Beiträge von Claudia Sisenna

    Sisenna presste die Lippen aufeinander und sparte sich die Antwort auf die Frage, wann Kinder reden dürfen, weil sie glaubte, der Onkel erwartete sie auch nicht. Er wollte sie nur an eine Regel erinnern. Sie nickte artig, als der Hinweis auf weitere Regeln kam, weil sie instinktiv spürte, dass jetzt nicht der Zeitpunkt war, um Widerworte zu finden. Stattdessen blickte sie weiter reumütig, bis der Onkel seine Aufmerksamkeit Sabina schenkte. Erleichtert atmete sie auf und änderte den Blick. Nun konnte sie entspannt der Unterhaltung lauschen. Bisher kannte sie die Geschichte von Sabinas Eltern noch nicht und fragte sich, wie es wohl war, wenn der eine Vater dem anderen auf dem Fuß folgte. Als Sabina kleine Halbbrüder erwähnte, verzog Sisenna den Mund. Hier Krebste niemand Kleineres als sie herum, was sie gut fand. Kleine Konkurrenz verdarb die Möglichkeiten, sich als Nesthäkchen viel erlauben zu können.

    "Oh", rutschte Sisenna heraus, als die Rede auf einen Brief kam, der ihre Neugier entfachte. Sie schlug die Hand vor den Mund, zog den Kopf zwischen die Schultern und machte sie so unscheinbar wie möglich. Sie wollte nicht wieder die Aufmerksamkeit des Onkels auf sich liegen haben, was aber schon alleine deswegen passieren würde, wenn Sabina sie losließ und den Brief holte.

    "Mir ist kalt", jammerte sie, damit sie alle in die Villa gingen und sie eine Chance bekam, sich zu verkrümeln.

    Geräusche schreckten Sisenna nicht, daher erstarrte sie erst zur Salzsäule, als sie die Worte des alten Claudiers vernahm. "Oh, oh." Ihre Brauen zogen höher als sonst den Bogen und die Weite der Augen konnte kaum größer sein. "Das ist der Onkel und er meint es ernst." Obwohl sie es zu Sabina sagte, galt die Erkenntnis in erster Linie ihr, denn die Tonlage ließ keinen Zweifel daran, dass weder Ausflüchte noch ein Überspielen die Lage retteten. Reue fand sie angebracht.

    Sie wäre ohnehin nicht weggelaufen, aber Sabinas Griff vernichtete diese Option. Zuerst zögerte sie, aber dann drehte sich artig um und tat, wie ihr geheißen: Sie trat samt neuem Familienmitglied an.

    Die ansonsten wortgewandte Sisenna schwieg, als Sabina das Zepter in die Hand nahm, grüßte und in die Konversation ging. Dafür sprach ihr Blick Bände, denn sie schlug die Augen nicht nieder. Bisher hatte das immer gewirkt.

    Als sie jedoch hörte, wie Sabina die Verantwortung für den Gartenspaziergang übernahm, wandte sie den Blick vom Onkel zu jungen Frau, öffnete den Mund und schüttelte gleichzeitig den Kopf.

    "Das ist sehr lieb von dir, Sabina, aber der Onkel wird nachfragen und ich darf nicht lügen." Sie hob die Schultern und begann ihrerseits mit der Erklärung, bevor der Onkel auf Sabinas Aussage reagieren konnte.

    "Ich habe mich um Sabina gekümmert, so wie du es mich gelehrt hast. Gäste und Besucher sollen empfangen und umsorgt werden."

    "Meine Locken sind furchtbar." Sie rollte die Augen, denn sie konnte ihnen nichts Positives abgewinnen. Wie das ältere Mädchen und Frauen anders sehen konnten, leuchtete ihr nicht ein, aber sie wollte nicht vorschnell die Schere fordern.

    "Ja, beeilen wir uns." Sabina hielt zwar Sisennas Hand, aber die Kleine zog die Große Richtung Zimmertür. "Ich zeige dir den Weg."

    Sie hielten einander zwar an der Hand, als sie aus dem Gartenzimmer traten, aber selbstverständlich führte die ortskundige Sisenna die deutlich ältere Sabina, denn aus dem Alter, wo sie selbst geführt wurde, war sie längst heraus. Zumindest war das ihre Sicht der Dinge. Außerdem musste sie Sabina beschützen, wenn der Wolf kam.

    "Ulf heißt unser Wolf. Ich denke, er weiß, dass er so heißt, aber er hört nicht." Sie blickte nach unten, um bei den beiden Stufen, die in den Garten führten, nicht zu stolpern. Als sie ebenerdig weitergehen konnten, blickte sie auf. "Der Onkel liebt jeden Busch, jede Blume und jeden Halm. Wir haben bestimmt mehr Gärtner als Küchensklaven. Ach, und eins musst du noch wissen." Sie hob den Zeigefinger. "Vögel sind die wichtigsten Bewohner hier draußen, abgesehen von Ulf."

    Sisenna schlenderte den Weg entlang, ohne gezielt nach Ulf zu suchen, weil sie wusste, der Wolf würde sie finden, falls er das wollte. Wenn nicht, dann konnte ihn niemand aufspüren. Sisenna wies in eine Allee, die sie beabsichtigte, zu durchwandern.

    "Wenn er sich zeigt, dann laufen wir entweder ganz langsam weiter oder bleiben stehen. Auf keinen Fall darfst du weglaufen, denn dann jagt er dich."

    Wie nebenbei schaute Sisenna rechts und links des Weges in die Tiefe des Gartens, der weit mehr als eine Parkanlage war und die Bezeichnung Garten nicht verdiente. Teile der Anlage wurden nach der römischen Gartenbauarchitektur streng linear ausgerichtet, aber ein nicht unerheblicher Teil wies einen natürlichen Schwung sowohl bei den Anpflanzungen als auch den Wegen auf. Sisenna strebte diesem Teil zu, denn der Wolf mochte es ursprünglich.

    "Der Onkel will, dass ich tugendhaft bin. Wie kann dann ein Philosoph denken, Mädchen können das nicht." Sie hatte zwar Sabinas Aussage in der Villa gehört, aber bisher nicht verstanden.

    Entgegen Sabinas Vermutung fand Sisenna durchaus, dass sie sich weiterentwickelte, wenn auch gegenüber dem Onkel im Geheimen. Trotzdem wollte sie sichergehen, dass ihre Strategie keine Schäden hinterließ. "Musonius weiß das?" Da sie den Namen schon einmal aufgeschnappt hatte, nur nicht wusste, bei wem und wann, schenkte sie dem Ansinnen Gehör und zeigte sich interessiert. "Erzählst du es mir, wenn du nachgelesen hast?"

    Sisenna beobachtete Sabina beim Sprechen. Sie fand sie hübsch. "Du hast braune Augen", stellte sie fest. "Aber wir haben auch etwas gleich." Sie lächelte, fasste sich auf den Kopf und zeigte anschließend auf Sabinas Haare. Sisenna besaß etwas mehr Locke, aber die Farbe ähnelte sich stark. Plötzlich fiel ihr ein, dass sie nicht auf Sabinas Erzählung eingegangen war, sondern ein eigenes Thema begonnen hatte, was als unhöflich galt, also musste sie Versäumtes nachholen, auch wenn sie Puppen nicht interessierten. Sie konnte sich aber vorstellen, etwas bei sich zu führen, an dem sie hing, wenn Gefahr von bösen Jungen drohte. Eine Puppe mit Schnurrbart stellte sie sich lustig vor, bemühte sich aber, nicht zu lachen, weil sie merkte, wie sehr Sabina an ihnen hing. Wären die Puppen Tiere gewesen, würde Sisenna dahinschmelzen.

    Als Sabina auf den Wolf einging, sprang Sisenna von der Kline.

    "Ich kann ihn dir sofort zeigen, wenn du willst." Ihre Augen leuchteten und Geduld gehörte nicht zu ihren Stärken. Dann aber beugte sie sich zu Sabina, legte die Hand schützend zwischen Sabinas Ohr und den eigenen Mund und flüsterte: "Reeegeln." Sisenna verdrehte die Augen und kicherte. "Der Onkel stellt sie auf, aber er kontrolliert schlecht." Anschließend sprach sie wieder laut. "Den Wolf darf ich dir zeigen, und wenn es einmal etwas gibt, was ich nicht darf, nehme ich die Schuld auf mich. Mir passiert nichts."

    "Oh, du willst hier bleiben." Umso interessanter wurde es herauszufinden, wie sich die unbekannte Claudia gab, aber anstatt sie ausfragen zu können, wurde Sisenna mit einer durchaus schwierigen Frage konfrontiert. Ihre Antworten würden verschieden ausfallen, je nachdem, mit wem sie sprach, und Sabina konnte sie noch nicht einschätzen. Als die zukünftige Mitbewohnerin einladend zur Seite rückte, begann Sisenna zu lächeln. Sie entschied in diesem Moment, Sabina wie eine Verbündete zu behandeln, setzte sich neben sie und lächelte sie nochmals an, bevor sie die Hände in den Schoß legte und zunächst überlegte.

    "Hm." Sisenna griff zu einem der Käseküchlein, die sie selbstverständlich kannte, und überlegte, während sie kaute. Sie bemühte sich stets, wie eine kleine Erwachsene zu wirken, denn sie wollte nicht als Kind behandelt werden. Das Leben forderte ihr viel in jungen Jahren ab, daher wirkte sie nicht nur über die Maßen reif, sondern hatte vorzeitig viel Kindliches verloren. "Der Onkel tut so, als wäre er streng, aber von Kindern hat er keine Ahnung." Sie vergewisserte sich, wie ihre Aussage ankam. "Wenn ich kleines Kind spiele, gibt er schnell auf. Ich spiele natürlich nur, denn ich bin ja schon groß." Sisenna biss erneut in das Käseküchlein und schob anschließend den Rest mit der flachen Hand hinterher. Die aufgeblähten Wangen zeigten an, dass sich aktuell zu viel Kuchen im Mund befand. Immerhin schluckte sie zunächst herunter, bevor sie weitersprach.

    "Du kannst nicht mehr kleines Kind spielen, das merkt er. Dann wird es schwieriger. Es gibt hier viele Regeln." Bedauern lag in ihrem Blick, mit dem sie Sabina ansah. Zum Glück kam das Gespräch auf die Ohrringe und Sisenna betrachtete sie fasziniert, als Sabina einen Schmerzlaut von sich gab. Ihr Blick wanderte zu der Sklavin, die etwas sagte, was Sisenna nicht verstand. Sabinas Hinweis auf die Puppe, konnte sie daher nicht einordnen, aber die anschließende Frage.

    "Nein, ich spiele nicht mit Puppen." Ihr Kopf flog von rechts nach links und wieder zurück. "Ich bin schon groß. Außerdem sind Puppen tot. Ich spiele lieber mit Tieren."

    Plötzlich fiel ihr der Wolf ein. Mit ihm spielte sie nicht, aber es wäre das erste Geheimnis, das sie Sabina anvertrauen würde, zumindest kam es ihr so vor.

    "Wir haben einen Wolf." Mehr sagte sie nicht, denn es sollte spannend bleiben.

    Sisenna kicherte, weil die fremde Frau mitspielte und noch eins obendrauf setzte, indem sie sagte, sie wurde beim Faulenzen erwischt. Damit war das Eis gebrochen und Sisenna schob sich durch den Türspalt. Sie stellte sich bildlich vor, wie Sabina von der Kline fiel und kicherte erneut.

    "Ich sag es nicht weiter." Demonstrativ drückte sie mit Po und Rücken die Tür zu, bevor sie näher trat. Ihre Arme schlenkerte sie beim Gehen vor und zurück, was ihre Unsicherheit zeigte, aber antworten konnte sie.

    "Ich heiße Sisenna. Manche sagen auch Sisi, aber nur, wenn ich artig war." Sie verschwieg, dass sie nicht oft als artig galt, dabei konnte sie nichts dafür, wenn ständig neue Ideen kamen. Sie saß ungern still und fand das Meiste lästig, was von ihr verlangt wurde, im Gegensatz zu dem, was sie nicht durfte. Unerlaubte Dinge besaßen Spannung.

    "Besuchst du Onkel Menecrates?" Dass der Besuch ihr galt, schloss sie aus. Sie stand vor der Kline, traute sich aber nicht, sich zu setzen. Die meisten Frauen reagierten mit Schimpfen, weil sie um ihre knitterfreien Kleider besorgt waren. Ihr Blick haftete an den Bergkristallen. Sie zeigte mit dem Finger auf einen der Ohrringe. "Der funkelt schön."

    Etwas fiel ihr auf, als sie an den genannten Namen zurückdachte.

    "Du bist eindeutig eine Claudia, auch wenn ich dich nie zuvor gesehen habe. Fast alle fangen mit S an: Sabina, Sisenna, Silana, Sassia." Sie überlegte, wen sie vergessen haben könnte und verschwieg, das es genug anders lautende Frauennamen gab.

    Die Ankunft neuer Bewohner oder Gäste blieb Sisenna nicht verborgen, aber sie musste sich bis zur Porta durchfragen, um mehr zu erfahren. Ein Plan war schnell gefasst: Einer Detektivin gleich passte sie die Sklaven ab, die zu mehreren Brot, Käse und Obst in Richtung der Privaträume trugen und schlich ihnen nach. Sie tat nichts Unerlaubtes, aber es bereitete ihr Vergnügen, so zu tun, als spioniere sie. Kurz vor der Tür verhielt sie den Schritt und lauschte. Rechtzeitig, bevor sie entdeckt wurde, sprang sie hinter einen Wandvorsprung und kauerte sich im Schatten einer hohen Bodenvase.

    Als die Schritte verhallten, richtete sie sich auf und trat zurück in den Gang. Sie strich ihr Kleid glatt und ging auf Zehenspitzen zur Tür des Cubiculums, hinter der sie spannende Neuigkeiten erwartete. Sachte drückte sie die Klinke runter, ohne zuvor anzuklopfen. Sie wusste, das schickte sich nicht, aber es verlockte sie, die Neuankömmlinge zu überraschen. Vielleicht erhaschte sie einen Moment, in dem sich alle unbeobachtet fühlten und etwas taten, von dem sie dachten, es blieb geheim.

    In der einen Hand die Klinke, mit der andren am Rahmen abgestützt schob Sisenna den Kopf durch den Türspalt. Sie kicherte lautlos, bevor sie trällerte: "Ich habe euch gestellt. Wer seid ihr denn?" Sie blickte von einem zum anderen.

    Die an sie gerichtete Frage, ob sich ein Kind in das Gespräch Erwachsener mischen durfte, erlaubte nur eine Antwort. "Nein." Sie senkte den Kopf . Allerdings hob sie den Blick einen Moment später und linste unter den Wimpern durch. Alsbald erschien ein Lächeln und sie richtete sich wieder gerade auf, denn Onkel Herius erlaubte eine Nachfrage.

    "Onkel Faustus, möchtest du in meinem Beisein sprechen?" Im Wechsel versuchte sie ihr bezauberndstes Lächeln und einen herzerweichenden Blick. Sie hatte noch nicht viel geben müssen, da begann Onkel Faustus zu erzählen. Wieder erwähnte er Neuigkeiten und machte Sisenna umso neugieriger. Als dann die Auflösung kam, verzog sie enttäuscht den Mund.

    "Du reist ab und findest das für mich eine spannende Neuigkeit?" Sie merkte nicht, dass sie etwas verwechselte, denn Spannung hatte sie selbst in die Neuigkeit hineininterpretiert. Zuerst sprach Onkel Faustus nur von Zukunftsplänen. Ihre Unterlippe schob sich vor. Sie hielt besser den Mund, denn sie ahnte, dass dieses Thema, so langweilig es ihr auch erschien, für Onkel Menecrates keineswegs unbedeutend war.

    "Ich gehe dann mal spielen." Sie wendete sich ab, warf aber noch einen flüchtigen Blick zurück, bevor sie losrannte.

    Richtig, ein Adulescens ist die Zeit, in welcher eine Römerin oder ein Römer eigentlich bereits mündig und eheberechtigt ist, aber allgemein noch keinen wirklichen Status im Gemeinwesen hat, da er dazu noch zu jung ist.


    Da bist du mit 7-13 noch etwas zu jung dafür.

    Seit ich auf der Welt bin, wurde ich unter Adulescens geführt. :) So steht das in meinem Werdegang. Das ist für kleine Mädchen nicht zu verstehen. :hmm:

    Der sommerlichen Temperaturen wegen trug Sisenna eine Kindertunika aus besonders leichtem Stoff. Obwohl kaum ein Lüftchen wehte, zog bei jedem ihrer Hüpfer ein kleiner Luftzug unter das Kleid und kühlte angenehm den Kinderkörper. Da sie wusste, der Onkel legte Wert auf korrektes Aussehen, zog sie das Band, das die Tunika normalerweise am Körper hielt, wieder fest, bevor sie in gewählt damenhaften Schritten näher trat.

    "Guten Abend, Onkel Herius!" Sie strahlte und sprach weiter. "Guten Abend, Onkel Faustus! Besprecht ihr hier geheime Sachen?" Sie würde es sich wünschen, denn das versprach Spannung, aber meistens wurden in der Villa nur für Kinder langweilige Gespräche geführt. Hinsetzen fand sie auch langweilig, daher blieb sie vor beiden Männern abwartend stehen.

    Ihre Augen wechselten von groß, wenn sie das Gehörte erstaunte, zu zusammengekniffen, wenn sie die Erklärung nicht verstand. Leider verstand sie von dem Gesagten einiges nicht und das, obwohl sie genau zuhörte. Immerhin stimmte sie durch Kopfnicken zu, als der Onkel sagte, er wollte keinen Todesfall durch Kampf. So lange sie jedoch überlegte, ein glimpfliches Ablassen von schäumenden Blut ging an ihrem Körper nicht und demzufolge wohl auch nicht bei einem Tier. Der Onkel bestätigte das, indem er einen Schnitt erwähnte, was Sisenna an religiöse Opferungen erinnerte. Sie riss die Augen auf. Ihr Misstrauen wuchs nicht allein wegen dem Schnitt, den sie sich furchtbar vorstellte. Sie misstraute vor allem, weil der Onkel erst herumdruckste, bevor er mit der Sprache herausrückte. Sie war vielleicht jung an Jahren, aber nicht dumm. Hier stimmte etwas nicht, daher fragte sie nach.


    "Schneiden tut weh. Er wird sich quälen. Wo überhaupt wird geschnitten und wie stoppt ihr am Ende das Bluten. Die armen Opfertiere müssen dabei immer sterben!"

    Ganz bestimmt würde Sisenna in nichts einwilligen, von dem sie nicht wusste, was es bedeutete. Sie legte ihr Köpfchen schief. Zuerst zog sie die Brauen zusammen. Dann schob sie die Brauen nach oben. Die Erleuchtung wollte aber nicht kommen. Sie setzte sich und legte die Hände in den Schoß.


    „Was genau wird da gemacht?“

    Sie sah genau hin und würde merken, wenn der Onkel sie anlog.

    Sie kam auf die Beine und schimpfte.

    „Du bist so gemein! Erst fragst du mich und dann willst du ihn doch erlegen.“

    Tränen rannen. Erst aus Entsetzen, später aus Wut. „Das erlaube ich nicht. Er ist mein Pferd. Du hast gesagt, er gehört mir.“ Sie bot einen lustigen Anblick mit ihrer Augenbinde, die als schiefes Stirnband diente. Sie japste nach Luft und suchte nach Worten.

    Das Recht stand meistens auf Sisennas Seite. Sie hatte längst gelernt, wie sie es bunkern konnte. Nun galt es, Vorschläge zu machen.

    „Wir holen ihn her. Er kann bei uns leben und ich kümmere mich um ihn.“ Sie setzte ihr bezauberndstes Lächeln auf und träumte schon von gemeinsamen Gartenspaziergängen.


    Sie spielte Blinde Kuh. Die Augen waren verbunden und sie sah nichts. Somit konnte sie auch nicht gesehen werden. Naja, sie wusste, dass dem nicht so war, aber dran glauben gefiel ihr. Dummerweise spielte Onkel Menecrates nicht mit. Er redete und schlimmes Zeug dazu.

    Was?“ Sie schob die Augenbinde hoch. „Das das“ Das war nicht zu fassen. „Du bist auch wieder gesund geworden und wurdest nicht erlöst. Wieso überhaupt erlöst? Das ist doch keine Lösung?“

    Ach du liebe Zeit. Da muss ich erst fragen gehen. Eigentlich sollte ein Kind ja seine Eltern kennen.


    Du heißt ja auch Sisenna. =)


    So jetzt

    Papa: Marcus Claudius Constantius

    Mama: Amilia Macerina

    Schwester: Claudia Catilina

    Bruder: Quintus Claudius Lepidus

    Bruder: Quintus Claudius Iavolenus


    Wohnort: Roma

    Ordo: Senatorius

    Status: Adulescens (7 Jahre)

    Stand: patrizisch

    Patriarch Podestas: frei (?) Tutor Menecrates

    :hallo: