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Diomedes kniff die Augen zusammen. Der Neue fragte genau das, worauf er eigentlich gar rihtige keine Antwort kannte. Die Flavia hatte erst seit Chimerions Flucht seine Dienste in Anspruch genommen. Davor hatte er nur das gehört, was man so über sie erzählte. "Ja, also weißt du, ähm..." Er räusperte sich, um Zeit zu gewinnen und die richtigen Worte zu wählen. "Also die Herrin hat eine schlimme Zeit hinter sich. Vor einigen Monaten wurden sie und ihre Leibsklavin von Piraten entführt und als sie nun vor einigen Wochen zurückkam, sah sie ganz schön übel zugerichtet aus. Deshalb schmiert sie sich auch so viel Schminke ins Gesicht. Aber mal ganz ehrlich, ich glaube, die Kerle haben noch viel Schlimmeres mit ihr angestellt, als sie nur zu grün und blau zu schlagen. Auf jeden Fall ist sie seitdem ganz schön trübselig und seitdem dieser Thraker weg ist, ist es noch schlimmer geworden." Der Sklave wirkte ganz betroffen. Wie die Herrin den neuen Sklaven behandeln würde, konnte niemand ahnen. Selbst zu den altgedienten Sklaven in der Villa hatte sich ihr Verhältnis geändert.
"Am besten, du gibst ihr keinen Anlaß dazu, sich ärgern zu müssen. Rede nie, ohne gefragt worden zu sein und widersprich ihr niemals. Dann kannst du nichts falsch machen. Na ja, sie kann ganz schön launisch sein. Aber das ist ja kein Wunder, sie ist eben eine Frau! Ihrem alten Sklaven hat sie sogar ein Pferd geschenkt." Womit er dann auch geflohen war. Im Grunde war sie unberechenbar.
Dem Neuen schien der Moschusduft zu gefallen. Diomedes fand ihn dagegen furchtbar. "Was für ein Zeug ist das? Moschus, aha! Viel wert, weiß nicht, ob das viel wert ist." Hauptsache der Neue roch gut! Dann hatte er vielleicht auch bessere Chancen bei Celerina. Weswegen er ihn nun so vorwurfsvoll ansah, verstand er nicht. Aber dann verstand Diomedes. Der Neue glaubt wohl, weibisch zu wirken, wenn er nach dem Zeug roch. "Glaub mir, mit dem Zeug, wird sie dich mögen!"
Er beobachtete ihn noch eine Weile, wie er das reinigende Naß genoß. Ein lustiges Kerlchen war das, dacht er sich und schüttelte grinsend den Kopf.
"Wenn du fertig bist, hier ist ein Handtuch für dich." Diomedes deutete auf das bereitliegende Handtuch.