Beiträge von Phraates

    Sim-Off:

    Grummel... gaelisch... immerhin habe ich mir gemerkt, dass man das d in dh nicht ausspricht. ;)


    Bei Ahura Mazda, Gott der Weisheit und des Feuers, Beschuetzer unseres Landes und deren Kinder, befreie mich von diesem Schmerz, dachte Phraates, als er im Stuhl sass. Seine Sinne waren vom immer aeger werdenden Schmerz wie betaeubt. Es konnte doch nichts so Arges sein, wenn es weh tat... die richtig ueblen Verwundungen waren es, die man nicht spuerte. Er musste etwas mit seinem Rueckennerv angestellt haben. Ja, das war es, er musste sich dort irgendetwas getan haben. War der jetzt eingezwickt? Das passierte doch nur alten Knoppergreisen! Ja, so was wuerde nur denen passieren... und Phraates.
    Der Kleine liess jetzt das Tuch in Ruhe, was Phraates aber nicht sonderlich zur Kenntnis nahm. Er nickte dem Kleinen nur kurz zu... ui, sein Laecheln musste ausschauen wie die Grimasse eines Hofnarren... damit konnte man kleine Kinder ja erschrecken. Schnell drehte er seinen Kopf, aus Ruecksicht fuer seine Mitmenschen, nach unten, sodass er in seinen Schoss blickte. Die Rueckenschmerzen waren so nicht ganz so schlimm, doch lustig war die Angelegenheit noch immer nicht.
    Die Frau, Bridhe, deren Namen man wahrscheinlich komplett anders schrieb, als man ihn aussprach, sagte ihm, woher sie kam. Es war jetzt aber so, dass Phraates schon von Hibernia gehoert hatte. Ein roemischer Soldat, der in Britannien stationiert gewesen war, in der Legion von Isca,und das Kriegsgefangenenlager in Dura Europos bewacht hatte, hatte ihm dort erzaehlt, es waere ein Land voll mit Drachen und Daemonen, und voll mit gefaehrlichen Feinden. Nicht, dass Phraates ihm das damals abgekauft haette, komplett naiv war er nicht, doch irgendwie durchdrang dieser Gedanke sein von den Schmerzen komplett zerfraesten Gehirn, welches dem Aberglauben keinen Widerstand mehr bot.
    "Hibernia... auau... 'an, 'an, 'an, 'an...", jammerte er und verfiel darauf, in seiner Muttersprache leise zu zu fluchen. "Das Land, wo sind Daemonen...", meinte er schliesslich und blickte Bridhe ungluecklich an. Sein Ruecken fuehlte sich wie gefoltert an.
    Schliesslich kam ein Vorschlag, dem er ueberhaupt nicht abgeneigt war. "Bett!", rief er freudig aus, nicht der Tatsache bewusst, dass es in jener Hinsicht durchaus diverse zwiespaltige Konotationen und Doppeldeutigkeiten geben koennte, die jemanden, der latein besser konnte wie Phraates, nicht verschlossen bleiben koennten, aber Phraates entgingen. ;) Auf jeden Fall hielt er Bridhes Vorschlag fuer eine gute Idee.
    Er stand in einer Bewegung auf, die einem alten Grossvaeterchen zur Ehre gereicht haette, und bewegte sich zum Bett hin. "Ich nicht brauche Medicus. Ich schaffe... das...", brachte er heraus und liess sich ungeschickt auf Bridhes Bett fallen.

    Geradehalten konnte er sich nicht lange. Sein Ruecekn sackte zusammen, und Schmerz durchfuhr ihn wie Glut, als ob jetzt Ahura Mazda beschlossen haette, ihn zu bestrafen fuer irgendetwas. Ahh, das tat waeh. Er biss seine Zaehne zusammen.
    Sie bat ihm einen Stuhl an. Er haette gerne abgelehnt, doch sein Zustand erlaubte es ihm nicht, den harten Kerl zu spielen - die Moeglichkeit, solch einen Eindruck zu bieten, war sowieso schon komplett dahin. Also konnte er sich jetzt genausogut hinsetzen.
    Der Stuhl knarzte leicht, als Phraates sich hinsetzte, und seiner Wirbelsaeule erging es gleich. Was haette er jetzt getan fuer etwas Linderung seiner Schmerzen.
    Er hoerte, wie die Frau etwas zu ihm sagte. Er hob die Haende hoch. "Nein, nein, nicht schlimm!", beteuerte er. Sein Gesichtsausdruck strafte jener Behauptung Luegen. "Es ist nur..." Voruebergehend, was hiess das bloss auf latein? War das aergerlich, wenn man eine Fremdsprache zu sprechen versuchte und einem wichtige Woerter entfielen! Er beliess es dabei, hoffend, dass die Frau ihn verstehen wuerde.
    "Nicht die Tuche...", meinte er schwach zum Kleinen hin, der sich daran machte, das Chaos noch zu verschlimmern. Doch im Grunde seines Herzens waren ihm die Tuecher wurscht, er haette sie gerne gegen ein bisschen von seinen Rueckenschmerzen umgetauscht.
    Die Frau sagte etwas zum Kleinen. Wie? Was war denn das fuer eine Sprache? Es klang anderes wie alles, was er bisher gehoert hatte. Interessant. Er beugte sich unwillkuerlich vor, wobei sein Ruecken sich wieder im Aufstand uebte. Scheusslich!
    Sie stellte ihm eine Frage, und er brachte ein Nicken zustande. "Ich bin noch nicht lange hier.", kopierte er ihre Worte. Ueber ihren Namen war er erstaunt. "Beri... wie?"* Er wusste allerdings, dass die Aussprache seines Namens den leuten auch Probleme machte. "Ich bin Phra... AAAAAAAA...tes.", jaulte er auf, als ihm wieder der Schmerz in Mark und Gebein schoss. "Phraates. Aus Parthien.", schaffte er zwischen zusammengebissenen Zaehnen hervorzubringen. "Und ich nicht habe viel Glueck.", fuegte er hinzu, wobei er aber nur das Offensichtliche aussprach.


    Sim-Off:

    *Sag, wie wird der Name eigentlich ausgesprochen? Wie Brie (der Kaese)?

    Die Haare tuermten sich massiv auf Celerinas Kopf auf. Sie sahen irgendwie aus wie die Tuerme von Adur Gushnasp. Die Frisur verdeckte bereits Charis' Gesicht komplett.
    Phraates bekam nun eindlich den Abmarschbefehl. Genial! Die Herrin schien das Chaos, das er angerichtet hatte, komplett vergessen zu haben. War dies wegen der Hochzeit? Sie schien relativ gespannt darauf zu sein.
    Phraates verbeugte sich also und wollte sich schon umdrehen, da wurde noch eine Frage an ihn abgefeuert.
    Es schien ihm, als ob ihm das Herz stehen blieb. Wieso fragte sie ihn so etwas? Er wurde ganz, ganz leicht rot im Gesicht und pruefte sein Herz. Also. Ava war jetzt verheiratet (wenn er es richtig ueberlegte, musste ihr Vater sie eigentlich an den fetten, alten Aiman verheiratet haben, der hatte viel Geld). Er schuldete ihr keine Treue. Und... es gab noch etwas. Immer, wenn er Charis ansah, vergass er die Existenz von Ava komplett, und wurde sich dessen erst wieder bewusst, wenn er sein Gesicht abwandte.
    Aber was sollte er sagen? Er wuerde sicher nicht sagen, sie waere haesslich. Aber auch nicht, dass sie ihm durchaus gefiel (was der Wahrheit entsprach). Er bastelte sich in Sekundenschnelle eine Antwort zusammen: "Sie ist... eine nette Maedchen.", meinte er und schluckte.

    Phraates linste zum wiederholten Male kurz zum Haar seiner Herrin hin, welches von Charis gemacht wurde. Das Haar nahm schon Form an, es wuerde vermutlich eine der pompoesen und extravaganten Frisuren sein, von denen die Roemerinnen dachten, dass sie damit besonders begehrenswert ausschauen wuerden. Ehrlich, Celerina hatte das nicht noetig, dachte er bei sich. Die Maenner wuerden der noch nachblicken, wenn sie ihre Haare trug wie eine Vogelscheuche.
    Als ihm seine Herrin in einem unguten Tonfall antwortete, kam er bei der Logik nicht mit. Wieso sollte es ihn freuen, ihr dienen zu duerfen? Es hatte ihn gefreut, dem grosskoenig zu dienen, weil der von den Goettern erwaehlt worden war. Und ihm zu dienen hiess seinem Land, und allen Leuten darinnen, zu dienen. Die Betonung des Wortes Sklave entzog sich ihm nicht, doch nichts auf der ganzen Welt wuerde ihn daran hindern, ihm vom Laecheln abzubringen. Es war sein Schild, seine Maske, die verbarg, wie wenig er die Roemer mochte, und mit ihnen deren Lebensart.
    Dann kam ein erneuerter Befehl auf ihn herabgeprasselt. Viel zur Klaerung der Sachlage tat dies nicht. Eine blonde Sklavin? Derer gab es viele. Und es kam ihm komisch vor, dass Celerina die Kelten und germanen in einen Topf war, waehrend sogar er als Parther zwischen ihnen differenzieren konnte (was allerdings daran lag, dass er einige davon unter den Sklaven kannte).
    Er nickte.
    "Alles das war?", fragte er nach, zur Sicherheit.

    Phraates Versuch, sich aufzurichten, scheiterte am Schmerz, der ihm durchs Kreuz fuhr. Ahh! Hatte er sich jetzt beim Sturz den Ruecken versaut?
    Immerhin schien sein Pech das Mitleid der Frau zu erregen, die hergehastet kam und ihn fragte, ob er sich was getan hatte.
    Er griff sich an den Ruecken und verzerrte sein Gesicht kurz, dann ergriff er ide Hand der Frau und liess sich hochziehen. "Danke dir, danke.", meinte er aechzend und blickte ratlos zu den zermuddelten Leintuechern am Boden hinunter. Was jetzt? Nur gut, dass er noch draussen Leintuecher hatte.
    "Tut mir Leid! Tut mir Leid!", beteuerte er der hellhaeutigen Frau (so hellhaeutig, gab es das denn? So bleich waren nicht einmal die Skythen!) und wollte gerade die Leintuecher aufnehmen, als auf einmal der Schmerz zurueckkam. Es schmerzte ungeheuer, und Phraates gab ein leises, sich relativ unkavalierhaft anhoerendes Grunzen von sich, so weh tat es. Unglaublich, dass ihm so etwas passieren musste. Er hatte eine grauenhafte Schwertwunde ueberlebt, doch nicht einmal das hatte so sehr geschmerzt wie das Feuer, dass sein Kreuz zu durchdringen schien.
    Er liess von seinem Vorhaben ab und stoehnte dabei entsetzlich. Schnell besann er sich der Anwesenheit der Dame vor ihm und biss sich auf die Unterlippe, um diverse Schmerzensschreie zu unterdruecken. Er kruemmte seinen Ruecken, doch das schien alles nichts zu helfen. Am besten war es immer noch, wenn er kerzengerade herumstand, als ob er einen Besen verschluckt hatte. Er versuchte, die Frau anzulaecheln, doch eine gewisse Verkrampftheit durchdrang seinen Gesichtsausdruck.

    Phraates schaute die Makedonerin kurz an. Mit einem Speer Haare machen zu lassen, das war ja die Hoehe an Dekadenz. Diese Roemer.
    Aber immerhin wuerde er spaeter was zum lachen haben, die Roemerin missverstand den parthischen Militaerjargon vollkommen.
    "Nein, nicht getroffen von sieben." Er wuerde kaum noch leben, wenn das so waere. Oder er waere zumindest schwer verkrueppelt. Er hatte schon einen gesehen, den hatten 5 hastae getroffen, der hatte zwar ueberlebt, doch hatte man ihm beide Beine amputieren muessen.
    Er entschloss sich, die Roemerin nicht laenger wegen der Zahl 7 im Dunkeln tappen zu lassen. "Ich habe sieben Roemer getoetet.", erklaerte er. Der Satz war in perfekter lateinischer Grammatik vorgebracht worden. Phraates laechelte noch immer freundlich. "Auf Schlachtfeld.", fuegte er erklaerend hinzu.
    Ob es Roemer per se, mit Buergerrecht und allem Drumherum, waren, konnte er nicht sagen, es konnten auch Peregrini in den Auxiliartruppen gewesen sein, doch dies aenderte nichts daran, dass sie Feinde des Reiches gewesen waren, bevor Phraates sie unschaedlich gemacht hatte.
    Was seiner Herrin wohl nicht behagte, waren Phraates Kommentare. "Bei diese Gelegenheit... ah.", machte er kurz. Alles klar. Sie traute ihm nicht. Soso, und er musste jetzt die Bedenken Celerinas beseitigen. Vermutlich musste er jetzt herumlaufen und jede einzelne Sklavin des Corvinus ausfratscheln. Sag mal, schon mal mit Corvinus geschlafen? So wuerde er richtig beliebt werden. Er haette liebend gerne noch einen spitzen Kommentar gegeben, doch dann verkniff er es sich.
    Ausserdem fand sie ihn offenbar nicht authentisch genug. Phraates hoerte das ueberhaupt nicht gern. Sie sollte mal selber nach Parthien gehen und dort versuchen, einen authentischeren Parther zu finden! Leicht wuerde ihr das nicht fallen. Aber trotzdem, er wuerde natuerlich die parthischen Gewaender anziehen. Sie waren die Kleidung eines freien parthischen Buergers, eine Tatsache, die er seiner Herrin selbstredend verschwieg. Und sie waren um so viel bequemer als diese Roeckchen, die diese effeminierten Roemer immer anhatten.

    Niemand wuerde Phraates es veruebeln koennte, dass ihm die Aufgabe, mit der er beauftragt worden war, ihm nicht ganz gefallen wollte.
    Betten machen. Wer in aller Welt brauchte so was? Mit einigen Bettbezuegen in der Hand schritt Phraateds durchs Haus. Ah! Dies war die Tuere! Die dritte links im Gang, genau das war sie. Hier wohnten die Freigelassenen der Flavier. Neidisch blickte Phraates kurz auf die Tueren. Ob man ihm auch einmal ein Dokument jener Art ausstellen wuerde? Doch dies lag in weiter Ferne.
    Er legte die meisten Leintuecher vor sich am Boden ab, bis auf drei, die er mit in den Raum nehmen wuerde.
    Er klopfte an die Tuere an, oeffnete sie und eilte hinein. Drinnen sah er eine junge Frau sowie ein kleines Kind, vermutlich ihren Sohn, herumstehen.
    "Gutes Morgen! Ich hier habe Tuch, ich werde machen das Bett sofort, nicht dich stoeren laaaAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA...", mit einem Bruellen endete seine Ansage, als er ueber die Truhe, die die Freigelassene, die in diesem Raum lebte, mitten in den Raum hineingestellt hatte. Jeder Tropf haette sie gesehen, doch nicht der das war nicht der Fall mit dem Ungluecksraben Phraates.
    Er fiel am Boden hin. Rechtzeitig fing er den Sturz mit seinen Haenden ab, aber die Leintuecher entwickelten einige haessliche Falten dadurch und lagen am Boden verstreuselt herum wie achtlos hingeworfen. Phraates hatte durch den Sturz einen Schock gekriegt fluchte leise auf parthisch wie ein Fuhrmann. Mit einem deftigen "Khange khodah!" machte er sich daran, sich aufzurichten. Wenn das der Hohepriester von Aspadana hoeren wuerde...

    Charis schien sehr erleichtert zu sein, als ihr Phraates seine nicht vorhandenen Ausbruchsplaene schilderte. "Natuerlich sie werden das. ich bin nicht dumm. Flucht man muss lange vorbereiten. Wie die Sklaven von Celerina, die sind geflohen." Wo die jetzt wohl waeren? Vielleicht hatte der Parther unter ihnen bereits das Vaterland erreicht. Seine Heimat. Wie lange wuerde er sie wohl nicht mehr sehen koennen?
    Als sie von sich zu erzaehlen anfing, wurden seine Augen gross. "Makedonien!", rief er aus und schnappte nach Luft. "Das Land von Alexandros Megas!" Vor keiner historischen Figur, nicht einmal Kyros oder Darius dem Grossen, hatte er soviel Respekt wie vor Alexander dem Grossen, dem Eroberer Persiens, ohne dem sein Land nie das waere, was es jetzt war. Sie war tatsaechlich aus Makedonien. "Viele Leute ich kenne, die abstammen von makedonischen Siedlern, von Seleukiden.", meinte er. Bis vor 300 Jahren war sein Land unter der Herrschaft von Makedoniern, von Leuten wie den Koenigen Seleukos und Antiochos, gewesen, und man konnte den Einfluss jenes Volkes noch immer spueren. Niemand, der von so einen grossartigen Volke kam, konnte schlecht sein.
    Was Charis ueber sich selber erzaehlte, stimmte ihn traurig. Noch nie in Freiheit gelebt. Was fuer eine Schande. Nichts war auch nur annaehernd vergleichbar mit Freiheit. Ausser einer Sache, Gesundheit. Ein kranker Sklave musste das ungluecklichste Wesen der Welt sein.
    Ploetzlich kam ein Geruch in seine Nase. Er hatte diesen Geruch schon viele Male gerochen. "Da! Mir nach!", meinte er zu Charis und Diomedes und fing an, eine Richtung einzuschlagen, aus der er den Geruch kommen spuerte.

    Zitat

    Original von Charis


    Die Erkenntnis!
    Sie durchfuhr ihn, als er mit Charis redete. Deshalb hatte ihm Diomedes noch was hinterhergerufen. Das war es gewesen! Er hatte ihn nicht noch um einen Witz gebeten, sondern hatte ihn gefragt, was er da tat.
    Es waere Selbstmord gewesen, ohne Frage.
    "Befohlen?, fragte er nur verduzt. "Wieso sie befiehlt, dass... ahhhh." Wieder eine Erkenntnis. Wenn er so weitermachte, wuerde er diesen erleuchteten Buddha, an den viele von den Indern im Heer des Grosskoenigs glaubten, in den Schatten stellen. "Angst?" Eine Roemerin, die keine Sklavin war, die unter Angst litt? Sie musste schlechte Erfahrungen mit den Maennern gehabt haben.
    Doch er war jetzt sicher nicht der, der Celerina aus ihrer Angst oder was das auch immer war, herausfischen wuerde. Nein, er wuerde, um es ganz direkt auszudruecken, den Teufel geben, um die Angst seiner Herrin zu vertreiben.
    Als er tatsaechlich einen nachdenklichen Ausdruck in den Augen der Makedonierin sah, schuettelte er energisch den Kopf. "Wenn du glaubst, dass ich gehe zu ihr und ihr sage das wirklich, damit geht ihre Angst, du getaeuscht hast dich!" Er verhaspelte sich und seufzte. "Ich jetzt weiss, dass ich nicht darf tun das. Also ich auch nicht mache es.", verkuendete er. Er war nicht feige, aber sicher auch nicht dumm. Fuer ihn wuerde dafuer nichts herausspringen ausser ein paar Peitschenhiebe.
    Er war sicher nicht der gute Samariter!

    Ah, ganz sauber. Ausgezeichnet. Er hatte sich eine Feindin eingehandelt. Innerhalb der Sklavenschaft seiner neuen Heimat. Das konnte auch nur ihm, mit seinem unvergleichlichen Feingefuehl passieren.
    Er dachte kurz nach, als sie ihm Vorwuerfe an den Kopf warf. Zurueckrudern? Vorwaertspreschen? Es gab nur einen Ansatz, der eines Soldaten wuerdig war.
    "Woher ich will wissen? Von gar nichts!", entgegnete er. Anders als Fiona, die die Contenance zu verlieren begann, blieb er ruhig, diesmal wurde nicht auf den Tisch gehaut. "Es kann sein, dass Ofen", besser konnte er den Namen nun wirklich nicht aussprechen, "lebt. Und von dir traeumt in Nacht. Und er ablehnt alle anderen, egal, ob schoen oder haesslcih, ob nett oder nicht. Aber weisst du das? Hast du..." Wie hiess jetzt bloss Beweise? Phraates hasste es, ein Wort nicht zu kennen. "Wie du kannst wissen? Gibt es Sache, die sagt, dass deine Mann lebt? Dass dich liebt er? Gibt es..." Haha! Ihm war das Wort eingefallen! "Beweise?" Er dehnte den Diphtong im Wort, stolz darauf, dass es ihm eingefallen war.
    Die Keltin war jetzt wirklich stocksauer. Er beugte sich ueber den Tisch und legte ihr die Haende auf die Schultern. "Es ist vielleicht so, dass Ofen wartet auf sich. Aber nicht gibt es Garantie." Er nahm seine aende schnell wieder weg. "Maedchen auch wartet zuhause auf mich. Wartete. Jetzt nicht mehr. Ich weiss es." Er seufzte.

    Er wollte schon verwundert antworten, dass er kein Eunuch waere. Doch dies kam nie zusatande, was zwei Gruende hatte. Erstens war ihm das Wort fuer Eunuch entfallen. Und zweitens redete ihm Celerina, gerade als er einen neuen Satz im Kopf zusammenbastelte, dazwischen. Er konzentrierte sich also aufs Hinhoeren. "Ich habe schon gehabt...", fing er an, aber was er dann hoerte, liess ihm verstummen. Er blickte den Speer an. Er sah genau so aus wie diese Mordinstrumente, die damals auf ihn zugeflogen waren.Sein Blick wanderte von der Waffe zu Celerina. Er fing zu Laecheln an. Dann hob er seine rechte Hand. Als sie auf Augenhoehe war, ballte er sie zur Faust, unvermittelt und schnell. Er laechelte noch immer. Dann sprach er eine Zahl aus. "Sieben.", sagte er nur und zeigte mit seiner linken Hand zuerst fuenf, dann zwei Finger an. Er hoffte, dass dies eindeutig genug war. Im Jargon der parthischen Soldaten war diese Geste unmissverstaendlich. 7 Roemer. Nicht auf einen Schlag, sondern im Verlauf seiner Karriere als Soldat hatte er ueber den Styx geschickt. Dies stach diesen laecherlichen Speer aus. Er war nicht ganz so harmlos, wie er aussah.
    Er hoerte sich den Auftrag seiner Herrin an und war erstaunt. "Umhoeren?", widerholte er. "Wieso sollen wissen die Sklaven? Macht deine Mann mit ihnen... du weisst... Verkehr?", staunte er. Und so einen wollte sie heiraten, einen, von dem die Sklaven wussten, welche Vorlieben er hatte?
    In seinem Kopf spielte sich schon ein Szenario ab - er wuerde sich auf dem Schiff nur hemmungslos besaufen und dann seiner Herrin berichten, dass ihr Zukuenftiger auf perverse Spielchen von der ganz haesslichen Sorte stand. Oh, beim Propheten Zarathustra, die Frauen von heute konnten nichts mehr alleine machen. Man musste Sklaven schicken, um Sachen herauszufinden, die niemanden etwas angingen.
    Er laechelte also nur, freundlich wie eh und je. "Das ich werde machen.", machte er.

    Celerina schwafelte irgendetwas, als sich Phraates ihr naeherte, doch er verstand nicht alles, irgendetwas von putzen, bei Ahura Mazda, dann wuerde er das halt machen.
    Doch sein sorgfaeltig zurecht gelegter Satz schien nicht hundertprozentig anzukommen. Er wuerde noch ein paar von jenen blumigen Phrasen, die er gelernt hatte, anwenden, und weitersehen.
    Erst einmal hoerte er ihr zu.
    Sich bei den Aureliern umhoeren, aha, na gut, dass konnte er hinkriegen. Aber was Wichtiges? Was denn? Wieso sagte sie es denn nicht?
    Stattdessen machte sie eine andere Ansage. Genausogut haette sie ihm ein Schwert ins Herz stossen oder die Leber ausreissen koennen. Sein Beine wurden weich, er machte nicht mehr den Eindruck eines parthischen Elitesoldaten, sondern eher den eines Wackelpuddings. Sein Gesichtsausdruck wurde melancholisch.
    "Ach.", meinte er nur und blickte herum. Dann wanderte sein Blick wieder zu Celerina. "Verheiratet? Fast. Es gab da diese Maedchen. Ava. Augen wie Smaragde.", meinte er. Seine Stimme war abgesackt. "Ihr Vater mir hat gesagt, wenn zurueckkomme ich nicht nach 6 Monate, wenn Krieg ist vorbei gegen Rom, dann sie wird verheiratet an anderes Mann. Krieg vorbei ist seit 8 Monaten." Ein Zittern durchfuhr ihn. "Schon sie ist verheiratet seit 2 Monaten." Wieso hatte sie das jetzt erwaehnen muessen? Wollte sie, dass sein ungefilterter Hass gegen die Roemer zum Vorschein kam? Wollte sie, dass Phraates ausflippte und die Villa zu Kleinholz schlug? Seine Ava. Jetzt war sie verheiratet, an einen anderen Mann. An wen wohl? Hoffentlich nicht diesen Schleimbolzen, Jahangir? Oder gar an diesen unappetitlichen Shahriar?
    Mit Muehe unterdrueckte er die aufkommende Lust, seinen Emotionen freien Lauf zu lassen. Seine Augen wurden kurz rot. Dann schluckte er, und er schaute wieder so gleichmuetig drein, als ob nichts passiert waere. "Was soll ich tun?", meinte er, mit einem irgendwie mechanischen Unterton.

    Verwirrt folgte Phraates dem schnellen Worteaustausch zwischen Nordwin und Fiona. Scheinbar schien Fiona fest dazu entschlossen zu sein, zu gehen. Nun, Phraates wollte auch gehen. Allerdings hatte Fiona noch einen Motivationsfaktor, der sie vorantrieb. Einen Kerl hatte sie zu Hause! Eh klar. Kurz musste er an sie denken. Sie ist jetzt verheiratet. Seit, er machte eine kurze Kopfrechnung, mehr als 2 Monaten. Ihr Vater hatte es ihr damals gesagt, wann er sie verheiraten wuerde, wenn er nicht zurueckkam... und zurueckgekommen war er ja nicht. Im Gegenteil, er musste in Rom verrotten.
    Er hoerte sich genau an, was Fiona so sagte. Dann entschloss er sich, seinen Senf abzugeben.
    "Wie du weisst, dass diese Ov-Vaen", er sprach den Namen ziemlich schraeg aus, "lebt noch?" Er blickte die Britannierin durchdringend an. "Oder woher du weisst, dass nicht er schon hat geheiratet? Sicher es gibt viele nette Maedchen auf die Zinninseln. Warum er soll ablehnen freies Maedchen, das er kann haben sofort, fuer Maedchen, das ist in Rom, von der er nicht weiss, ob sie lebt noch? Oder ob zurueckkehrt sie?" Phraates Argumente, bekraeftigt durch ihre brutale Logik, unterstrich er, indem er mit der Faust auf den Tisch haute. Dabei traf er einen Flecken von Pampe, der vermutlich von Winni auf den Tisch gekleckert worden war. Dabei spritzte die Patze auf. Das meiste von der Bruehe bekam Phraates ins Gesicht, aber auch Fiona und Winni bekamen Spritzer ab.
    Phraates verzog das Gesicht, als ob ihn eine gefaehrliche chemische Mischung auf den Kopf gekommen waere statt Patze. Er wischte sich die ekelerregende Pampe ab. Er atmete tief ein und aus und meinte dann, um einiges sanfter, wieder an Fiona: "Wie kannst du wissen es?"

    Phraates und Diomedes trotteten in freidlicher Eintracht hinter Celerinas Wagen hinterher und unterhielten sich. Diomedes breitete Phraates seinen ganzen Vorrat an zotigen Witzen aus. Der Parther verstand zwar nur die Haelfte von den Witzen wgeen der ganzen versteckten Andeutungen, lachte aber auch bei den Witzen, die er nicht verstand, mit.
    Als er aufgefordert wurde, auch einen Witz zu erzaehlen, erzaehlte er eine ziemlich anzuegliche Anekdote, die aber nur auf parthisch richtig Sinn machte. Auf latein verlor sie viel von ihren vielseitigen bedeutungen. Allerdings schien Diomedes mitzukommen, denn auch er lachte heftig.
    Auf einmal hielt ihr lustiger Zug an. Was war da vorne los? Charis und die Roemerin unterhielten sich, und was Charis da am Ende sagte, erstaunte ihn. Er hatte ja nicht mitbekommen, dass Celerina der Makedonierin angeordnet hatte, so mit ihr zu reden. Und sie schien dafuer noch dankbar zu sein! Jetzt durfte man offenbar so mit ihr reden?
    Er ging zur Saenfte hin, gewillt, seiner Herrin jetzt auch mal die Meinung zu sagen. Unterwegs kam er an Charis vorbei. Da ihn doch leichte Zweifel nagten, wandte er sich zuerst an sie.
    "Sag, das war stark!", staunte er. "Darf jedes Sklave das machen jetzt? Dann ich gehe jetzt hin und sage ihr, dass sie ist eine..." Hm, was jetzt genau? Diomedes hatte ihn doch gerade einige nuetzliche lateinische Schimpfwoerter gelehrt, wieso hatte er die jetzt vergessen. Er blickte konfus drein, imitierte dann grosse, aufgestellte Ohren mit seinen Haenden und machte dann: "Muuuuuuuuuuuh. Dass sie ist so eines, dass ich sage ihr jetzt, wenn man das darf machen."

    Wie erwartet, keifte die Herrin ihn an. Er nahm es nur gleichmuetig zur Kenntnis und erwiderte kein Wort, er neigte nur seinen Kopf vor ihr.
    Wie befolhen, machte er die Tuer zu. Er brauchte dafuer 3 Anhiebe, da das Schloss durchaus in Mitleidenschaft gezogen worden war. Der dritte Versuch, bei dem er die Tuer kraftvoll zukleschte, schien zu funktionieren.
    Dann begann er, zu Celerina zu gehen. Schmierige Erde und zerkruemelter Ton sowie pflanzliche Ueberreste hatten sich ueber den Boden verteilt, und Phraates stand mitten drinnen. Deshalb verteilte er mit seinen Sohlen den Dreck auch ueber das ganze Zimmer, als er zu seiner Herrin eilte. Deutlich konnte man hinter ihm seine Fussstapfen in einer appetitlichen braun-rot-gruenlichen Farbe sehen, die nun den Boden von Celerinas Cubiculum zierten.
    Er laechelte Celerina, ungeachtet des Chaoses, welches er verursacht hatte, servil, herzensfreundlich und einnehmend an, bevor er sich verbeugte.
    "Mein Ohr gehoert dir." Eine schoene Phrase, die er gelernt hatte. Ob sie wirklich korrekt war, war eine Frage, die er sich spaeter stellen wuerde, sie klang einmal gut. Um diese Tatsache noch zu unterstreichen, drehte er seinen Kopf leicht nach rechts und brachte sein linkes Ohr naeher an Celerinas Mund.

    Er war gerufen worden! Da war keine Sekunde zu verlieren!
    Doch zuviel Diensteifrigkeit tat selten gut, wie Phraates in dieser Stunde feststellen musste.
    Er eilte hastig zu Celerinas Cubiculum hin. Er wollte die Tuer mit viriler Kraft aufmachen und eine elegante Verbeugung vor seiner Herrin machen.
    Doch dies sollte nie so kommen. Der Grund dafuer war eine Bodenplatte aus Stein, welche vor der Tuer Celerinas leicht erhoeht war. Phraates hatte ihn noch nicht bemerkt, und er stolperte drueber. Dies war der Grund, wieso er, statt zur Tuer zur schreiten, ihr entgegenflog.
    Als er sie traf, sprang sie mit einigem an Laerm auf, flog komplett auf und knallte an die Wand. Phraates, der mit so einem Karacho in das Zimmer hineingeplatzt war, ruderte mit den Armen herum, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Er kammerte sich an irgendetwas fest. Leider war dieses etwas ein Holzbalken, der nur auf zwei aus der Wand ragenden Naegeln sass. So fuhr das eine Ende des Holzbrettes herunter, waehrend das andere Ende hinaufsauste. Auf diesem Ende war leider ein Veilchentopf positioniert gewesen, der nun mit Kraft an die Decke katapultiert wurde. Dort zersprang er, und die Splitter flogen auf niemand geringeren als Phraates herunter. Dieser hob seine beiden Arme ueber sein gesicht, um dieses vor den Scherben zu schuezen, verlor dadurch komplett das Gleichgewicht und konnte sich nur im letzten Moment am Tuerblatt festhalten, das den Goettern sei Dank nicht aus den Angeln sprang. Die Tuer schwenkte mit Phraates leicht zurueck. Dieser loeste nun endlich seinen Griff von der Tuer, klopfte die Scherben und die Erde aus seinem Gewand heraus und meinte dann mit einer etwas klaeglichen Stimme zu Celerina:
    "Herrin... du hast rufen lassen?"

    Hastig blickte Phraates herum, als ob er auf einem Schlachtfeld voller Feinde statt inmitten eines riesigen Marktplatzes waere. Jeder dieser Leute koennte ein potentieller Feind sein. War das da nicht ein Messer? Nein, nur ein Briefoeffner, den ein Roemer froehlich vor sich Hinschwenkte. Griffen diese Haende da nicht an Diomedes' Geldbeutel? Nein, es war nur eine Frau, die aus dem Gleichgewicht gekommen war. Kein Wunder bei diesem Menschengedraenge. Der markt erinnerte ihn an den Basar von Ktesiphon, nicht, dass er haeufig dort gewesen waere. Auch dieser war so riesig und unueberschaubar gewesen.
    Diomedes schien sich wenigstens einigermassen auszukennen. Es schien so, als ob ihm diese Kauftour richtig Spass machen wuerde. Phraates hingegen wurmte es, einkaufen gehen zu muessen wie ein Waschweib, doch was konnte er tun? Nichts. Er wuerde jetzt einfach einmal Befehle befolgen, danach wuerde man weiter sehen.
    Dankbar war Phraates Charis gegenueber, dass sie sich gemerkt hatte, wohin man gehen muss, vor allem, weil der Name so seltsam war. L'Gauwas? Wer hiess denn so? Gut, dass Charis es sich gemerkt hatte.
    Ploetzlich fuehlte er sich angesprochen. Es war sie, an die er gerade gedacht hatte. "Wohin ich soll gehen?", stellte Phraates seine Gegenfrage. "Ich weiss, dass kommen ich nicht weit werde." Er war pragmatisch genug, um das einzusehen.
    Gerueche umschwirrten seine Nase. Farben, Geraeusche und Stimmen von Menschen wirbelten um ihn herum. Wie sollte er da entkommen? Wie konnte er hoffen, ueberhaupt erst einmal aus dem Markt herauszukommen, geschweige denn bis nach Parthien zu gelangen, dessen Grenzen voll waren mit roemischen Soldaten?
    Er schuettelte kurz still den Kopf. Dann wandte er sich an Charis. Die Neugier trieb ihn an, er wollte mehr ueber seine Mitsklavin herausfinden. "Sag, ich nichts weiss von dich. Wo kommst du aus? Und wieso bist du Sklavin?"

    Es war frueh. Phraates war gerade mit seinem Fruehstueck fertig geworden, da waren sie schon aufgebrochen.
    3 Sklaven waren sie insgesamt. Er selbst, wie auch Charis, sowie Diomedes.
    Der Dicke ging vorne. Er beherrschte die hohe Kunst, Leute elegant aus dem Weg zu bugsieren, ausgezeichnet. Phraates und Charis gingen hinter ihm her.
    "Wir gehen zu dort, wo man verkauft Kleider?", fragte Phraates. "Oder zu Gewurzverkauf?" Er hatte keine Ahnung, was naeher war. Er hatte ja kaum eine Ahnung, wo er war. Er sah die hohen Gebaeude rundherum aus dem Boden ragen, und er konnte den Palatin wahrnehmen, auf dem der kaiserliche Palast thronte.
    Wohin jetzt? Links doer rechts? Diomedes schien wenigstens ein bisschen eine Ahnung zu haben, ganz im Gegensatz zu Phraates. Ob Charis sich auskannte?
    Kurz ging er im Kopf nochmals kurz durch, was sie zu besorgen hatten. Parthische Gewaender. Und Gewuerze. Und sonst noch was? Hoffentlich hatte er nichts vergessen.
    Er fragte sich schon, ob man hierzulande auch gute Gewuerze und Gewaender hatte. Er hoffte es einmal.

    Er zuckte bei Charis' Bemerkung nur mit den Schultern. "Freiheit mir wuerde sein lieber als die ganze Liebe von Celerina.", bemerkte er kurz angebunden. Immerhin schien sich seine Mitsklavin wohl auch nicht darum zu reissen. Kurz ueberlegte er, wo sie herkommen koennte. Der Name klang wie einer, den die Tochter eines der makedonischen Eroberer Persiens unter Alexander haette tragen koennen.
    Er hoerte Charis' Worten zu und nickte dann leise. Er entgegnete nichts mehr. Ratten. Wie widerlich. Wie er das alles doch verabscheute. Wiesehr er sich doch heimsehnte.
    Als er ihre Anweisung hoerte, nickte er abermals. "Gute Nacht...", meinte er nur, blickte ihr nach, als sie wegging, und betrat die Sklavengemaecher.
    Noch imemr das selbe Loch. Wie elend. Er schien der erste zu sein, der zu Bett ging, weil noch kein anderer im Zimmer war. Er war schon rechtschaffen muede.
    Er liess sich einfach auf sein Bett fallen, und schon nach einigen minuten war er eingeschlafen.
    Und er schnarchte in aller Gemuetsruhe vor sich hin, als ob er keine Sorgen haette.

    Auch Winni schien von Fionas schlechter Laune verwundert zu sein. Man konnte es ihm nicht veruebeln. Doch was Epicharis oder wie die hiess zu Fiona gesagt hatte, war nicht etwas, was ihn interessieren sollte.
    Aber trotzdem hoerte er zu. Er musste Winni recht geben - man konnte Roemer nicht einfach so fragen, ob sie einen so mal schnell, ganz locker, freiliessen.
    Er hoerte dem, was Winni ihm zu sagen hatte, aufmerksam zu. Seine Mundwinkeln sackten nach unten ab, als er Winnis Informationen verdaute. Reste. Pampe. Und am Mittag nichts (was immerhin keinen schlechten Geschmack im Mund hinterliess). Spitze, wunderbar. Besser konnte es gar nicht laufen.
    Er schloss die Augen und schaute nach unten. Nein. Neinneinnein. Das konnte gar nicht sein. Bei den Goettern! Was fuer ein Krampf! Wieso konnte er nicht frei sein!
    Allerdings schien Winni nichts gegen seinen neuen Namen zu haben. Gut, dann wuerden sie in Zukunft Winni und Tessi sein. Das klang wie die Figuren in einer parthischen Kinderauffuehrung von Narren fuer kleine Adelige.
    Doch die Frage, die er nun Fiona stellte, war relativ interessant. Und Phraates wollte wissen, was hinterher geschehen war.