Beiträge von Ánthimos Bantotakis

    Als sie ihm über den Arm strich jagdte ihm eine Gänsehaut über den Arm und den ganzen Rücken.


    "Ich bin auch froh, dass ich dich heute getroffen habe. Wieder so eine glückliche Fügung des Schicksals." Er schaute zu ihr hinab. Sie hatte leicht rote Wangen bekommen und er fühlte sich ihr so nahe. Am Liebsten hätte er sie richtig in den Arm genommen...


    Als sie ihm von ihrem alten Haus erzählte, hört er eine Sehnsucht ihn ihrer Stimme, die ihm fast weh tat. Er merkte sich das Haus ganz genau, vielleicht hatte er ja irgendwann einmal genug Geld...und er würde viel Geld brauchen.


    "Ein schönes Haus. Aber die Häuser leben nur von den Menschen, die darin wohnen und da hat es sicher etwas von seiner Anziehungskraft verloren."

    "Ach weist du, dass ich mit dir durch diese beeindruckende Stadt schlendern darf, reicht schon völlig aus. Du konntest ja nicht wissen, dass es in meiner Vergangenheit die ein oder andere Tragödie gab. Außerdem habe ich ja noch meine Brüder. Dass wir drei den Schiffsbruch überlebt haben, ist ja schon fast ein Wunder, zumal alles andere als ein gute Schwimmer bin."
    Jetzt aber weg von diesem leidigen Thema.


    "Aber du scheinst eine Abneigung gegen Opium zu haben, wenn ich das deiner Stimme richtig entnommen habe. Das gefällt mir, denn ich mag das Zeug auch überhaupt nicht. Mein Bruder raucht es ab und an und ich hab schon hundert mal versucht ihn davon abzubringen. Es benebelt die Sinne und ich denke es schadet auch dem Körper. Er ist dann so komisch und das macht mich unglaublich wütend." Er macht für extra einen etwas unsicher wirkenden Schritt, um sie wieder näher an sich zu ziehen.


    "Es ist schon interessant in wie vielen Sachen wir eine ähnliche Einstellung haben."

    "Memphis ist viel kleiner als Alexandria, das ist gar kein Vergleich." Dann wurde er kurz still und sagte einige Meter überhaupt nichts. Er wusste nicht, was er genau erzählen sollte, oder besser wieviel konnte er weglassen? Er entschied sich für eine "endtramatisierte" Version, bei der die meisten Fakten aber doch stimmten.


    "Das ist eine lange und teilweise vielleicht etwas merkwürdige Geschichte. Aber ich erzähle dir die Kurzform: Meine Eltern starben und durch einen hinterhältigen Trick verloren wir mit dem Tod unseres Vaters fast unser gesamtes Hab und Gut. Meine Brüder und ich entschlossen uns zurück nach Griechenland zu gehen und bestiegen ein Schiff Richtung Athen. Aber es kam ein unerwartet heftiger Sturm auf, und das Schiff sank. Wir konnten uns an Land retten und standen dann endgültig ohne etwas da. Wir hatten nur noch, was wir am Leibe trugen. Zum Glück hatten wir auch ein bisschen Schmuck dabei, den wir dann eintauschten. Und da die Götter uns offensichtlich nicht in Athen haben wollten, und ich garantiert in den nächsten vier Jahren kein Schiff besteigen werde, beschlossen wir nach Alexandria zu gehen. Hier gibt es gute Chancen für uns, und ich habe hier perfekte Trainingbedingungen." Er hoffte sie würde ihm das glauben, zumal die Realität noch um einiges schlimmer war. Aber sowas konnte er niemandem beim ersten Traffen auf die Nase binden. "Ich weis, es klingt wie ein schlechter Opiumtraum, aber so war es halt mal leider." Mente er ein wenig geknickt. Zumindest die Grundfakten stimmten ja wirklich.

    "Ja natürlich. Ich hab jetzt so lange nicht mehr trainiert, und bin sicher völlig außer Form. Und richtig trainieren kann ich ja heute eh noch nicht. Ich weis ja jetzt, wo es ist, dann finde ich es morgen sicher ganz einfach wieder." Das war schon ein wenig geflunkert. Aber so etwas passierte halt, wenn man sich mehr auf seine Führerin als den Weg achtete.
    "Oh ja, die Nebenstraßen sind eine gute Idee. Ich bin solche Menschenmassen nicht gewohnt und außerdem haben wir ja auch noch viel Zeit. Und da ich mir sicher bin, dass ich mir eh nicht ganz Alexandria heute angucken kann, möchte ich lieber ein paar Perlen von einer ortskundigen und charmanten Führerin gezeigt bekommen." Er sah sich schon morgen durch die Stadt irren und hörte schon den Spott seiner beiden Brüder-aber das war ihm egal, da musste man halt Prioritäten setzen.

    Sie war noch näher an ihn gerückt, so dass er jetzt ihre Wärme spüren konnte. Wenn sie nun das Gebäude betreten würden, würde sie ihn sicher loslassen.


    "Ach weist du was, ich glaube wir gehen lieber gleich weiter. Das da drin wäre doch sicher langweilig für dich. Das mache ich dann besser morgen zusammen mit meinen Brüdern. Wenn es dir nichts ausmacht könntest du mir gleich noch das Museion zeigen und danach darfst du mich gerne überraschen. Ich meine du kennst doch sicher das ein oder andere hübsche Plätzchen hier in Alexandria, oder? Ich bin ja so froh, dass ich dich dabei habe. Ich würde wohl nie wieder in die Schänke zurückfinden." Er genoss es ihr die Führung zu überlassen. So konnte er sich entspannen und ihre Anwesenheit genießen.

    Jetzt wurde Ànthimos aber wirklich etwas verlegen.
    "Ähm nun ja äh, eigentlich nicht." Stammelte er und hoffte seine Unsicherheit mit einem strahlenden Lächeln zu überspielen.
    "Aber ich versuche allgemein zu allen Meschen nett zu sein, und hab damit meistens gute Erfahrungen gemacht. Außer bei Rhomäern, die sind irgendwie schon ein komischer Menschenschlag. Aber sicher sind auch nicht alle so komisch." Dabei dachte er an den unfreundlichen Römer am Castellum, der sie einfach abgewiesen hatte.

    Als sie sich bei ihm einharkte jagte es ihm einen warmen Schauer über den Rücken. Natürlich tat er so, als würde es ihn nicht weiter beeindrucken, als wäre es das normalste der Welt.


    "Machst du Witze? Warum solltest du nicht als Modell geeignet sein? Mir sind gleich deine hübschen Gesichtszüge aufgefallen, außerdem hast du einen sehr schönen Hals. Ich würde mich freuen dich zeichnen zu dürfen." Jetzt wurde er aber auch ein wenig verlegen. Also wechselt er schnell das Thema auf das andere Bild. "Etwas Musikalisches malen? Dann musst du mir aber auch ein Bild auf deiner Kithara spielen." lachte er. "Da vorne ist es schon? Der Fußmarsch verging ja wie im Fluge." Plötzlich wollte er eigentlich gar nirgends mehr ankommen.

    "Ach weist du, ich zeichne weil das ein guter Ausgleich zum Sport ist. Es gibt einem einfach Ruhe und Frieden. Aber ob es reicht um Geld damit zu verdienen weis ich nicht. Aber ich würde gerne einmal ein Bild für dich zeichnen, denn man trifft selten so nette Menschen, die einem armen Griechen einfach so helfen, ohne etwas dafür zu fordern. Leider habe ich momentan gar nicht das Material um richtig zu Malen, es kann also noch ein Weilchen dauern. Aber vielleicht darf ich dich dann ja mal zeichnen, denn ich zeichne am Liebsten Bilder von Menschen." Und besonders von hübschen Frauen, dachte er dabei. Leider waren alle seine bisherigen Werke sprichwörtlich in Rauch aufgegangen, aber das konnte seine gute Laune momentan nicht trüben.


    "Aber ob ich das Bild dann hergebe weis ich noch nicht. Vielleicht möchte ich es dann ja lieber selber behalten." Ach es war herrlich mit ihr hier rumzualbern. "Aber vielleicht gefällt dir ja auch ein anderes Motiv, dass ich für dich male. Irgendwelche Wünsche?"

    Aha, sie schaute ihn ebenso an, wie er sie. Er fühlte sich ertappt und fast hätte auch er schnell weggesehen, aber sie war schneller als er gewesen. Er fühlte wie seine Ohren heiß wurden...


    "Ach wirklich? Wie dumm von mir, ich hatte irgendwie angenommen dass dein Großvater nicht mehr unter uns weilt. Dann ist es mir natürlich wirklich eine Ehre, wobei mir die Geschichte mit dir besser gefallen wird." Er hatte ganz absichichtlich wird und nicht würde gesagt. Man musste an sowas einfach glauben. Wenn man dann dafür arbeitete würde es auch klappen.


    "Hier in Alexandria ist es halt schon was anderes mit den Künstlern. Musiker die Lorbeeren errungen haben...ich will gar nicht wissen, wie es dann mit Malern und Bildhauern aussieht. Wahrscheinlich lachen die sich hier kaputt, wenn ich mal ein Bild von mir verkaufen möchte."

    Jetzt hatte er sie in Verlegenheit gebracht-irgendwie niedlich :D.
    "Ich bin fast zwei Jahre älter als du, und werde Ende des Jahres 19 Jahre alt. Aber ich hab auch so mit vier oder fünf Jahren angefangen zu trainieren. Mein Vater hat mir immer die Geschichten von Herakles erzählt und dann wollte ich natürlich genauso sein." Er musste lachen. "Thimos und Ilias mussten dann ein paar Jahre lang den Kerberos spielen, damit ich den starken Herakles mimen konnte. Meistens haben wir uns dann gegenseitig eine blutige Nase verpasst und Ärger von unseren Eltern bekommen. Wahrscheinlich denken die Götter heute noch die Gebrüder Bantotakis müssen verrückt sein."


    Dann überlegte er, was sie gesaht hatte:
    "Du möchtest wirklich nach Delphi? Da hast du dir aber einiges vorgenommen. Das finde ich gut, gerade auch bei Frauen. Man muss sich Ziele setzen im Leben, sonst bleibt man unter seinen Möglichkeiten. Du hast sicher das Talent, würde zumindest ich sagen, wobei ich mir nicht anmaßen möchte das beurteilen zu können. Ich weis aber auch gar nicht, wie ein Mann die Kithara so geschickt zupfen kann, ohne so schlanke und schöne Finger wie du zu haben." Er hoffte sie würde sein Kompliment nicht falsch verstehen. "Lass dich auf gar keinen Fall entmutigen! Ich werde es zu den Olympischen Spielen schaffen, dann schaffst du es auch nach Delphi. Dann kann ich damit angeben, dass ich nicht nur mit einer berühmnten Künstlerin einen Wein getrunken habe, sondern sogar ihr wertvolles Instrument getragen habe." Neckte er sie und schaute sie dabei an.

    Ànthimos bemerkte ihre Reaktion, konnte sie sich aber nicht erklären. "Das ist kein Problem. Wir bekommen dich schon sicher nach Hause." Meinte er ernst. "Ich denke dass es nachts wohl generell nicht ganz ungefährlich in einer solch großen Stadt sein wird." Eigentlich wolte er sie noch fragen, ob sie nicht vorher mal bei ihr vorbeigehen sollte, schließlich war es durchaus möglich, dass sich ihre Verwandten sorgen um sie machten. Aber ihre Reaktion auf die Frage nach ihrem Zuhause ließ ihn diese Frage nicht stellen. Zumal er absolut nicht dagegen hatte sie nach Hause zu bringen, im Gegenteil.


    "Von meinem Können? Aber nur ein wenig, sonst ist meine Kleidung ganz schnell kaputt und ich muss nackt mit dir durch Alexandria laufen. Aber ich denke den ein oder anderen Diskus oder Speer werd ich für dich werfen können, wenn sie denn einen da haben." Normalerweise trainierten sie ja sowieso nackt. Nicht dass er sich geniert hätte nackt vor einer jungen Frau zu trainieren, aber bei ihr war er sich da nicht so sicher.


    "Seit wann spielst du denn schon die Kithara? Ich kann mir vorstellen, dass es viele jahre braucht um dieses Instrument so zu beherrschen wie du es tust, und du scheinst mir nicht viel älter als ich zu sein, eher vielleicht noch etwas jünger." Lenkte er das Thema in eine unverfänglichere Richtung.

    Ànthimos nahm das Instrument ganz vorsichtig und hängte es sich über die Schulter. Anschließend teste er auch noch, ob alles hielt.
    "So, das sollte doch halten, oder?" Die Kithara war wirklich ziemlich schwer. Für ihn war sie kein Problem, aber eine schlanke zierliche Frau musste schon ganz schön zäh sein, das Instrument den ganzen Tag mit rumzuschleppen.


    "Eigentlich ist es mir egal, wo wir zuerst hingehen..." ...hauptsache du gehst mit, fügte er in Gedanken dazu. "Mich würde zwar das Gymnasion am Meisten interessieren, aber am Besten gehen wir zuerst du dem, was am Nächsten liegt."


    Auch sie schien ein wenig verunsichert oder nervös zu sein. Das war schonmal ein gutes Zeichen.

    "Wo wohnst du eigentlich? Ich frage, weil ich dich jetzt so einfach heut Abend eingeladen hab, und gar nicht weis ob du dann noch einen weiten Heimweg hast."

    Ànthimos fühlte sich wie berauscht. Kaum war er in Alexandria angekommen schritt er auch schon an der Seite einer hübschen und talentierten Frau durch den Schmelztiegel der Kulturen. Aber ein wenig war er auch verunsichert: Die Mädchen oder Frauen mit denen er bisher zusammen gewesen war, waren ihm eigentlich relativ egal gewesen. Meistens waren sie so dumm wie hübsch gewesen und Ànthimos hatte es einfach nicht interessiert, was sie dachten oder fühlten. Aber dieses Mal machte er sich Gedanken darüber, wie er sich verhalten und was er sagen sollte. Das war ein völlig neues Erlebnis für ihn! Sollte er ihr seinen Arm anbieten? War es für so etwas zu früh? Wäre sie vielleicht enttäuscht wenn er es nicht täte?
    Also fing er einfach mal an:


    "Ich weis, wir kennen uns gerade erst seit eben, aber......soll ich nicht lieber deine Kithara tragen? Sie sieht schwer aus, und ich werde auf sie aufpassen, als wäre sie mein Augapfel. Ich möchte ja nicht, dass du Schmerzen in den Schultern bekommst, bloß weil du so nett bist und mir die Stadt zeigst."


    Eigentlich wollte er ihr seinen Arm anbieten, hatte es dann aber doch lieber gelassen...

    "Genau so machen wirs!" Er grinste seinen Brüdern zu, bedachte auch die Rhomäerin mit einem Lächeln und drückte Ilias den Bogen in die Hand und meinte: "Pass gut darauf auf, bis ich zurück bin." Normalerweise hätte er ihm jetzt noch durch die Haare gewuschelt, aber in der Öffentlichkeit wollte er seinen kleinen Bruder nicht beschämen.


    Dann warte er kurz, bis Penelope ihre Harmonia verstaut hatte, legte ein paar Münzen für sein Essen und Trinken auf den Tisch und schon waren die beiden durch die Tür und in den Straßen Alexandrias verschwunden.

    Das schmeichelte Ànthimos jetzt doch ein wenig. Er wusste zwar, dass er gutaussehend war, und bildete sich auch einiges darauf ein, aber so ein direktes Kompliment zu bekommen war er nun doch nicht gewohnt.


    "Ach das ist meist nicht so schlimm wie es aussieht. Wenn man gutes Heilfleisch hat, und ein bisschen gepflegt wird, geht das meist alles schnell wieder weg. Man muss nur auf seine Zähne aufpassen." Sein Lächeln zeigte, dass er das bisher sehr gut gemacht hatte.


    "Das wäre ja toll, wenn Schreiber gesucht würden. Mhhhh. Ich brauche jetzt eh einen kleinen Spaziergang nach dem Essen. Was hältst du davon, wenn du mir das Gymnasion und das Museion zeigst, und wir kommen dann wieder hierher zurück und essen zu Abend?"

    Das wurde ja immer besser. Das Gymnasion war schließlich einer der Hauptgründe warum es ihn nach Aleandria gezogen hatte.


    "Das Gymnasion musst du mir unbedingt zeigen. Darauf freue ich mich schon den ganzen Weg hierher! Welchen Sport ich mache? Ich bestreite Wettkämpfe im Pentathlon* und in Ring- und Faustkämpfen. Ich hoffe bei den nächsten Olympischen Spielen teilnehmen zu können, da es dieses Mal leider nicht geklappt hat. Außerdem schieße ich gerne mit dem hier, auch wen Bogenschießen nicht olympisch ist." Er holte seinen Bogen unter der Bank hervor, unter die er ihn vorhin gelegt hatte. Er war aus Ebenholz, das an den Enden mit Elfenbein verziert war. Feine Schnitzereien zeigten die Abenteuer des Herakles.


    "Damit haben wir beide äußerst schöne Saiteninstrumente, nur das deines eindeutig viel schönere Musik macht." Er zwinkerte ihr zu.


    "Ich suche eine Arbeit als Schreiber, oder etwas in der Verwaltung. Zwar könnte ich natürlich auch körperliche Arbeiten erledigen, aber ich denke da bin ich mit dem Sport schon mehr als genug ausgelastet und ich hätte lieber etwas das meinen Geist ein wenig fordert. Aber es wäre wohl vermessen gleich hohe Ansprüche zu stellen."


    Er trank einen Schluck Wein.


    "Es ist sehr nett von dir, dass du uns helfen möchtest. Können wir uns denn irgendwie bei dir erkenntlich zeigen?"










    *antiker Fünfkampf: Stadionlauf, Fünfsprung, Diskus, Speerwurf, Ringen

    Ànthimos bekam gar nicht mit, das sein Bruder eine Frau an den Tisch winkte.
    Verdammt! Eigentlich hatte er durch die Betten vieler junger Frauen hier in Alexandria hüpfen wollen. Und gleich die erste der er begegnete faszinierte ihn ungemein. Neben den körperlichen Merkmalen, auf die er sehr viel Wert legte, schien diese sowohl mit Talent, als auch mit einem guten Charakter gesegnet zu sein-zumindest soweit er es bisher beurteilen konnte.


    Er musterte sie noch einmal, während sie sich eine Antwort auf seine Frage, und die Frage seines Bruders, überlegte. Sie war sehr schlank, aber nicht zerbrechlich. Ihre Halslinie war klar definiert und makellos und ihre Gesichtspartie durchweg aristokratisch. Hohe Wangenknochen und ein zartes aber stolzes Kinn. Dies alles nahm er mit dem Blick eines geübten Zeichners innerhalb weniger Augenblicke war.

    Philolaos? Irgendwo hatte er den Namen doch schonmal gehört...
    "Nun ich bin kein großer Musikkenner, und kann immer nur sagen, ob mir etwas gefällt oder nicht. Aber meine Mutter hat immer sehr gerne Musik gehört und wenn ich mich recht entsinne hat sie mir einmal von deinem Großvater erzählt. Sie hat wohl einmal ein Konzert mit ihm hier in Alexandria besucht und noch Jahre später jedes mal von ihm geschwärmt, wenn sie eine Kithara gehört hat." Er sagte die Wahrheit, denn über seine vor kurzem gestorbene Mutter würde er nie etwas falsches erzählen. Plötzlich war es wie ein Stich ins Herz, zu nah war der Tod seiner Mutter noch. Er nahm einen Schluck Wein um den Moment zu überbrücken. Aber der ging zum Glück genauso schnell vorbei wie er gekommen war.


    "Es würde mich doch wundern, wenn jemand wie du keine feste Stelle als Musikerin bekommt. Ich selber widme mich neben den Sport der Zeichenkunst und hoffe hier mein Glück zu finden. Aber du hast recht wir sind neu in Alexandria. Wir kommen aus der Nähe von Memphis und gerade erst angekommen. Ich muss gestehen, dass mich die Stadt schon sehr beeindruckt hat, und ich mir schon ein wenig verloren hier vorkomme. Da ist so eine Schenke schon ein sicherer Hafen.", erzählte er jetzt lachend.


    "Aber sag mal, wenn du dich hier auskennst kannst du uns vielleicht ein wenig helfen, weil wir uns hier noch nicht so gut zurecht finden. Alles ist hier so groß und unübersichtlich."

    Ànthimos war wirklich beeindruckt vom Talent Penelopes. Das eine solch talentierte Musikerin durch die Schankräume Alexandrias wanderte, hatte er nicht für möglich gehalten. Eher dass eine talentfreie Schönheit versucht hätte hier ihr karges Einkommen ein wenig aufzubessern. Er stupste Ilias mit dem Ellenbogen an und machte ein anerkennendes Gesicht.


    Als Penelope geendet hatte klatschte Ànthimos anerkennend: "Ich höre und sehe, du hast offenbar nicht untertrieben als du sagtest dies sei die Beste Kithara. Aber auch ihre Spielerin scheint dem Instrument in nichts nachzustehen. Du spielst wirklich wunderbar und dein Instrument scheint sich zurecht mit den Musen zu zieren. Sag mir, wo hast du so zu spielen gelernt, und warum treibt sich eine so begnadete Musikerin durch Alexandrias Tavernen?"

    Penelope war ein großer Name, denn denselben trug die Tochter des Odysseus. "Du möchtest für uns spielen? Es wäre eine Ehre für uns die beste Kithara zu hören und zudem sehr passend, haben wir doch unsere Ankunft hier in Alexandria zu feiern!" Er zwinkerte ihr ermutigend zu. Ànthimos freute sich aufrichtig über das Angebot, mochte er Musik doch sehr gerne und außerdem war er für jede Ablenkung gerne zu haben, noch dazu wenn sie von einer hübschen Frau kam.


    Das der Wirt etwas dagegen haben konnte kam ihm gar nicht in den Sinn, denn diser hatte bisher einen durchaus fröhlichen Eindruck gemacht.