Beiträge von Galeo Redivivus Tychicus

    Ein grauer Vorhang aus Wolken bedeckte den Himmel über Rom und ein kühler Wind wehte durch die Straßen und Gassen, über die Plätze und Häuser, als Tychicus die Taberna Petronia erreichte. Nur fern am Horizont in Richtung Ostia, über dem Meer, zeigte sich ein schmaler Streifen blauer Himmel, der jedoch von Minute zu Minute größer wurde und davon zeugte, dass der Westwind besseres Wetter vom Meer her bringen würde.
    Ein neuer Auftrag des Decimers hatte den jungen Miles wieder einmal von der Castra Praetoria in die Stadt hinein geführt. Er trug eine schlichte, weiße Tunika, die aussah, als habe er sie seit Wochen nicht mehr gewaschen und sogaer darin geschlafen, obwohl er sie erst am vorigen Tag gekauft hatte, und sich anstelle seiner Toga, die er sonst in der Öffentlichkeit zu tragen pflegte, einen einfachen und ebenfals etwas abgerissen wirkenden Mantel um die Schultern geworfen. Nur seine muskulöse Statur konnte jetzt noch davon zeugen, dass es sich bei ihm um einen Soldaten handelte und nicht um einen einfachen Peregrinus.
    Jetzt ging es also los. Noch ein paar Schritte, ein paar Worte, und er würde vielleicht für Wochen nicht mehr zu seinen Kameraden zurückkehren und in seinem inzwischen so vertrauten Feldbett schlafen können. Er rief sich noch einmal alles ins Gedächtnis, was er sich zurechtgelegt hatte.
    Dann trat er an die Tür der Taberna klopfte an. Ihm fiel auf, dass ein Fisch neben der Tür abgebildet war und machte sich darüber schon einmal eine gedankliche Notiz, obwohl diese "Expertin" bei ihrer Aktion dieses Schild wahrscheinlich schon bemerkt und dem Centurio davon berichtet hatte.

    Nachdem Tychicus sich wieder gefangen hatte, war er bereits so weit zurückgefallen, dass ein Sieg jetzt ausgeschlossen schien. Trotzdem mobilisierte er noch einmal alle seine Kräfte und versuchte, wieder zu den anderen Läufern in den vorderen Positionen aufzuschließen.
    Doch schließlich half auch das nicht - der junge Miles hatte einfach zu viel Zeit und Geschwindigkeit eingebüßt und durchquerte das Ziel gerade noch als Vorletzter.


    Dann stand er kurz, völlig außer Atem und natürlich auch etwas enttäuscht, im Ziel und nahm seine Umgebung nur wie durch einen Schleiher wahr. Als er sich etwas erhohlt hatte, blickte er sich zum ertsen Mal richtig um und erkannte, dass sein eigener Centurio offensichtlich das Rennen gewonnen hatte!
    Er war bereits umringt von anderen Personen und Teilnehmern die ihn beglückwünschten und drängte sich bis zu ihm durch. Mit einem breiten Lächeln rief er über den Lärm des Publikums und das Stimmengewirr um ihn herum hinweg:


    "Herzlichen Glückwunsch, Ceturio! Wenn das 'mal nicht ein gelungener Einstieg in diese Wettkämpfe für die Cohortes Urbanae ist!"

    "Gut... sehr gut!", brachte Tychicus erleichtert hervor, als der Decimer ihm berichtete, dass mit der "Expertin" schließlich doch alles gut gegangen war. Den Göttern sei Dank hatten sich seine Befürchtungen nicht bewahrheitet und sein Fehler, etwas zu vertrauensselig gewesen zu sein, hatte sich nicht gerächt.
    Aber aus Fehlern konnte man ja auch lernen, und so schien der erste Christianerauftrag für den jungen Miles doch nur gute Folgen gehabt zu haben.


    "Vielen Dank, Centurio. Vale!", verabschiedete er sich und hoffte, dass die Götter tatsächlich ihre helfenden Hände über ihn halten würden.
    Von dem Geld, dass der Centurio ihm für den Auftrag gegeben hatte, würde er sich jetzt ersteinmal mit Kleidung besorgen gehen, die zu seiner falschen Identität passte. Also verließ er das Officum und, nachdem er sich seiner dafür störenden Rüstung entledigt hatte, auch die Castra.

    Der Rediviver runzelte konzentriert die Stirn und versuchte, sich alles genau einzuprägen, was der Centurio ihm aufzählte. Es erleichterte ihn ein wenig, dass er trotz der drohenden Abgeschiedenheit von den Kameraden regelmäßigen Kontakt zu den Cohortes Urbanae würde pflegen können. So konnte verhindert werden, dass die Sache allzu schnell aus der Bahn geriet.


    "Verstanden, Centurio.", sagte er, als der Decimer seine Aufzählung beendet hatte.
    Dann griff er nach dem Geldbeutel und verstaute ihn dort unter seiner Rüstung, wo eben noch der andere, deutlich schwerere Beutel gewesen war.


    "Wann soll es losgehen?"


    Langsam begann er, sich mit dem Gedanken abzufinden, so lange auf sich gestellt zu sein, und eine gewisse Aufregung und Vorfreude machte sich in ihm breit. Er würde nicht nur beweisen können, was in ihm steckte, sondern vielleicht auch wichtige Informationen beschaffen können. Wie schon zuvor, als er den Auftrag mit Celeste bekommen hatte, war Tychicus stolz und dankbar, dass der Decimer ihm eine so verantwortungsvolle und knifflige Aufgabe zutraute.

    Ein neuer Tag, ein neuer Auftrag - Seit der Praefectus Urbi dem Decimer die Leitung der Christianer-Ermittlungen übertragen hatte, wurde es Tychicus nie mehr langweilig hier in der Castra. Vor ein paar Tagen erst hatte die Sache richtig begonnen, und jetzt wurde es wirklich ernst.
    Für ein paar Stunden inkognito und im Zivil durch die Stadt zu laufen war ja noch keine wirkliche Herausforderung gewesen, aber vielleicht für mehrere Wochen nicht in die Castra zurückkehren zu können und sich eine völlig neue Identität zuzulegen - das waren schon etwas andere Aussichten für den jungen Miles.
    Trotzdem traute er sich die Sache zu. Ausgerechnet hier würde es ihm hilfreich sein, dass er nur wenig Kontakt zu seiner relativ kleinen Familie (oder dem, was ihm davon geblieben war) pflegte. Wenn ein Decimer so etwas versuchen würde... nun, er würde wohl am Tag mindestens einem Dutzend mehr oder weniger eng Verwandter über den Weg laufen, die ihn erkennen und damit seine Tarnung zunichte machen würden ;)
    Ja, er traute sich zu, auch diesen Auftrag erfolgreich abschließen zu können.


    "Eine neue Identität... gut. Da wird mir schon etwas einfallen. Kann ich in dieser Zeit trotzdem irgendwie noch Kontakt zu euch aufnehmen? Während so einer langen Zeitspanne können sich die Gegebenheiten schnell ändern, und es wäre gut, wenn ich mir dann neue Befehle oder einfach nur einen Rat abholen kann."


    Die zeitliche Länge der Sache... Ja, das war das Einzige, was Tychius ein wenig zu schaffen machte. Er wollte nicht, so völlig abgekapselt von seinen Kameraden und vor allem seinem Befehlshaber, vor sich hinarbeiten und möglicherweise wieder einen solchen Fehler begehen, wie er ihm letztlich noch mit Celeste unterlaufen war.

    Der Cursus Res Vulgares... den hatte Tychicus in der letzten Zeit einfach vergessen. Erst die Sache mit dem Mord an dem Octavier, dann die geheimen Christianerermittllungen... Vor längerer Zeit hatte er Furia Stella, die Curator Libris an der Schola Atheniensis war, getroffen und sie später noch einmal besucht, wobei sie ihm ebenfalls ans Herz gelegt hatte, den Cursus zu absolvieren. Jetzt bot sich noch einmal die Möglichkeit, und Tychicus wollte sie diesmal ergreifen.


    "Das ist eine gute Idee, ich werde so bald wie möglich bei der Schola vorbeischauen, um mich anzumelden."


    Gerade, wenn er es noch weiter bringen wollte als ewig Miles zu bleiben, konnte so etwas nie schaden. Damit war das Gespräch beendet.
    Er nickte zum Abschied und verließ dann das Officum. Er würde den Rest des Tages auf dem Exerzierplatz verbringen, um nach den vergangenen Tagen mit "Außeneinsätzen" nicht aus der Übung zu kommen, und vor allem, um nach diesem teilweise nicht gerade beruhigenden Gespräch wieder auf andere Gedanken zu kommen.

    "In Ordnung"
    Tychicus konnte verstehen, dass der Centurio diese Expertin jetzt gern auch selber einmal unter die Lupe nehmen wollte.
    Den Beutel mit dem restlichen Geld hatte der Rediviver wohlweislich zu der Lagebesprechung mitgebracht, denn obwohl ein Teil inzwischen verbraucht war, trug Tychicus da immer noch eine für ihn selbst ungewohnt hohe Summe mit sich herum, und je früher er diese Verantwortung loswerden konnte, desto besser. Also zog er den Beutel hervor und reichte ihm dem Decimer.


    "Natürlich könnt ihr euch auf mich verlassen, Centurio.", stellte Tychicus dann klar. Er verstand, dass der Decimer sich selbst ein wenig absichern wollte, sollte irgendetwas mit dieser Expertin doch faul gewesen sein. Solange er in diesem Fall nicht versuchen würde, die Schuld auf Tychicus abzuwälzen - was der Rediviver eigentlich nicht von ihm erwartete - konnte Serapio mit seiner Verschwiegenheit rechnen.


    Sim-Off:

    Geld geht in der WiSim wieder zurück dir

    Es erleichterte Tychicus ein wenig, dass der Decimer sich schnell wieder beruhigte und seine Fragen jetzt wieder sachlich und ruhig, wie der junge Miles es von ihm kannte, stellte.


    "Nein, einen Namen hat sie mir nicht gennant. Sie war, wie gesagt, noch ziemlich jung, jünger als ich selber auf jeden Fall. Sie war schlank, relativ klein und hatte blonden Haare."
    Er runzelte die Stirn während er überlegte, ob ihm noch mehr aufgefallen war, dann fuhr er fort:
    "Ich habe sie in einer Taverne irgendwo nordöstlich des Forum Romanum getroffen...", er kramte kurz unter seiner Rüstung herum und zog dann die Lageskizze hervor, die Scopas ihm gegeben hatte. Der Rediviver reichte sie seinem Centurio.
    "Die hat der Kontaktmann, Scopas, für mich gezeichnet, aber sie ist nicht sonderlich genau... Ich habe noch einige Zeit selber suchen müssen, bis ich diese Taverne endlich gefunden hatte.
    Preislich... Ich habe ihr einhundert Sesterzen im Voraus gezahlt, damit sie sich nicht doch noch umentscheidet, die restlichen zweihundertfünfzig Sesterzen, die noch übrig waren, bekommt sie nach Abschluss des Auftrags."


    Noch einmal keimte die Angst in ihm auf, einen Fehler gemacht zu haben. Die "Expertin" hatte viel zu schnell und ohne viele Verhandlungen auf alles eingewilligt, was er vorgeschlagen hatte. Was, wenn sie sich wirklich nur mit ihm getroffen hatte, um die geheimen Ermittlungen der Cohortes Urbanae aufzudecken? Vielleicht bildete er sich das auch nur ein... aber es schien so eindeutig! Sollte er Serapio davon erzählen?
    Nein, sagte er sich schließlich. Wahrscheinlich reagierte er bei der ganzen Aufregung einfach nur über. Es würde nichts an seinem Fehler ändern, jetzt mit seinen vielleicht sogar völlig unberechtigten Sorgen daherzukommen, wahrscheinlich würde es alles sogar eher verschlimmern. Also hielt er lieber den Mund.

    Tychicus schrumpfte förmlich um einige Handbreit, als der Centurio zu schimpfen begann. Da hatte er wohl etwas ein wenig falsch verstanden. Er hätte nicht gedacht, dass sogar die Leute, die mit ihnen zusammenarbeiteten nichts von ihrer wahren Identität als Soldaten wissen duften. Da er es für relativ hoffnungslos hielt, seine Position jetzt lang und breit zu verteidigen, sagte er einfach nur mit entschuldiger Stimme:


    "Oh, das tut mir leid, Centurio. Da lag wohl ein Missverständnis vor... Ich verspreche, so etwas wird nicht wieder vorkommen."


    Jetzt konnte er nur aufrichtig hoffen, keinen allzu großen Schaden angerichtet zu haben. Bei der Vorstellung, dass Celeste diese Informationen jetzt vielleicht schon gewinnbringend an irgendwelche Leute verkauft hatte, die ganz und gar nicht von ihrer geheimen Aufgabe wissen durften, wurde Tychicus ganz schlecht. Wenn dem so wäre... sie würden ihn bestimmt degradieren oder sogar entlassen! Er betete zu sämtlichen Göttern, dass sie noch einmal Gnade mit ihm walten ließen und ihn vor einer solchen Katastrophe verschonten... :verbeug:

    Tychicus konzentrierte sich jetzt nur noch auf den Start, und als der Abschlussschlag des Trommelwirbels ertönte, schoss er von der Startlinie wie der Pfeil von der Bogensehne. Er legte alle seine Energie in diesen Teil, denn er wusste, wenn er sich jetzt einen Vorsprung erarbeiten könnte, hätte er es am Ende wesentlich leichter. Der Jubel und die Anfeuerungsrufe der Zuschauer brandeten über ihm zusammen wie eine sich überschlagende Welle, spülten über ihn hinweg und trieben ihn zu einer Höchstleistung, die sich der junge Soldat vorher selber gar nicht zugetraut hätte.
    Er setzt sich nahe hinter die Spitze der Läufer, die - wie er freudig bemerkte - sein eigener Centurio Decimus bildete. Im Augenwinkel entdeckte er auch seinen Kameraden Macro; Die Cohortes Urbanae waren offensichtlich im Augenblick vorne gut vertreten! Neben ihm tauchte nach einigen Augenblicken auch Vestinus auf, der zwar einen Bruchteil langsamer gestartet war als Tychicus, sein Anfangstempo aber besser beibehalten konnte und ihn langsam aber sicher überholte, sosehr der Rediviver sich auch anstrengte.


    Es war ein weiterer kurzer Blick hinüber zu Vestinus, der Tychicus in der Nähe der 30-Fuß-Markierung zum Verhängnis wurde.
    Er wusste nicht woher es plötzlich kam und er wusste genauso wenig, wie er es hatte übersehen können.
    ES war keineswegs einer seiner Konkurrenten, sondern einfach eine kleine, fast unsichtbare Unebenheit im Sandboden der Arena. Aber so klein das Sandhäufchen auch war - Tychicus schaffte es mit einer verhängnisvoll präzisen Bewegung, es genau mit seinem linken Fuß zu erwischen.
    Sand spritzte auf und er kam ins Taumeln. Panisch um sein Gleichgewicht kämpfend musste Tychicus seine Geschwindigkeit stark drosseln, um nicht unweigerlich mit dem Gesicht im Sand zu landen, was sein Ausscheiden aus dem Rennen endgültig klar gemacht hätte. Wie durch ein Wunder konnte der Rediviver die Kontrolle über seine Beine zurückerlangen, allerdings erst, als er die 50-Fuß-Marke schon überquert hatte und er um zahlreiche Plätze zurückgefallen war...

    Das schäbige "Ausweichofficum" Serapios war zwar inzwischen nicht mehr der einzige Ort, den der Centurio für sich hatte, doch für Tychicus war er irgendwie zum symbolischen Ausgangspunkt ihrer Nachforschungen bezüglich der Christianersekte geworden.


    Als Silio die Sache mit dem Fisch berichtete, klingelte irgentetwas in Tychicus Hinterkopf, aber konnte sich beim besten Willen nicht entsinnen, auf was sein Unterbewusstsein ihn in diesem Zusammenhang aufmerksam machen wollte.
    Schließlich gingen die anderen Kameraden, und der Rediviver blieb mit seinem Centurio allein zurück. Als er die Aufforderung dazu bekam, berichtete er:


    "Alles ist relativ glatt gelaufen, Centurio. Ich habe Scopas am Frachthafen recht schnell ausfindig machen können und habe mit ihm ein Treffen mit diesem..., er räusperte sich kurz unbehaglich, ... mit diesem "Experten" arrangiert. Ich habe ihn... nein, sie, gestern Abend in einer Taverne getroffen. Denn dieser Experte ist in Wirklichkeit eine junge Frau! Ich hätte zuerst am liebsten kehrt gemacht, um eure Meinung darüber einzuholen, aber dann wurde mir klar, dass ich wahrscheinlich in der Überraschung einfach überreagiere und habe mit ihr gesprochen.
    Sie wirkte letztendlich recht professionell und hat den Auftrag ohne viel Verhandlung angenommen. Sie wird, wenn sie fertig ist, eine anonyme Nachricht hier bei der Castra abgeben, auf euren Namen adressiert. Ich hoffe, ich habe damit in eurem Sinne gehandelt?"


    Mit einem fragenden Blick beendete er die kurze Zusammenfassung, denn die Sache mit dem weiblichen "Experten" irritierte ihn einfach immer noch.

    "Ich wünsche dir ebenfalls noch einen schönen Tag. Vale!",
    verabschiedete sich Tychicus und sah Celeste noch einen Moment hinterher, während sie die Taverne verließ.
    Er konnte ein unterschwelliges Gefühl der Skepsis zwar immer noch nicht ganz ablegen, dass sich eingestellt hatte, seitdem er erkannt hatte, dass es sich bei Serapios "Experten" um eine junge Frau handelte, aber alles in allem war er zufrieden, wie die Sache sich entwickelte. Er hatte nicht den Eindruck, als habe Celeste in irgedeinem Punkt übertrieben oder falsche Versprechungen gemacht, und er kam zu dem Schluss, dass sie vertrauenswürdig war - selbst wenn es wahrscheinlich letztendlich nur das versprochene Geld war, dass dies garantierte.
    Nachdem er so noch eine Weile Gedankenverloren am Tisch gesessen hatte, schreckte Tychicus hoch, als der Wirt kam, um das blaue Glas abzuräumen, dass immer noch an Celestes Platz stand. Als er dem jungen Miles plötzlich auffordernd die Hand hinstreckte, wurde Tychicus klar, dass die "Expertin" tatsächlich etwas aus dem Glas getrunken, es aber nicht bezahlt hatte, ob mit Absicht oder nicht.
    Murrend bezahlte der Rediviver, aber als er die Taverne schließlich verließ, konnte er ein amüsiertes Lächeln nicht unterdrücken. Diese Leute wussten wirklich, wie man einem (manchmal sogar wörtlich) das Geld aus der Tasche zog. ;)


    Sim-Off:

    Geld: wieder WiSim

    Zitat

    Original von Gaius Tallius Priscus


    Tychicus musste grinsen, als er die Fragen Priscus' hörte.


    "Nun, ich glaube, beides. Unser Centurio nimmt selbst ebenfalls am Wettkampf teil und hat uns mit seiner Idee überhaupt erst darauf gebracht, auch daran teilzunehmen. Dank ihm sind wir für die Zeit vom Dienst freigestellt. Aber er erwartet natürlich auch von uns, dass wir hier im Namen der Cohortes Urbanae alles geben. Außer mir und dem Centurio sind noch zwei andere Kameraden hier.
    Er hat uns sogar-"


    ...Tychicus unterbrach sich, als der erste Wettkampf, der 100-Fuß-Lauf, angekündigt und die Teilnehmer aufgerufen wurden.
    Er lächelte entschuldigend.


    "Ich muss zum Start, vielleicht sehen wir uns ja später noch einmal. Auf jeden Fall wünsche ich dir viel Glück!"


    Damit wandte er sich um und beeilte sich, zur ersten Disziplin zu kommen.
    SimOff: Siehe Oben

    Eine Welle der Aufregung durchflutete Tychicus plötzlich. Jetzt ging es richtig los! Während er sich zur Startlinie des Wettlaufs begab, verdrängte er die leichte Kränkung darüber, dass man ihn als Probatus und nicht als Miles vorgestellt hatte, aber da die Militärränge bei diesem Wettbewerb sowieso keine Rolle spielten und er auch nicht soo großen Wert darauf legte, hatte er die Sache beinahe schon wieder vergessen, als er sich an der Linie für den Start bereit machte.
    Er machte noch einige schnelle Sprints auf der Stelle und versuchte, sich auch geistig etwas lockerer zu machen, dann atmete er noch einmal tief durch und wartete auf den Start.
    Er hatte keine Ahnung, wie er seine Konkurrenten einstufen sollte, denn er kannte niemanden außer seine Kameraden von den Cohortes Urbanae, und auch deren Leistungen hatte er natürlich nicht Tag für Tag mitverfolgt, wie vielleicht ihr Centurio. Also versuchte er einfach, sich nicht zu viele Gedanken darüber zu machen und unvoreingenommen ins Rennen zu gehen. Für alles Andere war es jetzt ohnehin zu spät.

    Tychicus beobachtete gerade das rege Treiben auf der Ehrentribüne, das seit wenigen Minuten eingesetzt hatte und offenbar beim Eintreffen weiterer Zuschauer eingesetzt hatte. Er grinste in sich hinein, als ihm klar wurde, dass heute wohl eher nicht er der Schaulustige sein würde, der die anderen Menschen beobachtete, sondern umgekehrt, schließlich war er Wettkämpfer und die anderen die Zuschauer.


    Zitat

    Original von Gaius Tallius Priscus
    Viele der Teilnehmer schienen Soldaten zu sein, aber längst nicht alle aus der Legion. "Salve, Kamerad, von welcher Einheit kommst du", sprach er also den Mann vor sich an, der zumindest wie ein Soldat aussah.


    In diesem Augenblick sprach ihn jemand von hinten an, und als er sich umwandte erblickte er einen Mann, der sich schon durch seinen durchtrainierten, kräftigen Körperbau als Soldat identifizieren ließ.


    "Salve!", antwortete Tychicus und lächelte. "Ich bin Miles bei den Cohortes Urbanae in Roma. Und mit dem Vertreter welcher anderen Einheit habe ich die Ehre?"


    Er vermutete in dem Mann einen Soldat von der Legio hier aus der Stadt, aber man konnte ja nie wissen, also fragte er lieber.

    Es war ein großartiges Gefühl, dachte sich Tychicus, einmal nicht zu den Zusschauern in einem Amphitheater zu gehören, sondern zu den Wettkämpfern. Es war kühl, aber nicht mehr so kalt wie bei ihrem Aufbruch von Rom, und der junge Miles genoss diesen Augenblick.
    Das Stadion war schon von zahlreichen Zuschauern bevölkert, und auch die Teilnehmerzahl war beachtlich. Tychicus wunderte es nicht, dass sich außer seinen Kameraden von den Cohortes Urbanae auch viele andere Soldaten unter den Teilnehmern befanden, ob sie nun von der Legio I. kamen, bei der auch Serapio und Macro gewesen waren, oder von der Flotte aus Misenum.
    Er reihte sich in die Aufstellung der Teilnehmer ein. Er war gespannt, sogar ein wenig aufgeregt auf das Kommende, aber freute sich genauso. Dies versprach ein interessanter Wettkampf werden, sowohl für die Zuschauer als auch für die Teilnehmer selbst.
    Tychicus sah, dass schon einige Geräte und Markierungen über die Arena verteilt waren, aber er konnte noch nicht genau erkennen, wo genau welche Disziplin ausgetragen werden würde. In der kühlen Luft begann er schnell in seinen dünnen Kleidern leicht zu frieren, aber sie waren eindeutig praktischer für einen sportlichen Wettkampf als seine schwere Rüstung, also nahm er es hin und versuchte es zu ignorieren.

    Einen leicht neidischen Blick konnte Tychicus nicht unterdrücken, als der Centurio mit einem Pferd eintraf, aber er setzte schnell eine fröhliche Miene auf, soweit sein schon leicht angefrorenes Gesicht es noch zuließ, und grüßte zurück:


    "Salve, Centurio Decimus! Natürlich bin ich bereit. Ich wünschte nur, in unserer Ausrüstung wären drei Paenulae enthalten und nicht nur eine, die könnte ich jetzt gut gebrauchen."


    Sein Lächeln wurde etwas gequält und deshalb ließ er es lieber ganz und rieb sich stattdessen das kalte Gesicht, um es wieder etwas aufzutauen.
    Hoffentlich ging es bald los - Bewegung schien die einzige Möglichkeit zu sein, bei diesen Temeperaturen nicht innerhalb weniger Minuten zum menschlichen Eiszapfen zu erstarren. Also vertrieb er sich die restliche Zeit mit auf- und ablaufen, was tatsächlich auch etwas half.

    Es war kalt.
    Tychicus kannte die Kälte. Er hatte schließlich eine Zeit lang in Germania gelebt, wo die Winter so viel länger und kälter waren als in Hispania oder hier in Italia. Das bedeutete allerdings nicht, dass er die Kälte auch mochte.
    Sein Gepäck geschultert und fest in seine Paenula gewickelt trat der Miles aus den Unterkunftsbaracken heraus in den eisigen Wind. Fröstelnd lehnte er sich gegen die Wand, um etwas vor dem Wind geschützt zu sein, und wartete darauf, dass die anderen auch herauskamen. Denn nicht nur er wollte sein Können bei den Wettkämpfen zu den Kalenden des Ianuarius in Matua beweisen, sondern auch einige andere Soldaten der Cohortes Urbanae. Er selbst hoffte nicht wirklich darauf, in einer der Disziplinen zu gewinnen, denn es gab sicher einige andere, die besser als er waren und sich vor allem ehrgeizger auf das Ganze vorbereitet hatten als er selbst. Alles, was er außer den normalen Trainingseinheiten getan hatte, war, in seiner spärlichen Freizeit noch ein paar Mal das Pilumwerfen zu üben, mehr aber auch nicht. Ihm ging es darum, dabei zu sein, als erfolgreich zu sein.
    Und - wer wusste das schon - vielleicht war ja einer seiner Kameraden in einer der Disziplinen siegreich. Er gönnte es ihnen allen.
    Jetzt hoffte er allerdings erst einmal völlig eigennützig, dass sie auch bald erscheinen würden, denn er fürchtete, sich diverse Körperteile abzufrieren, bis sie endlich alle da waren.

    Der junge Miles bemerkte, dass Celeste mit der Summe offensichtlich nicht ganz zufrieden war, aber da sie trotzdem zustimmte, kümmerte er sich auch nicht weiter darum. Es hätte ihm nicht gerade gefallen, wenn er jetzt noch zur Castra hätte zurücklaufen müssen, um noch mehr Geld heranzuschaffen.
    Auch sein zweiter Vorschlag schien ihr - diesmal aber durchaus berechtigt - zu missfallen, doch auch hier zeigte die "Expertin" sich wieder überraschend kompromissfreudig und stimmte Tychicus' Idee schließlich zu.
    Dann wanderte ihr Blick zu dem Geldbeutel, der noch vor dem Rediviver auf dem Tisch thronte, und Tychicus erkannte so etwas wie Zweifel in ihren Augen. Also griff er wieder nach dem Beutel und machte klar:


    "Ihr erhaltet einhundert Sesterzen im Voraus, sozusagen als Anzahlung. Den Rest gibt es, wenn der Auftrag erfolgreich abgeschlossen ist."
    Er griff in den Beutel und zählte das Geld sorgfältig ab, bevor er es Celeste reichte. Dann steckte er den Rest wieder ein und fragte zum Abschluss:
    "Alles klar? Noch irgendwelche Fragen?"