Zitat
Original von Petronia Romana
Die Zurückhaltung hatte der Braunhaarigen nicht sehr viel gebracht. Noch bevor sie sich versah, löste sich der Jüngling von Massa und kam auf sie zu. Schnell nahm sie die Finger aus dem Wasser und straffte ihren Körper. Ihr erwidertes Salve! blieb auch weiterhin zurückhaltend. Selbst ihr vorheriges Schmunzeln behielt Romana bei und lächelte nicht wie sonst.
Als sie sich erhob, wirkte sie aufgerichtet wenig kleiner als der Jüngling. Sie musste nicht, wie sonst bei Gesprächen mit dem männlichen Geschlecht, nach oben sehen, sondern musterte ihn auf Augenhöhe. Das Kreuzen ihres Blickes, sein makellos glattes Gesicht und seine blonden Haare irritierten sie und veränderten in gewisser Weise ihr Bild von Männlichkeit.
'Wenn Massa der Auftraggeber war und sie zum Essen einlud, konnte ihr Gegenüber nur ein Bekannter oder ein Bediensteter des Centurio sein.' Gemäß dieser Gedanken reagierte sie dann auch, als ihr der Arm zum Geleit angeboten wurde.
Mit einem Blick zu Nuha, nahm sie den Platz an der Seite des jungen Mannes ein und schob ihre Hand über seine Armbeuge. Das Kompliment über ihr Gewand und die Bemerkung zu den jungen Frauen, beantwortete sie mit einem zaghaften Lächeln, ohne weiter darauf einzugehen. Es klang für sie etwas aufgesetzt und übertrieben, untermauert durch die Mimik und spitzbübische Art, für sie nicht wirklich von Interesse und Wichtigkeit. Verrätst du mir deinen Namen oder ist das ein gut gewahrtes Geheimnis? Scherzte sie schließlich, während sie ihrer Begleitung deutete, vor ihnen her zu gehen.
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Original von Petronia Romana
Wenige Schritte erst war Romana am Arm des Jünglings gegangen, als der Ausrufer die nächsten Höhepunkte ankündigte. Ihr Augenmerk fiel sofort auf Nuha, die vor ihr ging und ihr Los bei sich trug. Gerade jetzt! Ging ihr Flüstern in der unruhigen Masse unter, die an ihnen vorbei drängte und auf die hölzerne Bühne zustrebten. Mit einem bedauernden Schulterheben, versuchte sie einen Blick von Massa zu erhaschen. Bemüht, nicht unhöflich zu erscheinen, löste sie ihre Hand und lächelte. Das Essen wird warten müssen. Vielleicht trägt mein Gewinn dazu bei, es anschließend zu einem Festessen werden zu lassen. Auch sollten wir unser Gespräch vertiefen, bisher hast du mir deinen Namen verschwiegen. Ein Schmunzeln schlich sich über ihr Lippenpaar, als sie seine Blauen musterte und nicht umhin kam, noch etwas zu bemerken. Du trägst wahrscheinlich den eines Gottes, bei diesem Antlitz. In Gedanken zeichnete die Braunhaarige bereits ihren Begleiter, zog einige Wimpernschläge lang fasziniert mit den Augen seine makellosen Gesichtszüge nach.
Es fühlte sich gut an, die zierliche Frau durch die Menschenmenge zu geleiten und 'er' genoß es. Die rundliche Sklavin mit Kopftuch ging vor ihnen her. "Geniesst doch noch ein Weilchen das Gefühl neben einem Geheimnis zu stehen und zu gehen." scherzte 'er' und tastete nach seiner Kappe, ob sie auch bombenfest und unverrutschbar auf seinem Kopf saß. Auch Lamy nahm den Ausrufer wahr und lauschte ihm während dem Gehen. "Ah.. die Verlosung beginnt bald, das wird sicher sehr spannend. Ihr habt doch auch ein Los gewonnen..." Sicher hätte Petronia Romana auch zwei Lose gewonnen, wenn er sie nicht durch sein Pfefen abgelenkt hätte. "..vorhin beim Hufeisenwerfen, nicht wahr? Ihr habt Geschick darin." Sie blieb stehen und blies das Essen mit ihm und Massa ab, da sie der Lotterie dabei sein wollte. "Oh, richtig, ihr solltet das Spektakel nicht verpassen." 'Er' schüttelte den Kopf. "Aber gerne können wir noch einmal miteinander sprechen.. warum wollt ihr meinen Namen? Ist er euch wichtig?" 'Lamy' wurde es heiss und kalt unter dem Umhang. Bloß nicht... er mochte keine Götter, sie hatten 'ihm' seinen Zwillingsbruder weggenommen, indem dieser sich entschieden hatte, den Unsichtbaren im Himmel als Priester zu dienen. "Zuviel der Ehre, meine Dame. Ich kann Euch versichern, mein Name ist schlichter Natur."
Kaum hatte er es gesagt, tauchte Appius Decimus Massa neben ihnen auf und brachte eine Dame, Helvetia Crispina, mit. "Salve!" grüßte 'er' die Helvetierin und blickte dem davonstürmenden Massa nach. "Hat ihn ein Insekt gestochen? Er ist mit einem Male sehr aufgedreht." Oder war es der Wein?!? Der blonde Jüngling unterdrückte das amüsierte Grinsen, welches seine Miene zieren wollte. Dann war sein Opfer auch schon wieder zurück, mit blinkenden Wassertropfen. In seinem Bart! Lächelnd erwiderte 'Lamy' die Umarmung, legte seinen Arm von hinten um Massas Taille herum. Die Wassertropfen flogen durch die Luft. "Ein sehr erfrischendes Mitbringsel, mein Lieber." neckte 'er' Massa und wischte sich die Tropfen aus dem Gesicht. "Scintilla? Ach.... mhm.. die Musik passt schon mal ganz gut." Sollte 'er' seine Umarmung von Massa lösen oder nicht? Ganz langsam zog 'er' seinen Arm zurück und grübelte, ob 'sein' Freund Mamiliusi eine Frau namens Scintilla besaß. Das wäre natürlich beste Werbung für das thermopolium von Mamiliusi, wenn sie bei diesem Fest auftrat. Unter dem Namen versteckte sich eine Gaststätte oder Bar, in der warme Speisen und Getränke als Schnellimbiss verkauft wurden. Diese Gaststätte/Bar bestand aus meist kleinen Räumlichkeiten, die gegen die Straße hin mit einer gemauerten Theke versehen waren. In diese mit Marmorbruchsteinen bunt belegte Theken waren Vorratsgefäße sowie Wasser- und Kochtöpfe eingelassen, deren Inhalt durch ein darunter liegendes Feuer warm gehalten werden konnte. Im Innern der Bar befand sich ein Herd, auf dem die Gerichte vorgekocht wurden. Da 'er' es neulich besucht hatte, hatte 'er' gesehen, wie die Gäste ihr Essen gleich im Stehen verzehrten. Mamiliusi's Thermopolium beinhaltete als Schmankerl Gästezimmer in der darüberliegenden Etage, welche als Bordell dienten.