Beiträge von Galeo Caecilius Paulinus

    Paulinus war froh das es Celeste wieder besser ging und dankte den Göttern. Sie war eh schon von schmaler Statur und sicher anfälliger als andere. Er schielte zum Kaiser und lächelte verlegen. "Jetzt hast du zwar den PePe gesehen, aber nicht den Kaiser. Das tut mir leid für dich. Naja, vielleicht ein anders mal." Er setzte sich neben sie und holte tief Luft. Die Sonne wärmte seinen Körper und er bekam wieder besser Luft als in dieser riesen großen Menschenmasse. "Hast du den heute Früh ordentlich gegessen? Vielleicht liegt es ja daran. Mein Haussklave sagte immer zu mir, ohne Frühstück wirst du es nicht weit bringen. Und wenn ich so daran denke... er hat recht." Er lächelte und versuchte sie etwas aufzumuntern. "Wenn du magst, können wir gerne hier etwas warten bist du dich erholt hast und dann etwas essen gehen. Dort hinten gibt es köstliche Weintrauben und Äpfel." Mit dem Kopf deutete auf einen Marktstand.

    Gerade noch im Rausch hörte Paulinus auf einmal das herein kommen einer Person und öffnete die Augen. Er blickte sie an und erschrak. Sofort bedeckte er seinen Schambereich und flüchtete mit seinen Blick woanders hin. "Schon gut... schon gut... du kannst ja nichts dafür." Er erhob sich griff nach einem Handtuch welches er sich eilig um die Hüfte band. Er begann sie zu mustern und ließ sich wieder ins warme nass fallen. Ihm war die Situation äußerst peinlich, weniger wegen seiner Nacktheit als wegen den offen liegenden Opium welches jeder sehen konnte, wenn er herein kam. "Dein Akzent ist seltsam, bist du Griechin, wie heißt du?"

    Paulinus bemerkte das es Celeste nicht gut ging und auf einmal brach sie aus. Er folgte ihr durch die Masse, schupste und drängelte sich durch. Die wildesten Flüche und Verwünschungen wurden über ihn ausgeschüttet. Als sie den Pulk verlassen hatten, ergriff er sanft ihr Handgelenk. "Alles in Ordnung? Bitte verzeih, ich hätte dich nicht drängen sollen mit zu kommen. Geht es wieder? Bekommst du Luft? Soll ich einen Arzt rufen?" Er deutete auf eine leere Bank und half ihr sich zu setzten. "Bei den Göttern, du siehst wirklich nicht gut aus. Warte kurz!" Er ging los und borgte sich von einen Händler einen leeren Becher um diesen mit frischen Wasser aus dem Brunnen zu füllen. Als er zurück kam kniete er sich vor ihr nieder und gab ihr den Becher. "Trink etwas, dann wird es dir gleich besser gehen." Besorgt musterte er sie.

    Also sie fast vorne standen, hielt Paulinus an und schob Celeste vorsichtig vor sich damit sie mehr sehen konnte. Ihre Position war ziemlich gut und man konnte von hier aus alles einsehen. Endlich war Crassus zu sehen. Sein Vetter stand vorne und Paulinus musste grinsen. Seine Rede war wirklich beeindruckend und Paulinus staunte nicht schlecht. "Mantua? Da war ich schon mal. Also meine Familie kommt aus Rom, aber geboren und aufgewachsen bin ich in Germania. Mogontiacum. Jetzt fang ich hier in Rom bei der CU an." Er tippte Celeste auf die Schulter und deutete auf Crassus. "Das ist der ehemalige PePe. Hast du ihn schon einmal gesehen?" Paulinus hätte am liebsten seinen Stolz preisgegeben und jeden erzählt das dies sein Vetter war, aber manchmal war es besser einfach nur zu schweigen.

    Irgendwie tat es Paulinus leid das Celeste noch nie so ein Specktal gesehen hatte. Er erinnerte sich an vergangene Tage. Als Kind hatte er solchen Veranstaltungen oft beigewohnt. Nie hatte ihn interessiert was hier eigentlich gefeiert wurde, vielmehr waren es die Massen, die Trompeter und Fahnen die ihn anzogen. "Stell dich hinter mich, ich drängle mich nach vorne. Dann hast du einen besseren Blick auf das Geschehen." Mit einen frechen grinsen und einer Kopfbewegung in Richtung vorne forderte er sich auf zu folgen. Na wenigen Metern fing er an über ihren Namen zu philosophieren. "Celeste... Celeste..." Sprach er nachdenklich zu sich selbst. Er drehte seinen Kopf zu ihr und nickte. "Ja, der Name passt zu dir. Deine Augen sind wirklich Himmelblau." Paulinus konnte ihre Herkunft nicht genau bestimmen. Sie trug einen römischen Namen. Aber ihre extrem blauen Augen und die Haarfarbe sprachen mehr für einen nordischen Barbaren. Obwohl die Körpergroße dagegen sprach. Aber es gab sicherlich auch kleine Barbaren. "Woher kommst du eigentlich, Rom?" Neugierig beobachtete er ihre Reaktion und zog seine Augenbraue schauspielerisch geschickt in die Höhe.

    Paulinus, der durchaus groß gewachsen war, musste beim Anblick der Frau lächeln. Er strich über das frisch rasierte Kinn und richtete erneut das Wort an sie. "Keine Sorge, du verpasst nichts. Nur ein paar stattliche Senatoren und Offiziere die sich gegenseitig mit unwahren Nettigkeiten einsalben. Das übliche Bild. Nur mehr Pöbel." Einige böse Blicke aus der Masse trafen Paulinus, der sich davon aber nicht abschrecken ließ. Ganz im Gegenteil. Er starrte so lange zurück bis der andere wegschaute. "Natürlich könnte ich dich auf die Schulter nehmen, aber ich befürchte das ziemt sich nicht." Gab Paulinus mit trockener und ausdrucksloser Stimme zum Besten, allerdings verriet sein lächeln, dass es nicht böse gemeint war. "Ich wollte lediglich eine Abkürzung nehmen, wurde aber von der Veranstaltung überrascht die hier im Gange ist." Wenn Paulinus etwas konnte, dann war es lügen... oder zumindest die Wahrheit etwas biegen ohne das sie in zwei Hälften brach. "Paulinus." Er lächelte kurz und reichte ihr die Hand zu Begrüßung.

    Die Anfängliche Begeisterung von Paulinus schlug ziemlich schnell um in Frustration. Eigentlich war er nur hier wegen seines Vettern, große Menschenansammlungen mochte er noch nie. Die ganzen unabsichtlichen Berührungen von fremden Menschen noch dazu. Er holte tief Luft und schaute sich um. Er sah eine kleine blonde Frau welche wohl an den gleichen Problemen litt. Er suchte Blickkontakt mit ihr und schüttelte den Kopf. "Furchtbar solche Massen, oder? Und das nur wegen eines ehemaligen Prätorianers." Das dieser Prätorianer natürlich sein Onkel war, hielt er zurück. Viele Menschen würden solche Spielchen als charakterlos bezeichnen, aber Paulinus machte so etwas Spaß. Er hielt sich gern bedeckt und horchte die Menschen aus reiner Neugier aus. Aber was sollte er tun? Es war nun mal seine liebste Freizeitbeschäftigung.

    Die Feierlichkeiten waren wirklich monströse gewesen und Paulinus hatte einige Probleme sich durch das Gedränge zu kämpfen. Eigentlich wollte er seinen Cousin Crassus begrüßen, ließ es aber doch lieber. Crassus war belagert von unzähligen Senatoren und anderen Würdenträgern. Dazwischen würde er nur unangenehm auffallen. So begnügte er sich damit seinem Onkel vom weiten zu zusehen.

    "Ich bin mir sicher in der Principa gilt diese Verhaltensform genauso wie im Valetudinarium. Ich bitte um Verzeihung, Unteroffizier Lupus." Ohne eine Miene zu verziehen ging Paulinus tiefer in den Raum und entkleidete sich. Seine Tunika faltete er äußerst sorgsam zusammen und legte sie auf den Stuhl nieder. Der Bewerber Paulinus hatte einen schmalen Körperbau, welches allerdings durch seine Größe wieder ausgeglichen wurde. Eine etwa acht Zentimeter lange Narbe zierte sein rechtes Schulterblatt. Sie war blass und sehr alt. Ansonsten hatte er keine besonderen Körpermerkmale die ihnen von anderen Menschen Unterschied. Natürlich abgesehen von seinen äußerst attraktiven Hinterteil, welches bereits von mehreren Dirnen als göttlich beschrieben wurde. ;)

    Paulinus nahm erneut ein Schriftstück an sich mit welchem er nun wieder ein anderes Zimmer aufsuchte. Die Arbeit bei der CU schien mehr der Arbeit eines Boten zu ähneln, als eines Soldaten. Und so klopfte er erneut an die schwere Tür und trat ein. "Ave! Galeo Caecilius Paulinus." Er nahm vor dem Tisch militärische Haltung an und wartete mit dem Zettel geduldig.

    Der Test war erfolgreich und nun war die letzte Hürde zu nehmen. Paulinus hatte keine Bedenken. Er war zwar nicht der kräftigste unter den anderen Rekruten, aber auch nicht der schwächlichste. Er ging zu einem Soldaten und legte das Schriftstück vom Unteroffizier auf seinen Tisch. "Galeo Caecilius Paulinus." Meinte er nur knapp und nutzte die kurze Zeit um sich im Raum umzusehen. "Ich bin wegen der Musterung hier."

    Paulinus ging zum Stuhl und wollte sich gerade setzten, als ihm auffiel das der Stuhl ganz und gar verdreckt war. Als er dachte, der Offizier sehe gerade nicht her, nahm er ein Tuch aus seiner Tasche und breitete dieses sorgfältig über den Stuhl aus um sich darauf zu setzen. Wenn es etwas gab was er hasste, war es Dreck. Sicherlich kein guter Ansatz für einen zukünftigen Soldaten, aber niemand war perfekt. Nachdem er den Test fertig geschrieben hatte stand er auf und ging zum Tisch. Er übergab dem Offizier das Schriftstück und nahm Haltung an. "Fertig, Herr."

    Zu Anfang verwundert schaute er den Soldaten an, ehe er Begriff. So nahm er Haltung an so gut es ging ohne überzogen zu wirken. "Bitte verzeih mir, Herr." Entgegnete er trocken und warf einen flüchtigen Blick auf die Notizen. "Handwerk? Aber nein, mein Vater hätte mir dies nie gestattet. Ich bin in Germanien bei meiner Familie groß geworden und hatte eine recht behütete Jugend. Mein Vater wollte mich als Anwalt sehen, dies war aber nie mein eigener Wunsch. Als er starb war dies auch in gewisser weiße eine Erleichterung und ich konnte meine Zeit mit Lesen verbringen. Das großzügige Erbe meines Vaters erlaubte mir dies." Er atmete ein, überlegte kurz. "Nun, ich wollte etwas nützliches aus meinem Leben machen und so bin ich nach Italia gekommen und schließlich hier gelandet. Mit dem Gesetz hatte ich nie Probleme."

    Paulinus ging zum Offizier. Er vermied es ihn zu mustern und schaute ihn erst an, als er die ersten Fragen an ihn richtete. "Galeo Caecilius Paulinus, 21, Mogontiacum, Gaius Caecilius Novatus und Caecilia Helena, Römischer Bürger, Ledig. Gründe: Sinnvolle Beschäftigung." Natürlich hätte Paulinus antworten können er wolle Staat, Volk und Kaiser dienen, aber das stimmte nicht. Er suchte lediglich nach einer Beschäftigung und einem Sprungbrett für eine größere Karriere. Aber sein Vater sagte immer: Lass deine Prioritäten und Ziele im Verborgenen. "Krankheiten oder dergleichen habe ich keine." Paulinus wurde zwar nicht gefragt, konnte sich aber vorstellen das dies die nächste Frage gewesen wäre. Er wollte dem Offizier nur etwas Zeit ersparen und zupfte mit dem Finger an seiner Augenbraue.

    "Galeo Caecilius Paulinus." Meinte Paulinus knapp und ging einen Schritt zurück. Ihm war Körperkontackt ein Graus. Vor allem bei solchen abgehalfterten Soldaten deren Körpergeruch vom weiten schon die Tauben des Forums töten könnten. Schnell legte er seine Tasche ab und legte seinen ausgezogenen Mantel darauf. Die dünne Tunika die er nun noch trug, bot kaum eine Möglichkeit für ein Versteck. Somit hätte der Soldat nicht allzu viel Zeit nötig um ihn abzutasten. Als der Miles ihn umfasste hob Paulinus seinen Kopf nach oben und verzog sein Gesicht.