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Gerald blickte einen Moment ungläubig auf den wie einen Baum gefällten Birger. Der Krieger hatte noch versucht, den Schlag abzufangen, aber da war er nur einen Moment zu langsam gewesen. Einen sehr entscheidenden Moment. Und nun lag er in seinem Blut auf dem Boden, zuckte noch einmal kurz, und lag dann still.
Gerald sah einen Moment ungläubig auf Birger hinunter. Er war der, mit dem er nun schon am längsten hier zusammen war. Sie hatten verdammt viel miteinander erlebt. Sie waren fast schon sowas wie Brüder gewesen. Und jetzt war er tot. Die Nornen hatten ihm dieses Schicksal auferlegt.
Gerald schaute zu den vermeintlichen Heruten hinüber. Von ihnen waren nun 3 verletzt, teilweise schwer. Er könnte sie nun mit Leichtigkeit überfallen und niedermachen. Er hätte dann nur einen Mann verloren. Einen verdammt guten Mann, aber nur einen Mann.
Verdammte Axt! Warum nur konnte er diese Chance nicht einfach ergreifen? Die Götter aber hatten entschieden, und er würde sich daran halten. Er trat vor seine Männer, denen wohl ähnliche Gedanken durch den Kopf gegangen waren, und gab Anweisungen.
“Ihr zwei sucht genug trockenes Holz und schichtet es auf. Los, hopp.“
Mit absoluter Kaltschnäuzigkeit trat er danach an Birgers Leichnam vorbei und ein paar Schritte in Richtung des verletzten Grüppchens.
“Den Göttern gefällt es wohl, euch noch eine Weile herumlaufen zu lassen. Gut, wer bin ich, mich über ihren Richtspruch hinwegzusetzen? Geht, und kommt nicht wieder.“
Das nächste Mal, wenn er einen von ihnen erwischen würde, würde er sich nicht auf so einen Zweikampf einlassen. Und wie hieß es so schön, man traf sich im Leben immer zweimal.
Gerald wandte sich ohne weitere Worte zu verlieren um und schloss sich seinen Männern an, die die Beisetzung von Birger vorbereiteten. Dabei kam er an Alan vorbei. Der Junge stand auf wackeligen Beinen und schaute zu den vermeintlichen Heruten herüber.
“Komm mit Junge, das hier ist erstmal vorbei.“
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Alan starrte. Erst starrte er auf den toten Birger, dann starrte er eine Weile ins nichts. Zuletzt starrte er zu den Heruten. Er suchte seinen Gegner von vorhin. Hätte er es zu Ende gebracht, wäre Birger jetzt noch am Leben. Er war so kurz davor gewesen, ihn zu töten. Er starrte zu Witjon und sein Blick fixierte hasserfüllt dessen Augen. Sie würden sich wiedersehen, ganz bestimmt. Und dann würde Alan es zu Ende bringen.
Gerald war schon fast wieder im Lager, während Alan immer noch hitzköpfig und wütend da stand. Er wartete, bis er sicher war, dass Witjon seinen Blick gesehen und verstanden hatte, ehe auch er sich mit grimmigem Gesicht und schwer humpelnd anschloss. Er brauchte jetzt erst einmal einen Heiler.