Sie nickte, als würde sie verstehen und verbarg damit, dass sie eigentlich keine Ahnung hatte. Natürlich wußte sie, dass eine Schwangerschaft meistens auch eine morgendliche Übelkeit mit sich brachte, neben vielen anderen Dingen. Allerdings konnte sie das, im Gegensatz zu ihrem Gegenüber, nicht am eigenen Leib erfahren. Dann schüttelte sie den Kopf, über typisch germanische Bauten hatte sie noch nichts gelernt. Dabei dachte sie, dass die Casa schon sehr germanisch war, mit dem vielen Holz, den Schnitzereien und sonstigen Kleinigkeiten. Daran, dass dieses Haus für Elfleda sehr römisch aussah, hatte sie nie gedacht. Aber 100 Menschen? Sie guckte mit großen Augen und staunte. "100!? Aber nicht sehr eng mit so vielen? Wie viele ihr seid in deinem Dorf? Meine Mutter und ich wohnten in Casa, größer als hier, mit zwei und Sklaven. Das war viel zu groß." Sie erinnerte sich gerne in Mantua, der Schmerz über den Verlust der Mutter war natürlich noch da, aber die Intensität hatte nachgelassen und sie dachte nicht mehr so oft darüber nach. Entweder ihr blieb dazu keine Zeit und wirklich einsam fühlte sie sich hier ja auch nicht. "Bei Mutter gab es auch Garten, hatte alte Sklavin die kümmerte. Hatten Lebensmittel selber, Mutter nicht gerne zu Markt. Markt weit weg." Sie zog die Augenbrauen zusammen und dachte über das Gesagte nach, nein, sie musste sich mehr anstrengen. Das war ja peinlich. "Der Markt war weit weg." Ja, das klang doch schon viel besser. Und vor allem erschien es richtiger. Sie lächelte und schaute, ob Elfleda es bemerkte. Es war ihr keineswegs peinlich sich selbst vor der Anderen zu korrigieren.
"Gut. Alles sehr schön, Witjon nett und lieb und Phelan und Ragin und Sontje gut kümmern um mich. Alle nett und freundlich." Nun ja, eine sehr löbliche, aber auch recht allgemein gehaltene Antwort. Ob Elfleda auf etwas anderes gezielt hatte? Nun, dann würde sie nachfragen müssen, denn bisher hatte Callista nur Sontje erzählt, dass sie immer noch nicht schwanger war. Allerdings hatte sie das Gefühl, je mehr sie selbst darüber nachdachte, desto mehr dachten auch alle anderen daran. Und daher bezog sie die Frage der Germanin gedanklich sofort auf dieses Thema. Obwohl sie wußte, dass es auch einfach nur Höflichkeit sein konnte, die Elfleda fragen ließ. Sie seufzte kurz und konzentrierte sich wieder auf das Unkraut. "Du kennen ... nein ... Kennst du dich aus mit Kräutern?"