Beiträge von Marcus Achilleos

    "Ein wenig lernte ich es während meiner Reisen. Schließlich muss man ja irgendwas zu Stande bringen, wenn man irgendwo im nirgendwo steckt und kein Gasthof weit und breit da ist," antwortete ich, während ich einen Topf mit wenig Wasser füllte, in den ich dann einen Bambusaufsatz mit Reis stellte. "Und dann habe ich ab und zu in Han gekocht - zur Entspannung. Später in Indien habe ich dann sowieso im Kloster mitarbeiten müssen, da gehörte auch Küchendienst dazu. Ich nehme an, dass du als Römerin aus gutem Hause wohl eher selten selbst gekocht hast?"

    Ich machte einen schnellen Schritt nach rechts vorne, so dass ich neben Leonidas' linker Seite zum stehen kam, während ich gleichzeitig seinen rechten Schwinger mit meiner rechten Hand nach außen abwehrte. Ich brauchte dazu kaum Kraft, weil ich seinen Schlag einfach nur umlenkte, wobei mein rechter Ellenbogen entlang der Innenseite meines linken Armes unterwegs war. Noch aus der gleichen Bewegung heraus schlug ich mit der rechten Handkante zu seinem Hals, während ich gleichzeitig einen Fußtritt zu seiner linken Kniekehle durchführte. Die Handkante stoppte ich kurz vor dem Hals und den Fuß kurz vor der Kniekehle.


    "Das meine ich, wenn ich sage, dass man die Kraft des Gegners gegen ihn verwenden soll. Deine linke Hand war unbeweglich, weil sie meine festhielt. Und deine rechte Hand war durch ihre Kraft einfach abzulenken. Gleichzeitig war damit deine Deckung an der Seite offen. Außerdem braucht ein Schwinger viel zu lange, um ins Ziel zu kommen."


    Ich ging zwei Schritte zurück und verbeugte mich kurz.


    "Wenn es gewünscht wird, kann ich ein paar Grundtechniken beibringen. Aber seid vorsichtig, denn manche können tödlich sein. So, wie mein Schlag mit der Handkante zum Hals. Ich werde also vor allem Wert auf eine gute Körperbeherrschung legen."

    Das wurde mir nun doch alles etwas zu politisch. Ich hatte gehofft, eventuell auch Nikolaos dazu bringen zu können, mich bei der Akademie etwas zu unterstützen. Ich war mir allerdings ziemlich sicher, dass er dafür nicht zu haben war. Deshalb stand ich auf.


    "Auch wenn ich deine Gastfreundschaft durchaus zu schätzen weiß, werter Nikolaos, möchte ich mich nun verabschieden. Ich denke, dass meine Anwesenheit hier mehr störend wäre. Ich kann sowieso nichts zur hiesigen Politik beitragen und würde deshalb nur dasitzen und nichts sagen. Das nutzt niemandem. Ich wünsche auf jeden Fall noch einen angenehmen Abend."


    Ich wendete mich noch kurz an Cleonymus.


    "Das Pferd werde ich nicht mitnehmen. Ich gehe lieber zu Fuß."

    "Mal sehen, wie lange der Staub noch da ist."


    Ich ging zur Kochecke am Vorratsgebäude und warf Holz in die Glut, die noch vom Mittagessen brannte.


    "Also, wenn du helfen möchtest... beim Gemüse schneiden eventuell."


    Ich ging kurz ins Vorratsgebäude und holte diverse Gemüse hervor, dazu noch einen kleinen Beutel und einen Fisch. Das legte ich alles auf den Tisch unter dem Vordach. Dann ging ich hinein und holte noch zwei Schneidebretter und zwei Messer.


    "Also, das Gemüse muss in mundgerechte Stücke geschnitten werden. Am besten etwas eckig. Ungefähr so..." Ich schnitt eine Möhre in entsprechende Stücke. Mit einem Lächeln fragte ich Urgulania kurz "Alles klar?", dann schnitt ich den Fisch in ebensolche Stücke.

    Zitat

    Original von Leonidas Kleomenes


    "Ich will mal kurz vorführen, was ich meine. Leonidas, greif mich doch mal an."


    Ich ging in Kampfstellung, mit dem linken Fuß und der linken Faust vor dem Körper und der rechten faust direkt vor dem Sola Plexus.

    Zitat

    Original von Marcus Octavius Matrinius


    "Hoffen wir, dass die Götter das genauso sehen," erwiderte ich mit einem bescheidenen Lächeln.


    "Eventuell kannst du mir helfen... ichr habt doch eine recht ausgeprägte Verwaltung in der Legion. da braucht ihr doch auch einige Wachstafeln. Was macht ihr eigentlich mit den alten Tafeln, wo eine Ecke fehlt oder die sonstwie kaputt sind? Schmeißt ihr die weg? Wenn ja, könntest du dann eine Vorgesetzten von dir davon überzeugen, sie statt dessen der Akademie zu schenken? Im Moment bringe ich nämlich Lesen und Schreiben im Staub des Hofes bei. Das geht zwar auch, aber mit Tafeln wäre es echt besser."

    Zitat

    Original von Iunia Urgulania


    "Umso schöner ist es, wenn sich die Vorurteile mal nicht bewahrheiten."


    Lächelnd ging ich voran in den äußeren Hof.


    "Momentan ist der Hof noch was staubig, aber irgendwann werde ich ihn mit Steinen pflastern. Das Gebäude links hat Bad und Latrinen. Die linke der beiden Türen geht zum Bad, die rechte zur Latrine. Immerhin wird die Latrine ständig durchspült, fast wie in einem guten Haushalt. Das Gebäude rechts hat die Vorräte und das große Gebäude vor uns ist die große Halle. Die große Halle ist der zentrale Versammlungsort der Akademie. Wenn du gestattest, würde ich die führung hier erstmal unterbrechen und das Essen kochen."

    Ich verbeugte mich leicht, um meine Dankbarkeit für die Anerkennung auszudrücken.


    "Du solltest allerdings wissen, dass ohne die Hilfe der Nachbarn diese Akademie nie so schnell fertig geworden wäre. Sie haben nichts dafür verlangt. So, wie ich nichts dafür verlangt habe, dass ich ihre Kinder in Lesen, Schreiben und Rechnen unterrichtet hatte."


    Mit einer einladenden Geste führte ich ihn in das Bibliotheksgebäude. Im Innern waren etliche, momentan noch leere Regale aufgestellt, außerdm ein paar einfache Holztische mit Stühlen.


    "Ich hoffe, dass ich bald ein paar Bücher hier unterbringen kann. Meine Originalschrifte aus dem Osten sind noch im Museion, weil ich sie dort übersetze. Danach werde ich die Originale wohl hierher bringen. Ich habe auch vor, die Schriften, die ich auswendig gelernt habe, hier niederzuschreiben. Das Problem ist nur, dass sie fast alle chinesisch sind. Ich müsste sie also übersetzen. Das würde vermutlich Jahre dauern. Mal sehen, was in der Zeit so passiert."

    Ich lachte. "Ja, genau, Sport. Prinzipiell ist jede Art von Sport geeignet, aber einige Sportarten sind besser geeignet. Meiner Meinung nach gehören Sportarten, die auch zum Kampf geeignet sind, dazu. Die Gründe dafür sind recht einfach. Es erfordert Mut, zu kämpfen. Ebenso erfordert es Mut, stets die Wahrheit zu sagen und zu seinen Prinzipien zu stehen. Ein Kampf ist auch nicht nur eine körperliche Angelegenheit, sondern auch ein Duell des Willens der Kämpfer. Einen starken Willen zu haben, ist auch förderlich für die Philosophie. Außerdem hat man es in einem Kampf mit einem anderen Menschen zu tun, muss also auf andere Menschen eingehen können und ihre Stärken und Schwächen einschätzen. Das trägt zur Menschenkenntnis bei. Zusätzlich wird auch noch die Wahrnehmung verbessert. Ich persönlich bevorzuge die Techniken, die ich im Osten gelernt habe. Dort lernte ich nämlich, die Kraft des Gegners gegen diesen zu verwenden. So schont man sich selbst und gewinnt trotzdem den Kampf."

    "ja, natürlich. Also, hier befinden wir usn im äußeren Hof. Das Gebäude dort beherbergt die Latrine und das Bad. Links geht's zum Bad, rechts zur Latrine. Erwarte da aber nicht Mosaiken et cetera, im Bad steht nur ein einfacher Holzzuber. Die Latrine hat aber immerhin eine permanente Spülung. Die Abwasserleitung des Serapeions fuhrt hier drunter durch. Das Gebäude gegenüber ist das Vorratsgebäude. Davor ist die Kochecke. Und das große Gebäude gegenüber dem Eingang, das ist die große Halle, der zentrale Versammlungsraum der Akademie. Dort wird unterrichtet und gespeist."


    Ich zeigte dabei jeweils auf die Gebäude. Dann ging ich in die große Halle und in den dahinter liegenden Hof weiter.


    "Das hier ist der innere Hof. Irgendwann will ich hier mal einen Garten anpflanzen, aber im Moment fehlen mir dazu Zeit und Geld. Vielleicht wächst ja auch von selbst was, das sich zu einem Garten formen lässt, muss man mal sehen. Links das Gebäude ist als Gästewohnung geplant, aber noch nicht eingerichtet. In das rechte Gebäude soll eine Bibliothek, die ich aber auch noch nicht habe. Und geradeaus geht es in die Meditationshalle. Neben der Meditationshalle ist auf der einen Seite der Ahnentempel und auf der anderen Seite meine Wohnung. Und das ist auch schon die Akademie. Möchtest du was besichtigen?"

    Zitat

    Original von Marcus Octavius Matrinius


    "Die Patroullien wurden verstärkt? Das freut mich, dass Rhakotis nicht wie üblich vergessen wurde. Mit Soldaten wie dir, die den Menschen Respekt entgegen bringen, habe ich sogar Hoffnung, dass das von den Einheimischen ebenso erfreulich gesehen wird."


    Die Kinder, die in der Tat für heute Unterrichtsschluss hatten, rannten laut lachend an uns beiden vorbei.


    "Ich unterrichte die Kinder immer morgens, danach koche ich ihnen was zu Mittag und danach können sie noch mit allerlei Fragen zu mir kommen, haben aber im Prinzip frei, wenn man es so sagen will. Du hast das Mittagessen gerade verpasst. Wenn du das nächste Mal auf Patroullie hier vorbei kommst, dann schau doch einfach Mittags rein und ich koche für dich und deine Kameraden mit. Es ist zwar kein Luxus-Essen, aber dafür gesund."

    Zitat

    Original von Leonidas Kleomenes


    "Nun gut... Da ich ja bereits festgestellt habe, dass Harmonie zunächst damit beginnt, mit sich selbst in Harmonie zu kommen, empfiehlt es sich, dazu passende Übungen zu lernen. Kaum etwas ist besser geeignet, Körper und Geist in Einklang zu bringen als... na, was wohl?" Da beide Schüler Griechen waren, müssten sie eigentlich ziemlich sofort darauf kommen, dass Sport die richtige Antwort war.

    "Früher war dieser Platz fast unbebaut. Es stand nur ein einzelnes Gebäude darauf. Das hier war eine Ziegelei. Die habe ich von ihrem vorherigen Eigentümer geschenkt bekommen. Und dann fing ich an, selbst Ziegel zu machen und die Mauer zu bauen. Dann kamen die Nachbarn, wir haben uns unterhalten und ich fing an, ihre Kinder zu unterrichten. Eine Gegenleistung habe ich nie verlangt. Irgendwann hatten sie dann wohl beschlossen, mir zu helfen. Das ist nicht der schlechteste Teil von Rhakotis. Hier wohnen Handwerker. Maurer, Schreiner, Töpfer und so weiter. Und dann stand die Akademie binnen weniger Wochen."


    Die Freude über die Hilfsbereitschaft der Menschen war mir deutlich anzumerken. Ich war noch immer ein wenig gerührt von so viel Hilfsbereitschaft.


    "Das war das Schönste, was ich je erlebt habe."

    Von der Agora kommend, gelangte ich schließlich mit Iunia Urgulania zum Eingang der Akademie.


    "So, dass ist die Akademie." Ich schloss die Tür auf. "Hereinspaziert. Die Mauer vor uns trennt den äußeren Hof von den Unterkünften der Schüler zu unserer linken. Außerdem kann man so nicht direkt auf den Hof schauen und der Eingang zum Hof ist exakt in der Mitte."


    Ich ging in den Korridor zwischen Trennmauer und Unterkünften und nachdem Urgulania ebenfalls das Tor durchschritten hatte, schloss ich es wieder ab.


    "Da ich keinen Ianitor habe, ist das sicherer. Ich weiß nicht, ob mein Schüler Stratocles da ist oder nicht, deshalb bin ich lieber zu vorsichtig als zu vertrauensselig."