Beiträge von Marcus Duccius Rufus

    Langsam wurde es Zeit, dass auch Ragin einmal seine Stimme erhob. Würde er nur stumm dasitzen würde, wäre das wohl ein großes Zeichen der Schwäche.


    "Verehrte Decuriones, ich bin dafür dass sich der Ordo an dieser Investition beteiligt. Gerade der Hafen mit dem Rhenus ist wie eine Lebensader für unsere Stadt. Wir sollten den Handel so gut Unterstützen wie es geht, weil wir letztlich alle davon profitieren. hier allzu knauserig auf jede Sesterze zu schauen, würde uns das sicher deutlich teurer zu stehen kommen."


    Natürlich sprach er da auch als Mitglied von Freya Mercurioque, aber nach dem kalten und langen Winter war der Fluss jetzt auch besonders wichtig um Nahrung aus wärmeren Regionen nach Mogontiacum zu befördern.

    Sollte er Witjon den Brief wirklich geben? Aber warum eigentlich nicht? Es stand ja nichts Geheimes drin. Höchstens der letzte Absatz vielleicht...


    "Warte." Er stand auf und nahm den Brief an sich. Dann knickte er ihn so, dass Witjon den letzten Absatz nicht lesen konnte und reichte ihn seinem Vetter.


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    Marcus Duccius Rufus
    Casa Duccia
    Mogontiacum | Germania


    Ragin!


    Ein Vögelchen zwitscherte mir, dass du dich beschwert hättest ich würde dir nicht schreiben. Wie sollte ich auch, wenn du zwischen den Welten tanzt. Ich kann mir vorstellen die Briefausstellung zu Hel hätte sich etwas schwierig erwiesen. Ich bin froh, dass es dir wieder besser geht.


    Nun, deine Freundin Axilla ist ein recht hübsches Ding. Ihre Brüste sind etwas klein, aber man will ja nicht zu wählerisch sein. Ihr Hintern allerdings lässt keine Wünsche übrig. Fest als könnte man damit Korn mahlen. Zu dumm, dass die römischen Weiber sich immer in mehr Tuch hüllen müssen als auf eine Quinquireme passt. Ich bin mir sicher, nähe die Klamotten von fünf Römerinnen zusammen und du segelst ans Ende der Welt.
    Interessant ist, dass diese Axilla in ebenso gleichem Maße belesen wie ein naives Dummchen ist. Ich glaube sie könnte dir immernoch die Ilias rezitieren wenn du sie auf's Kreuz legst.


    Falls es dich interessiert was ich hier so treibe: ich lerne. Meine politische Laufbahn stellt sich als etwas komplizierter heraus als ich erwartet habe. Man muss viele Kontakte knüpfen, den richtigen Leuten die Hände schütteln und heucheln was das Zeug hält. Unfassbar, schmier den Leuten Honig um's Maul und sie fressen dir aus der Hand. Ich lerne gerade griechisch, kein angenehmes, aber wohl notwendiges Unternehmen.
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    "Hier, lies selbst. Der umgeknickte Teil ist persönlich."

    Als Efleda auf ihn zukam hatte er schon auf eine Ohrfeige gewartet. Warum wusste er selbst nicht, er fühlte sich meistens schuldig, aber mit einem Kuss hatte er nicht gerechnet. Doch gerade als er anfing dummlich zu grinsen, bekam er dann eine verbale Watschn, auch wenn sie nicht böse klang. Trotzdem fühlte er sich gleich genötigt schuldbewusst zu schauen.


    "In Ordnung Elfleda, entschuldige." Alles zugeben und sich entschuldigen hatte meist mehr Erfolg als Ausreden zu suchen oder es auf die anderen zu schieben. Als die heilerin dann mit ihrem Kind verschwand wurde sein schmerzender Hintern auch noch kalt.


    "Kann mir mal jemand aufhelfen? Verdammt mein Arsch wird morgen aussehen wie Landos Auge wenn Elfleda mit ihm fertig ist!"


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    Titus Duccius Vala
    Casa Prudentia
    Roma | Italia



    Heilsa Alrik,


    zuerst einmal freue ich mich, dass es dir so gut geht. Mir geht es tatsächlich wieder gut, auch wenn ich noch etwas davon entfernt bin wieder der Alte zu sein. Neues gibt es wenig. Das unangenehme zuerst: Callista ist krank. Eigentlich schon seit der Winter eingesetzt hat. Ob sie je wieder gesund werden wird weis ich nicht. Allerdings bin ich da auch nicht so gut informiert. Meine Nachfragen diesbezüglich bei Marga würden mit einem: "Frauensache!" abgelehnt. Vielleicht solltest du deinem Gastgeber mal noch nichts sagen, sonst beunruhigen wir ihn vielleicht umsonst. Marga und Elfleda werden das sicher schaffen. Ansonsten hätte Loki beinahe sein Kind im Gartenteich ersäuft und sich und Witjon gleich mit. Letztlich blieben alle mehr oder weniger unverletzt, auch wenn Elfleda unter die Kindsköpfe gefahren ist wie eine Walküre in die Schlacht.


    Im Ordo verläuft alles sehr ruhig. Unsere härtesten Gegenspieler Petronius Crispus und Hadrianus Iustus waren bei der letzten Sitzung nicht anwesend. Ofenbar haben sie den Mut oder die Hoffnung verloren sich gegen uns durchzusetzen. Gerade bei dem Petronier finde ich das schade, konnte ich ihn doch sehr gut leiden, denn er hat zudem auch die Stadt verlassen und sich aufs Land zurück gezogen.


    Dass deine politische Karriere gut läuft freut mich, ich versuche jetzt auch wieder auf die Beine zu kommen. Dein Brief hat mich in sofern zum Nachdenken gebracht, dass ich festgestellt habe, dass es sicher sinnvoll wäre mir einen Patron außerhalb der Familie zu suchen. Meine Wahl ist auf deinen Gastgeber Prudentius Balbus gefallen und gleichzeigig mit diesem Brief wird auch ein Brief abgeschickt werden indem ich ihn bitte mich als seinen Klienten anzunehmen. Vielleicht kannst du ja ein gutes Wort bei ihm für mich einlegen.


    Du hast recht, die Sprache der Griechen und ihre vielen Dialekte sind ein weites Feld und schwer zu lernen. Hier kann ich dir nur einen Aufenthalt im Museion in Alexandria empfehlen. Falls es dir beim Lernen hilft, darfst du mir gerne den nächsten Brief auf griechisch schreiben. Es würde mir freuen meine Sprachfertigkeiten mal wieder zu testen, da Callista dazu ja krankheitsbedingt nicht in der Lage ist.


    Nun möchte ich zu den unerfreulichen Dingen kommen. Die Worte die du in deinem Brief über Iunia Axilla geschrieben hast, haben mich ausgesprochen wütend gemacht. Sie ist eine unheimlich nette und hilfsbereite Person und an ihrem Körper gibt es absolut nichts auszusetzen! Als ich in Alexandria war hat sie sich als ausgesprochen gute Freundin erwiesen und hat mir einige Male sehr geholfen. Auch ist sie sicherlich kein naives Dummchen, auch wenn ich dir zustimme, dass sie sehr belesen ist.
    Deswegen bitte ich dich in weiteren Briefen deine Wortwahl ihr gegenüber genau zu überdenken, denn ich sehe Beleidigungen ihr gegenüber, ebenso wie Beleidigungen die gegen mich oder unsere Familie gerichtet sind. Wenn ich also noch einmal einen solchen Brief erhalte, werde ich solche Beleidigungen nicht einfach so stehen lassen. Ich möchte dir nicht drohen, aber mein Fuß und dein Hintern werden ein essentieller Bestandteil dieser Sühne sein.


    Ich hoffe du nimmst mir diese harrschen Worte ebensowenig übel wie ich dir deinen Brief nicht übel genommen habe. Auch ich werde mich daher in Zukunft um eine angemessene Wortwahl bemühen, wie sie dir als Wolfriks Erben gebührt, so dass du dein wahrscheinliches Mussfallen über diese Zeilen nicht mehr bekunden musst, falls du mir noch einmal schreiben möchtest.


    Til ars ok frisar.



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    Tiberius Prudentius Balbus
    Casa Prudentia
    Roma | Italia



    Salve Prudentius Balbus,


    ich hoffe du erinnerst dich noch an mich. Wir haben uns bei der Hochzeit meiner beiden Vettern Duccius Lando und Duccius Marsus kennengelernt. Seitdem hatte deine Nichte Prudentia Callista oft von dir erzählt und auch der Rest meiner Familie lobt dich häufig als Freund der Familie. Nun möchte ich mit einem Ansinnen an dich treten. Da Rom und Moguntiacum weit auseinander sind, habe ich beschlossen das in brieflicher Form zu tun:


    Ich wollte dich fragen ob du dir mich als deinen Klienten vorstellen könntest?


    Ich weis dass diese Frage für dich jetzt sehr unvorbereitet kommen muss. Aber ich hoffe ich habe doch schon ein wenig vorzuweisen. Zum einen bin ich das jüngste Mitglied des Ordo Decurionum in Mogontiacum und Mitglied beim Handelskonsortium Freya Mercurioque mit vier relativ erfolgreichen Betrieben. Außerdem war ich kurzfristig Magistratus, doch musste ich das Amt aufgeben, als ich kur nach der Wahl einen Sturz vom Pferd erlitt. In der nächsten Amtsperiode werde ich aber wieder antreten und hoffe noch eine Chance zu bekommen. Außerdem arbeitete ich schon als Stationarius des Cursus Publicus in Alexandria und besuchte dort das berühmte Museion.


    Ich hoffe vielleicht dein Interesse an einem Patronat geweckt zu haben. Falls das nicht der Fall ist, entschuldige bitte dass ich dich belästigt habe.


    Zum Abschluss soll ich dir noch liebe Grüße von meinen Vettern und deiner Nichte ausrichtem.


    Vale bene,



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    Sim-Off:

    Zwei mal Wertkarte Duccia bitte

    Oh ja, den Temperaturunterschied zwischen Aegyptus und hier kannte er nur zu gut. Der arme Scato! Und das wo die Römer das germanische Wetter sowieso nicht so gut vertrugen.


    "Also ich habe schon zu lange mit Akten und Briefen zu tun um mir einen schlecht ausgefüllten Marschbefehl andrehen zu lassen." antwortete er altklug.


    "Aber wenn man so ein Ding hat, ist es wie Scheiße an den Schuhen: Schwer wieder loszubekommen! Was ich da gemacht hätte? Schwer zu sagen. Der arme Kerl"


    Er nahm einen Schluck Met um etwas mehr Zeit zu haben eine Antwort zu überlegen. Sicher hatte der Soldat irgendetwas sehr Schlaues getan. Aber Ragin wollte kein genialer Plan einfallen.


    "Ich hab keine Ahnung. Außer sich warm anzuziehen sehe ich da keine Chance an den Legaten heran zu kommen ohne sich noch mehr Probleme zu machen. vor allem wenn man so weit weg von zuhause ist und keine Beziehungen hat. Wahrscheinlich hat er dich gefragt und du hast ihm geholfen. Stimmts?"

    Ragin nahm eingeschüchtert wieder das Kind entgegen, allerdings mit einem Blick als man ihm von der Füße gekackt. Wieso schaute Elfleda ihn so böse an? Er konnte doch nichts dafür dass hier die Kleinkider so tief flogen dass man Angst haben musste! Er war nur derjenige gewesen der das beendet hatte. Undank war der Welt Lohn! Aber als ihn dann die kleine Naha anlächelte, fast sah es aus als würde sie sich freuen dass ihr Vater gerade der Kopf gewaschen bekam, war Ragins Ärger schon wieder fast vergesen.


    Leider tat sein Hintern nicht das Gleiche, denn der tat noch weh. Aber ragin musste jetzt lächeln. Auch, oder gerade wegen, Phelans Worten. 'Bei Freya!' hatte er gesagt-na den Beistand der Liebesgöttin konnten er und Ragin gut gebrauchen...

    Ragin zuckte ein wenig hilflos mit den Schultern, als Witjon sich offenbar nicht einfach wieder verziehen wollte.


    "Ich hab ihr auch beigebracht zu machen das Luft stinkt" fügte er noch ein wenig grummelig dazu. Aber dann war der Widerstand gebrochen, denn sein Vetter sah nicht so aus alls wolle er ohne Erklärung von dannen ziehen.


    "Alrik hat mir einen Brief aus Rom geschickt und ich habe mich ein kleines bisschen über den Inhalt aufgeregt" erzählte er und merkte selbst gleich, dass das wohl ein wenig untertrieben war. "Na ja, vielleicht hab ich mich auch ein großes bisschen darüber aufgeregt."

    Eigentlich war es Ragin egal ob der Alte in den Ordo kam oder nicht. Er hatte keinen Grund gegen ihn aber auch keinen Grund um für ihn zu sprechen. Naja, eine gewisse Sympathie hatte er schon für den alten Mann, eben weil er nicht der typische Römer war, aber am Besten würde er einfach mal die Klappe halten und schauen wie seine Vettern sich verhielten.

    Verdammt tat das weh. Und dann schaute auch noch Witjon zut Tür hinein. Wie sollte er das nur erklären? Zuerst einmal wählte er die naheliegendste Ausrede.


    "Ich weis auch nicht was in den Hund gefahren ist! Manchmal ist sie echt gemeingefährlich."


    Während er das sagte lugte Amala aus ihrem Versteck hervor und ließ ein leises Winseln hören. Verdammte Petze!


    Mit leicht schmerzverzerrtem Gesicht erhob sich Ragin vom Boden und setzte sich auf die Truhe in der seine Kleider waren. Die war noch heil, schließlich war es verdammt schwer die herum zu werfen. Dann schaute er zur Tür und hoffte Witjon würde keine weitere Erklärung fordern.

    Mit einem kräftigen *patsch* landete der Tonbecher und der darin enthaltene Met an der Wand.


    "Aaaaargh!" Ragin packte eine der Vasen und schmiss sie mit wutverzerrtem Gesicht auf den Boden *klirrrr*, während Amala sich unter dem Bett versteckte und ungläubig den Wutausbruch ihres Herrchens beobachtete.


    "Dieser verdammte grobschlächtige Arsch! Was fällt dem nur ein?!" Sein kleiner Schemel flog mit einem großen Knall an die Wand und zerbarst in seine Einzelteile. "Wie kann er nur die Frechheit besitzen so von ihr zu reden!?" Er hatte einen Brief von seinem Vetter Alrik aus Rom erhalten und einige Passagen seine Freundin Axilla betreffend hatten ihn doch sehr in Rage versetzt.


    "Ihre Brüste sind zu klein aber ihr Hintern lässt keine Wünsche übrig! Ich glaube sie könnte dir immernoch die Ilias rezitieren wenn du sie auf's Kreuz legst. Aaaaaaaaaah!" Mit etwas Anlauf trat er mit voller Wucht an seinen Schrank, worauf nicht nur die Tür einen *knacks* abbekam sondern auch starke Schmerzen sein, in letzter Zeit so geschundes, Bein hinaufschossen. Mit einem lauten *plumps* und einem "Scheiße!" fiel er zu Boden.

    Ragin hatte sich beeilt pünktlich zu kommen, denn Loki hatte erwähnt dass er gedachte seine Tochter Naha zu taufen und abzuhärten. Das hatte Ragin nicht verpassen wollen, auch wenn er dem kleinen, schreienden etwas immer ein wenig skeptisch gegenüber stand. Nun war er nicht mehr der jüngste in der Casa und außerdem wusste er nicht was er mit dem kleinen Windelalfen anfangen sollte. Trotzdem war die kleine eine Duccia und dazu noch das Kind von zwei von ihm sehr geschätzen Familienmitgliedern,also musste er es einfach mögen. Ob er wollte oder nicht.


    Als humpelte er mit seiner Krücke in den Garten, sich bewusst dass er wohl schon alles verpasst hatte. Humpelnd wurden die Wege einfach viel länger, zumindest gefühlt. Gerde wollte er seine Vettern begrüßen, die alle am Teich standen, als einige Dinge gleichzeitig passierten: Phelan erschreckte Loki und Witjon, die darauf hin in den Teich einbrachen und die jüngste Duccierin in die Luft geschleudert wurde und zwar genau auf Ragin zu.


    Schnell machte er einen Schritt nach vorne um die kleine Nha zu packen, musste dafür aber seine Krücke aufgeben. So konnte er das flugfahige Baby zwar realtiv sanft fangen, musste den restlichen Sturz aber mit seinem Steißbein abfangen. Schmerzen schossen aus seinem Hintern seinen Rücken hinauf und trieben ihm die Tränen in die Augen.


    Doch es hatte sich gelohnt: Die kleine schien wohlbehalten und gluckste fröhlich. Gerade wurde es Ragin warm ums Herz, als die kleine auf einmal komisch schaute und ihm mit einem BÖÖÖLG auf seinen neuen Mantel kotzte...

    Ragin hatte sich schon gewundert, dass valgiso nichts erlebt hatte. Nun allerdings klang das schon ganz anders. kein Wunder war der Mann vor ihm ja mindestens doppelt so alt wie er selbst. Wahrscheinlich waren einige Sachen für ihn gar nicht mehr spannend, die Ragin noch begeistern konnten.


    "Nein, davon habe ich nichts gehört. Ist da eine wahre Geschichte, eine lustige oder beides?"


    Der Sugamberer sah ein wenig so aus, als würde er gerne Späße mit Leuten machen, oder ihnen gar einen Bären aufbinden.

    Ragin wollte Phelan gerade antworten, als Maecenas sie begrüßte. Als darauf auch noch Loki endlich eintraf, vergass der junge Duccier völlig zu antworten.


    "Salve Maecenas", begrüßte er dann den Purgitier bevor dieser weitergung und sich auf dessen angestammten Platz setzte.
    Eigentlich waren nun fast alle Decurionen anwesend, nur Hadrianus Iustus fiel ihm spontan als fehlend ein. Aber auch nur weil er derjenige war der das letzte mal für einen Eklat gesorgt hatte.


    Dann erinnerte er sich wieder was Phelan gerade gesagt hatte.


    "Danke dass ihr mir so zur Seite steht. Ich werde alles so gut machen wie ich kann."

    Ragin schmunzelte. Er selbst hätte Loki nie so bezeichnet, dazu hatte er zu viel Respakt vor ihm, aber trotzdem fand er es natürlich lustig. Doch dann wurde erwieder ernster und ein wenig nachdenklich.


    "Na dann bin ich mal gespannt. Ich hoffe das Humpeln wird mir nicht als Schwäche ausgelegt, oder dass mein Unfall unserer Position geschadet hat... Schließlich gelte ich wohl sowieso als das schwächste Familienmitglied hier im Ordo."

    Schade dass er so wenig erlebt und gehört hatte. Reisende waren immer die beste Informationsquelle gewesen. Aber als Scriba bekam man wohl wirklich nicht allzuviel mit.


    "Ja ich erinnere mich noch an meine Zeit als Scriba bei Freya Mercurioque. Wobei das eigentlich immer sehr interessant war. Ach wenn mein Vetter gerade bei den Abrechnungen immer sehr streng war."


    Aber das hatte ragin gut getan. Auch deswegen führte er heute seine Betriebe mit relativ großem Erfolg.


    "Schade dass deine Reise nur beschwerlich und so ereignisarm war. Als ich nach Alexandria gereist bin, war eigentlich ständig was los."

    Ragin kam kurz nach Witjon angehumpelt. Beor er zur Sitzung gegangen war, war er noch bei seiner Schneiderei gewesen und hatte die Abrechnung dort gemacht. Der Laden lief gut, aber wie immer gab es Möglichkeiten für veresserungen. Mittlerweile brauchte er keine Krücke mehr, allerdings humpelte er immernoch sichtlich. Er sag seine Vettern und gesellte sich zu ihnen. Da sie alleine waren, sprach er in ihrer Sprache.


    "Heilsa, ihr zwei. Ich freu mich endlich wieder mitwirken zu können. Steht heute was besonderes auf der Tagesordnung?"

    Dass die eine Hälfte so und die andere so war, war eine lustige Vorstellung. Für sich hatte ragin so etwas nie in Anspruch genommen. Er fühlte sich als Amisvarier, obwohl seine Mutter nicht diesem Stamm angehört hatte. Obwohl seine Familie ja auch mehreren Stämmen angehörte.

    "Ach ein Sugamberer also. Ich bin Amisvarier. Aber meine familie gehört auch mehreren Stämmen an. Im Grunde ist es hier auch ziemlich egal, denn für die Römer sind wir alle die gleichen Germanen...oder Gallier. Wundert mich schon das da ein Unterschied gemacht wird"
    gluckste er vergnügt und trank einen Schluck Met. Das flüssige Gold rann heiß seine Kehle hinab und begann sofort von innen seinen Magen zu wärmen. Dazu der süßliche geschmach-kein Wunder dass der Odroerir das getränk der Götter war.


    "Was hast du denn nun auf deiner Reise erlebt?"


    Er war einfach zu neugierig um noch länger zu warten.

    Ach Valgiso hieß er also. Ein interessanter Name. Wo der wohl herkam? Zumindest war es kein Name der Ragin geläufig war. Und woher kannte er sich mit Ägyptern aus? Das würde sicher eine interessante Unterhaltung werden.


    "Na damit abe ich gar kein Problem, ich werde auch immer gerne zu einem Getränk eingeladen" antwortete Ragin grinsend.


    Nachdem Valgiso denn seine Mütze gekauft hatte gingen, oder humpelten, sie los zur Taberna Silva Nigra.