burrus von der Pforte hinein ins Atrium der Villa. Hatte man bei der Bodengestaltung sämtlicher Räume auf Marmor verzichtet und auf hiesigen Stein zurückgegriffen, bildeten die Säulen des Atriums die einzige Ausnahme: sie waren aus dem Marmor der familieneigenen Brüche in Raetia gearbeitet worden. In der Mitte des Atriums befand sich ein durch eine niedrige Buchsbaumhecke eingefasstes Kiesbett, in dem ein kleiner, in schlichtem Stein gehaltener Springbrunnen das Atrium dominierte. Gemächlich plätscherte dort das Wasser und ein hölzernes Klangspiel bewegte sich in einer spätherbstlichen Brise. Zwar waren die Außentemperaturen schon merklich abgekühlt, aber es war auch noch nicht dermaßen ungemütlich, als dass man sich nicht längere Zeit im Innenhof aufhalten konnte. Albin bedeutete Burrus daher mit einer Geste, im Atrium zu warten.


    "Wenn du dich etwas gedulden möchtest. Ich lasse dir etwas warmen Würzwein bringen." Sprachs und ließ den jungen Mann im Atrium stehen, um den Hausherrn zu informieren. Während der Wartezeit konnte der Gast weiterhin die Pracht der Villa bestaunen.

    "Salve. Dies ist die Villa der Kinder Wolfriks, die Villa Duccia", grüßte Albin den Anklopfenden lakonisch, nachdem er die große Türe ein Stück weit geöffnet hatte. Die Person, die ihm da gegenüber stand, hatte er nie zuvor gesehen. Dementsprechend wenig herzlich war auch sein Gesichtsausdruck, was auf Albins grundsätzliche Abneigung gegenüber allem Fremdem gründete. Aber auch die Kälte, die sich in diesen frühwinterlichen Tagen über den Steinboden der Villa ausbreitete und Albins alten Knochen Mühe bereitete, trug zu seiner missmutigen Erscheinung bei.


    "Was kann ich für dich tun?", rang er sich dennoch dazu durch eine höfliche Frage anzuschließen. Immerhin sah der Jüngling mit den roten Haaren nicht so aus, als wolle er ihn aufs unerträglichste belästigen.

    Huschten da etwa Zweifel über Plautus' Gesichtszüge? Albin war sich nicht sicher, es juckte ihn aber auch nicht. Konnte ihm ja egal sein, ob der Sergier seine Geschichte glaubte, solange er kaufen wollte. Der Umsatz zählte bekanntlich.


    "Hmm", brummte Albin deshalb auch nur zustimmend und ging sodann gleich auf Plautus' Angebot ein. "Mit einer Abnahme von 70 Sextarii würdest du mir wirklich aus der Patsche helfen. Dein Preisvorschlag ist auch in Ordnung, würde ich sagen." Der Alte hatte heute keine ausgeprägte Lust zu feilschen, auch wenn das nach althergebrachter Art so üblich war. Aber auf seine alten Tage wurde Albin immer bequemer.


    Deswegen streckte er Plautus auch unvermittelt die Hand hin. "70 Sextarii zu je zweieinhalb Sesterzen, abgemacht."


    Sim-Off:

    Ein entsprechendes Privates Angebot findest du nun in der Wisim.

    "Ach, Küchengewürze!" Albin horchte auf. Dann schmunzelte er, gluckste vor sich hin. "Ja, ich führe einen Gewürzhändler. Und nein, ich habe keinen Liefervertrag mit einem anderen Metzger. Tatsächlich ist es einfach so, dass bei einem fürchterlichen Regenguss im April ein großer Lagerbestand feucht geworden ist." Er schnaubte verägert. "Das Dach der Halle war undicht! Nicht zu fassen, oder? Nun, das Gekrös musste jetzt erstmal lange trocknen, wenn überhaupt was davon zu retten war. Mittlerweile bin ich aber wieder so weit, dass ich Gewürze auf dem Markt anbieten kann. Wenn du willst, kannst du mein erster Kunde werden. Mit Sonderkonditionen." Fragend sah Albin den Sergius an. Diese Chance würde er sich doch wohl nicht entgehen lassen?

    Zitat

    Original von Galeo Sergius Plautus
    "Salve Albin. Ich bin Sergius Plautus und wollte gerne mit Dir, dem Vilicus eine geschäftliche Abmachung besprechen. Wie ich weiss, bist Du Gewürzhändler und hast einen Betrieb namens 'Wurtjo e Kruda', der auch Küchengewürze anbietet".


    "Salve, Sergius." Oh, Geschäftliches! Albin nickte und wies auf eine Bank im Eingangsbereich. "So ist es. Setzen wir uns. Geschäfte sind im Stehen immer so unbequem." Ächzend ließ er sich auf der Bank nieder und lehnte seinen Rücken an die Wand. "Ich bin Gewürzhändler und biete auch Küchengewürze an. Welche Abmachung schwebt dir denn vor? Bietest du dich als Zulieferer an, oder bist du eher an meiner Ware interessiert?" Gleichmütig sah er Sergius Plautus an. Albin war alt genug, um in aller Ruhe solcherlei Dinge zu besprechen. Er ließ sich von Bilanzen und Absatzzahlen nicht mehr hetzen, wie es so manch anderer Geschäftsmann im Handelskonsortium Freya Mercurioque zuließ.

    Im Gegensatz zum Torhaus des Latifundiums, das in klassischer römischer Bauweise errichtet worden war, gestaltete sich das Eingangsportal der Villa selbst in gänzlich anderer Weise. Hier waren die germanischen Wurzeln der Duccier in den Mittelpunkt der Betrachtung gerückt. Nicht nur aufwendige Holzschnitzereien mit Motiven aus der germanischen Mythologie sowie die Darstellung von Pfahlgöttern als Torwächtern mussten dem italischen Auge gewiss fremd erscheinen, auch das Programm der 'modernen' Duccii - ein in feinster Schnitzweise geschaffener germanischer Edelmann, der einem Römer in Toga auf dem anderen Torflügel die Hand reicht - zog stets die Blicke von Besuchern auf sich.


    Albin, der Ianitor, hatte von einem der Knechte des Landguts schon vorzeitig Kunde über die herannahenden Fremden im Militärornat erhalten und erwartete diese deshalb mit geöffnetem Torflügel. Er bemerkte schnell, dass es sich wohl um höheren Besuch handeln würde als in den meisten anderen Fällen, in denen er Leute begrüßte. Deshalb bemühte er sich um ein fehlerfreies Latein und ein möglichst wenig grummeliges Auftreten. Die Anmeldung durch den Legionsreiter bestätigte sodann Albins Vermutung.


    "Salve, werter Flavius", hieß Albin den fülligen jungen Mann sodann willkommen. "Willkommen auf dem Landgut der Gens Duccia. Der Hausherr ist zugegen, ich führe dich gern zu ihm. Wenn du mir bitte folgen würdest?" Mit einem Blick auf die Begleiter des Flavius sowie die Reittiere bemerkte Albin dann aber noch: "Ach, ein Knecht wird sich um eure Tiere kümmern. Bei ihm werden deine Begleiter außerdem eine Erfrischung bekommen, wenn gewünscht." Albin wies auf einen Stallburschen, der etwas abseits parat stand. Dann bedeutete er dem Flavius erneut, ihm zu folgen.

    http://www.kulueke.net/pics/ir…a_gemuesegarten_klein.pngAlbin ging gemäßigten Schrittes voraus. Er führte Manius Flavius Gracchus Minor - von dessen Blickpunkt aus - links an der Villa Duccia vorbei. Dort lag der Gemüse- und Kräutergarten des Languts. Zwischen wohlgeordnet angelegten Wegen mit kleinen Hecken erstreckten sich unterschiedlichst bepflanzte Beete. In einem der Beete ernteten gerade einige Mägde und Knechte grüne Bohnen, die Häupter mit Strohhüten vor der Sonne schützend.


    Etwas abseits im Schatten eines Walnussbaums stand ein Klapptischchen, auf dem Wachstafeln ausgebreitet waren. Der Hausherr stand dort mit seinem jungen Sekretär und Klienten Marcus Caesius Tucca zusammen und besprach offenbar die diesjährigen Erträge der Sommerernte. Beide waren in praktische Tuniken gekleidet und nippten dann und wann an einem Krug leichten Bieres, das die Wärme des Tages erträglicher machte.


    Albin machte durch bloßes Herannahen auf sich aufmerksam. "Dies ist Manius Flavius...äh... Gracchus Minor... Tribunus der Legio." Er runzelte die Stirn darüber, dass er den komplizierten Namen und die Bezeichnung des jungen Mannes nicht mehr vollständig aufgesagt bekam, kommentierte seinen Lapsus aber nicht. Vielmehr verkündete Albin weiter: "Flavius möchte ein Pferd kaufen." Damit war seine Schuldigkeit getan und Albin wandte sich zum Gehen.

    Es war heiß in Mogontiacum dieser Tage und Albin schwitzte sich zu Tode. Bei dieser Hitze schwächelte sein Kreislauf mittlerweile unversehens, wenn er nicht auf sich aufpasste. So saß er viel im Schatten oder zwischen den kühlen Steinwänden der Villa Duccia und trank viel Dünnbier. Da nun aber tatsächlich einmal wieder an die Pforte geklopft wurde, erhob Albin sich grummelnd von seinem Schemel und stapfte leicht unsicheren Schrittes zur Tür.


    "Salve", grüßte er. Als er Phryne angesichtig wurde, die wie stets modisch gekleidet war, sparte er sich seine üblichen weitergehenden Floskeln. "Phryne, sei willkommen in der Villa Duccia. Der Herr Duccius Verus erwartet dich", sprach's und bat die Dame und ihren Sklaven Glaucus hinein.

    http://www.kulueke.net/pics/ir…ia/villa_atrium_klein.pngDie Freigelassene Aciliana Phryne und ihr Sklave Glaucus führte Albin in das Atrium der Villa. Hier wurde die Tageshitze durch das leise Plätschern des Impluviums gemildert. Albin wies auf eine Steinbank, auf der ein bequemes Kissen drapiert war.


    "Bitte, nimm Platz. Duccius Verus wird dich sogleich empfangen."


    Und mit einem abschätzigen Blick auf ihren Sklaven erklärte Albin: "Dein Sklave kann derweil in unserer Culina eine Erfrischung und einen Happen zu Essen bekommen, wenn du wünschst."

    Nicht Runa öffnete, sondern Albin. Wie immer, wenn er Susina Alpina erblickte, hellte sich seine Miene auf. "Salve Susina Alpina!", grüßte er die Hebamme freundlich. "Tritt ein. Wem darf ich dich anmelden? Der Hausherrin? Oder Runa?" Bei Runas Nennung verdüsterte sich Albins Miene etwas. Es war an den Bewohnern der Villa nicht vorbeigegangen, dass die junge Frau mit ihrem Kind in die Villa eingezogen war - ohne Ehemann. Es gab dicke Luft in der Casa Helvetia und Albin nahm an, dass Alpina - sofern sie nicht zur Nachsorge wegen Octavenas Niederkunft kam - deshalb hier war.

    Auf das Klopfen hin wurde recht zügig geöffnet. Albin hatte ein Päuschen auf dem Schemel neben der Pforte der Villa gehalten und war deshalb sogleich zur Stelle. Er öffnete den einen Flügel der Tür jedoch nicht vollständig, sondern bedachte den Mann, den er dort zu Gesicht bekam, erstmal mit einem kritischen Blick.


    ""Salve. Dies ist die Villa Duccia. Was ist dein Begehr?", knurrte der Türwächter. Albin kannte den Mann nicht, deshalb zeigte er sich erstmal argwöhnisch. Sollte der Fremde doch erstmal selbst erklären wer er war und was er wollte.

    Auf das Klopfen hin wurde recht zügig geöffnet. Albin hatte ein Päuschen auf dem Schemel neben der Pforte der Villa gehalten und war deshalb sogleich zur Stelle. Er öffnete den einen Flügel der Tür jedoch nicht vollständig, sondern bedachte den Mann, den er dort zu Gesicht bekam, erstmal mit einem kritischen Blick.


    ""Salve. Dies ist die Villa Duccia. Was ist dein Begehr?", knurrte der Türwächter argwöhnisch. Der Mann kam Albin bekannt vor, aber er konnte ihn noch nicht endgültig einordnen. Deshalb zeigte er die übliche Fremdenfeindlichkeit. Sollte der Kerl doch erstmal selbst erklären wer er war und was er wollte.

    http://www.kulueke.net/pics/ir…ia/villa_atrium_klein.pngDie drückende Hitze des Spätsommers zeichnete diesen Tag, an dem sich die Gutsarbeiter möglichst im Schatten aufhielten und so viel Flüssigkeit zu sich nahmen, wie es die Pausen erlaubten. Albin war froh, dass er seinen Pförtnerdienst im innern der Villa versehen konnte, denn dort herrschte hinter dicken Wänden eine angenehme Kühle. Als es nachmittags an der Flügeltür der Villa klopfte, waren freilich schon nicht mehr alle Arbeiter auf den Feldern und Weiden zugange, sondern widmeten sich im Zweifel bereits dem Feierabendbier. Albin dagegen war stets darauf gefasst, dass Besucher kamen. Und da heute nunmal sogar jemand konkret erwartet wurde, war Albin vorbereitet und zügig zur Stelle.


    "Salve. Dies ist die Villa Duccia. Aciliana Phryne?" Albin kannte die Besucherin bereits vom Sehen und zögerte deshalb auch nicht lange damit, die Tür einladend zu öffnen. "Willkommen. Der Hausherr erwartet dich bereits." Sprach's und führte die Freigelassene durch den Eingangsbereich hinein in den Innenhof, wo er sich nach rechts wandte und Phryne gleich wieder aus der Villa hinaus lotste. Der Sklave Glaucus konnte derweil eine Pause in der Küche einlegen, wo er vom Gesinde mit einer Erfrischung und etwas zu essen versorgt werden würde, wie es allgemein üblich war.

    http://www.kulueke.net/pics/ir…illa_wildgarten_klein.pngDer Wildgarten, der sich nordöstlich an die Villa Duccia anschloss, war ein Hort der Ruhe. Entspannend plätscherte ein Bach dahin, der sich über einen kleinen Wasserfall in einen Weiher ergoss, um den herum sich Bäume und Sträucher verteilten. Unter einem großen Walnussbaum hatte der Hausherr sich ein schattiges Plätzchen gesucht, wo er nun auf einem bequemen Stuhl bei einem Krug Bier und einer Schale Oliven mit hellem Fladenbrot den Nachmittag genoss. Albin führte Phryne über einen Kiesweg an den Weiher heran, wo letzterer sich verlor.


    "Bittesehr, hier entlang", wies Albin noch einmal den Weg, auch wenn man natürlich sehen konnte, wo der Hausherr saß. "Darf ich gleich etwas zu trinken bringen lassen?" Kurz wartete er ob dieser Frage ab, woraufhin er zurück in die Villa streben würde.

    http://www.kulueke.net/pics/ir…a_saeulengaenge_klein.pngKaeso hatte schlechte Nachrichten überbracht. Albin eilte schnellstmöglichst durch die Villa Duccia und suchte nach dem Hausherrn. Er fand ihn zwischen den Säulen sitzend. Von dort aus sah er Ildrun dabei zu, wie sie mit Idas jüngster Tochter fangen spielte. Ida war die Frau des Leif, des Stallmeisters der Hros.


    "Es gibt schlechte Neuigkeiten", knurrte Albin Witjon unvermittelt von der Seite an und hielt ihm eine der Wachstafeln unter die Nase. Er ließ Witjon kurz Zeit zum Lesen und ergänzte sodann: "Ich habe bereits sechs Männer mit diesem Jungen losgeschickt, der bei Helvetius und Runa im Haus wohnt. Er brachte die Nachricht." Ernst blickte Albin das Sippenoberhaupt an. So wie er Witjon kannte, würde jetzt eine bedachte Reaktion folgen. Anders als in Phelans Fall, der vermutlich kopflos herumlaufen würde. Wo er Runas Vater nun finden sollte, wussten vermutlich nur die Nornen.


    Ad
    Procurator Numerius Duccius Marsus
    et
    Pontifex Decimus Duccius Verus
    Villa Duccia
    Mogontiacum


    Vater, Onkel


    ich weiß nicht wer von euch das Schreiben zuerst erhält. Curio wurde kurz nach dem Verlassen der Curia gezielt angegriffen. Alle sind nun in der Casa Helvetia und ärztlich versorgt. Ich habe Albin um zuverlässige Männer gebeten, da ich nicht weiß ob die Angreifer ihr Werk zu vollenden suchen. Zur Zeit kann ich nicht mehr sagen. Ihr wisst sicher besser was nun zu tun ist.


    Mögen die Götter ihre schützenden Hände über euch halten.


    Runa



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    [Blockierte Grafik: http://i.imgur.com/AvFv2MC.png]


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