"Nun ja, ich werde dich dann mal weiter arbeiten lassen," sagte ich, verbeugte mich kurz. "Vale." Dann ging ich.
Beiträge von Marcus Achilleos
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"So, dann mal los," sagte ich grinsend, als ich das Bett anhob. Ich ging - rückwärts - voran, aus dem raum hinaus in den schmalen Gang. Es war gar nicht mal so einfach, das sperrige Möbel um die ecke zu kriegen, aber letzlich gelang es nach einigem hin und her. Dann ging es genauso wieder in Alsunas Raum hinein.
"Wo möchtest du es hingestellt haben?" fragte ich. Das hier war schließlich ihr Raum, da konnte sie auch gestalten.
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Mir fiel da ein Stein vom Herzen. "Also, wenn du Sklaven so behandelst, und das funktioniert, dann habe ich ja Hoffnung. Ich behandle sie nämlich fast genauso. Ich denke, dass ich das dann auch nicht ändern werde. Danke." Ich lächelte erleichtert.
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"Also, ich habe ja noch nie Sklaven besessen. In Han hatte ich Diener, aber Sklaven hatte ich noch nie. Ich habe jetzt erstmal versucht, zu definieren, wie das Verhältnis von Herr zu Sklave ist und kam darauf, dass es dem Verhältnis von Herrscher zu Untertan am Ähnlichsten ist. Die Definition passt, aber handhabbar ist sie nicht. Ich meine, ich kann ja jetzt nicht einen ganzen Gesetzeskatalog für ein paar Sklaven in meinem Besitz machen." Ich dachte kurz nach. "Ähm... ich habe dir noch nicht erzählt, dass Memnos, ein geschäftspartner, mir eine seiner Sklavinnen geschenkt hat, oder? Jedenfalls hat er sie mir geschenkt und das ist ja schon irgendwie seltsam. Aber gut, das stört mich nicht weiter. Nur, wie behandle ich sie angemessen? Respekt ist sicher nicht schlecht, aber wie eine Untertanin kann ich sie eigentlich nicht behandeln. Weil dann wäre sie ja doch quasi frei. Aber wie eine Sache will ich sie nicht behandeln, schließlich ist sie ja ein Mensch. Nur, wie behandelt man sie dann?"
Jetzt hatte ich einfach drauf los geredet. -
"Ich danke dir auf jeden Fall für deinen Einwand. Ich denke, dass der so auch bei der Ekklesia kommen wird. Vermutlich werden ein paar Ausnahmen definiert werden müssen, aber das ist eben der Weg der Kompromisse, den man gehen muss." Ich lächelte wieder. "Wo ich gerade mit dir spreche: Ihr habt doch Sklaven bei euch zu Hause? Kann ich dich um einen Rat im Umgang mit Sklaven fragen?"
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"Wenn die Familie nichts sagt: Ja, dann müssen sie alle bestraft werden." Meine Stimme war emotionslos, wie auch mein Gesicht. Doch meine Augen strahlten eine gnadenlose Härte aus. Eine Härte, die ich einst an den Tag legte und jederzeit wieder an den Tag legen würde, wenn ich es für notwendig erachtete. "Das Gesetz dient der Gesellschaft als Ganzem, nicht einzelnen Menschen. Und es geht hierbei nur um die Gesellschaft als Ganzes. Ohne Unterschiede."
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Ich nahm die Schuhe in die Hand und betrachtete sie ausführlich von allen Seiten. Schließlich nickte ich. "Sehr gut. Ich merke, dass sie mit leder verstärkt sind. Gefällt mir, das macht sie haltbarer. Da bin ich schon direkt auf den Rest gespannt."
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"Das ist erstmal Aufgabe der Stadtwache oder der Legion. Wobei man darauf nicht die gesamte Ermittlungsarbeit konzentrieren sollte. Nur, wenn einmal ein paar Mitwisser oder Zeugen auffliegen, die nichts gesagt haben, und die dann ebenso bestraft werden, wie der Täter, spricht sich das rum. Dann werden die Nächsten sich vielleicht überlegen, sich direkt zu melden und damit wäre das Wichtigste geschafft: Die Aufklärungsrate von Verbrechen zu verbessern. Außerdem kann es ja sein, dass ein Informant etwas gesehen hat und dann berichtet, dass dieser und jene auch Zeugen waren. Und wenn die sich nicht melden, kann man sie verhaften und verhören. Auch das spricht sich rum und wieder überlegen es sich die Nächsten, ob sie das Risiko der Bestrafung eingehen wollen, wenn sie nichts sagen. Vor allem für Rhakotis ist das sicher sinnvoll. Denn da sagt niemand etwas. Schon allein, weil es keinen Vorteil bringt. Wenn es im Gegenteil aber einen Nachteil bringt, nichts zu sagen, dann werden sie es sich überlegen. Von Folter halte ich allerdings wenig. Ich habe schon Menschen erlebt, die alle gestehen, was man ihnen sagt, wenn man ihnen Schmerzen zufügt. Wenn man sie hingegen mürbe macht, erhält man viel bessere Ergebnisse. Man kann sie beispielsweise an einem Stuhl festbinden und ihnen stundenlang Wasser auf die Stirn tropfen lassen. Oder man isoliert für Tage völlig von anderen Menschen und gibt ihnen nicht einmal Licht. Das fügt ihnen keine Schmerzen zu und bringt sie dazu, sich ganz von selbst anzuvertrauen und alles zu sagen." Dass das natürlich auch Folter war, nämlich psychische Folter, war mir nicht bewusst - so wie es wohl fast keinem antiken Menschen jemals in den Sinn gekommen wäre, dass es so etwas wie psychische Folter gibt.
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"Natürlich darfst du das," sagte ich mit einem freundlichen Lächeln. "Ich schlage für die nächste Ekklesia eine Erweiterung des Strafrechts vor. Genauer gesagt einen Paragraphen, den ich für sehr nützlich halte. Wer Kenntnis einer Straftat hat, und die Straftat nicht meldet, der soll genauso bestraft werden, als hätte er die Tat selbst begangen."
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Zum vereinbarten Tag sah ich wieder in der Schneiderei vorbei. "Chaire. Ist mein Auftrag fertig?"
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"Ja, ich denke, dass das besser ist." Ich gab ihr das Schriftstück. Es war aus Pergament:
An den
Gymnasiarchos
Nikolaos KerykesWerter Gymnasiarchos,
ich nutze hiermit mein Recht als Bürger Alexandrias einen Vorschlag zur Verbesserung der Sicherheit aller Bürger zu machen. Dieser Vorschlag sieht eine Erweiterung des Strafrechts vor. Man kann jetzt natürlich entgegnen, dass das Strafrecht Roms für die Polis übernommen wurde, doch habe ich bereits juristisch geklärt, dass lokal gültige Ergänzungen möglich sind. Folgenden Paragraphen schlage ich vor:
Jedwede Person, die Kenntnis einer Straftat hat und diese nicht den Behörden meldet, ist so zu bestrafen, als hätte sie selbst die gleiche Straftat begangen.
Begründung: Wer Kenntnis einer Straftat besitzt, und sie nicht den Behörden meldet, der unterstützt diese Tat damit implizit. Es ist dabei nicht wichtig, ob man die Straftat nicht meldet, weil man Komplize ist, es einem einfach egal ist oder man Angst hat. Wichtig ist nur, dass man seiner Bürgerpflicht nicht nachkommt. Gesetze haben die Aufgabe, unerwünschtes Verhalten zu bestrafen. Es steht außer Frage, dass die Vertuschung einer Straftat ein unerwünschtes Verhalten ist. Das Nicht-Melden einer Straftat kommt aber einer Vertuschung gleich. Deshalb ist es zu bestrafen. Ebenfalls sollte die Verhältnismäßigkeit gewahrt bleiben. Deshalb soll die Strafe der Strafe für die Tat entsprechen.
Marcus Achilleos
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Nicht nur, dass ich nicht damit gerechnet hatte, Axilla hier zu treffen, noch weniger hatte ich damit gerechnet, dass sie scriba personalis für den Gymnasiarchos war. Und am allerwenigsten hatte ich damit gerechnet, dass sie sich für den Vorfall im domus Iunia entschuldigte. Meiner Meinung nach war sie sogar im Recht gewesen.
"Nein, du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Hätte ich gewusst, dass... also... ich hätte dann ja niemals das Thema angefangen. Ich verstehe, dass dich das verletzt haben muss. Deshalb... ähm... möchte ich... nein, falsch... ich entschuldige mich."
Ich verneigte mich tief, aber nur kurz.
"Ein Brief von Nikolaos? Für mich?" Man konnte mir die Überraschung ansehen, als ich den Brief nahm und las. "Ah, achso, deshalb. Irgendwie muss ich an meiner Zeitplanung arbeiten. Vielleicht hat er da auch einen Rat für mich."
Ich kramte jetzt selbst ein Schriftstück hervor. "Ich habe auch etwas für Nikolaos. Genauer gesagt, für die Ekklesia. Ich wollte es nur persönlich abgeben. Ist er anwesend? Oder kann ich es dir überlassen und du gibst es an ihn weiter? Das wäre sogar besser, dann kann er es erstmal in Ruhe durchlesen und ich spreche mit ihm darüber, wenn ich ihn besuche." -
Ich hatte lange darüber nachgedacht, wie ich meinen Vorschlag am besten formulieren sollte. Nun stand die Formulierung und ich wollte zunächst den Gymnasiarchos nach seiner Meinung fragen. Also stattete ich ihm einen Besuch ab. Ich betrat seinen Arbeitsbereich, gekleidet wie immer und mit dem Schwert gegürtet. Gerade wollte ich einen Schreiber ansprechen, als ich eine Person erblickte, die ich hier nicht erwartet hätte. "Iunia Axilla? Du... arbeitest hier?"
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Die Antwort war fast schon beleidigend. Aber nur fast. Immerhin war die griechische Mathematik noch lange nicht vollständig. Glücklicherweise hatte ich in Indien noch ein paar interessante Dinge gelernt. Ich begnügte mich also damit, eine Augenbraue hochzuziehen. "Gut, wenn du das meinst, dann wird es dir ja ein Leichtes sein. Hätte gar nicht gedacht, dass Memnos oder seine Tochter ein solches Interesse an Wissenschaft haben, dass sie sogar ihre Sklaven darin ausbilden."
Ich zuckte mit den Schultern. "Wie dem auch sei... am besten bringen wir erstmal ein Bett hier hinein. Einfach mir nach." Ich verließ die Unterkunft und ging zwei Türen weiter. Da drin stand ein Bett. Das Gestell war aus Holz und dazwischen waren Lederriemen gespannt. Ich ging an ein Ende des Möbels und deutete Alsuna, ans andere Ende zu gehen. "Ich denke, dass du auch anpacken kannst? Einfach anheben, wenn ich auch anhebe. Das wiegt nicht viel, ist halt nur etwas sperrig."
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"Wir können also unter Nutzung der Astronomie jederzeit den Breitengrad bestimmen, auf dem wir uns befinden. Das ist ganz praktisch, aber uns fehlen noch Möglichkeiten, die Meridiane zu bestimmen. Das ist rein astronomisch leider nicht mehr möglich. Was für Möglichkeiten haben wir also dafür?
Nun, einerseits können wir die Reisedauer von Punkt A nach Punkt B nehmen und mit der durchschnittlichen Reisegeschwindigkeit multiplizieren. Dann nehmen wir die Differenz der Breitengrade von A und B und wissen, je nachdem, ob wir nach Westen oder Osten gereist sind, auf welchem Meridian wir angekommen sind. Den Reiseweg nehmen wir als näherungsweise gerade an oder berechnen den theoretischen geraden Weg aus der bekannten Form des Weges.
Alternativ gilt: Die Sonne bewegt sich in einem Vierundzwanzigstel der Summe aus Tag und Nacht bzw. einem Zwölftel eines equinoctualen Tages über fünfzehn Meridiane. Diese Zeitdauer definiere ich hiermit als genau eine hora. Fünfzehn Meridiane weiter westlich von hier ist also eine hora später Mittag. Wenn man also weiß, wann in Alexandria oder an einem anderen bekannten Ort der Welt Mittag ist, dann muss man nur die Differenz zum Mittag am eigenen Ort kennen, und schon weiß man, auf welchem Meridian man sich befindet. Und genau da ist das Problem: Alles steht und fällt mit der Exaktheit der Zeitmessung." -
Ich verneigte mich leicht. "Wie könnte ich jemals Freunde vergessen? Man sieht sich, Cleonymus."
Ich verließ dann den Arbeitsbereich des Kosmetes. Ich betrachtete Cleonymus in der Tat schon fast als echten Freund. Er war zwar etwas undurchsichtig und immer von einem Hauch von Intrige umgeben, aber dafür schien er das Herz am rechten Fleck zu haben. Vor allem war er der einzige, der von Anfang an meine Akademie unterstützt hatte.
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Ingwer ist auch nicht schlecht als Füllung.
Bei der Keks-Schoki-Sekte bin ich dabei!
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Also ich mag am liebsten Schokolade mit seeeehr viel Kakao-Anteil (> 80%).
@ Verus:
Hmm... klingt interessant. Muss ich mich mal kundig machen.
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@ Verus:
Ah, danke für die Erklärung. Ich hab mich bisher nur mit Konfuzianismus und Taoismus beschäftigt - allerdings als Philosophien. Ansonsten bin ich recht strikter Naturwissenschaftler, also ziemlich unreligiös veranlagt.
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Zitat
Original von Alaina
So geht es mir mit der Schokolade, den Büchern, meinem Freund und der Schokolade..... hab ich was vergessen ach ja: Schokolade
Bin ich sehr verrückt, wenn ich jetzt sage, dass es mir mit Mathematik so geht?
Schokolade hat natürlich auch was... und Bücher... über Physik... und über Geschichte... und über Mathematik natürlich... Bücher über Schokolade sind natürlich auch nicht zu verachten... oder Bücher aus Schokolade... oder Kekse... ich mag den Keks