Beiträge von Marcus Achilleos

    "Urgulanias Porneion... vielleicht werde ich das mal besuchen. Wie schon gesagt, ich denke drüber nach." Ich kramte zehn Drachmen aus meinem Geldbeutel hervor und gab sie Ánthimos. "Was nichts kostet hat keinen Wert. Und gerade Gesundheit sollte doch ihren Wert haben." Ich lächelte kurz.


    "Könntest du mir beim ankleiden helfen? Die Rüstung muss irgendwie wieder angezogen werden und dann das Gewand gut drumherum drapiert werden, damit man die Rüstung nicht erkennt. Das ist eines der Geheimnisse, warum bislang jeder Versuch mich zu töten scheiterte."

    "Himmel und Erde sind nicht gütig. Ihnen sind die Menschen wie Opferhunde aus Stroh. Der Berufene ist nicht gütig. Ihm sind die Menschen wie Opferhunde aus Stroh." Cleonymus war nicht der einzige, der Zitate geben konnte. In der Tat war ich zumindest teilweise eine wandelnde Zitate-Sammlung. "Was mich dazu brachte, auszurasten, war die Tatsache, dass mir die Menschen nicht gleichgültig waren. Ich konnte kein Werk vollbringen, weil ich es festhielt. Und weil ich den falschen Lehren folgte. Doch so lange ich die richtigen Lehren nicht verstehe, kann ich unmöglich unterrichten. Eines steht aber fest: Zixi De muss aufhören zu existieren. Genauso wie Marcus Achilleos. Denn hier wird weder der griechisch-römische Bastard benötigt, noch der fanatische Verfechter von Ordnung und Gesetz!"


    Ich sah Cleonymus durchdringend an. Dann gürtete ich mein Schwert ab. [i]"Dieses Schwert ist mehr als nur eine Waffe. Es ist das Symbol meines Status als Gelehrter. Es symbolisiert gleichermaßen die Macht des Beamten wie auch die Klarheit des Verstandes. Der Verstand soll so sein wie das Schwert: Schlicht, und dennoch glänzend. Klar geformt, und gleichzeitig scharf. Doch meiner ist im Moment getrübt." Ich hielt Cleonymus das Schwert hin. "Nimm dieses Schwert und gebe darauf acht, bis mein Verstand wieder ist wie ein perfektes Schwert. Dann gib es mir zurück."

    Ich schüttelte den Kopf. "Glaube mir, es liegt nicht an meinem sanften Gemüt, dass ich sie nicht erneut schlagen will. Es geht nur darum, dass ich fürchte, sie zu töten, wenn ich erneut zuschlage. Nochmal kann ich mich vielleicht nicht mehr so zusammen reißen. Ins Bett werde ich sie jedenfalls nicht mitnehmen! Das würde niemals gut gehen." Da war noch Urgulanias angebot, ihr Porneion zu nutzen, doch würde ich das auch nicht nutzen. "Ich denke aber dennoch über deinen Rat nach. Es dürfte jedenfalls keine Schwierigkeit sein, hier ein Porneion zu finden."


    Ich betrachtete meinen Arm, während Ánthimos die Salbe auftrug. "Ich danke dir für deine Hilfe. Sag mir, was schulde ich dir dafür? Schließlich kann ich nicht erwarten, dass du mich kostenlos behandelst. In der Tat würde ich mich beleidigt fühlen, wenn du von mir kein Entgelt für deine Mühen nehmen würdest."

    "Mit Verlaub, diese Aufständischen hatten es geschafft, den Römern Gladii zu entreißen. Du kannst auf meinem Panzer immer noch die Schramme eines Gladius erkennen. Es ist mir lieber, wenn ich getötet werde als noch einen einzigen römischen Soldaten durch Aufständische getötet zu sehen."


    Ich sah nachdenklich, wie Cleonymus die Wände streichelte. Schließlich schüttelte ich den Kopf. "Nein. Die Akademie entspringt den gleichen Gedanken, die mich dazu bringen, jeden Gegner der Ordnung sofort zu töten. Der Traum, den ich hatte, war der Traum gesetzestreuer Untertanen! Wohlstand durch Ordnung, das war mein Traum! Dieser Traum ist nicht möglich. Ganz sicher nicht hier, aber auch sonst nirgendwo. Ich war ein Narr, zu glauben, dass ich etwas verändern könnte. Ich war ein Narr, weil ich hochmütig war! Hochmut kommt vor dem Fall, sagt man. Jetzt kam mein Fall. Zwangsläufig und unausweichlich. Jeder Versuch, diese Akademie weiterzuführen, würde bedeuten, den gleichen Fehler erneut zu machen. Ich brauche Abstand. Deshalb habe ich vor, mich an einen abgeschiedenen Ort zurückzuziehen. Ich werde dort so lange nachdenken, bis ich das Schriftzeichen für Frieden perfekt schreiben kann. Und dann werde ich daran arbeiten, ein neues Schriftzeichen zu entwickeln. Wenn ich das geschafft habe, kehre ich zurück."

    "Ich werde versuchen, meinen inenren Frieden zu finden. Und sei es am Kreuz. Möglicherweise wäre es sogar das beste für den Staat, wenn ich am Kreuz sterben würde. Der Pöbel würde Rom als gerecht empfinden und hätte gleichzeitig Unterhaltung. Das würde der Lage sicher nützen." Es war einfache, kalte Rationalität in meiner Stimme. Staatsräson war stets wichtiger als einzelne Personen, sogar wichtiger als man selbst. Diese Lehre hatte ich verinnerlicht.


    "Natürlich ist mir klar, dass du dich von mir distanzieren musst. In der Tat erwarte ich nichts anderes und hättest du es selbst nicht gesagt, dann hätte ich es von dir verlangt. Aus eben diesem Grund kann ich dein Angebot auch nicht annehmen. Es brächte dich in Gefahr. Obwohl ich das seltsame Gefühl habe, dass die Römer mich nicht anklagen werden. Ich denke, dass sie etwas anderes mit mir vorhaben. Egal, was es ist, ich werde mich Rom nicht wiedersetzen. Rom hat das Mandat des Himmels zur Herrschaft über den Westen. Ich habe nicht das Recht, mich dagegen zu stellen. Doch gerade dann ist es besser, wenn du den Kontakt mit mir abbrichst."


    "Bei einem Sühneopfer kann ich meiner Meinung nach nicht anwesend sein. Es geht schon allein deshalb nicht, weil ich diesen Ort nie wieder betreten werde. Wenn es nicht möglich ist, dass ein Priester das Opfer für mich durchführt, ohne dass ich anwesend bin, dann wird es das nicht geben."


    Ich atmete tief durch. "Was mich betrifft, so werde ich mich zurückziehen. Das Studium der Schriften ist bis auf weiteres beendet, es hat mich erst zu dem gemacht, was ich bin. Nein, mein Leben in der Öffentlichkeit wird beendet."

    "Nun, ich war beschäftigt. Vor allem damit, mich in eine prekäre Situation zu bringen. Von dem Vorfall am Hafen hast du sicher gehört. Davon, dass ich einige der Aufständischen neutralisiert habe. Endgültig neutralisiert. Das war wohl nicht so ganz gesetzeskonform, aber ich hatte einfach genug von diesen Anarchisten! Die Akademie ist übrigens geschlossen. Die Eltern fürchten, dass die Kinder bei Vergeltungsaktionen zu Schaden kommen könnten. Und ich selbst denke darüber nach, dieses Gebäude abzureißen und Alexandria zu verlassen. Diese Stadt macht mich aggressiv. Sie bringt meine schlimmsten Seiten zum Vorschein. Ich muss meine Menschlichkeit wiederfinden, oder ich werde Rhakotis in einem Fluss aus Blut reinigen."

    "Ob du mich für einen Lügner hälst oder nicht, was meine Aussage bezüglich der Gladii betrifft - es ist mir egal. Doch der Rest deiner Aussagen... du zeigst mir die Realität, mehr kann ich nicht erwarten. Doch bin ich weder hochmütig noch frech. Behalte die Bücher, die ich dir gab, denn die Meister, die jene schrieben, haben mich nicht gelehrt, was ich tat." Das hatten sie in der Tat nicht, und kurz nachdem ich diese Worte ausgesprochen hatte, wurde mir auch klar und ich verstand, dass es genau so war. Die Meister, die ich am meisten schätzte, hatten ganz andere Lehren verbreitet. Ich war nun den Lehren eines Li Si gefolgt. Brutale Gewalt, um das Volk zu befrieden. Die Erkenntnis schmerzte, das konnte man mir anmerken.


    "Die Lehren, denen ich jetzt gefolgt war... Stück für Stück, immer etwas mehr... diese Lehren waren im Reich des Ostens schon lange verworfen. Sie stellten die Ordnung über alles. Sie forderten Gewalt, um die Ordnung durchzusetzen. Und sie verbrannten die Texte, welche ich dir gab. Diesen Lehren folgte ich, weil es mir an Geduld fehlt. Ich kann nicht sagen, ob es mir leid tut. Ich bedaure es, doch ob ich es bereue, vermag ich nicht zu sagen. Ich hoffe, dass meine Frau nicht die Welt sieht und nicht erfährt, was ich tat... sie wäre entsetzt. Sie hatte mich stets zur Menschlichkeit ermahnt. Nach ihrem Tod war es ihr Vater, ein Feldherr, der mich auch zur Menschlichkeit ermahnte, doch war es bereits zum Teil vergebens. Ich fürchte, wenn es mir nicht gelingt, wieder meine einstige Menschlichkeit zu finden, dann werde ich zur Gefahr. Wenn ich es nicht schon bin. Wenn du gedenkst, mich anzuklagen, so tue dies. Wenn du der Meinung bist, es wäre besser für die Polis, wenn ich sterbe, so befiehl, und ich werde meinem Leben ein Ende setzen. Wenn du denkst, es ist am besten, wenn ich die Polis verlasse und nie wieder zurück komme, so befiehl, und ich werde gehen. Doch zunächst, entlasse, oder besser, verweise mich der Priesterschaft."

    "Danke." Ich setzte mich. "Du hast sicher von dem Vorfall neulich im Hafen erfahren? Der Mob, der das Schiff der Classis angegriffen hat? Als es einigen gelang, den Seesoldaten deren Gladii zu entreißen, zog ich mein Schwert und neutralisierte diejenigen, die nun mit Gladii den Soldaten gegenüber standen. Juristisch gesehen habe ich mich damit auf sehr dünnes Eis begeben. Im besten Fall habe ich mich in einer Grauzone bewegt.
    Aber ich kenne dieses Pack aus Rhakotis. Verstehe mich nicht falsch, nicht alle Menschen in Rhakotis sind Abschaum. Doch solche, die Aufstände anzetteln, die sind es! Sie verachten das Gesetz und lieben die Anarchie! Sie lieben das Recht des Stärkeren! Sollten sie doch spüren, wie es sich anfühlt, dieses Recht des Stärkeren!"
    Wut und Verachtung sprachen aus meiner Stimme. Ich hatte mich sogar erhoben, setzte mich dann aber wieder und atmete erst einmal tief durch.
    "Wie dem auch sei, ich bin mir absolut sicher, dass ich damit einigen Polites den Vorwand gegeben habe, mich als Verbrecher und Tyrannen darzustellen. Unabhängig davon, ob sie damit durchkommen, würde es doch nicht nur mich als Person treffen, sondern auch das Amt des Priesters, das ich hier am Museion inne habe. Es entspricht meiner Vorstellung von Ehre, dass man die Ämter, die man bekleidet, um jeden Preis vor Schaden bewahrt. Deshalb sehe ich keine andere Möglichkeit, als um die Entlassung zu bitten."

    Sim-Off:

    Das spielt noch vor der Amtseinführung von Nikolaos als Epistates


    Nachdem mir die Schreiber nicht weiterhelfen konnten, hatte ich mich unmittelbar auf den Weg zur Stege des künftigen Epistates gemacht. Ich klopfte kurz und betrat den Raum, nachdem ich ein "Herein" vernommen hatte.


    "Chaire, Nikolaos. Bitte keine Höflichkeitsfloskeln, denn ich will mich kurz fassen. Zu wichtig ist die Bitte, die ich dir vortragen muss. Ich habe mich bereits erkundigt, wie zu verfahren sei, und mir wurde gesagt, dass du der richtige Ansprechpartner bist. Also, kurz und bündig, meine Bitte: Um Schaden vom Museion und der Priesterschaft abzuwenden, ersuche ich dich, mich aus der Priesterschaft der Musen und des Apollon zu entlassen."

    Ich neigte in letzter Zeit zunehmend dazu, das Tor zu bewachen. Es schien mir sinnvoll zu sein, Angriffe sofort abzuwehren. Die Rüstung trug ich inzwischen auch offen, um klarzumachen, dass ich stets kampfbereit war. Die Schüler waren inzwischen ausgeblieben, da ihre Eltern fürchteten, sie könnten bei einem möglichen Angriff des Mobs auf meine Akademie verletzt oder getötet werden.


    Eigentliche rechnete ich nur noch mit Feinden und nicht mehr mit Freunden, so dass ich umso mehr überrascht war, Cleonymus zu sehen. "Chaire, mein Freund. Was treibt dich hierher? Du weißt schon, dass es keine gute Idee ist, sich bei mir blicken zu lassen, oder? Rhakotis hasst mich, sogar noch mehr, als sie die Rhomaer hassen. Das ist mir aber durchaus recht. Dann kommen sie nicht auf die endlos dumme Idee, die Legionäre anzugreifen."


    Ich schloss das Tor hinter Cleonymus und geleitete ihn in die große Halle.

    Ich setzte mich, wie mir geheißen wurde. Dann machte ich mich daran, die Fragen zu beantworten. "Den Vorfall am Hafen habe ich nicht komplett mitbekommen. Als ich dort eintraf, war schon ein Tumult im Gange, angestachelt durch einen alten Hafenarbeiter. Iunia Axilla hatte versucht, die Menge zu beruhigen, aber erfolglos. Ich hatte es ebenfalls erfolglos versucht. Als dann die Menge die Besatzung des Schiffes angriff, ging es ziemlich schnell. Es gelang einigen, den Seesoldaten Gladii zu entwenden. Da nun ernsthafte Gefahr für Leib und Leben der Seesoldaten bestand, griff ich selbst ein. Ich versuchte gezielt, diejenigen zu neutralisieren, die Gladii entwendet hatten.
    Dass ich dabei auch mit denen, die im Weg standen, nicht allzu zimperlich umgegangen bin, mag vielleicht übertrieben brutal erscheinen. Ich kenne allerdings diesen Menschenschlag aus Rhakotis. Sie respektieren keine Gesetze, sondern lieben die Anarchie und das Recht des Stärkeren. Ich habe also die Sprache verwendet, die sie verstehen: Wer sich gegen die gerechte und von den Göttern gewollte Regierung auflehnt, der stirbt!
    Als dann die Legion eintraf, beruhigte sich die Lage recht schnell. Erlaube mir diese Bemerkung, Centurio: Das war gute Arbeit.


    Kommen wir nun zu der Frage, warum ich in Rüstung und mit gegürtetem Schwert unterwegs bin. Nun, das ist relativ einfach. Man hat schon zweimal versucht, mich zu töten. Da gehe ich lieber keine Risiken ein. Die Rüstung ist, wenn man sie unter der Kleidung versteckt, eine Überraschung für jeden Angreifer und das Schwert sorgt dafür, dass der Angreifer seine Tat bereut und sich danach mit seinen Ahnen unterhalten kann."

    Ich schüttelte den Kopf. "Ich habe sie schon einmal geschlagen. Danach habe ich mir vorgenommen, sie nicht mehr zu schlagen. Sie war vorlaut, da brachte ich sie zum schweigen - mit einem Schlag gegen die Kehle. Ich wusste genau, wie ich ihn zu dosieren hatte, damit sie nicht stirbt, aber es gelingt ihr recht gut, meine Selbstbeherrschung zu brechen, also kann ich nicht für dieses Maß an Kontrolle grantieren. Und umbringen will ich sie ja nicht. Sie ist immerhin ein Mensch. Ich sehe sie ja auch mehr als Untertanin denn als Sklavin." Warum erzählte ich ihm das?

    Sie wollte sich nicht helfen lassen! Immer noch nicht! Ich sah sie einen Moment fassungslos an, dann zog ich die Hand weg und stellte mich wieder aufrecht hin. Ihre Bemerkung zu meiner mentalen Stabilität war irgendwie zutreffend. In der Tat war ich schon ein wenig beunruhigt darüber, wie leicht meine Stimmung kippen konnte. Und das alles erst, seit ich hier war. Oder eher, seit ich Alsuna als Sklavin hatte. Seit sie hier war kämpfte meine zivilisierte Seite gegen meine jähzornige Seite. Dieser Kampf dauerte genau genommen schon einige Jahre, doch nur höchst selten war meine jähzornige Seite siegreich. Wenn sie dann aber gewonnen hatte, waren die Konsequenzen meistens fatal. Diese fatalen Konsequenzen waren diesmal allerdings ausgeblieben, auch wenn es fast passiert wäre. Sie waren ausgeblieben, weil Alsuna mich davon abgehalten hatte. Mir war rätselhaft, wie sie das geschafft hatte. Eigentlich müsste sie jetzt tot sein, die Akademie und vermutlich das ganze Viertel brennen und ich wäre irgendwo inmitten des Feuers vermutlich auch mehr tot als lebendig.


    "Schön, dann lasse ich dich halt kriechen. Dein Leben, deine Gesundheit, deine Entscheidung. Aber wenn es dir morgen früh nicht besser geht, dann werde ich dir einen Iatros holen." Ich wartete noch einen Moment auf eine Antwort, dann ging ich in die Meditationshalle.

    Der Schreiber schien ziemlich verwirrt zu sein durch meine Anfrage. Es war wohl noch nie zuvor passiert, dass jemand den Dienst an den Musen aufgeben wollte. Gewiss nicht, immerhin war es eine Verpflichtung gegenüber den Göttern, die man sicher nicht so einfach beenden konnte. Andererseits war es gerade diese Verpflichtung, die mich dazu brachte, jetzt um Austritt aus der Bruderschaft zu bitten.


    "Und wer hat die Ehre, der nächste Epistates zu werden? Dann kann ich es zumindest vorher abklären. Ansonsten wäre es so weit in Ordnung. Natürlich könnte man auch die Priesterschaft als Ganze abstimmen lassen. Aber das kläre ich lieber mit dem vermutlich nächsten Epistates ab. Dessen Name ist...?" Ich zog die Augenbrauen fragend nach oben.

    Ich hatte mir recht lange Gedanken darüber gemacht, ob dieser Schritt richtig wäre. Schließlich kam ich zu der Entscheidung, dass er es war. Ich wollte niemandem eine Chance geben, mich vom Gegenteil zu überzeugen, also ging ich nur zu den Schreibern.
    "Chaire. Ich gedenke, meinen Dienst an den Musen zu beenden. Schon allein, um Schaden vom Museion abzuwenden. Muss ich dazu irgendwas Schriftliches abgeben oder regelst du das für mich?" fragte ich einen Schreiber.

    "Wie bereits gesagt, trage selbst Verantwortung für eine Stadt an der Grenze zu Feindesland. Dann kannst du über mich urteilen!" Wie konnte ein einzelner Mensch nur so stur sein? Gut, ich war vielleicht auch nicht das Musterbeispiel an Kooperation, aber das tat hier nichts zur Sache. Sie war Sklavin und ich der Herr, da durfte ich ruhig stur sein. Sie aber nicht!
    Ich ging neben ihr in die Hocke. "Ich werde dich ganz sicher nicht in Ruhe lassen. Du kannst ja nicht mal mehr gehen. Ich habe die ganze Nacht Zeit, wenn es sein muss. Wenn du mich loswerden willst, dann lass mich dir helfen. Umso schneller hast du deine Ruhe." Ich hielt ihr meine rechte Hand hin, um ihr beim Aufstehen zu helfen.