Beiträge von Publius Matinius Agrippa

    Er hatte die Augen geschlossen und plantsche mit dem Füssen als er angesprochen wurde, drehte er sich um.


    "Lucius Iulius, ich grüsse dich, ich freue mich auch dich zu sehen, es ist wahrhaftig einige Zeit vergangen seid unserem letzten Treffen."


    Er versuchte sich daran zu erinnern, wenn das letzte Treffen war, aber in seinem Alter vergas man schnell einige Dinge.


    "Wie ich hörte, bist du mittlerweile Senator, ich gratuliere die dazu."

    "Ich habe keine Ländereien in Mediolanum, den grössten Teil meines Besitzes befindet sich in Spanien und in Kernitalien. Ich habe allerdings bereits gehört, dass die Ländereien im Pogebiet sehr Ertragsreich sein sollen. Es wäre gewiss eine Überlegung wert in diese Gegend zu investieren." Er liess sich etwas Wein nachreichen. "Jedenfalls werde ich dein Projekt mit der Strasse verfolgen, Viktor."


    "Deine Initiative als Consul ist sehr lobenswert Macer, ich bin mir meiner Pflicht gegenüber Rom und dem Volk bewusst und werde selbstverständlich meinen Teil leisten. Es ist allerdings nicht mehr so einfach wie früher, heute ist man stark von der kaiserlichen Verwaltung abhängig, zu Zeiten des göttlichen Iulianus war es noch einfacher." Er überlegte. "Spanien liegt mir sehr am Herzen, wie auch sicher bekannt sein sollte. Die Strasse von Tarraco über Carthago Nova nach Corduba könnte durchaus ausgebaut werden." Am Becher nippend meinte er zum letzten Satz von Viktor. "Aber ich frage mich wie Gaius, ist eine Beteilung eines Senator gewünscht? Es hätte auch gewiss einen bitteren Beigeschmack, wenn wir die Strasse bezahlen müssten und einer anderen dafür den Ruhm und die Ehre einheimst."

    "Mein Sekretär wird Sie dir zustellen, ich nehme an, die Nachricht kann direkt an die Villa Flavia gesendet werden?" Er blick zu seiner Fortunastatue im Garten hoch. "Die Gute Göttin hat mir stets Glück gebracht und mir ein gutes und angenehmes Leben ermöglich, aber du darfst Sie nicht wütend machen, sonst verliert man ihre Gunst. Sie ist eben so wie es die meisten Frauen sind." Er blickt zum jungen Flavier. "Ich gehe davon aus, auch wenn du jetzt noch zu jung bist, willst du in den Cursus Honorum? Eine Arbeit im Auftrag des Consul schadet deiner zukünftigen Entwicklung gewiss nicht, mein lieber Quintus Flavius."

    Ein Sklave stützte ihn, da er nicht mehr allzu gut auf den Beinen war. Normalerweise besuchte er die Thermen nicht mehr, aber heute war ihm wieder einmal danach. Sie waren immer noch wie in seinen Erinnerungen, die leuchtenden Farben, die edlen Gesteine. Der Sklave half ihm seine Kleider zu entledigen und zog ihm Holzschuhe an, welche er zum Schutz gegen die Hitze im Tepidarium brauchte. Angenehm plantsche er im Wasser, die Geräuschkulisse aus den klappernden Schuhen und den Gesprächen, nahm der nicht zur Kenntnis. Er war völlig entspannt und sehnte sich nach den vergangen Zeiten, wo Rom noch Rom war.

    Agrippa beobachte die Sklaven dabei, wie Sie den Hauptgang auftrugen und wandte sich dann an Viktor. "Es ist aber schade, aber ich verstehe, dass andere Routen eine höhere Priorität haben." Er lässt sich noch etwas Wein nachschenken. "Besitzt ihr Ländereien in Buca? Ich muss gestehen, ich kenne die Adriaküste in diesem Gebiet nicht besonders." Agrippa hielt einen Moment inne. "Wie ich hörte wird Vinicius Hungaricus aus Germanien abberufen? Wird nicht dein Client sein Nachfolger?", wandte er sich an den Consul. "Wie lange war er dort? Es müssen einige Jahre gewesen sein oder kommt es mir nur vor? Im Alter geht die Zeit einfach vorbei."

    "Es erscheint mir merkwürdig, weshalb der Consul über diese Dinge Bescheid wissen will, aber da ich nichts zu verbergen habe, wird dir mein Sekretär eine Liste zu kommen lassen." Er versuchte sich daran zu erinnern, ob er junge Flavier einer der amtierenden Quastoren sei, aber das Alter spielte ihm einen Streich, so musste ihn wohl oder übel fragen. "Diese Tätigkeit führst du als Quaestor des Consuls aus oder als persönlicher Mitarbeiter des Consuls?" Er leerte seinen Becher und lässt sich einen weiteren nachschenken.

    Agrippa nickt und lässt seine Sklaven Falerner bringen. "Ich habe selber ein Güter, wo ich Falerner produziere." Seinem Gast und ihm selbst wird eingeschenkt, er nippt am Becher. "Der Falerner ist ein Geschenkt der Götter, der einzige Wein, wo ein bisschen an ihn hinreicht ist der Caecuber, aber dieser ist auch kein Falerner." Schweifte er ein bisschen ab. "Wenn ich das richtige sehe, bis du ein Cousin 2. Grades zu Furianus? Ich habe ihn immer gemocht, aber sein Vorschlag, den Landbesitz der Reichen zu beschränken und an den Pöbel zu verschenken, ist verrückt." Er lehnte sich auf seiner Bank zurück. "Du kommst im Auftrag des Consuls und willst dich über den öffentlichen Einsatz erkundigen? Was willst du über den öffentlichen Einsatz wissen? Ob ich nochmals ein Amt anstrebe? Mein Proconsulat in Spanien ist lange her. Ich bin mit der Provinz immer noch verbunden und Patron vieler Städte, wie etwas Tarraco, ausserdem habe ich einige Ländereien in Spanien. Weshalb interessiert sich der Consul dafür?"

    "Jedenfalls sehr interessant, man unterschätzt doch stets welcher logistischer Aufwand hinter einem solchen Grossprojekt steht.", er leerte seinen Becher Wein und musste daran denken, als er verschiedene Projekte betreuen musste, der Tempel der Fortuna in Tarraco zum Beispiel, wobei er als Proconsul nicht im selben Umfang am Ganzen beteiligt war, wie es Victor sein wird. "Gibt es auch irgendwelche Pläne, welche die Strecke Rom - Golf von Neapel optimiert? Das ist eine Strecke die mich selber betrifft und ich wäre doch sehr froh wenn man die Reise verkürzen könnte."

    "Wir können gerne reden, willst du einen Becher Falerner? Oder lieber Quellwasser?" Er deutete den Flavier an, er möge sich doch neben ihn setzen. "Bist du mit Flavius Furianus verwandt? Oder gehörst du zu einem anderen Zweig der Flavier an?"

    Der Junge kam mit dem Flavier im Garten an. Der alte Agrippa war gerade in eine Schriftrolle vertieft, als ihm sein Gast vorgeführt wurde. Er blickte hoch.


    "Guten Abend, ich bin Publius Matinius Agrippa und wirst wohl Flavius Flaccus sein?"

    "Ich mag mich daran erinnern, ich glaube Hungaricus war damals noch Stadtpräfekt? Oder täusche ich mich. Mein Gedächtnis spielt mir manchmal einen Streich." Er nahm sich eine Olive und spülte sie dann mit Wein herunter. "Also eine neue Strasse? Ein sehr interessantes Projekt, um wieviel wird dadurch die Reisezeit verringert? Wirst dazu, darum ersuchen, die Legion in Mantua hinzuziehen?" Er wandte sich dem Consul und ehemaligen Legaten zu. "Du hast in deiner Zeit als Legat, sicher die einte oder andere Ausbesserung der Strassen überwachen müssen oder täusche ich mich?"

    Der Janitor musterte den Sklaven und den edlen Herrn neben ihm. "Guten Abend, ich lasse beim Herrn nachfragen, ob er euch empfängt." Flüstert einem Sklavenjungen etwas ins Ohr, dieser verschwindet und kehrt nach einer Weile wieder zurück und flüstert dem Janitor erneut etwas ins Ohr. "Der Senator wird euch im Garten erwarten, wenn ihr bitten, Rucola folgen würdet." Dabei deutete er auf den Sklavenjungen und wandte sich an den Patrizier. "Falls ihr es eurem Sklaven erlauben wollt, kann er sich bei den Unterkünften der Dienerschaft, eine Erfrischung gönnen."

    "Wohl wahr, das wichtigste am einem solchen Amt ist es auch Aufgaben zu delegieren. Wen man den richtigen Mann für die richtige Arbeit besetzt, zeugt es von Führungsqualität. Aber diese Qualität hast du bereits des öfteren bewiesen, mein lieber Consul", erwiderte Agrippa dem Consul und griff nach einem Becher Wein. Er beobachte die beiden und fragte sich wie alt Sie mittlerweile waren, er schätze Sie beide um die 40 - 45 Jahre, die Zeit verging für Ihn wie im Fluge, Sie würden etwa in diesem Alter sein. "Eigene Ideen umzusetzen, kann die Karriere fördern, gibt es den konkrete Pläne, welche du gedenkst umzusetzen, Gaius? Eine neue Strasse?" Er schnappte sich etwas von den Köstlichkeiten und schob Sie sich in den Mund.

    "Du siehst gut aus Gaius.", erwiderte er dem Octavier. "Bist du jetzt nicht einer der städtischen Curatoren? Ich muss gestehen, dass ich in letzter Zeit die Entwicklungen in der Stadt nicht verfolgt habe und es vorgezogen habe, die Zeit in meiner Villa in den Albanerbergen zu verbringen."


    Auf seinem Stock gestützt schritt er auf den Ehrenplatz zu und legte sich hin, der Stock wurde auf dem Boden platziert. "Nun mein lieber Spurius, wie gefällt dir die Bürde deines Amtes? Ist es das, was du erwartet hast?

    Nachdem man ihm den Weg ins Triclinium zeigte, betrat er auf seinen Stock gestützt, welcher seit einiger Zeit sein treuer Begleiter war, das Zimmer. Er verneigte sich vor dem Consul.


    "Consul, guten Abend, ich danke dir sehr für die Einladung."


    Er wendet sich dem Neffen seines alten Freundes Anton zu.


    "Guten Abend Gaius, ist schon lange her, als wir uns zuletzt gesehen haben."

    "Eine Einladung für meinen Herren? Wartet hier bitte einen Moment, ich werde den Privatsekretär des Herren holen."


    Er drehte sich um um flüsterte einem der Bedienstenten etwas zu, wenig später erschien ein fülliger Griechen.


    "Salve, ich spracht von einer Einladung für Agrippa? Wann möchtet ihr den Senator einladen?"