Beiträge von Tiberius Iulius Scato

Als der Centurio der vor ihnen herritt die Hand zum Zeichen des Anhaltens hob ließ Scato auf der Stelle den dazugehörigen Befehl erklingen:

"Milites, consistite!"

Danach schritt er zwei Schritte auf den Centurio zu um dessen Befehle besser zu verstehen. Nachdem er diese entgegengenommen hatte drehte er sich wieder zu den Männern um:

"Ihr habte den Centurio gehört! Runter von der Strada. Dann könnte ihr es euch gemütlich machen. Ich erwarte aber ständige Bereitschaft. Publius, Festus, Hadrianus, Traianus, Flexus, Gracchus, Brutus und Marcus, ihr kommt mit mir. Also los."

Während der Rest der Truppe sich links und rechts neben der Strasse positionierte und sich ausruhte traten die acht aufgeforderten Männer vor während Scato Meldung machte:

"Centurio, die acht Mann sind nun bereit die du angefordert hast."

Der Marsch war angenehm gewesen. Es war noch früh im Jahr und die Temperaturen hielten sich stets im angenehmen Bereich, was für die Legionäre weniger Anstrengungen beim Marschieren bedeuten. Kaum waren sie dann aber vor den Mauern der Stadt angekommen fiel auch schon der Befehl zum Lagerbau. Sofort wurde es laut und man konnte mit Sicherheit noch in Alexandria selbst das rege Treiben welches nun Einzug hielt vernehmen.

Scato hatte die Befehle von seinem Vorgesetzten vernommen und half natürlich eifrig mit das Lager aufzubauen. Er hatte seinen Spaten in der Hand uns schaufelte mit seinen Kameraden an ihrem Abschnitt des Befestigungswalls. Scato versuchte dabei seine Kameraden zu motivieren:

"Kommt Jungs, zeigen wir den anderen Pfeifen was es heist ein Lager zu bauen. Wir sind besser und schneller als die. Wollen wir doch mal sehen wer hier die Besten sind."

Scato ging dabei als gutes Beispiel voran und es dauerte nicht lange bis ihm der Schweiß in Bächen von der Stirn floss.

*Die Befugnisse eines Optios*

hallte es noch einige Male in Scatos Ohren. Er freute sich, es war wieder ein Schritt weiter in die richtige Richtung, doch gleichzeitig auch eine Herausforderunge, denn er mochte gar nicht daran denken was los war sollte mit dem Senator etwas vorfallen während er als Stellvertreter des Optios dabei war. Dennoch salutierte er zunächst vor dem Centurio:

"Zu Befehl Centurio Vibulanus."

Dann drehte er sich zu "seinen" Männern um und brüllte seine ersten Befehle:

"Milites, ad dextram! Aequatis passibus, pergite!"

Wie befohlen drehten sich die Männer zuerst nach rechts damit sie in Richtung der Porta Praetoria standen. Anschließend marschierten sie im Gleichschritt los um sich auf den Weg zum Senator zu machen. Scaot nahm dabei jene Position ein die normalerweise vom Optio ausgefüllt wurde.

Scato war mittlerweile schon nicht mehr einer der ganz Frischen und hatte deshalb sein Gepäck stets griffbereit in seiner Nähe. So hatte er auch nicht lange gebraucht bis er alles zusammengesucht hatte und marschierte auf dem Apellplatz in voller Montur an. Zudem war er mittlerweile ja auch Tesserarius was für ihn auch bedeutete eine gewisse Vorbildfunktion für die einfachen Leigonäre inne zu Haben.

Scato war gespannt um was für einen Apell es sich dieses mal handeln würde, er vermutete jedoch das es um das anstehende Mänöver ging, war sich dessen aber nicht sicher.

Scato war nach dem Centurio Vibulanus der ranghöchste der Soldaten welche den Praefectus Aegypte begleitete. Er hatte sich schon auf dem Weg hierher gefragt wo denn der Optio abgeblieben war, doch freute er sich vielmehr darüber das er wieder einmal ein paar Kameraden durch die Gegend scheuchen konnte nachdem ihm der Centurio das Kommando übertragen hatte während er selber mit dem Praefectus und dem Magister Officiorum an Bord ging.

Scato postierte unterdessen die Legionäre links und rechts neben der Planke sowie etwas weiter entfernt in einem Halbkreis um den Landeplatz. Dadurch war das Schiff einigermaßen gesichert und sie konnten sicherstellen das niemand das Schiff betrat oder verließ ohne das sie es bemerkten. Scato selber schritt nach und nach die Reihe ab und wartete darauf das die Vorgesetzten zurückkamen. Für ihn war es noch irgendwie seltsam selber Befehle zu geben und die Verantwortung zu tragen, doch daran würde er sich schon noch gewöhnen, da war er sich 100%ig sicher.

Als die Drei in das Magazin einmarschierten schien sich der diensthabende Optio schon zu wundern was hier los war. Das konnte Scato nur zu gut verstehen, doch ihm konnte es ja wurst sein. Stattdessen zog er die erste Rolle Papyrus aus der Tragetasche und einen Stift zum Schreiben und fixierte ersteinmal die Überschrift und den ersten Punkt:

Erst jetzt merkte Scato, dass er nicht die längsten Papyrusrollen mitgenommen hatte, doch zum Glück hatter er dafür einige mehr eingepackt. Sobald diese voll war konnte er die nächste herausnehmen. Gespannt wartete er darauf das ihm jemand sagte was er zu notieren hatte.

*Na fabelhaft*

dachte sich Scato und das kameradschaftliche Schulterklopfen entlockte ihm auch nur ein nicht wirklich amüsiertes Lächeln. Zum Glück hatte er noch einen Reservegriffel mitgenommen, denn er hatt so das Gefühl er würde sich heute noch die Finger wund schreiben. Aber da kam er nun wohl oder übel nicht mehr drum herum, villeicht konnte er sich so ja ins Gedächtnis eines Höherrangigen bringen was nie schlecht war wenn man es zu etwas bringen wollte. Dann stand er mit einem Seufzer auf und meinte

"Dann wollen wir mal."

Er nahm schnell noch die Payrusrollen und das Schreibzeug welches er schon aus den Unterkünften mitgenommen hatte bevor er hierher gekommen war und marschierte hinter den Beiden her.

Scato hätte sich am liebsten am Kopf gekratzt, denn er überlegte wo diese Liste denn war. Er zumindestens hatte sie bisher nicht gesehen, doch vermied er es diese Frage zu stellen und sagte erstmal gar nichts. Er würde schon noch einen finden der ihm sagen konnte wo er diese Liste zu Gesicht bekam.

Scato sah sich das ganze Schauspiel an und war beeindruckt. Er war noch nicht lange genug Soldate als dass er schon einmal eine ganze Legion in Bewegung gesehen hätte, doch es war wirklich beeindruckend. Weniger beeindruckend waren die Männer die an ihm vorbeimarschierten. Vielen von ihnen konnte man ansehen das sie von einem Krieg nach Hause kamen. Die Verletzungen vieler Männer waren nicht zu übersehen und auch die Ausrüstung war nicht immer im besten Zustand. Doch dies ließ in Scato keine Angst aufsteigen, im Gegenteil. Er fragte sich vielmehr wie lange es wohl bei ihm noch dauern würde bis er seine Feuertaufe erleben würde, wann wohl ihn der erste Krieg erreichen würde.

Scato hatte das ganze interessiert verfolgt und stand immer noch Hab Acht vor dem Centurio. Als dieser seine Ausführungen beendet hatte ließ sich Scato noch einmal alles durch den Kopf gehen, bevor er dann seine Fragen stellte:

"Verzeih Centurio. Ich hätte eine Frage wenn du gestattest."

Scato pausierte kurz, wartete aber auf keine Antwort, denn der Centurio hatte ja bereits gefragt ob jemand eine Frage hätte.

"Ist es möglich eine Liste anzufertigen auf welcher die Namen der Bediensteten, Bewohner und Sklaven der Regia aufgeführt sind. Ich diene zwar auch schon einige Zeit hier, muss aber gestehen dass ich nicht jeden kenne der hier ein und ausgeht. Vor allem bei den Scribae kenne ich nicht jeden. Ein solches Dokument würde die Kontrolle doch etwas vereinfachen."

Und ob der Magister Officiorum davon wusste bzw. der Statthalter selber interessierte ihn zwar, doch fragte er dies lieber nicht.

Zu was dann dachte sich Scato kurz, verkniff sich aber diesen Kommentar, denn sonst hätte es leicht zu Problemen führen können die Scato nun sicher nicht wollte. Deshalb wartete er erstmal was der Tribun zu sagen hatte.

Das er aber auch immer falsch verstanden wurde. Irgendwie glaube Scato mittlerweile daran das er entweder nuschelte oder sonst irgendwie undeutlich sprach. Deshalb erwiderte er kurz:

"Ich sprach auch nicht vom Bau Optio. Es ist mir klar das der Bau kein einfaches Unterfangen ist von dem ich ehrlich gesagt keine Ahnung habe, doch die Bedienung eines fertigen Gerätes müsste jedem durchschnittlichen Legionär schon beizubringen sein."

Schließlich waren die römischen Legionen doch nicht siegreich durch die ganze Welt gezogen weil ihre Soldaten dähmlich waren.

Der Stumme blieb auch noch ein wenig länger stumm da er zuerst einmal ein klein wenig nachdachte und wartete ob der Optio zuerst etwas sagen wollte, dann aber entschloss sich Scato nach bestem Wissen und Gewissen zu antworten:

"Nun Tribun, wie du sicherlich weist haben wir für den Bau und die Bedienung der Belagerungsgeräte Spezialisten in unseren Reihen. Ich kann dir zwar sagen wie die Belagerungsgeräte in etwa auszusehen haben, aber für den Zusammenbau und die Bedienung solltest du dich an diese Männer wenden. Ich würde vorschlagen das diese dann die restlichen Männer instruieren.

Vorrätig dürften wir wohl keine Belagerungsmaschinerie haben. Villeicht einige Scorpione, doch damit dürfte es auch schon erledigt sein. Der Zusammenbau erfolgt normalerweise vor Ort und nach Bedarf aus dem Material welches dort vorzufinden ist. In den Magazinen dürften wir einiges an Nägeln und Riemen besitzen, doch den Rest werden wir uns besorgen müssen und was die Bedienung der Maschinen betrifft....."

Scato blies kurz die Backen auf und stieß die Luft aus

".... wie gesagt dazu haben wir Spezialisten. Aber ich denke mal das kann doch nicht so schwer sein, oder?"

Bei seiner letzten Frage schaute nun Scato abwechseln die beiden Männer an und hatte bei seiner langen Ausführung wohl vergessen das er hier der rangniederste war

Scato hatte es doch gewusst. Wutschnaubend schmiss er die Würfel in die Ecke und seufzte dann auf:

"Verdammt noch mal. Nichts als Pech heute. Du scheinst wohl ein kleines Verhältnis mit Fortuna zu haben, was Gallus. Ich höre auf. Ich habe schon genug verloren."

"Ach komm schon Scato, nur noch eine Runde."

versuchte Gallus Scato noch zum Bleiben zu überreden, doch für diesen war es nun doch genug. Einen halben Monatssold hatte er schon verspielt und er wollte nicht auch noch den Rest loswerden. Deshalb antwortete er entnervt:

"Nein danke. Ein anderes Mal villeicht wieder."

Dann verkroch sich Scato mit der Schande. Aber zumindestens hieß es immer Pech im Spiel, Glück in der Liebe. Villeicht ergab sich ja demnach noch Etwas beim heutigen Freigang.

Scato wartete bis sich die beiden gesetzt hatten. Er war zwar mittlerweile auch schon zum Tesserarius geworden und das in recht kurzer Zeit, aber dennoch fühlte er sich hier ein wenig fehl am Platze. Als der Tribun dann begann seinen Lebenslauf aufzuzählen war Scato...... naja nicht sonderlich beeindruckt. Der Mann mochte zwar viel herumgekommen sein und auch so manches Amt besetzt haben, doch das war bei Berufsoffizieren normal. Zudem wollte Scato nicht wissen wo er im Alter welches der Tribun zweifelsohne hatte nicht schon überall war. Als der Tribun dann auch noch die Classis aufzählte wurde Scato ein wenig stutzig. *Na bravo, ein Berufsfischer* dachte sich Scato, verkniff sich aber einen Kommentar.

Er hörte sich die Worte der beiden Männer an, sagte selber aber ersteinmal gar nichts zumal er noch nichts gefragt worden war. Und was er so alles für Gerüchte hörte behielt er lieber für sich. Ihm reichten da die Anspielungen seiner Contuberniumskameraden wonach Flaccus mit Graecus mehr als nur eine Freundschaft verband. Aber das gehörte hier nicht hin......

Scato öffnete dem Praefecten die Porta und trat dann hinter diesem hinein ins Officium um ihn einem Scriba zu übergeben. Er wartete kurz darauf das alles in Ordnung war und begab sich dann zurück auf seinen Posten, nicht aber ohne sich zuvor von seinem Vorgesetzten standesgemäß zu verabschieden.

Als der Praefectus Legionis des Weges ritt und mit seiner Eskorte am Tor ankam salutierten die Männer welche dort ihren Dienst versahen vorbildlich. Dann kam nun Scato zum unangenehmen Teil indem er den Praefectus über die neue Regelung hier berichtete welche der Magister Officiorum eingeführt hatte:

"Salve Praefectus Legionis. Verzeih die Unannehmlichkeiten, aber einer von uns wird euch bis in die Schreibstube der Scribae begleiten. Es war der ausdrückliche Wunsch des Magister Officiorum Prudentius Scipio welcher nicht möchte das eine Person alleine umherschweifen kann."

Scato wusste selber noch nicht so recht ob das für alle galt oder nur für Nichtrömer, aber er nahm die Sache lieber etwas genauer als zu ungenau. Er hatte mittlerweile verstanden das es in beiden Fällen Ärger geben konnte, aber der Ärger war meist größer wenn man zu ungenau war. Deshalb eskortierte Scato nun den Praefectus Legionis und jene Männer die mitkommen wollten hinein.

Scato stand mal wieder Wache. Es war eine Arbeit die er nicht sonderlich mochte, doch sie war nunmal zu machen und so tat er es nach bestem Wissen und Gewissen. Als dann entlich wieder etwas Abwechslung am Horizont auftauchte straffte er sich und stellte sich wieder gerade hin, nachdem er nun schon eine geschlagenen Stunde gelangweilt auf seinem Scutum gelehnt hatte. Er erkannte sofort seinen Ausbilder, welcher mit einigen Männern im Schlepptau ankam.

"Save Centurio. Ich vergewissere mich nur noch das sie keine Waffen bei sich tragen, dann könnte ihr passieren."

Scato und ein Kamerad nahmen die Waffen entgegen die ihnen die Männer von sich aus übergaben, doch unterzogen sie jeden einzelnen noch einer genauen Leibesvisitation die sicherlich nicht angenehm war, doch die Sicherheit ging vor. Als sie dann nichts mehr entdeckt hatten und sie sicher waren das die Männer nun unbewaffnet waren ließen die Wachen die kleine Gruppe passieren:

"Gut, ihr könnt nun hinein. Vale Centurio."

Scato öffnete die Porta und trat dann ein. Kurz vor dem Schreibtisch des Tribunen blieb er stehen und nahm Haltung an. Er salutierte militärisch korrekt und nannt dabei seinen Rang und Namen:

"Tesserarius Tiberius Iulius Scato wie befohlen angetreten Tribun."

Dann suchte er mit seinem Blick einen Punkt etwas oberhalb des Kopfes des Tribunen und starrte diesen an.

Kurz nachdem Scato alle seine Sachen zusammen hatte trat er wie befohlen zusammen mit dem Optio Matrinius beim Tribunen an. Vor der Porta angekommen richtete Scato noch einmal schnell seine Uniform und klopfte dann nicht zu überhöhrend an die Porta.

*POCH*POCH*POCH*