Beiträge von Caius Decimus Scaurus

    Die Fahrer der Aurata hatten sich gut geschlagen, das verriet trotz der relativen Niederlage der stürmische Applaus, mit dem Helios und Quintus auf der Ehrenrunde empfangen wurden. Der Sieger der Veneta wurde erfahrungsgemäß niedergebuht.


    DER VENETA DEN TOD!!! AURATA VICTRIX!!!


    Ich selbst hatte ein spannendes Rennen gesehen und sicher würde die Aurata sich noch verbessern können in späteren Rennen. Schließlich wurde es ruhig und die Platzierungen wurden ausgegeben. Bei der Nennung des Veneta-Fahrers buhte unser Block noch einmal kräftig.

    Oh, eine Tiberierin. Nicht, dass ich keine Patrizierin erwartet hatte. Aber eine so alte Gens hatte ich nicht vermutet. Nachdem sie etwas gerutscht war, ließ ich mich dankend nieder. Natürlich nicht, ohne dabei ihren Sklaven im Blick zu haben. Man konnte ja nie wissen, wie nervös einige dieser Riesen waren. Als sie auf den Park zu sprechen kam, sah ich mich um. Es war wirklich ruhig um uns herum. Nur ab und zu kam ein Spaziergänger des Weges, sonst war hier nicht viel los.


    Nun, vielleicht hatte ich ja denselben Gedanken wie du..., erwiderte ich zwinkernd und schloss dann die Augen. Das Rauschen des Windes klang wunderbar und erinnerte mich an die Tage, wo ich noch unbeschwert am Meer gelegen hatte, einsam an der Ostküste Hispanias.

    Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    "Nun, das werden wir wohl ändern müssen." Grübelnd schaute Macer auf die Liste vor ihm, dann begann er auf einer weiteren Wachstafel etwas zu notieren. Nach ein paar Pausen und Korrekturen war er zufrieden.


    "Ab Morgen gehörst du zu den drei Verantwortlichen für Trans Tiberim. Metellus macht dann die Gersamtabrechnung. Ich komme nachher mit herüber ins Büro der Aquarii und gebe die anderen Verschiebungen bekannt."


    Innerlich freute ich mich über diese kleine Ernennung zum Verantwortlichen. Andererseits wartete da eine Menge Schlamm auf mich, den ich erstmal auskehren musste. Trotzdem wollte ich es angehen.


    Ich danke dir. Wenn du die Verschiebungen bekannt gibst, willst du dann gleich mit den dreien reden oder soll ich sie trotzdem noch zu dir zitieren?, fragte ich. Der Einfachheit halber war wohl die erste Variante die Bessere, aber vielleicht wollte der Curator auch ganz ausdrücklich im hochprivaten Rahmen mit den Betroffenen sprechen.

    Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    Wieder war der Türhüter nur Augenblicke später zur Stelle und öffnete die Tür. "Sei gegrüßt. Was wünschst du?"


    Salve., antwortete ich.


    Caius Decimus Scaurus mein Name. Ich würde gern mit dem Senator Purgitius Macer reden.


    Etwas seufzte ich. So etwas hatte ich schon erwartet und es war sicher auch vernünftig. Jedoch war die Arbeit bei Macer zwar fordernd, aber nicht wirklich politisch. Trotzdem musste ich mich gedulden.


    Ich werde dementsprechend handeln, verlass dich darauf! Ich danke dir für deinen guten und der ratio entsprechenden Rat. Sag, vermisst du das Leben als Legionslegat sehr?, fragte ich aus Neugier, auch um das Gespräch auf andere Bahnen zu lenken.

    Also ich bin ja nicht wirklich drin in den Planungsebenen, aber ich sehe ehrlich nicht das Problem mit dem TU. Zwar könnte man alles auch prima in die Unterforen verfrachten, aber außer ein paar Aushängen zu vermissten Bürgern und Spielen in Rom und Co. wird da doch nichts von Belang geschrieben.


    Mir ist es also egal, was damit passiert, aber wie schon gesagt wurde, diese Diskussion hier ist müßig, solange die SL dazu keine Stellung bezieht. Vorausgesetzt das Ganze ist überhaupt ein Thema für die SL, was ich ehrlich gesagt nicht glaube.

    Entschuldigend und verlegen lächelte ich. Natürlich, mein Name. Den hatte ich vergessen. Aber den nannte man ja auch nicht jedem wildfremden Menschen. Die Sitte forderte dies jedoch trotzdem. Ich nickte daher.


    Caius Decimus Scaurus heiße ich., lautete meine Antwort. Abwartend blieb ich stehen und wollte mich nicht eher setzen, ehe sie mir nicht ihren Namen genannt hatte. Mit den Gedanken noch halb bei Catull, kehrte ich langsam in die Realität zurück. Der warme Frühlingswind fuhr mir durch das Haar und ich atmete wiederum den würzigen Duft der Gräser um mich herum ein. Ein schöner Tag.

    Ich nahm dankend neben ihm Platz.


    Es ist mir eine Freude, dich kennenzulernen, Decimus. Ich bin, wenn es sich einrichten lässt, jede Woche hier. Komisch, eigentlich müssten wir uns schon längst einmal über den Weg gelaufen sein.


    Nunja... was machst Du in Rom, wenn die Frage erlaubt ist?

    Innerlich frohlockte ich. Eine Frau, die sich für gehobene Kunst interessierte. Die den schönen Künsten zugewandt schien. Ich nickte ihr daher freundlich zu, rollte aber vorerst die Schriften zusammen.


    Aber nein, ich möchte noch nicht gehen, du hast mich nicht gestört. Könnte ich mich zu Dir auf die Bank gesellen?, fragte ich schmunzelnd mit einem vorsichtigen Seitenblick auf ihren Leibwächter, der sicher keine Sekunde gezögert hätte, mir etwas anzutun. :D

    Lange hatte ich mich mit der Frage nach einem Patron herumgeschlagen. Letztendlich war die Antwort aber recht einfach. Wenn Macer schon mein Chef war, warum dann nicht beides verbinden? Er würde am besten befinden können über meinen Leistungsstand. So kam ich des nachmittags noch an seine Casa und klopfte an.

    In Ordnung, ich werde es ihnen ausrichten...


    Ich machte mir entsprechende Notizen und überlegte dann kurz, wer bisher die Rechnungsprüfung geführt hatte.


    Jetzt, wo es sagst... bisher hat Decimus Veratius Clodius immer die Bücher geführt. Sein Name steht auch auf der Liste.


    Verächtlich lachte ich auf. Das war ja nun an Dreistigkeit kaum zu überbieten.

    Zitat

    Original von Maximus Decimus Meridius


    Ich hörte Meridius sehr aufmerksam zu und nickte hie und da respektvoll. Er hatte einen riesigen Erfahrungsschatz und daher konnte ich nur bewundernd nicken und ansonsten schweigen. Was er sagte, hatte Hand und Fuß.


    Ich danke dir für deinen Rat, ich werde ihn beherzigen. Ich werde Macer um sein Patronat bitten, wenn das deinen Vorstellungen entspricht. Ferner habe ich schon mit Helvetius Geminus gesprochen, bei ihm werde ich bald als Privatsekretär arbeiten. Ich hoffe, dass er mir bei meinen weiteren Plänen helfen kann. Ich soll dir übrigens die besten Grüße von ihm ausrichten!, antwortete ich freudig und nahm dann einen Schluck vom Wein.

    In Ordnung..., sagte ich und vermerkte es in meiner Wachstafel. Damit war mein Auftrag zwar hier nichtig, aber das Gespräch verlief ja sowieso nicht mehr in diese Richtung.


    Ich werde ihn grüßen, versprochen. Vor diesem Posten habe ich noch keinen besetzt.


    Als er endlich ja sagte, musste ich aufpassen, dass ich nicht zu sehr strahlte. Es war ein schöner Moment.


    Ich danke dir vielmals. Ich werde dich nicht enttäuschen. Hättest du denn bereits Arbeit?


    Sim-Off:

    Machst du dann eine Anfrage im Tabularium auf Scriba Personalis? :)

    Nach diesem kleinen Disput verabschiedete sich Lucius von der Runde und verschwand in Richtung frigidarium. Wir versprachen uns, demnächst noch einmal bei einem guten Wein die Diskussion weiterzuführen. Just in dem Moment wurde ich angesprochen. Lächelnd nickte ich dem Mann zu, der wohl in meinem Alter war, und wusch mir die Arme.


    Ja, da hast Du Recht. Ich wünschte mir nur manchmal, man würde den breiten Massen nicht so vorbehaltlos den Eintritt erlauben... aber das lässt sich wohl nicht ändern...


    Übrigens..., sprach ich höflich und reichte dem Mann meine Hand.


    ...Caius Decimus Scaurus ist mein Name... mit wem habe ich die Ehre?

    Zum Abend hin waren wir mit den ersten Erdarbeiten fertig geworden. Dank des mittlerweile recht milden Klimas konnten wir die Leitungen so frei liegen lassen, es drohte kein Frost. Den ganzen Tag über hatten wir die Rohre freigelegt und dann noch einmal gründlicher auf schadhafte Stellen und Lecks untersucht. Morgen konnten wir dann endlich mit den eigentlichen Arbeiten anfangen. Dankend verabschiedete sich der Trupp und wir traten ohne Karren den Weg zur nächsten Taverne an - den Karren hatten wir der Einfachheit halber hinter der Casa stehen lassen. Dort störte er keinen und es war weniger umständlich, als ihn jeden Tag aufs Neue die Straße hinauf zu ziehen.

    Ich holte aus meiner Tasche den Rechenschieber heraus und machte einige Minuten lang Rechnungen. Dann kam ich zum hoffentlich richtigen Ergebnis.


    Die Mindereinnahmen belaufen sich laut meiner Rechnung auf 21.375 Sesterzen.


    Erst nachdem ich die Zahl ausgesprochen hatte, realisierte ich, wie riesig sie eigentlich war.

    Noch immer war ich tief in Gedanken. Das nächste Gedicht fing meinen Blick und ich konnte nicht anders, als zu frohlocken. Zwar war ich selten wirklich emotional impulsiv, aber wenn ich allein so vor mich hin las, konnte so etwas durchaus passieren. Die Worte formten Bilder in meinem Kopf und ich konnte mir vorstellen, welchen Schmerz dieser Mann durchlitten hatte und...


    Überrascht drehte ich mich um. Ich saß nur ein paar Meter entfernt von einer Bank, auf der eine junge Frau saß, ihrer Kleidung nach zu ordnen eine Patriziern. An ihrer Seite ein Sklave. Verlegen lächelte ich ihr zu und versuchte mich zu erklären.


    Entschuldige, sollte ich Deine Ruhe gestört haben... aber Catull erlaubt nun einmal keine Lesepause. Ich hoffe, es hat Dir gefallen., sprach ich grinsend und stand dann auf, um mir das Gras von der Tunika zu klopfen.