Sveija begibt sich auf einen längeren Heimatbesuch in ihren Geburtsort, das Dorf Brogilus in Germania Inferior. Daher bitte auf In Exilium setzen. Danke.
Beiträge von Sveija
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Mit absolut sicherem Gespür dafür, im falschen Moment am richtigen Ort zu sein, war Sveija auf der anderen Seite der geschlossenen Tür aufgetaucht und hatte laute Stimmen gehört. Marga hatte sie mit sauberen Leinentüchern geschickt und sie wusste, wer sich auf der anderen Seite dieser Tür befand.
Sveija hatte Angst vor Lando, das war kein besonderes Geheimnis. Der Herr dieses Hauses war oft mürrisch und unwirsch und seine Stimmung konnte sich binnen Sekunden in das Gegenteil verkehren. Viel mehr Angst hatte sie aber vor Marga, die zu ihr zwar noch nie schlecht gewesen war aber sämtliche Männer durch das Haus scheuchte wie ein Centurio seine Männer über den Exerzierplatz (nicht dass die junge Ubierin gewusst hätte, wie ein Centurio sowas machte und was ein Exerzierplatz überhaupt war). Diesen hochheilig unheiligen Zorn wollte sie auf keinen Fall auf sich lenken, deshalb nahm sie allen Mut zusammen und klopfte an die Tür, um sich entschlossen dem "kleineren Übel" zu stellen. -
Wie ein Schatten huschte Sveija in das leere Arbeitszimmer, fand schnell die kleine Truhe, in der Phelan seine Korrespondenzen und Papiere aufbewahrte und legte die zwei Papyrusbögen, die sie im Zimmer der Zwillinge aufgesammelt hatte hinein. Dann verschwand sie ebenso lautlos, wie sie gekommen war...
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Sveija klopfte leise an die Tür der Zwillinge. Sie hatte einen frischen Krug Wasser und eine Schale mit Wasser und Minzöl dabei, die sie in das Zimmer stellen wollte. Die Ubierin wusste, dass Sontje es mochte, jederzeit etwas trinken zu können, daher tauschte sie jeden Morgen und jeden Abend den Wasserkrug aus. Durch den Duft des Minzöls sollte die Duccierin leichter atmen können.
Als Sveija von drinnen nichts hörte, öffnete sie die Tür und trat ein. Es war dunkel, aber sie kannte sich mittlerweile in allen Räumen der Casa gut genug aus, um kein Licht zu benötigen. Leichten, schnellen Schrittes ging die Magd zum Tisch herüber und stellte Kanne und Schale dort ab. Ihre Hand berührte etwas, das sich seltsam anfühlte. Es waren zwei Bogen Papyrus, die hier eigentlich nichts zu suchen hatten. Phelan bewahrte seine Unterlagen wie alle anderen auch im Arbeitszimmer auf.
Sveija nahm die beiden Blätter und verließ das Zimmer wieder. Dass Sontje auf dem Bett lag und schlief hatte die Ubierin gar nicht bemerkt...Sim-Off: Sveija kann leider nicht lesen, und im Dunklen schon gar nicht. Aber Phelan wird die Zeilen schon finden...
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Zitat
Original von Tiberius Duccius Lando
"SVEIJA, BRING BIER UND MET!!"In der Tat hastete Sveija sogleich in die Voratskammer, wo sie von Lanthilda eingeholt wurde. Jede der beiden packte sich ein kleines Fass, die eine Bier, die andere Met, und trug es ächzend in die Küche. Ohne durchzuatmen brachte Sveija dann genügend Becher für alle und schenkte die Getränke aus...
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Sveija konnte nur noch den Kopf schütteln. Die beiden Duccier vor ihr mussten völlig den Verstand verloren haben.
Isch jonn bestimmp nit om diese Zick un weck dat Marja oder dat Elfleda. Isch kann üsch och jet ze esse un ze drinke jevve. Un et Elfleda kann och morje noch noh denne Pflanze lure.
Die Ubierin ging voran in die Küche...
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Ein wenig hinter dem Brautpaar gingen die Mutter und Schwestern des Bräutigams. Albit hatte Ildrun in den Arm genommen, denn die Germanin weinte noch immer.
[Blockierte Grafik: http://img.photobucket.com/albums/v477/skreet/Ildrun.jpg]|Ildrun
Es war so eine schöne Feier und dann macht der Junge so etwas Dummes. Wie konnte er nur? Habe ich denn so sehr versagt? War ich eine so schlechte Mutter? Habe ich ihm denn nicht beigebracht, was Recht und was Unrecht ist?[Blockierte Grafik: http://img.photobucket.com/albums/v477/skreet/Albit.jpg]|Albit
Aber Mutter, das ist doch nur eines dieser verrückten römischen Rituale. Nach ihrem Brauch musste er doch Callista ihrer Familie wegnehmen. Es ist doch alles in Ordnung, Mutter.Doch die tröstenden Worte zeigten nur wenig Erfolg...
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Zitat
Original von Duccia Vera
"Ich tue grad Wasser trinken. Siehst du das nicht was ich grad tue?" wunderte Sontje sich, musterte die Bedienstete arglos über ihre Verwunderung. "Und was ich hier um diese Zeit mache, ist dass die Taberna zugemacht hat. Die Wasserkanne ist in unserem Zimmer auf den Boden gefallen, weil der Tisch gewackelt hat.. oder mein Knie ihm im Wege war."Ja ävver, wann du watt... was trinken willst, musst du doch nur in die Küche gehen. Du kannst doch kein Blumenwasser trinken. Manche Blumen sind giftig und das Gift geht dann auch ins Wasser.
Während Sveija sich noch weiter wunderte und sorgte, kam Ragin um die Ecke und erzählte irgendwas über Loki und eine Kuh. Angesichts einer möglichen Vergiftung Sontjes hatte die junge Ubierin jetzt aber wenig für seltsame Göttergeschichten über. (:P)
Stattdessen sprach sie den jungen Duccier an.Hilf mir bitte, Sontje in die Küche zu schaffen. Und wir müssen Marga wecken, deine Base hat vielleicht giftiges Wasser getrunken.
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Als Witjon seine Braut über die Schwelle trug, konnte er auf der anderen Seite der Eingangshalle ein relativ großes Instrument, eine keltische Harfe, gewahren. Daneben stand die hübsch zurecht gemachte Sveija, die scheinbar auf diesen Moment gewartet hatte. Die junge Ubierin atmete tief durch, ehe sie zu sprechen begann.
[Blockierte Grafik: http://img.photobucket.com/alb…reet/Sveija_sinnlich2.png]|Sveija
Geschenk mein für euch dies ist.Ihr Latein war gebrochen, wie immer, aber sie war sehr stolz darauf, überhaupt ein paar Sätze in dieser seltsamen Sprache von sich geben zu können. Sie setzte sich an ihr Instrument und begann zu spielen...
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Sveija hatte noch ein wenig auf ihrer Harfe geübt und schlich nun in Richtung der Unterkunft der Bediensteten, als sie Sontje entdeckte, die aus einer Blumenvase trank. Verstört blieb sie stehen.
Heilsa Sontje, watt dähs du dann do?
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Auch Sveija war bestürzt, dass Silko die Casa verlassen wollte. Er war ihr in einer sehr schweren Zeit eine große Stütze gewesen und längst hatte sie ihre Angst vor dem schwarzen Riesen verloren. Und nun wollte er fort...
Die Magd goss sich einen großen Becher voll Wasser und versuchte, den Kloß in ihrem Hals damit herunter zu spülen. -
[Blockierte Grafik: http://img.photobucket.com/albums/v477/skreet/Ildrun.jpg]|Ildrun
Schließlich kam beim Gratulieren auch Witjons engste Familie an die Reihe. Ildrun, der ihre Kinder Arbjon, Albit und Uhti folgten, umarmte ihren Sohn und drückte ihm einen dicken, herzlichen Kuss auf.Ich bin ja so stolz auf dich, mein Junge, sagte sie auf Latein und blinzelte einige Tränen weg. Und dass du dich ja gut um deine Frau kümmerst, hörst du.
Dann wandte sie sich der Braut zu und nahm auch diese in den Arm.
Willkommen in der Familie, Callista. Durch dich habe ich nicht einen Sohn verloren sondern eine Tochter gewonnen.
Überaus freundlich und mit recht verheulten Augen lächelte Ildrun die junge Römerin an.
Dann gratulierten auch Witjons Geschwister, ehe schließlich alle beiseite traten, um auch anderen Gästen noch Platz zum Gratulieren zu lassen.
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Kurz darauf klopfte es an, ehe ohne weitere Verzögerung die Tür geöffnet wurde und Sveija mit einem Tablett eintrat. Auf diesem standen drei Krüge, zwei Becher und eine Schale. In den Krügen war wie gewünscht Wasser, Wein und Saft, die Schale enthielt Oliven und Mandelkerne und die Becher waren leer. Sveija stellte das Tablett auf einen Tisch und verschwand dann ebenso schnell und nahezu lautlos, wie sie gekommen war...
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Mit zwei großen Eimern Wasser kam Sveija vom Garten her in die Küche. Sie waren für den Abwasch nach dem Abendbrot und zum anschließenden Säubern der Küche gedacht. Es war jeden Abend dasselbe, aber es musste natürlich getan werden. Bei einem derart großen Haushalt, der in seiner Größe mindestens einem Weiler, wenn nicht gar einem kleinen Dorf entsprach, war es nun einmal nötig, jeden Tag für Ordnung und Sauberkeit zu sorgen, und da Marga auch nicht jünger Wurde, hatten Lanthilda und Sveija schon vor einiger Zeit die ganzen schweren Arbeiten übernommen.
Das Mädchen stellte die Eimer in einer ungefährdeten Ecke – hin und wieder ging es hier ganz schön hektisch zu – ab und setzte sich dann ebenfalls an den Tisch und wartete darauf, dass das Mahl begann...
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Ohne weiter anzuklopfen betrat Sveija das Kaminzimmer und stellte neben den Getränken ein Tablett mit mehreren Schalen und Tellern ab. In diesen fanden sich Streifen gerösteten Brots, Käsestreifen, Oliven und Nüsse.
Und ebenso schnell und lautlos, wie sie erschienen war, verschwand die junge Ubierin auch wieder...
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Es war der Abend vor Witjons Hochzeit, an dem Sveija endlich die Zeit fand, sich an einen einigermaßen stillen Ort zurückzuziehen, um dort ein wenig das zu üben, was sie schon seit endlos scheinender Zeit nicht mehr getan hatte. Es war für Germanen ohnehin recht untypisch, dies zu beherrschen, gehörte es doch eigentlich mehr in das Repertoire der Kelten. Aber Sveija hatte es gelernt, schon als junges Mädchen, und war stets in der Lage gewesen, die Leute zu erfreuen. Und als Witjons Mutter und Schwestern am Vortag zur Hochzeit angereist waren, hatten Sie an das Mädchen aus ihrer Nachbarschaft gedacht und ihr das doch recht große Paket mitgebracht.
Beinahe erfürchtig löste die junge Ubierin die Lederschnüre und schlug das gewachste Tuch beiseite. Ein erster Versuch verriet ihr, dass sie würde ein wenig üben müssen, aber dazu war sie ja hergekommen. Zunächst aber musste sie dafür sorgen, dass alles stimmte. Wenn sie es noch konnte, würde sie es am morgigen Abend zur Freude des Brautpaares präsentieren.
Ein Schatten huschte über ihr Gesicht, als sie daran denken musste, dass sie Witjon nun endgültig verloren hatte. Aber Callista war nett und freundlich und ihr konnte kein Vorwurf gemacht werden. Er war es gewesen, der sie nie wirklich gesehen hatte. Wahrscheinlich war sie für ihn immer noch das kleine Mädchen, das Angst vor Pferden hatte und vor Schreck die Rübe fallen ließ...
Aber für solche Gedanken war jetzt kein Platz mehr. Dieser Teil ihres Lebens war vorbei. Und so sehr es sie auch traurig stimmte, freute es sie doch auch, dass es wenigstens eine nette Frau war, die in die Familie kam. Sveija hoffte inständig, dass ihr Geschenk den Brautleuten gefallen würde, und begann ihr Spiel...
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[Blockierte Grafik: http://img.photobucket.com/albums/v477/skreet/Albit.jpg]|Albit
ZitatOriginal von Duccia Vera
"Es tut nicht weh und ist trotzdem anstrengend? Wie kannst du denn überhaupt schlafen?" fragte Sontje neugierig, aber auch um ihr Wissen aufzufrischen oder auf neueren Stand zu bringen. Man erzählte sich ja sovieles.. aber ob es wahr war wusste nur die Quelle selbst. Diese Quelle saß gerade direkt bei ihr und wusste genauestens Bescheid.Albit lachte erneut. Dies war zwar erst ihr erstes Kind, aber mittlerweile hatte sie "den Dreh raus", wie man so schön sagte.
Wenn es strampelt, nimmt es mir manchmal die Luft, oder mir wird ein wenig übel. Außerdem zieht das Gewicht ganz schön an meinem Rücken. Es ist ein wenig, als würdest du stundenlang zwei volle Eimer Wasser vor dir hertragen. Ja, so eine Schwangerschaft ist ganzschön anstrengend, aber es ist auch etwas ganz Besonderes, zu spüren, wie in dir ein neues Leben wächst. Schlafen ist gar nicht so problematisch, solange ich nicht auf dem Rücken liege. Das scheint für das Kind eher unangenehm zu sein.
Ihr Bruder kam herüber und begrüßte sie, vermittelte noch schnell einen Tanz zwischen Uhti und Ragin und hatte dann noch einen gutgemeinten Rat auf den Lippen.
ZitatOriginal von Numerius Duccius Marsus
"Albit, übertreib's heute nicht, ja?"Übertreib du es lieber nicht, mein Bester. Vergiss nicht, dass ich schon verheiratet und seit geraumer Zeit schwanger bin. Ich weiß schon, wieviel ich mir zumuten kann. Du aber solltest heute die Finger lieber vom Met lassen, sonst wirst du nicht mehr in der Lage sein, deine Ehe auch zu vollziehen.
Albits Worte ließen Uhti prusten und kichern...
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[Blockierte Grafik: http://img.photobucket.com/albums/v477/skreet/Albit.jpg]|Albit
Es tut nicht wirklich weh, es ist nur recht unangenehm... und anstrengend.Albit nahm einen Schluck Saft und lächelte sogleich wieder.
Ich schätze der junge Priester und nicht der Alte ist dein Bruder? Wie heißt er denn? Hach, so viele Verwandte, die ich alle gar nicht kenne. In Brogilus sind wir die einzigen Duccier. Wobei ich ja eigentlich seit meiner Hochzeit eine Smiphuz bin.
Albit lachte. Es war schon wirklich verwirrend mit den Familienzugehörigkeiten. Als Sontje dem jungen Mann, Ragin hieß er wohl, vorschlug, er solle doch mit dem Mädchen tanzen, das die Getränke servierte, musste Albit erneut lachen.
Ich bin mir sicher, dass ihr das gefallen würde. Ich weiß nur nicht, was ihr Herr dazu sagen würde. Das Mädchen ist eine Sklavin, eine Unfreie. Und die Römer haben es nicht so gern, wenn man sich einfach ihres "Besitzes" bemächtigt.
Das Wort Besitz sprach sie schon fast verächtlich aus. Wie ihre Geschwister war auch sie in der Weise erzogen worden, dass kein Mensch ein Besitz war und auch Unfreie zur Familie gehörten.
Sie wandte sich Ragin zu.Frag ruhig Uhti, ob sie später mit dir tanzt. Sie liebt das Tanzen, musst du wissen.
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[Blockierte Grafik: http://img.photobucket.com/albums/v477/skreet/Albit.jpg]|Albit
Albit sah Sontje einen kurzen Moment lächelnd an, nickte und nahm den ihr angebotenen Saft mit der linken Hand, während sie mit der Rechten sanft über ihren Bauch strich.Heilsa, Sontje. Danke, das ist sehr nett.
Sie verzog ein wenig das Gesicht und fasste sich an den Bauch.
Herrje, da strampelt jemand aber ganz schön herum.
Als Sontje auch Uhti etwas anbot, schüttelte die nur den Kopf und stellte sich dann auf die Zehenspitzen, um besser sehen zu können, was so vor sich ging. Irgendwie war sie ja neidisch auf die Braut, die ein wunderschönes, wenn auch sehr schlichtes Kleid trug und eine wahnsinnig tolle Frisur hatte.
Albit aber nahm das Angebot, sich hinzusetzen, gerne an... -
Anfangs war es etwas holprig, aber die Römerin lernte schnell und so ging es schließlich immer besser. Zum Schluss machte sie nur noch einen Fehler, sie sah nach unten. Als sie sich dann bedankte, musste Sveija ob der Aussprache ein wenig schmunzeln, aber ihr Latein würde sich vermutlich ebenso seltsam anhören wie die germanischen Worte aus dem Mund Callistas.
Gerniga, aber auf Füße gucken nicht musst, in Augen von Tanzpartner gucken musst. Musik in Herz spüren musst und von Füßen nicht lesen musst.
Die Ubierin wandte sich an Witjon.
Isch lass üsch zwei jetz in Roh. Et es alt risch nett un wann do em wih däs, mach isch disch platt.
Die Augen glühten, das Gesicht lächelte. Sveija nickte Callista noch einmal zu, raffte die Becher und die Schale auf und verschwand so schnell und behände in Richtung Casa in den Schatten, dass man auch hätte meinen können, sie hätte sich in Luft aufgelöst...