Beiträge von Albin

    Marga:
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    Naha tat wie geheißen und bald ging alles den altbekannten Gang. Elfleda hatte nun ja schon Erfahrung im Gebären und so war die Lage wesentlich entspannter, als Marga und Lathilda die nötigen Vorbereitungen trafen. Naha hatte man zu Ida geschickt, die sich seit Audaods Geburt um Witjons Sohn genauso liebevoll kümmerte wie um ihre eigenen Kinder. Die Männer waren teils noch gar nicht auf den Beinen, was Albin jedoch änderte. Witjon wurde aus dem Bett getreten und auch alle anderen Zimmertüren erfuhren kräftiges Klopfen durch die Rechte des alten Mannes. In Elfledas Zimmer war dann mittlerweile alles so weit.
    "So, das wär's. Kann losgehen," lächelte der duccische Hausdrache die Gebärende an und setzte sich auf die Bettkante, um einen Moment zu verschnaufen. In ihren alten Tagen hatte sie kürzlich des öfteren feststellen müssen, dass nicht mehr alle Bewegungen so gut funktionierten wie noch vor ein paar Jahren.

    Amon:
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    Die Kaufleute brüllten selbstverständlich lauthals ihre Angebote heraus, um so viele Kunden wie möglich zu locken. Hier wurden prächtige Kleider angepriesen, dort die besten Würste der Region, andernorts frisches Gemüse. Hier, in der Basilica, gab es einfach alles zu kaufen. Auch Amon, der im Dienste des Handelskonsortiums Freya Mercurioque stand, war heute zugegen. Er sprang zwischen den verschiedenen Ständen umher und pries ebenfalls sein Angebot an:


    "Leute, schaut her! Feine Stoffe, bestes Leder, glänzende Schmuckstücke, edelste Glaswaren, gemütliches Schuhwerk! Ob Römer, Germane, oder Kelte, hier wird jeder fündig! Kauft bei der Freya Mercurioque, kauft Qualität! Hier ist für jeden was dabei!"


    Denn in den Ladenräumen der Basilica hatten sich etliche Händler eingenistet, die in ihrem Tun kooperierten. Sie hatten sich im Handelskonsortium Freya Mercurioque zusammengefunden.




    Sim-Off:

    Wenn du Lust hast, klick einfach den Link und lass Cara ein wenig stöbern. Wir verkaufen praktisch alles, frag einfach nach. *g*

    Hartwig:
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    Er spürte den Ärger kommen, als er sah wie sein Sohn die Gabel ins Heu warf und zu ihm herüberstapfte. Hartwig ließ es sich nicht anmerken, aber er behielt den Jungen indirekt im Blick, als dieser sich am Wasser bediente. Dann kam es... das 'Vater', dass jedem Mann, der sich diese Bezeichnung verdient hatte, sofort klarmachte wo der Hase lief.


    "Sohn.", antwortete der alte Hartwig daher mit derselben unerschütterlichen Ruhe, mit der er alles bedachte, was potentiell Ärger bedeutete. Er seufzte laut hörbar, als er hörte, was er schon so oft in den letzten Wochen gehört hatte, und weil er wusste, dass er genauso antworten würde, wie er es schon in den Wochen zuvor getan hatte: "Wie oft denn noch? Ich kann dich nicht entbehren. Wer soll mit mir die Ernte einbringen, wer beim Frühjahrswurf helfen? Du weißt sehr genau, wieviel Arbeit hier auf uns wartet. Und ich verstehe dich nicht. Diese Arbeit gibt uns Lohn und Brot, wir haben ein gutes Leben. Soll ich Thorgall bitten, die Hros zu verlassen? Er ist Vorarbeiter und bringt gutes Geld nach Hause. Und was ist mit Iring? Soll ich einen Jungen mit auf die Felder nehmen, der noch keine zehn Sommer gesehen hat? Oder Lanthilda?"


    Gutmütig, aber ein wenig tadelnd sah der alte Mann seinen zweitältesten Sohn an. Er konnte verstehen, warum es den Jungen nach mehr verlangte, aber gleichzeitig wusste er, dass die sichere Bank, die das Leben mit den Söhnen und Töchtern Wolfriks bot, keine war, die man allzu leichtfertig aufgab. Außerdem hatten sie eine Verpflichtung gegenüber jenen. Man konnte sich nicht einfach aus der Munt einer Sippe lösen, Kyn war immerhin Kyn.



    Anlässlich der Totenfeier zu Ehren von


    Tiberius Duccius Lando


    wird es eine Volksspeisung auf dem Forum der Stadt geben!


    Die Gens Duccia lädt Angehörige jedes Stands und Volks dazu ein, daran teilzunehmen.



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    Sim-Off:

    In der WiSim sind entsprechende Angebote zu 0.00 Sesterzen kenntlich gemacht. Bitte genießt in Maßen, damit andere auch etwas davon haben können. :)

    Auch wenn das Feuer noch so groß war: die Überstellung eines Mannes in die Welt Asgards konnte gute Stunden dauern.
    Und als die Flammen den Körper einhüllten und die Geschenke nach und nach verschlangen kam der eher gemütliche Teil einer Bestattung: man feierte den Toten mit viel Speis und Trank. Ein Karren mit eben jenem war der Prozession in gebührendem Abstand gefolgt, und nun sorgten fleissige, aber während der Zeremonie unsichtbare Hände dafür, dass man nicht hungerte während Lando nach Valhall ging. Dem modernen Betrachter mochte das paradox vorkommen, aber in einer Zeit, in der der Tod eben noch nicht gezähmt worden war, sondern zum Alltag gehörte wie die Tatsache, dass verheiratete Frauen Zeit ihres fruchtbaren Lebens mehr schwanger als empfängnisbereit waren, in dieser Zeit war das alles vollkommen normal. Trauer war etwas, dass aus der Lücke entstand, die durch den Tod geschlagen wurde, aber Lücken waren da um wieder gefüllt zu werden.
    Und darauf tranken die Menschen heute auch. Aber vor allem darauf, dass einer von ihnen nach Valhall einging, in dem er für sich und seine Familie gekämpft hatte. Die wenigsten wussten, dass es ein Ehrduell gewesen war, wie es der Tradition entsprach, und dass der Ausgang eher weniger traditionsgerecht gewesen war. Wenige Wegstunden entfernt lagen immernoch zwei tote Männer im Gras.. und um sie trauern durfte die Familie nur, weil sie dadurch ihre Freiheit verloren hatte.
    Diese Gruppe aber feierte einen der Großen der germanischen Gemeinschaft im römisch besetzten Teil Midgards. Darum wurden Fässer angeschlagen, Brot, Fleisch und Käse verteilt und der Tote besungen und gefeiert, wie es ebenfalls der Tradition entsprach, der Tradition von Völkern, die den Tod stets unter sich wussten und mit ihm lebten, als wäre es das natürlichste der Welt. Das war es wahrscheinlich auch, Menschen wurden geboren, und sie starben, der innerste Kreislauf der Natur, die die Germanen so verehrten.


    Es wurde dezent gefeiert, kein schallendes Gelächter, kein heiterer Gesang. Man blieb vergleichsweise ruhig, auch wenn immer wieder laute Stimmen über den Platz schallten und einen Trinkspruch auf den Toten und seine Familie ausriefen, woraufhin viele Becher in die Höhe gerissen wurden, um die Trinksprüche aufzunehmen und fortzuführen. Auch wenn eine latente Trauer nicht zu verleugnen war, das beherrschende Gefühl an diesem Abend war Stolz.


    Das Feuer brannte herunter, und irgendwann gab es nurnoch einzelne qualmende Stücke von Holzkohle, genauso wie es keinen Becher mehr zu füllen gab und keine Krume Brot zu verteilen. Lando war verbrannt, und dem Verständnis der Anwesenden nach nach Valhall eingegangen.
    Man entnahm dem qualmenden Haufen die zentrale Asche und die Knochen und füllte diesen mit ruhiger Hand in eine Urne, die in der Werkstatt der Smaidra Glasam entstanden war, eins der ersten Geschäfte, die der Verstorbene gegründet hatte. Es war ein kunstvolles Objekt und gelinde gesagt wahnsinnig teuer. Es zeigte die wichtigsten Szenen aus dem Leben des Toten: die Flucht, die Wiedervereinigung mit seiner Schwester, die Aufnahme in die Familie der Duccii, die Gründung der Freya Mercurioque, die Hochzeit mit Elfleda und sein manigfaltes Wirken im Staat der Römer.
    In diese Urne nun wurden die Überreste der körperlichen Hülle von Lando, Sohn des Landulfs, getan, und diese vom Priester der Familie feierlich in das tiefe Grab in zentraler Lage gebettet. Man hatte die Grube mit starken Eichenbohlen und Steinen an den Wänden und im Boden stabilisiert, denn man wollte sichergehen, dass es nicht einstürzte. Was folgte war eine Prozession der Gäste, die dem Toten noch viele Geschenke mit auf den Weg gaben: kleinere und größere Kostbarkeiten die vergehen und so dem Toten nach Valhall folgen würden, aber auch unverderbliches wie Glas und Edelmetall, dass dem Status des Toten auch in dieser Welt zu andauernder Geltung verhelfen würde. Nur die wichtigsten Familien durften dies, sonst wäre das Grab am Ende vollgewesen, und so war es auch ein Zeichen von Stand, wenn man einem derart bedeutenden Valhallfahrer etwas mit ins Leben bis Ragnarök geben konnte.


    Als diese Handlung abgeschlossen war, umgab die Asche des Toten weitaus mehr Wohlstand als er im Leben um sich zu haben gepflegt hatte, was auch wieder sehr deutlich davon zeugte, dass das Begräbnisritual der Germanen auch den Hinterbliebenen und den Lebenden geweiht war.
    Letztendlich wurde das Grab mit der Urne des Toten zugeschauffelt, in den nächsten Tagen würde Hörige und Freie immer wieder herkommen um das Grab mit einer großen Menge an Erde zu bedecken, die letztendlich einen Hügel ergeben würde. Danach würde man das Grab mit Grassoden bedecken, auf dass er nicht sofort zuwuchern würde. Zum Jahrestag des Toten würde man zurückkehren und einen großen Stein für Lando in die Gruppe der Monolithen in der Schiffslegung platzieren, und es so um einen Teil wachsen lassen.
    Der Grabhügel Landos würde zu den drei größten Grabhügeln des Gräberfelds gehören.


    Naha
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    Schlafen. Erschöpfung. Valhalla. Nicht wiedersehen. Verbrennen. Tot. Tot. Tot.
    Alles Worte, die für Naha nicht den geringsten Sinn ergaben. Ihre Mutter hatte sehr lange und sehr eindringlich auf sie eingeredet, und Naha war nicht so dumm gewesen nicht zu begreifen, dass ihre Mutter letztendlich sehr unter dieser Situation litt.
    Naha als Kind war seeeeehr sensibel für Regungen der Mutter, immerhin hatte sie gute Neun Monate denselben Organismus geteilt bis Naha sich entschieden hatte, ein Zimmer ohne Fenster würde ihren Ansprüchen nicht genügen und die Tür eingetreten werden musste.
    Nun... ihre Mutter tat unberührt. Aber Naha war nunmal ihre Tochter... und hatte die Segnung der fehlenden Empathie von ihrem Vater dummerweise nicht geerbt.
    Lange Rede kurzer Sinn: da war was im Busch, und Naha wusste es ganz genau.


    An diesem Tag war auf einmal alles ganz anders... acht bärenstarke Männer (mindestens fünftausendeinhundertdreiundsiebzig mal stärker als der Pimpf Audaod) hatten die Bahre mit ihrem Vater geschultert und ihn aus der Stadt getragen. Ihre Familie war ihnen gefolgt, und mit ihnen ganz Mogontiacum. Naha hatte noch NIE so viele Menschen gesehen. Das waren sicherlich tausendhundert! Mindestens! Und dann diese komischen Frauen, die die ganze Zeit gesungen und gejammert haben.


    Irgendwann waren sie im Wald angekommen, und da nahm das Unglück seinen Lauf: Leif ging mit dem Pferd ihres Vaters in ein Loch im Boden, und kam alleine wieder heraus. Naha wollte ihre Mutter fragen, was Hermod da unten im Loch sollte, aber sie hatte diesen Blick bei ihrer Mutter festgestellt. Dieser "sprich bloß nicht mit mir ich bin ein Stein"-Blick. Und dann hatten viele Leute Dinge auf den Holzstapel mit ihrem Vater drauf gelegt. Und dann hatte Onkel Phelan wieder eine seiner komischen Sachen gemacht, die er oft im Garten der Familie oder in der Stadt ausgeführt hatte. Und dann... und dann.... dann zündeten sie ihren Vater an!
    Sie zündeten Lando an! Ihren Vater! Ihre Mutter und Onkel Witjon!
    Naha wusste, was Feuer anrichten konnte. Sie selbst hatte mitbekommen wie niedergeschlagen alle nach dem Feuer in der Stadt gewesen waren. Und sie hatten mitbekommen welch zerstörerische Kraft ein Feuer entwickeln konnte. Und genau das begriff Naha: dieses Feuer war ganz und garnicht gut für ihren Vater.


    Das war der Moment, in dem etwas in dem jungen Mädchen zerbrach. Tränen brachen sich Bahn, ihre kleine Kehle verkrampfte sich, als der erste tiefe Schluchzer sich bemerkbar machte, und irgendwann heulte die kleine Naha einfach nur so drauflos. So hemmungslos und unbeherrscht wie nur kleine Kinder heulen konnten, und sie tat es aus ganzem Herzen: ihr Vater war weg.. und Witjon hatte ihn angezündet. Ihr Verstand weigerte sich schlicht, ihre Mutter dafür verantwortlich zu machen, und daher blieb nurnoch eine Wahl: ihr Onkel Witjon hatte ihren Vater angezündet. Ein Verbrechen, dass in dem kindlichen Geist von Naha keinen Vergleich fand.


    Marga hatte sie an sich gedrückt, als sie zu heulen begann, doch Naha hatte sich vor verzweifelter Wut freigestrampelt und war auf das Feuer zugerannt, nur um auf halber Strecke von blankem Entsetzen erfasst zu werden und zurück zu weichen. Bis sie fast über die Füße von jemandem stolperte, den sie in dem ganzen Tränenschleier als ihre Tante Eila identifizieren konnte.
    Bisher hatte sie gedacht, ihre Tante würde sie nicht mögen. Aber das war ihr jetzt egal. Sie war da. Mit der energischen Verzweiflung eines Kindes warf sich Naha an den Rock ihrer Tante, umklammerte ihre Beine und begann von neuem lauthals loszuheulen, den Schmerz, den das Kind empfand war definitiv zuviel für den kaum drei Sommer währenden Geist.

    Naha
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    Naha, die ungekrönte Königin der Casa, hatte es sich zur Aufgabe gemacht sämtliche Besucher ihres schlafenden Vaters genauestens unter die Lupe zu nehmen. Sie hatte ihre Mutter gehört, wie sie sich mit Witjon über die Aasfresser und Arschkriecher unterhalten hatte, und sie hatte den alten Albin gefragt, wie Aasfresser und Arschkriecher aussahen. Der alte Mann hatte mit finsterer Miene doziert, dass diese offen betroffen taten, hinter hervorgehaltener Hand allerdings über den Schlaf ihres Vaters lachen würden.


    Im Laufe der Tage hatte sie schon mehrere Arschkriecher und Aasfresser ausfindig gemacht, konnte allerdings nicht feststellen, was jetzt der genaue Unterschied war. Fakt war: die meißten, aber nicht alle, trugen weiße Bettlaken.


    So wie der hier jetzt. Ihre Mutter hatte relativ eilig reagiert, als sie hörte dass der Fürst der Römer hergekommen war. Und sie sprach mit dem Mann in einer Sprache, die viele der Leute in Bettlaken sprachen. Aber nicht alle.
    Angestrengt beobachtete Naha den Mann und untersuchte ihn auf jedes verräterische Zeichen von Aasfressertum. Doch er zeigte keines... doch, DA!! Da war es! Aber er lächelte nicht hinter hervorgehaltener Hand, er lachte offen. Obwohl, ein Lachen war es auch nicht wirklich gewesen..
    Das verwirrte die junge Duccia, und sie beschloss, den Fürsten der Römer genau im Auge zu behalten...

    Naha
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    Mit großen Augen blickte das kleine Mädchen den bärtigen Kerl an, der ihr gerade weißmachte, was sie schon lange wusste: natürlich waren alle traurig. Aber sie verstand nicht warum. Und da kam auch schon die Antwort: Erschöpfung.
    Naha hatte ihren Vater oft erschöpft gesehen. Besonders in den Wochen nach dem großen Feuer. Er hatte oft einfach nur dagesessen und gedöst. Oder gleich ganz geschlafen. Naha hatte oft die Möglichkeit genutzt und Knoten in seinen Bart geflochten, so wie ihre Mutter es mit ihren Haaren machte. Lustig hatte er das nie gefunden. Manchmal hatte sie sich auch einfach nur dazu gelegt, und zusammen hatten sie in den unmöglichsten Ecken der Casa gedöst.


    Aber jetzt durfte sie sich auf einmal nichtmehr zu ihm legen... und die Tatsache, dass selbst ihre Mutter ihn nicht aufwecken durfte verwirrte die kleine Naha. Ihre Mutter durfte sonst alles. ALLES. Und das jetzt auf einmal nicht...


    "Das verstehe ich nicht..", gab sie letztendlich freimütig zu, und sah wieder mit fragendem Blick nach oben in den Busch, der dem Valgiso-Duda aus der Nase zu wachsen schien.


    Seit dem schicksalhaften Tage war die Sonne unter und wieder aufgegangen. Und heute war der Tag gekommen, an dem Lando mit der untergehenden Sonne nach Valhalla wandern sollte. Die Bahre, auf der er die letzten Tage gelegen hatte war noch einmal festlich geschmückt worden, dann war sie unter den Klagelauten vieler Frauen und den versteinerten Mienen der Männer aus dem Haus geführt worden, das einmal sein Heim gewesen war. Acht Männer trugen die Bahre auf ihren Schultern, sie selbst waren so schlicht wie einfach gekleidet, um den Blick nicht von dem herrschaftlich hergerichteten Toten abzulenken.
    Es bildete sich eine Prozession, deren Ausmaß selbst den verblichenen überraschen würde: Hunderte waren gekommen, Germanen, Kelten und Römer. Hohe wie Niedrige, Wichtige und Tagevolk. Der Leichnam wurde voraus getragen, die Familie des Verstorbenen folgte, dahinter dir ranghöchsten Personen der hiesigen Gesellschaft, gefolgt von einer Gruppe Klageweiber, die die Leute mit Liedern und Gedichten zum mitwirken animierten. Die Menschenmenge zog sich eine ganze Weile von der Casa der Duccii bis zum nördlichen Rand der Römerstadt, wo sie noch einige Meilen zu den Gräberkreisen der Söhne Wolfriks zurück zu legen hatten.
    Diese Strecke wurde von den Klageweibern genutzt, um traditionelle Klagelieder der Stämme anzustimmen, worauf viele mit einstimmten und so während des Zugs den Toten und die Gegenwelt besangen:



    Klage um die Söhne


    Zu schwer fällt´s mir,
    Die Zunge zu rühren
    Mit des Liedes
    Lustiger Waage.
    Schlimme Aussicht
    Für Odins Sangmet:
    Laß ihn frei,
    Verließ der Seele!


    Walvater raubt´ einst
    Wonnigen Trank
    Jubelnden Lieds
    Aus Jötunheim.
    Des Gedankens Burg
    Birgt ihn bei mir:
    Kummer quält mich –
    Sonst quöll er hervor.


    Fehlerfrei
    Fügt ich Lieder.
    Bragi schweigt
    Bei Bödvards Tod!
    Brankdet, Wogen,
    Ymirs Blut,
    An den Grabhügel
    Gríms, meines Ahns!


    Denn dahin
    Stirbt mein Haus
    Wie das Geäst
    Im ächzenden Sturm!
    Nicht lacht der Mann,
    Der den Leichnam trägt
    Des Sippen voll Gram
    Die Gruft hinab!


    Mächtig drängt´s
    Mich der Mutter Tod
    Und des Vaters
    Fall zu klagen.
    Den Lippen entringt sich
    Des Loblieds Stoff,
    Geziert mit der Sprache
    Sprießendem Laub.


    Grimm ist die Lücke,
    Die grollend das Meer
    Riß in der Sippe
    Reihen so dicht.
    Offen bleibt,
    Unausgefüllt
    Des Sohnes Platz:
    Die See ihn schlang!
    Ran hat mich Armen
    Rauh gepackt!
    Arm bin ich
    An alten Freunden!
    Das Meer zerriß,
    Was mich verband
    Mit festem Faden
    Ans Vaterhaus.


    Könnte mein Schwert
    Schlichten die Sache:
    Der Brauer der Wogen
    Brauste nicht mehr!
    Wäre des Sturms
    Freund zu bestehen,
    Stritt ich mit Ägirs
    Ekeler Braut.


    Die Kraft versagen
    Im Kampf doch würde
    Gegen den Mörder
    Meines Sohns.
    Allem Volk
    Vor Augen tritt
    Die Ohnmacht ja
    Des alten Manns.


    Die tückische Flut
    Vieles mir nahm:
    Des Geschlechtes Fall
    Schlimm ist zu künden,
    Seit sein Schirm
    Schied aus dem Leben,
    Ein zu Walhalls
    Wonnen ging!


    Ich weiß es selbst:
    In meinem Sohne
    Nimmer gewahrt ich
    Niederen Sinn,
    Wäre der Schildbaum
    So schön gereift doch,
    Bis ihm Odin
    Ehren gewährt.


    Des Vaters Wort
    Gefiel ihm zumeist,
    Sprach auch dagegen
    Das ganze Volk.
    Dem Alten half er
    Im Hause immer,
    Stets seiner Kraft
    Stütze daheim!


    Oft im Grunde
    Meines Geistes
    Brütet ich:
    Bin brüderlos!
    Traurig denk ichs,
    Tobt der Kampf rings,
    Spähe nach Freunden
    Und spreche zu mir:


    "Wer wohl stünde
    Wehrhaften Sinns
    Noch dem alten
    Egil bei?"
    Oft bedarf ich´s,
    Da alle schwanden:
    "Vorsichtig fliegt,
    Dem die Freunde fehlen!"


    Zu finden ist schwer
    Im ganzen Volk
    Ein Freund ja, dem
    Man voll vertraut.
    Nicht selten sah ich
    Sippenmörder,
    Die Rache verkauft
    Für rote Ringe.


    Man sagte mir,
    Ersatz bekäm ich
    Für diesen Sohn nur,
    Zeugte selbst ich andre.
    Auch fänd ich nie
    So nahen Mann,
    Daß Bruderlieb´
    Er brächte mir!


    Des Menschen Kreis
    Meid ich gerne,
    Säh ich auch jeden
    Versöhnlich hier!
    Ins Luftreich stieg
    Meines lieben Weibes
    Sohn, die alten
    Ahnen zu seh´n!


    Der die Asen
    Mit Ale bewirtet,
    Ägir bleibt mir
    Ewiger Feind.
    Wußt er nicht
    In seinem Wahn,
    Daß meines Verstands
    Steuer er knickte?


    Den früheren Sohn
    Schon Fieberhitze
    Grimmig entriß
    Dem greisen Mann:
    Den fehlerlosen,
    Nach dem nie frugen
    Nachreden, üble,
    Und neidiger Haß.


    Gern denk ich dran,
    Wie ins Götter-Reich
    Des Menschen Freund
    Frisch mir erhob
    Des Geschlechtes Esche,
    Die ich gepflanzt,
    Und meines Weibes
    Wonnefrucht!


    Ich stand mich gut
    Mit der Gere Fürsten,
    Und ich vertraute
    In Treue ihm,
    Bis der Freund
    Des frohen Sieges
    Mich trog und mir
    Die Treue brach!


    Nicht weihe Verehrung
    Vilis Bruder
    Ich aus Lust:
    Denn lieblos war er.
    Doch gab Mims Freund
    Guten Ersatz
    Für böses Leid:
    Die Buße schätz ich!


    Des Wolfes Feind,
    Gewohnt der Kämpfe,
    Gab mir eine Kunst –
    Keine ist besser –
    Und einen Sinn,
    Der sicher schafft
    Aus Ränkeschmieden
    Rührigsten Freund!


    Schlecht ist mir zu Mut:
    Die Schwester steht
    Von Walvaters Feind
    Am Vorgebirge.
    Doch will gern
    Gutwillig warten
    Ich auf Hel
    Mit heitrem Sinn.


    Nach gut einer Stunde kamen sie an dem Ort an, an dem eine Gruppe von Findlingen zu sehen war. Das Wildwerk, was sich dem Ort bemächtigt hatte konnte nicht darüber hinwegtäuschen, dass diese Findlinge zu einem ganz bestimmten Zweck hier lagen: ihre ovale Anordnung zeugte von Menschenhand, und eine große, frisch ausgehobene Grube und ein nahebei aufgeschichteter Scheiterhaufen gab an, was hier heute geschehen würde. Wieder war ein Nachkomme Wolfriks aus dieser Welt geschieden, wieder würde in den Wäldern Mogontiacums ein Feuer brennen, um ihn nach Valhall zu schicken.


    Der Leichnam wurde mit der Bahre würdevoll auf den Scheiterhaufen gebettet, mit dem Blick nach Osten, wo die Sonne aufgehen würde. Die folgenden Minuten wurden verwendet, damit die große Trauergemeinde sich um dem Scheiterhaufen versammeln konnte, und um den Trauernden die Möglichkeit zu geben, dem Verstorbenen Dinge mit nach Valhall zu geben, indem sie kleinere und größere Dinge auf den Scheiterhaufen legten. Die engsten Verbündeten der Familie hängten hängten Schilde und Speere an das Holz, andere legten kleine Odems und religiöse Gegenstände zu dem Toten, Gegenstände von weltlichem und religiösem Wert würden mit Lando verbrannt werden.


    Danach zogen die Klageweiber noch drei Mal um den Scheiterhaufen, während zwei Fackeln entzündet wurde, die dem folgenden Oberhaupt der Sippe und seiner Witwe gereicht wurden. Die Witwe selbst würde ihren Mann nicht in den Tod begleiten, da sie selbst noch guter Hoffnung war, und was den Germanen noch heiliger war als die Ehrung eines vergangenen Lebens war, war die Ehrung von noch entstehendem.
    Menschenmassen war es normalerweise unmöglich, vollkommen still zu sein. Aber diese hier schaffte es beinahe. Und so waren das Rauschen der satten Baumkronen und ein gelegentliches Räuspern das einzige, was man abseits der lodernden Fackel vernehmen konnte.

    Zitat

    Original von Appius Terentius Cyprianus
    Ansonsten habt ihr PN und Privatforum (ist ja ein Familienmitglied) um euch gegenseitig anzubrüllen.


    Alles und mehr schon geschehen (bis auf das Anbrüllen), hat alles nichts gebracht. Da sind andere Spieler offener für Dialoge als das benannte "Familienmitglied".
    Und die Möglichkeit sich aus dem Weg zu gehen wird von dem Spieler nicht einmal in Betracht gezogen, man muss nur wenige Posts lesen um zu merken worum es wirklich geht.


    Was sollen wir da machen? Den Spieler ignorieren? Der Auslöser dieser Öffentlichkeit zeigt deutlich, wie viel der Spieler von Bestrebungen hält, ihn zu ignorieren.


    Was also sollen wir machen?

    Sicherlich hast du Recht.


    ABER: Wir, und ich spreche da für mich und meine Mitspieler, haben guten Grund uns von dieser Person SimOff ziemlich verarscht zu fühlen.
    Und derart verbissen verteidigte Ignoranz und Selbstgerechtigkeit (und dabei ist dieser eine Fall nur der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat), zulasten anderer, regt mich einfach nur auf.


    Wir sind SEHR enttäuscht von diesem Spieler, der uns beileibe nicht den Vorwurf machen kann, wir hätten ihm keine Chance gegeben und uns nicht um ihn bemüht. Wenn er ehrlich ist, wird er zugeben müssen, dass wir mehr als nur zehn Mal auf ihn zugegangen sind.
    Das war ihm aber schlicht und einfach nicht genug, wir konnten nicht das geben was er wollte, und wir wollten uns nicht das nehmen lassen, was wir für gutes und authentisches Rollenspiel und ein schönes Miteinander halten.


    Aus Enttäuschung wird Frust, und aus Frust wird Wut wenn sich die Person dann auch noch ins SimOn verkriecht und dort meint weitermachen zu können wie bisher, ohne Rücksicht auf die Verluste anderer.


    Ich will diese Sache nicht noch mehr in die Öffentlichkeit ziehen als nötig, aber manchmal bietet einem das IR nicht genug Möglichkeiten ein Problem anzusprechen. Besonders, wenn die Gegenseitige nicht an einer Lösung interessiert war/ist.

    Zitat

    Original von Answald
    Answald sah der Frau nach, die nach ihm die Taverne betreten hatte, und überlegte sich, ob er sich nicht mit ihr die Zeit verteiben könnte, während er auf Faustus wartete.
    Doch sie erhob sich und nahm an der Seite des 2. Neuankömmling Platz.
    Answald Interesse erlosch, da er merkte, dass diese sich kannten, also ließ er seine Augen wieder noch vorne schweifen und wartete auf seine Mahlzeit und seinen Wein.


    Ceridwen
    [Blockierte Grafik: http://www.kulueke.net/pics/ir/nsc/ceridwen.png]


    Der Wein wurde ihm schon kurz darauf serviert, das Essen einige Momente später, dafür jedoch dampfend direkt aus der Garküche.


    "Darf es sonst noch was sein?", fragte die junge Frau mit einem kecken Blick, den sie lange und mühsam einstudiert hatte. Ja, ihre Arbeit war das Theater, und die Schankstube ihre Bühne.

    Zitat

    Original von Duccia Vera

    Sim-Off:

    Und ob sie was bringen wird! Ich habe kein Interesse daran, nach Gutdünken des NSC auf Posts noch Bewirtung zu warten, schliesslich sind es mittlerweile drei ID's die auf Bewirtung warten! Und ich habe auf den Post, des Mannes reagiert, der auf die Empfehlung der Wirtin wartet.


    Sim-Off:

    Wird sie nicht. Denn: es ist MEIN NPC. Wenn du dich bedienen lassen willst, dichte dir selbst eine Bedienung zusammen wie es in über die Taberna schon geschrieben wurde.
    Und da du anscheinend nicht nur die Posts deiner Mitspieler nicht liest, sondern deine eigenen nicht: du hast eben nicht auf den Answald reagiert, sondern auf meinen Post:

    Zitat

    Sontje verbarg das sachte Zittern ihrer Hände und versuchte sich darauf zu konzentrieren was heute im Angebot war und hörte mit einem Ohr der Antwort der Schankmaid zu. "Klingt gut.. ich nehme dasselbe." rief sie der Schankmaid mit einem Lächeln zu und lächelte sie frei heraus an.


    Noch einmal zum Mitschreiben: genau deshalb bist du bei uns rausgeflogen. Du interessierst dich einen Kehricht für gutes Rollenspiel. Du interessierst dich einen Dreck für das römische Reich oder die alten Germanen. Du interessierst dich überhaupt nicht für die Menschen um dich herum, und für das was sie schreiben und SimOn erarbeiten. Du interessierst dich nur für dich.
    Du hast 100 Chancen und Hilfen bei uns bekommen, aber einmal selbst etwas zu geben war dir schon zuviel.


    Damit ist Schluss. Zieh deinen Rachefeldzug gegen die Spieler (denn um IDs oder gar logisches SimOn-Spiel ging es dir noch nie), die ja so ungerecht zu dir gewesen sind, woanders durch, aber lass uns verdammt nochmal in Ruhe.

    Ceridwen
    [Blockierte Grafik: http://www.kulueke.net/pics/ir/nsc/ceridwen.png]


    Besagte Wirtin nahm weder die Bestellung einer jungen blonden Frau auf, noch brachte sie ihr irgendwas. Denn sie hatte sie schlichtweg nicht gehört, und wartete einfach noch darauf, dass der bärtige Neuankömmling ihre Empfehlung annahm, oder etwas anderes verlangte.


    Sim-Off:

    Die Wirtin ist eigener bespielter NSC, und kann nicht von jedem einfach mitgeschrieben werden, wie er lustig ist. Das zählt übrigens auch für Leute, die meinen der Gentilname "Duccia" wäre hier ein Freifahrtsschein.

    Legatus Augusti Pro Praetore. In den Membranen des alten Mannes klingelte irgendwas.. arbeitete Witjon nicht für den Kerl? Ja, genau, das war es. Und der Kerl war irgendwie der gewichtigste Römer in der ganzen Provinz. Obwohl er garnicht so dick aussah. Vielleicht meinte Witjon ja was anderes damit. Und das war definitiv eine Nummer zu Groß für Albin.


    "Natürlich heißt die Gens Duccia ihn in ihrem Heim willkommen.", sprach er noch zu dem Kerl vor ihm, bevor auch der Legat selbst ankam. Das machte Albin ein wenig nervös, es war Ewigkeiten her seitdem sie so hohen Besuch gehabt hatten.


    "Legatus... ... ... Vinicius.", kürzte Albin unbeholfen ab, weil er den ganzen Titel nicht auf die Reihe bekam, "Sei willkommen im Haus der Duccii, das in diesen Tagen Trauer trägt. Wenn ihr mir bitte folgen würdest?"

    Mit dem Statthalter der Provinz und seinem Gefolge im Schlepp kam der sichtlich nervöse Albin in das Atrium, in dem seit zwei Tagen der Tote aufgebahrt wurde. Es waren noch wenige Trauergäste zugegen, die sich gerade mit Phelan oder Ragin unterhielten, aber Elfleda oder Witjon konnte er nicht entdecken.


    "Wenn ihr die Güte hättet, einen kurzen Moment zu warten?", sprach Albin in einer für ihn vollkommen untypischen Unterwürfigkeit, und trabte davon um jemanden mit Kompetenz zu holen.

    Naha
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    Wie die letzten Tage für die Erwachsenen schwer waren, so waren sie für die kleine Naha die Hölle. Auf einmal war schlagartig alles anders, niemand lachte mehr, alle schauten traurig drein, und niemand schien sie mehr zu beachten. Und das schlimmste: ihr Vater schlief und schlief und wollte einfach nichtmehr aufwachen. Als sie versucht hatte ihn aufzuwecken hatte ihre Mutter sie einfach nur genommen und sie an sich gedrückt. Keine Schalt, kein Geschimpfe, einfach nur an sich gedrückt. Es verwirrte sie zutiefst... und nachts weinte sie, was die ganze Sache noch viel schlimmer machte. Naha wusste, dass ihre Mutter nicht in bester Verfassung war. Lando hatte es ihr erklärt, als er einmal wieder die Flucht vor seiner Frau ergriffen hatte, und dabei seine Tochter einfach mitgenommen hatte. Er hatte sie auf's Pferd gepackt, und sie vor sich gesetzt, um mit ihr ein Stück durch die Gegend um die Stadt zu reiten. Es läge an ihrem neuen Geschwisterchen, das in ihrer Mutter wuchs. Es würde ihre Mutter müde und schwach machen, und wie eine Katze die man in die Ecke drängte wurde auch Elfleda dabei oft aggressiv und streitlustig.
    Nun war es aber ganz anders... auch ihr Onkel Witjon machte einen bedrückten Eindruck, und ihre Tante Eila kam kaum mehr aus ihrem Zimmer. Alles war anders, und das nur, weil ihr Vater nichtmehr aufwachen wollte.


    Es kamen Menschen, viele Menschen, und Naha hatte irgendwann aufgegeben, sie zu fragen warum sie hier seien, weil sie nur mitleidig angeblickt und auf den Kopf getätschelt wurde.
    Ihr kindlicher Geduldsfaden war nicht allzu lang, und so hatte sie sich zurückgezogen und geschmollt. Lange geschmollt. Ihr Vater hatte einmal gesagt, das hätte sie von ihrer Mutter, aber Naha wusste, dass es nichts anderes war als wenn er sich in der Hros versteckte.
    Nun aber wollte sie Antworten! Sie war die Tochter von Lando, und hatte dementsprechend etwas zu sagen. Wenn ihr Vater etwas gesagt hatte, waren auch alle davongesprungen und hatten getan was er sagte... und ihre Mutter war... nun... sie war irgendwie nicht ganz da. So seltsam, hart, abweisend. Also würde Naha nun das Regiment übernehmen, solange ihr Vater schlief. Jawoll.


    Den ersten Plan, den sie fasste war diesen Mann zu befragen, der gerade mit Witjon sprach. Es kümmerte sie nicht, dass sie gerade irgendwas seltsames machten (sie dachte, es wäre das was ihre Mutter gern als Männerkram bezeichnete), sie umging ihren schlafenden Vater und steuerte direkt auf die beiden Männer zu.


    "Du da..", sprach Naha mit kindlich-energischer Stimme, "..warum bist du hier? Willst du helfen, Papa aufzuwecken?"

    Ceridwen
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    Die junge Frau musste etwas nachdenken, denn das Angebot der Taberna (so überschaubar es auch war) hatte sie noch nicht richtig im Kopf. Sie stemmte eine Hand in die Hüfte und lehnte sich keck ein Stück zur Seite (ein Trick, der immer etwas mehr die Kurven einer Frau betonte, und so oft zu mehr Trinkgeld animierte) und dachte eine Sekunde nach, dann lächelte sie den Gast gewinnend an und flötete vergnügt: "Nun, für den großen Hunger würde ich die lukanischen Würste empfehlen, zusammen mit zwei Dicken Scheiben Brot und einer herzhaften Tunke."

    Ceridwen
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    Die junge Schankmaid war Ceridwen, Tochter eines Ledergerbers dessen Ahnen vor Dekaden einmal zu den Treverern gezählt wurden, aber mit der Zeit im Völkergemisch der römischen Städte aufgegangen waren, deren keltische Abkunft aber immernoch in Tradition und Habitus vertreten war. Die junge Frau hatte in der bekannten Taberna angefangen nachdem die vormalige Schankmaid mehr oder weniger abrupt ausgeschieden war..


    "Heilsa..", grüßte sie den Fremden nachdem sie mehrere Krüge Bier ihrer Bestimmung zugeführt hatte, "...willkommen in der Taberna Silva Nigra. Was darf's denn sein?"

    Und wie immer öffnete der alte Albin die Tür. Der Anblick des Mannes vor ihm verwirrte ihn nicht einmal mehr, zu oft hatte er heute Leuten die Tür geöffnet die er noch nie in seinem langen Leben gesehen hatte. Doch als er dahinter die herrschaftliche Sänfte sah, wurde ihm seltsam zumute. Die Duccii hatten ihrem Rang entsprechend oft Besuch von hohen Persönlichkeiten. Für Albins Verhältnisse hohe Persönlichkeiten. Doch eine Sänfte vor der Tür war schon etwas sehr besonderes.


    "Salve.", grüßte er den Mann mit gezwungener Höflichkeit, "Willkommen im Heim der Duccii, das in diesen Tagen Trauer trägt. Was führt dich her?"