Beiträge von Lucius Purgitius Maecenas

    Lando unterbreitete Maecenas, wie er sich den Ablauf des restlichen Tages vorgestellt hatte. Demnach hatte Maecenas noch etwas Zeit um sich in seinem neuen Officium etwas einzurichten, danach aber erwartete er ihn für eine erste Aufgabe. "Gut, geht in Ordnung." erwiderte Maecenas und Lando verließ das Officium von Maecenas.
    Einen kurzen Moment musste Maecenas doch erst einmal ins Rund des Officiums schauen. Er konnte es noch garnicht richtig glauben. Erst weniger Tage hier und schon ein Officium. Aber sogleich packte Maecenas die Arbeitswut. Sehr viel hatte er noch nicht zum einrichten, deswegen hielt sich die auspackerei auch in Grenzen, lediglich zwei kleine Skulpturen, die er aus Italia mitgebracht hatte, die von dem Raum verschont geblieben waren und sein Schreibmaterial, welches er erst kürzlich auf dem Forum erworben hatte. Lando hatte ja auch nicht alles mitgenommen, nur seine persönlichen Gegenstände. Auch die Einrichtung des Officium behielt Maecenas erst einmal bei, so schlecht eingerichtet, dass es unbedingt umgeräumt werden musste fand es Maecenas nicht. Als Maecenas meinte, dass es nun gut sei, machte sich auf um das Officium des Magister Scriniorum aufzusuchen. Er verließ das Officium und schloss es hinter sich wieder ab.

    Maecenas hörte Matrinius interessiert zu, wie er sich sein näheres zukünftiges Leben so vorgestellt und geplant hatte. "Einen guten Eindruck zu hinterlassen, das versucht sicher jeder. Aber das mit dem Militär klingt interessant." Maecenas verstand jedoch nicht ganz, wieso der junge Mann immer noch seine Kapuze auf hatte, schließlich war es in der Wohnung recht angenehm von der Temperatur.
    "Hast du lust Morgen nach der Arbeit mit in die Thermen zu kommen? Ist ein guter Ausgleich." alleine machte dies nur halb soviel Spaß.

    Maecenas stand etwas gelangweilt vor dem Officium, welches er bald als seines bezeichnen durfte. Es dauerte auch nicht allzu lange, bis der bisherige Scriba wieder auftauchte, das Officium aufschloss und Maecenas zum eintreten zunickte. Er sprach ihn gleich etwas schroff an, was die Stelle des Scriba anging. Dann jedoch stellte er sich erst einmal richtig vor.
    "Sehr erfreut...." antwortete Maecenas und erwiderte den Handschlag. "Meinen Namen kennst du ja schon und einen Teil von meiner Geschichte. Du kannst mich Maecenas nennen. Auf gute Zusammenarbeit. Auch würde ich dies nicht unbedingt als unter den Nagel gerissen bezeichnen. Du hast doch sicher auch deinen Vorteil davon gehabt, das ich mich hier beworben habe?!" Maecenas merkte, das Lando sicher befördert worden ist, anders konnte er dieses grinnsen nicht interpredieren. Auch hatte Maecenas keineswegs ein Problem unter einem Germanen zu arbeiten. Wenn Lando wüsste, dass er bei sich zu Hause schon germanischen Besuch hatte, hätte er sich die Bemerkung sicherlich verkniffen.
    "Wieso sollte dies ein Problem für mich sein?" Fragte Maecenas rhetorisch und lächelte zurück. Wenn Maecenas Vorurteile gegenüber den Germanen gehabt hätte, wäre die Reise nach Germanien sowieso für die Katz gewesen und er hätte sich diesen Strapazen nicht aussetzen müssen.

    Matrinius schien von der Reaktion von Maecenas etwas überrascht. Maecenas wiederrum war dies eigentlich egal, welcher Herkunft oder Abstammung andere Menschen waren. Er war gegenüber Fremden eigentlich immer relativ unvoreingenommen.
    Interessiert hörte Maecenas den Worten von Matrinius, wie es dort zuging, dort wo er herkam und wie es dazu kam, dass er seine Heimat verließ.
    Er merkte, dass er es mit einem sehr intelligenten Menschenzu tun haben musste, denn welcher Germane verließ freiwillig seine Heimat um bei den Römern zu leben. Die meisten Germanen, so meinte Maecenas vom hörensagen zu erinnern, hassten und verabscheuten die Römer. Auch merkte er, dass Matrinius aus seinem Leben etwas machen wollte, als tagtäglich in Angst leben zu müssen.
    "Dass ist eine sehr kluge Entscheidung von dir. Du wirst sehen, so schlimm sind wir garnicht, wie immer erzählt wird oder ähhh... sagen wir besser nicht alle. Schlechte Menschen gibt es überall, hüben wie drüben denke ich." Maecenas nahm noch einen Schluck aus seinem Becher und goss sich noch einmal nach. "Magst du noch Wasser, ich habe auch Wein hier. Heute gerade frisch auf dem Forum erstanden. Ich mische ihn immer mit Wasser, das geht nicht so schnell in den Kopf." erklärte Maecenas seine Vorlieben bezüglich des Weines. "Und was hast du denn vor, so in deinem Leben, willst du Scriba bleiben oder hast du schon andere Ziele im Hinterkopf." Maecenas war sich sicher, das Matrinius auch schon weiter geplant hatte.

    Maecenas schaute etwas irritiert da Matrinius durch seine Wohnung spazierte und jeden Winkel inspizierte. Nachdem Maecenas eine Kanne mit Wasser geholt hatte, füllte er zwei Becher damit und reichte Matrinius, der mittlerweile Platz genommen hatte einen davon.
    Auch merkte, das Matrinus während der gesamten Unterhaltung Maecenas beobachtete. Da sich eben herausstellte, das Matrinus ein waschechter Germane ist, traute er vielleicht Maecenas nicht so recht, der er ein Römer war.
    Welche Annahme jedoch unbegründet sein sollte. Maecenas war neuen Dingen oder Fremden Menschen jederzeit Aufgeschlossen. Auch Neues fand er immer spannend und interessant.


    "Ein echter Germane, ich werde verückt." sprach Maecenas aus und schmunzelte leicht. Doch nun rutschte Maecenas näher zu Matrinius heran. "Erzähl mir mehr von dir, wo genau kommst du her? Wie ist es dort? Wie leben die Germanen jenseits des Rhenus?" Jetzt wo Maecenas einen richtigen Germanen vor sich hatte, wollte er natürlich mehr darüber wissen und nicht nur was sich die Menschen in Italia darüber erzählen. Das waren sicher nur Schauermärchen. Dachte sich Maecenas.

    Maecenas bat seinen Gast herein, der dies dankend annahm. "Es tut mir leid aber so richtig eingerichtet bin ich noch nicht. Ich habe die Wohnung erst seit kurzem." Maecenas zeigte auf einen der zwei Stühle. "Nimm doch bitte Platz. Kann ich dir etwas zu trinken anbieten, Wasser, Wein?" Mit Getränken hatter sich Maecenas zum Glück kurz vorher erst eingedeckt, so das er Gästen, auch wenn der Besuch nicht vorrauszusehen war, anbieten konnte.


    "Nun..., sehr viel habe ich noch nicht von der Stadt gesehen. Auf dem Forum war ich einmal rasch um etwas essbares zu kaufen und in der Thermae. Diese ist wiederrum zu empfehlen." schilderte Maecenas seine bisherigen Eindrücke, auch wenn es nicht gerade sehr üppig war.


    "Woher kommst du? Aus Germania scheinst du meiner Meinung nach nicht zu stammen?!" gerade in der jetztigen Zeit haben viele menschen ihr Glück außerhalb Italias in den restlichen Provinzen des Imperiums gesucht

    Etwas verwirrt öffnete Maecenas die weiter schaute nach draussen an dem neuen Besucher, der sich als ein gewisser Matrinius vorbei, ob vielleicht noch mehr vor der Tür standen und dies nur ein Vorwand sei. Maecenas schaute links und rechts, konnte aber außer Matrinius Niemanden sonst entdecken. Also öffnete er die Tür ganz und bat den Gast herein.


    "Salve, mein Name ist.... oder vielleicht konntest du ihn schon von dem Schild sicherlich entnehmen, Lucius Purgitius Maecenas. Magst du hereinkommen? So gemütlich ist es draussen wirklich nicht."


    Maecenas schaute zum Himmel und wirklich läd dieses Wetter wirklich nicht zur Konversation außerhalb des Hauses ein.

    Maecenas war von Stand zu Stand geeilt aber so richtig was er sich vorgestellt hatte, war irgendwie nicht im Angebot, mit etwas Papyrus hatte er sich eingedeckt, auch etwas Gemüse hatte er erwerben können. Trotzdem sag es etwas mau aus, da zu dieser Jahreszeit eben schlecht an Obst und Gemüse zu kommen ist.
    Vielleicht kann er sich ja in den nächsten Tagen neu einkleiden, da er hier nicht so richtig das passende gefunden hatte.
    Es wurde langsam Zeit, fand Maecenas und verließ nicht gerade sehr bepackt den Marktplatz erst einmal.

    Maecenas war gerade dabei, auch wenn nicht mehr viel von seinem Gepäck übrig geblieben war etwas in seiner neuen Wohnung einzurichten. Als es plötzlich an seiner Tür klopfte.


    "Nanu, Besuch.... wer könnte das denn sein???"


    Maecenas war noch nicht lang in Mogontiacum auch kannte er bisher erst sehr wenige Menschen von hier. Etwas vorsichtig ging er zur Tür und öffnete einen Spalt. Vor der Tür stand ein Mann in einem Mantel und er hatte sich die Kapuze bis tief ins Gesicht gezogen.


    "Ja...., was kann ich für dich tun?" fragte Maecenas etwas verschreckt

    Nachdem Maecenas das Vorstellungsgespräch in der Regio erfolgreich gestallten konnte, kehte er abermals in sein Zimmer in der Taberna zurück um seine restlichen Habseligkeiten zu holen und in seine neue Wohnung zu bringen, die er ab dem heutigen Tage an bezog. Klar, das Zimmer hatte Maecenas in den ersten Tagen seines Aufenthaltes in Mogontiacum große Dienste erwiesen, doch jetzt, wo er sich entschieden hatte für länger hier zu bleiben und wo er eben erst die Stelle des Scrfiba angenommen hatte, war eine größere Wohnung von Vorteil.
    Und so schloss Maecenas die Tür des Zimmers in der Taberna hinter sich zu und machte sich auf Richtung Casa.


    Nachdem Maecenas die Stelle des Scriba bei der Regio sicher hatte, kümmerte er sich um eine Wohnung. Als erstes dachte er praktisch. Wieso einen Haufen Geld als Miete ausgeben. Deswegen entschloss er sich für eine Wohnung in einem Haus, wo mehrere Wohnungen untergebracht waren. Für den Anfang sollte das reichen, zumal er ja auch nicht übermäßig viel hatte um es in die Wohnung zu stellen.


    Maecenas stand vor einem Haus welches ihm von vornherein gut gefiel. Also klopfte er beim Vermieter, nachdem er die Wohnung besichtigt hatte und sie für angemessen befand durfte er die Wohnung beziehen. Als erstes verewigte er seinen Namen an der Eingangstür. "Es kann ja doch einmal sein, dass mich jemand besuchen will." murmelte Maecenas vor sich hin und lächelte zufrieden. Er hatte auch etwas Glück, denn der Vorgänger hatte sein Mobilar beim Auszug hier gelassen. Auch wenn es nicht üppig war, für den Anfang war dies zweckmäßig. Dann brachte seine zwei übriggebliebenen Tasschen in die Wohnung.
    Jetzt, wo alles soweit fertig war, verließ er sein neues Zuhause und machte sich auf in die Regio mit der Hoffnung, dass sein neues Officium mittlerweile aufgeschlossen war.

    Als der Scriba die nachricht von Maecenas erfuhr, verstand er nicht, wieso er Maecenas schickte, wie dem auch sei, er konnte ja auch nicht wissen, das Maecenas der neue Scriba war und der jetztige Scriba, so vermutete Maecenas eventuell befördert werden würde.


    "Ich kann dir nicht sagen, warum genau er dich sprechen will." meinte Maecenas kurz und bündig. Unter tatkräftiger Mithilfe des Nochscriba wurde Maecenas auch wieder aus dem Officium herausgeschoben und hinter ihm verschlossen.


    >Nun gut, dachte sich Maecenas, den Moment warte ich einfach mal ab, es wird sicher nicht lang dauern bis ihm wieder aufgeschlossen werde.<


    und so lehnte sich Maecenas vor dem Officium an die Wand und wartete auf den Schlüssel

    Maecenas war auf direktem Wege vom Officium des Comes in das des Scriba gelaufen, dies dauerte nur wenige momente, da die Türen nicht weit auseinander lagen. An der Tür angekommen klopfte er an und nachdem er aus dem inneren des Officiums ein >Herein< vernahm öffnete Maecenas die Tür und betrat dieses.


    "Salve, ich bin´s nochmal, ich komme direkt aus dem Officium des Comes. Er wünscht dich zu sprechen." überbrachte Maecenas dem Scriba die Nachricht des Comes als er vor dem Schreibtisch des Scriba stand.

    Ein eigenes Officium, auch wenn Maecenas erst einmal "nur" den Posten des Scriba bekam, war seine innerliche Freude rießig. Noch nicht lang hier und schon ein eigenes Officium. Auch übergab der Comes ihm just in diesem Moment die Ernennungsurkunde.


    "Danke für das Vertrauen, ich werde dich nicht enttäuschen. Ich werde gleich das Officium aufsuchen und alles veranlassen, so wie du geheissen. Wenn ich irgend etwas für dich tun kann, lass es mich wissen.


    Vale Caecilius Metellus"


    mit seiner Ernennungsurkunde in der Hand verabschiedete sich Maecenas vorerst und verließ das Officium von Caecilius Metellus um sein neues Officium aufzusuchen.

    Spiele waren ein wunderbares Instrument, ja sogar ein geniales. Dachte sich Maecenas und viele haben sich dies schon zu eigen gemacht.


    Als Maecenas nun hören musste, das ihn der Comes zunächst erst einmal als Scriba eine Bewährungsprobe zusicherte, war er schon etwas enttäuscht. Ein bisschen mehr hatte er sich doch erhofft. Auch wenn Maecenas dies versuchte zu verbergen, sah man dies Maecenas mit großer Sicherheit etwas an. Aber mit Sicherheit hatte der Comes diese Wahl mit bedacht getroffen, ansonsten könnte sich ja hier jeder vorstellen und das bunte vom Himmel erzählen. So konnte er am einfachsten testen, ob Maecenas wirklich schon Erfahrung hat.


    "Na..., na gut, das ist wenigstens etwas für den Anfang."


    mehr brachte Maecenas für diesen Moment nicht heraus, er war warscheinlich noch etwas zu enttäuscht, was sich aber sicherlich schnell legen würde.
    Um seine Karriere von diesem Augenblick an zu fördern, fragte er doch gleich nochmal nach.


    "Ab wann kann ich anfangen? ... Sofort?"


    Maecenas steckte voller Energie, die er nun entladen wollte in Form von arbeiten.

    Maecenas hatte sich etwas in der Stadt umgesehen und war jetzt zielgerichtet
    in Richtung Markt gelaufen. Am Eingang des Marktes sondierte er erst einmal die Lage, welche Richtung und wo, wie, was. Das war alles zu bedenken, er wollte erst einmal alles das, was er dringend benötigt zusammen haben ehe er sich das, was er nicht unbedingt benötigte näher ansah. Auch war recht viel los hier. Die Menschen wuselten kreuz und quer, wenn man sich hier nicht auskannte, war es ein leichtes, mehrere Stunden damit zuzubringen, wieder den Ausgang zu finden. Maecenas nahm sich erst einmal die rechte Seite vom Eingang aus gesehen vor. Eine neue Toga wäre nicht schlecht, nur ob er diese hier bekommen würde, hmmm. Maecenas hielt einfach Ausschau und schlenderte weiter. Allerlei Sachen gab es hier zu entdecken, die Maecenas aus Italia überhaupt nicht kannte, die seine Aufmerksamkeit im Moment jedenfalls noch nicht in Anspruch nahm.

    Noch bevor der Comes Platz nahm, füllte er einen Becher der für Maecenas gedacht war mit dem Wasser, welchers sich in der Kanne befand. Mit einem "Danke." bedankte sich Maecenas für den Service. Maecenas nahm es gleich an sich, nippte zwei mal und stellte es erst einmal beiseite.
    Wegen der Situation in Italia im Moment meinte Maecenas noch abschließend.
    "Deswegen ist es gut, dass die Menschen zur Zeit durch die Spiele etwas abgelenkt werden, die Masse ist schnell zu begeistern. So kommen sie auf andere Gedanken und Gruppieren sich nicht erst aber jedem kann man es sowieso nicht recht machen." Gegenspieler findet man überall, man muss nur genau hinsehen.


    Genau deswegen hatte er die abenteuerliche Reise auf sich genommen von Italia nach Germania, auch um noch etwas mehr an Erfahrung zu sammeln, obwohl sich Maecenas Referenzen nicht schlecht anhören.
    "Mit diesem Ziel bin ich hierher gekommen, um eine adäquate Stelle für mich zu finden, was meine Referenzen angeht, so können die sich wirklich sehen lassen." behauptete Maecenas selbstbewusst.
    "Auch hatte ich vor meiner Abreise alles vorbereitet bezüglich meines Werteganges." das was jetzt kam, klang wie ein schlechter Traum "Auf meiner Reise nach Germania hat man leider fast mein ganzes Hab und Gut entwendet, bis auf zwei kleinere Taschen ist mir nichts geblieben, deswegen muss ich später auch noch mal zum Forum, ich muss mich neu einkleiden." was aber sicherlich beim Comes auf keinerlei Interesse stiess und Maecenas entglitt ein gequältes Lächeln.
    "Ich beginne einfach mal etwas über mich zu erzählen, wenn du irgendwelche Fragen hast, unterbrich mich ruhig." war der einleitende Satz und Maecenas begann von seinem bisherigen Leben zu berichten.
    "Mit meinem 14. Lebensjahr verließ ich die Schule in Arretium, was auch meine Heimatstadt ist. Danach begann ich eine Lehre in der Curie von Arretium, die ich erfolgreich abschloss. Danach bekam ich in der eben genannten Curie eine Anstellung als Scriba, welche ich zwei Jahre bekleitete.
    Danach bekam ich ein lukratives Angebot als Magistratus aus einer Nachbarstadt von Arretium, ihr Name ist Cortonum, welche ich zwei Jahre sehr zufriedenstellend ausfüllte. Nach meinem Engagement als Magistratus von Cortonum, nahm ich eine Stelle bei einem privaten Architectus, bei ihm war ich drei Jahre, das war wie eine Art zweite Lehre oder Weiterbildung, danach ging ich nach Arretium an eine Schule und arbeitete dort als eine Art Dozent für Architektur. Danach ging ich wieder zurück nach Cortonum, wo ich bis jetzt als Duumvir fungierte. Das war jetzt so in etwa der Schnelldurchlauf. Damit du dir etwas ein Bild von mir machen kannst."
    Maecenas schilderte dem Comes einen groben Überblick über sein bisheriges Berufliches Leben, was seiner Meinung nach doch recht umfangreich und abwechslungsreich zugleich war. Nun musste Maecenas erst einmal zu dem Becher mit dem Wasser greifen, seine Kehle war von dem vielen reden schon recht trocken.


    "Wenn du natürlich Wert darauf legst, kann ich dies aber nocheinmal alles auf Papyrus bringen, ich hatte aber wie gesagt noch keine Gelegenheit zum einkaufen, da ich im Moment nur noch wenige Utensilien mein Eigen nennen darf habe ich eben nichts mehr vorrätig."


    Nachdem Maecenas nun die ganze Zeit über sich und sein Leben gesprochen hatte, hoffte er nun, dass der Comes noch Fragen hatte oder über diverse Sachverhalte genauer bescheid wissen wollte.

    Maecenas beobachtete wie sich die Comes die Augen rieb, jetzt verstand er auch die Aussage des Scriba mit >in den momentanen Zuständen hier<
    vermutlich hatte der Comes im Moment einfach zu viel um die Ohren herum und fand deswegen wenig schlaf, so deutete Maecenas jedenfalls die Geste, was Maecenas keinesfalls irritierte, schließlich war er ja nicht zum Gestendeuten hierher gekommen sondern zum arbeiten.
    Maecenas setzte sich auf den ihm zugewiesenen Stuhl und lockerte seine Haltung etwas.


    "Ja richtig ich komme direkt aus dem ich will nicht gleich warm sagen aber aus dem wärmeren Italia und hoffte hier eine Anstellung in der Regionalverwaltung bekommen zu können. Ich hoffe natürlich, man kann hier fähige Leute wie mich gebrauchen." Fügte Maecenas mit einem nicht so ernst gemeinten Lächeln an.
    Als der Comes auf ein Tablett mit einer kanne und zwei Bechern hinwies und auf die Frage hin ob er Maecenas etwas zu trinken anbieten könne, beantwortete er es mit einem "Ja... gerne aber bitte nur Wasser." schließlich war es noch früh am Morgen und ob dies Maecenas auf nüchtern Magen bekäme ist zweifelhaft.


    Auf die Frage des Comes hin, wie die Lage zur Zeit in Rom sei, runzelte Maecenas etwas die Stirn.
    "Nun ja...., also friedlich ist es, solange ich noch dort war, aber keiner weis so richtig wie alles weitergeht, alles hängt, ich sage es mal so, in der Luft, an jeder Ecke werden sich andere Schauergeschichten erzählt, wenn man all dem Glauben schenken würde, dann hätten wir in Zukunft zehn Kaiser. Man muss sich eben gedulden, kommt Zeit kommt Rat. Aber ansonsten ist eigentlich alles beim alten." Berichtete Maecenas dem Comes auf dessen Frage hin.


    "Wann warst du das letzte mal in Rom?" wollte Maecenas aber auch eine Frage vom Comes beantwortet haben.


    "Zur Zeit finden, wenn ich mich nicht irre, sogar Wagenrennen im Circus statt. Also ist die Masse sowieso von den derzeitigen Problemen abgelenkt." kurz bevor er Italia verließ, meinte Maecenas ein Plakat bezüglich der Wagenrennen gesehen zu haben und glaubte sich in diesem Moment daran zu errinnern.

    Maecenas betrat die Regio und nachdem er sich bei dem Scriba angemeldet hatte, ließ jener ihn zum Officium des Comes die Tür passieren. Die Tür stand einen Spalt offen und Maecenas klopfte vorsichtshalber trotzdem an und betrat jenes Officium.
    "Salve, mein Name ist Lucius Purgitius Maecenas."
    meldete Maecenas sein eintreten an und schritt weiter in die Tiefe des Raumes. Es war ein sehr zweckmäßig eingerichtetes Officium und am anderen ende des Raumes befand sich ein großer Schreibtisch, an dem, so vermutete Maecenas der Comes, hoffentlich auf ihn wartete. Vor dem Schreibtisch blieb Maecenas stehen, blickte den Comes an und streckte ihm zur Begrüßung die Hand entgegen. "Ich komme wegen der Stelle des Magister Scriniorum, dein Scriba hat einen Termin für mich gemacht und mir eben bescheid gegeben."