ZitatOriginal von Morrigan
Morrigan war sich durchaus bewusst darüber, dass der Junge wohl sehr verschüchtert war. Er benahm sich fast so, als hätte man ihn gerade der Obhut seiner Mutter entrissen und in die weite Welt entlassen. Nun da Morrigan seiner Schüchternheit gewahr wurde, nahm sie ihm den Becher aus der Hand und führte ihn zu dem Bett nur um ihn darauf Platz nehmen zu lassen, sie selber stellte die Becher auf den Tisch. Nun da einige Schritte zwischen den beiden lagen, fing sie an sich rhythmisch zu bewegen, jene Bewegungen, wie sie Frauen aus dem Morgenland schon mit der Muttermilch auf sogen. Geschmeidig bewegte sie ihre Hüften und nach und nach fiele ihre Kleidungsstücke zu Boden.
Nun da kein Stück Stoff mehr ihren Körper verhüllte, bewegte sie sich wieder auf ihn zu. Sie kniete sich vor ihn hin, nahm vorsichtig seine Hand und führte sie an ihren Busen.
Natürlich wäre es leichter gewesen, den Jungen einfach aufs Bett zu drängen, sich auf ihn zu setzen und ihn zu zureiten. Aber dies war ja nicht Sinn der Sache. Er sollte in die Liebe eingeführt werden, in jene hohe Kunst, die es zwei Menschen ermöglicht, ihre Körper zu vereinen, und gemeinsam den Gipfel der Lust zu erklimmen. Jene Gipfel wo man sich den Göttern wohl am nächsten fühlt und sich im Elysium wähnt.
Dies hier sollte keine schnelle Nummer werden, sie würde ihm also die zeit geben, die er brauchen würde um seine Schüchternheit abzulegen. Erst wenn er bereit wäre, dann würde sie behutsam den nächsten Schritt gehen.
So streichelten ihre Hände auch wieder nur ganz sanft über seine Kleidung, so das ihre Berührungen wohl dem Flügelschlag eines Schmetterlings glichen, der sanft seinen Körper berührte. „Sag mir wenn du bereit bist.“ flüsterte sie ihm in seine Ohr. Ihr Gesicht kam ihm dabei so nah, das er ihren Atem auf seiner Haut spüren konnte.
Kaum hatte er von dem reinen Wein gekostet, schon ging er jenes Bechers, welcher ihm doch gleich einer stützenden Säule gedient hatte, um sich in jenen infamiliaren Gefilden anzuhalten, wieder verlustig. Stattdessen approximierte sich die Dame des Hauses nun noch weiter, ergriff aufs Neue seine Hand, wie dies auch seine Amme vor vielen Jahren bisweilen getan hatte, und geleitete ihn zum Bett, was seine widerstrebenden Regungen von Angst und Vorwitz gleichermaßen aufsteigen ließ, da mit der Liegestatt doch auch der eigentliche Anlass seiner Visite nahe trat.
Doch mitnichten gedachte die Meretrix, deren Name dem Knaben bereits wieder entfallen war, den Akt unmittelbar zu vollziehen, sondern sie platzierte ihn gleich einem Publikum im Theater, während sie selbst die Rolle des Mimus übernahm, welcher indessen ein recht eigenartiges Programm präsentierte, wie es womöglich in den schäbigen Theatern des gemeinen Volkes bisweilen dargeboten wurde, wo eine Actrix nicht selten zum Ende der Darbietung sämtlicher Kleider verlustig gegangen war und wohl auch zu jener Zunft sich zählte, welcher seine Gespielin nachging. Dennoch erwies jenes private Spektakel sich dem jungen Flavius als durchaus inspirierend, welcher in der fortgesetzten Dämmerung des Raumes zwar noch immer trotz diverser Mühen außerstande war, die nach und nach unter der spärlichen Kleidung hervorspitzenden und sich endlich in voller Pracht präsentierenden Körperpartien länger als einige Augenblicke in voller Schärfe wahrzunehmen, ehe sie wieder zu einem rhythmisch sich neigenden Schemen verschwammen, doch eine recht lebhafte Imagination dessen gewann, wessen jener Leib im Rahmen erotischer Praktiken fähig erschien, und dass dieser augenscheinlich Proportionen aufwies, die doch gemeinhin einer Jungfrau wohl anstanden und ihr jenseits der konkreten Ausformung des Antlitzes schon das Prädikat der Schönheit zubilligten. So mochte es auch nicht erstaunen, dass der Knabe in den Lenden bereits erste Regungen verspürte, sodass, als Morrigan sich aufs Neue ihm näherte, bereits sein Membrum sich aufgerichtet hatte, obschon es dabei doch nicht nur von der Tunica, sondern auch unter dem üppigen Bauch des jungen Flavius, welcher sich nach einer Falte auch über seine Lendenpartie wölbte, verborgen war.
All dies wurde Manius Minor, welcher doch gebannt war von der knisternden Lüsternheit, die ihn erfüllte, wie auch der geradezu konsternierenden Attraktivität jener Lupa, erst gewahr, als sein Gegenüber sich zu ihm herabneigte, ja geradezu einer Dienerin gleich auf die Knie fiel. Intuitiv mühte der Knabe sich unmittelbar, ein wenig Distanz zu gewinnen und seine Regung zu verbergen, wie dies auch tagein tagaus bisweilen vonnöten war, wenn es unter seiner Tunica, zumeist spontan und ohne jedweden Anlass sich regte, was nicht selten irritierte Reaktionen seines Umfelds provozierte. Und doch ließ er seine Hand von der Decke, auf welche diese sich stützte, durch die zarten, feingliedrige Hand des Mädchens ergreifen, folgte ohne Widerstand ihrer Führung, ehe sie mit einigem Schrecken auf ihrem Busen zum Ruhen kam. Noch niemals hatte der Knabe eine derartige Haptik verspürt, welche similär zu nichts erschien, wessen er sich in jenem Augenblick entsinnen konnte. Jene Fragilität und Weiche, die jeder Rührung auch nur eines Fingergliedes sich beugte, die doch gepaart war mit einer gewissen jugendlichen Straffheit, derer der adipöse Leib des Knaben doch weitgehend entbehrte, erweckte in toto den Wunsch, sie fest zu umgreifen, womöglich zu kneten oder gar sein Antlitz darin zu verbergen. Obschon er jenen Exemplaren nicht recht war ansichtig geworden, vermochte er doch durch vorsichtiges Erkunden der gesamten Wölbung inklusive der noch zarteren Warzen, verbunden mit jenen Remineszenzen an die von ihm beobachtete Badeszenerie in der Villa Flavia Felix, welche noch im Traume ihn hatte heimgesucht, doch eine recht plastische Fiktion jener Objekte zu imaginieren, die seine Lendengegend zu einem heftigen Ziehen inspirierten, sodass sein Membrum noch heftiger an sein abdominales Fett sich schmiegte, was seinerseits ihm doch nun jedoch durchaus adäquat erschien, sodass er es unterließ, einen zum Scheitern verdammten Versuch zu initiieren seine Lüsternheit zu verbergen, sondern die sanften Berührungen ihrer Hände gewähren ließ und ihre Frage durch ein stummes Nicken bejahte, da er doch angesichts seiner höchsten Erregung gänzlich außerstande sich fühlte, Furcht ob des nun zu Folgenden zu empfinden, ja überhaupt eines klaren Gedankens sich zu befleißigen oder auch nur sich einige Worte bezüglich seiner Situiertheit abzuringen.