Beiträge von Viridovix

    Meine Prüfung hatte ich nach einiger Zeit endlich fertig. Ich sah noch einmal alles durch und gab sie dann ab. Ich hoffte alles richtig und verständlich aufgeschrieben zu haben. Mein Latein war wahrscheinlich nicht das allerbeste.

    Einar ritt neben mir her, als wir in Richtung Tor ritten.


    "Ich bin sehr gespannt. Wir werden wohl alles zeigen müssen, was wir gelernt haben. Dazu gehört dann auch das kämpfen!"


    Ich blickte wieder nach vorne und ritt weiter neben Einar her. Meine Augen waren auf den Decurio gerichtet, der uns voran ritt.


    Sim-Off:

    Na super. Ich bin ab morgen erstmal bis Sonntag nacht auf Rock am Ring. Aber danach bin ich wieder voll dabei! ;)

    Wie der Decurio befohlen hatte, stand ich nach einer halben Stunde komplett ausgerüstet wieder auf dem Forum.


    Ich hatte Abaris gesattelt und führte ihn neben mir her.


    Die Packpferde traben ebenfalls gerade auf den Platz. Ich ging nocheinmal im Kopf durch, ob ich alles dabei hatte. Die warmen Decken für die Nacht, Proviant für zwei Tage, einen kleinen Topf und meine Feldflasche, sowie meine Waffen und meine komplette Rüstung.
    Auf den Packpferden befanden sich die Schanzpfähle, Spaten und Äxte für die Errichtung eines Lagers.


    Langsam füllte sich das Forum mit der gesamten Ausbildungsturma. Es konnte bald schon losgehen.

    Ich drehte mich zu Gisco um, der mich gerade angesprochen hatte.


    "Kein Vogel würde das überleben. Wahrscheinlich hat sich noch keiner getraut", bemerkte ich grinsend.
    Ich war zu aufgeregt um direkt zu kontern, daher ließ ich es bleiben. Mir war viel wichtiger was heute wohl passieren würde.


    "Und hast du eine Idee was der Decurio sich heute für uns ausgedacht hat? Hörte sich ja fast wie der Beginn eines Marsches an. Vielleich trainieren wir vor den Toren des Castellum oder sogar weit vor der Stadt?"
    Ich hatte wirklich keine Ahnung was passieren würde.

    Der Decurio hatte am vorherigen Tag die gesamte Ausbildungsturma aufgefordert sich am nächsten Morgen auf dem Forum zu melden. Bereits früh am Morgen stand ich auf und legte meine frisch geputzte Ausrüstung an. Dann machte ich mich auf den Weg zum Forum.


    Dort stand ich nun mit einigen anderen Probati und wartet auf den Decurio. Wahrscheinlich müssten wir noch etwas warten, da wir wirklich sehr früh dort waren aber noch nicht vollzählig waren. Einige von uns unterhielten sich leise, andere gingen auf dem Platz hin und her, um sich die Beine zu vertreten.

    Am frühen Abend saß ich an der Via Praetoria, bei unseren Unterkünften. Behutsam reinigte ich meine Rüstung und murmelte vor mich hin:


    "So und jetzt noch ein wenig polieren, dass alles fast wie neu aussieht."


    In den nächsten Tagen stand die Ernennung der neuen Eques an und ich wollte für diesen Tag perfekt vorbereitet sein, schließlich erhoffte ich mir ebenso zu den neuen Eques zu gehören.


    "Hoffentlich wird das was. Angestrengt habe ich mich und gelernt habe ich sehr viel."


    Sollte ich tatsächlich Rom dienen dürfen, würde ich meinen Eltern schreiben. Sie wären sehr stolz auf mich.

    Ich nahm meine Ausrüstung und ging Richtung Unterkünfte. Die Rüstung wollte ich an der frischen Luft reinigen, um die angenehme Abendluft genießen zu können, bevor ich ins Bett fiel.

    Erschöpft nahm ich Abaris bei den Zügeln und brachte ihn zu den Stallungen. Er hatte sich eine Pause verdient nach diesem harten Tag. Ich bemerkte ein starkes Hungergefühl und ging schnell zu den Unterkünften um mir ein Stück Brot zu sichern.


    "Vielleicht sollte ich heute früh zu Bett gehen um meine Muskeln für den morgigen Tag zu schonen", sagte ich zu einem Probati neben mir. Der nickte nur und trottete neben mir her.

    Ein weiterer Tag der Ausbildung war vorbei. Der theoretische Teil fiel mir etwas schwerer, da ich nie eine Schola von Innen gesehen hatte, aber ich biß mich durch so gut es ging.


    Ich war gespannt wie schwer wohl der abschließende Test war, aber bis dahin würde wohl etwas Zeit vergehen.

    Von hinten drückten die anderen Probati und die vordere Reihe blieb standhaft.
    Der Gegner musste ein paar Schritte zurückweichen, hielt dann aber sofort dagegen. Ich drückte fester genau wie die Probati neben mir. Diesmal wich keine der Linien zurück. Mit einem Male stachen einige neben mir ihre Schwerter in Richtung Gegner. Auch ich entschloss mich einen kräftigen Stoß zu riskieren. Mein Gegenüber war überrascht von meinem schnellen Angriff. Ich traf ihn an der linken Seite, er blickte mich an und lies sich dann nach hinten fallen.
    Mein erster kleiner Erfolg in dieser Übung. Ich hatte mein erstes "Opfer" gefunden und den Mann aus dem Spiel geschmissen.

    Wir versuchten dizipliniert die Linie zu halten. Es war schwieriger als ich dachte gleichzeitig auf die Linie zu achten und den Gegner zielsicher zu treffen.
    Ich fand mich diesmal in der ersten Reihe und zielte ruhig auf meinen Gegner...nach einigen Sekunden die mir wie Stunden vorkamen, traf ich mein Ziel und riß meine Waffe sofort wieder aus der Puppe um sie nicht zu verlieren.

    Nun also richtige Gegner.
    Ich war etwas aufgeregt, aber auch gespannt wie dieses Training nun weitergehen würde.


    Als wir uns alle richtig aufgestellt hatten, begannen die andere Turma bereits mit dem Angriff. Neben mir hörte ich das Aufeinanderprallen von Schwertern und Schilden, als sich auch vor mir ein Equites aufbaute und sein Schwert hob. Den ersten Schlag wehrte ich mit meinem Schild ab. Ich verlagerte schließlich mein Gewicht etwas nach vorne und stellte meinen rechten Fuß etwas nach hinten, um besseren Halt zu haben. Der nächste Angriff kam schnell. Mit seinem Parma drückte der Equites gegen mich und versuchte mich nach hinten zu schieben. Ich stemmte mich gegen mein Schild und versuchte mit dem Spatha den Soldaten irgendwie zu treffen.
    Dann machte der Gegner einen Schritt zurück, sah mich an und hob sein Schwert erneut. Um die Linie nicht auseinanderbrechen zu lassen, hob ich nur mein Schild, wehrte den Schlag ab und holte dann selbst einmal aus um den Gegner zu treffen.

    Vor jedem Probati lagen kleine Täfelchen auf denen man sich Notizen machen konnte. Ich begann eilig mitzuschreiben und lauschte interessiert den Worten des Decurio.
    Der Praefectus saß die ganze Zeit im Raum und unsere Nervosität war zu spüren.


    Ich überlegte ob ich alles verstanden hatte oder Fragen habe. Soweit war alles für mich klar.

    Ich versuchte mir alles irgendwie zu merken. Ab und zu nickte ich und prägte mir genaue Zahlen, Daten oder Namen ein.
    Besonders interessierte mich der Part mit dem Bürgerrecht. Ein richtiger Bürger des römischen Reiches zu werden, stellte tatsächlich eine Ehre dar. Ich hoffte dieses Privileg einst genießen zu dürfen.

    Es war das erste Mal dass ich überhaupt eine Schola betrat. Von Außen hatte ich auch eine Schola in Mogontiacum gesehen, aber ich war nie in einer.
    Alles was ich bisher gelernt hatte, haben mir meine Eltern beigebracht oder der Dorfälteste aus dem benachbarten Stammesdorf.


    Nun also kam die Theorieausbildung. Ich hatte keine Ahnung wie so etwas von statten geht, darum war ich erstmal sehr ruhig und wartete ab wie der Alltag in so einer Schola wohl sein würde.

    Ich wollte nicht länger warten und startete meinen zweiten Lauf. Diesmal wollte ich das Pferd des gegnerischen Reiters treffen.


    Wieder straffte ich die Zügel von Abaris und deutete ihm mit festen Druck in seine Flanken loszurennen. Er war im Schritttempo, als ich meine Hasta hob und das Pferd des Gegners anvisierte.
    Diesmal lenkte ich mein Pferd leicht nach links und wartete den richtigen Zeitpunkt zum Angriff ab, während ich mich leicht nach hinten lehnte um nicht vom gegnerischen Reiter getroffen werden zu können.
    Ein paar Sekunden später war wieder alles vorbei.
    Meine Hasta steckte vorne unter dem Hals, seitlich der vorderen, rechten Flanke. Der gegnerische Reiter, wäre er lebendig gewesen, hätte mich schwer treffen können und sein Pferd wäre nun tot oder hätte ihn abgeworfen.


    Glücklich über den erfolgreichen Angriff stellte ich mich wieder in Position und wartete die Angriffe der anderen Probati ab.