"Manchen Rosen scheint es zu genügen, für besser gehalten zu werden.", sponn Vala die metaphorische Rumkomplimentiererei weiter mit selbstsicherem Lächeln weiter, "Doch ich wage zu behaupten, dass nur eben jene, die das nicht tun, die durch Flora verliehene göttliche Vollkommenheit erreichen."
Vala nippte weiter an seinem Wasser, dabei stets darauf bedacht, die Decima nicht allzu aufdringlich anzustarren. Unauffälligkeit war an Anstrengung kaum mehr zu überbieten, das wusste er, jede Nuance dieses antiken Candlelightdinners musste dezent genug sein um sich nicht aufzudrängen und doch präsent genug um nicht übersehen zu werden.
"Mein Vetter Lando, Sohn des Landulf hat auch das eine oder andere zur Acta beigesteuert, soweit ich weiß. Ich habe einige seiner Artikel gelesen.. er hat sie nie wirklich daheim gefühlt in der Welt der Römer, das kann man auch aus seinen Schriften herauslesen. Aber was ich noch interessanter finde: man hat ihn nie für das zur Rechenschaft gezogen was er geschrieben hat. Also wird die Acta wohl Macht genug haben um ihre kritischsten Schreiber zu schützen.. warum also nicht auch dich, Decima?"
Auch wenn Vala sonst keine Ausgeburt an Einfühlsamkeit war, so war er durchaus in der Lage seinem Gegenüber das Gefühl von Verständnis und emotionaler Sicherheit zu geben. Wenn er es wollte. Und Vala wollte immer dann, wenn er sich einen greifbaren Gewinn von diesem Verhalten versprach, das ganz und garnicht seiner Natur entsprach. Der greifbare Gewinn saß ihm am heutigen Abend direkt gegenüber. Und so spielte Vala auch weiterhin perfekt den einfühlsamsten, aber gleichzeitig bestimmtesten Kerl Roms. Und er kam seinem Ziel näher.
"Nun..", begann er, hielt aber einen Moment inne. Er konnte ihr kaum auf die Nase binden, dass seine Art der Entspannung darin bestand schöne Frauen, ob verheiratet, verlobt oder nicht, nachzustellen, sie zu umgarnen und schließlich flach zu legen.
"Sagen wir... mein Weg war nie wirklich leicht. Und ehrlich gesagt bin ich sehr glücklich darum. Leichtigkeit macht weich. Und Weichheit bringt einen irgendwann um, egal ob man mit dem Schwert in der Hand lebt oder mit dem politischen Händedruck. Ich will es garnicht einfach haben..." Was wohl das erste Mal an diesem Abend war, dass Vala wirklich das sagte, was er auch dachte. Aber dabei würde es nicht lange bleiben, zu sehr war die Maske von Hilfe, die er aufsetzte um seine Gegenüber zu täuschen."...aber natürlich brauche auch ich Entspannung. Jedes Tier braucht Muse und Entspannung um sich danach wieder der Arbeit zu widmen, so natürlich auch ich. Meine Muse besteht.. na.. haben wir uns nicht neulich im Park über das gewisse Risiko unterhalten? Diesen kleinen Sprung ab der Norm? Dieser Griff nach den Sternen, ohne und mit dem Boden unter den Füßen? Das ist etwas, aus dem ich viel Kraft schöpfe.." Was Vala mit einem schelmischen, leicht verschwörerischen Lächeln sagte. Es war an der Zeit, das Gespräch in die gewisse Richtung zu schieben... den Stein ins Rollen zu bringen. Und die Frage zu klären, inwieweit die Decima ihn mit anschob.