Das Gastmahl neigte sich dem Ende. Die Tänzerinnen hatten sich verabschiedet und die Musiker unterbrachen ihr Spiel, als sich der Pater Familias und Gastgeber von seiner Liege erhob.
Die Gäste blickten zu ihm und warteten auf seine Worte. Die letzten Reste vom Dessert wurden noch weggekratzt und ein Sklave ging mit einer Schale mit lauwarmen Wasser zu den Gästen, daß sie ihre Finger darin säubern konnten.
Ich räusperte mich und glättete nochmals meine Toga, die vom Liegen ein wenig zerknittert war. Ich war sehr nervös, doch so begann ich zu sprechen.
"Liebe Gäste, liebe Freunde
zuerst einmal, ich freue mich, daß ihr alle so zahlreich erschienen seid, auch wenn einige von euch unter sehr bedauernswerten Umständen schon gehen mußten, aber das soll den Abend keineswegs schmälern. Ich hoffe, daß er euch allen gefallen hat, daß ich euch ein wenig amüsieren konnte mit Speiß' und Trank bei guter Musik und tänzerischen Einlagen.
Ich hoffe, das Essen hat euch gemundet. Wie ich während des Essens vernommen habe, stieß der Wein auf starkes Wohlwollen. Dafür möchte ich meinem Vetter Maximus danken, der reichlich Wein von seinem Gut in Germania mitgebracht hat. Vielen Dank !
Lange ist es her gewesen seit ich als junger Grieche in die Metropole der Welt gelangte in einer völlig neuen Stadt, in einer komplett neuen Umgebung. Und heute, speiße ich mit Senatoren und mächtigen Personen des Reiches in meiner Cena.
Viel hat sich in der Zeit getan. Und doch oder gerade deswegen wird es jetzt Zeit für einen Einschnitt. Was ich euch heute abend sagen will, weshalb ich dieses Gastmahl veranstaltet habe, betrifft die nächste Zeit.
Maximus ! Komm an meine Brust !
Gerade daß du hier bist, freut mich am meisten !
Ich möchte Dir daher das Wort übergeben, um noch einige Worte zu sagen, bevor ich fortfahre."
Damit trat ich einen Schritt zurück und machte Platz für Maximus.