Beiträge von Quintus Claudius Lepidus

    Also das übliche, dachte sich Lepidus, als er einige Auszüge über das eine oder andere Ereignis von seinem Patron berichtet bekam.
    "Germanicus Avarus, sag Patronus, war dieser Herr nicht Legatus Augusti cursu publico?" Der Name war Lepidus nicht unbekannt doch konnte sich während Lepidus´ Abwesenheit eine menge getan haben. "Und wieso versucht er den Senat gegen Flavius Furianus aufzuwiegeln?" Wenn es einmal soweit gekommen ist, war eine Klage meist der nächste Schritt.


    Das der Kaiser in Misenum weilt, hatte Menecrates schon berichtet. Auch das es um seine Gesundheit nicht zum Besten bestellt war. Der Name Vescularius Salinator war Lepidus bis dahin noch völlig unbekannt. Sicher war er bis er nach Rom kam, Legatus in einer anderen Provinz und deshalb kam mir der Name noch unbekannt vor.
    "Wie meinst du das genau mit unangenehm." Irgend woher kam mir dieses Szenario bekannt vor. Nicht das ich es selbst erlebt hatte. Doch das Imperium wurde vor langer zeit auch schon von einem Vertreter des Kaisers, der sich ganz woanders aufhielt gelenkt und diese Konstellation war mehr als fragwürdig.


    Als Lepidus damals nach Athen aufbrach, war Caecilius Crassus noch Prätorianerpräffekt und der Kommandeur der Classis war ein gewisser Annaeer. Sollte sich in der Zwischenzeit eine so derart große Fluktuation ereignet haben. Das die Position des Praefectus Praetorio jedoch im Moment unbesetzt war, erfüllte Lepidus ein wenig mit Sorge. Jeder wusste, das diese Stelle eigentlich eine der mächtigsten war und nicht wenige haben bisher versucht sie als Machtobjekt zu benutzen. "Diese Positionen sind aber bald wieder von vertrauenswürdigen Menschen besetzt?"

    Zitat

    Original von Titus Duccius Vala
    Vala stand mit seinem neuen claudischen Bekannten ziemlich weit ab vom Geschehen, zwischen ihm und den Opfervorgängen standen mehrere Reihen voll von Schaulustigen, Klienten, Gläubigen und sonstigem Volk. Trotzdem hatte Vala eine annehmbare Sicht, was er seiner schon fast klischeehaft germanischen Größe verdankte.


    "Wer ist diese Concordia?", flüsterte er seinem Begleiter zu, während er darauf achtete nichts zu vergessen. Er musste zugeben, die Lehreinheit seiner Mutter über die Götter war schon viele Jahre her.


    Gemeinsam mit dem Duccier folgten wir dem Tross um der Prozession von Weitem beizuwohnen. Die Vorgänge um das Opfer herum waren Lepidus alle bekannt von daher war es kein Problem für Lepidus, nebenbei neugierige Fragen des Ducciers zu beantworten, welcher anscheinend und wer mag es ihm verdenken so etwas noch nicht sehr oft bestaunt hatte. "Concordia?!" Ich grinste meinen Germanischen Freund von der Seite an. "Concordia ist die Göttin der Eintracht, der Übereinstimmung und Harmonie."


    Ich beobachtete nach meiner treffenden Antwort den Duccier, wie er gebannt auf die Prozession achtete. Sicherlich völliges neuland, wenn man aus einem Land voll Barbaren kommt, dachte sich Lepidus und schmunzelte in sich hinein.

    das es natürlich so rasch vonstatten ging hätte sich Lepidus nicht erträumen lassen aber daraus erkannte er, das der Ruf der Claudier doch noch nicht in Vergessenheit geraten war.


    "Ich danke dir, Patronus."


    Ein Handschlag besiegelte diese Verbindung und Lepidus hatte die wichtigste Angelegenheit erst einmal vom Tisch.


    "Du wirst entschuldigen, ich bin noch nicht lange wieder in Rom. Was gibt es neues, was ist in der letzten Zeit passiert?"
    Zwar war er schon mit Romana spazieren doch was das politische Leben anbelangt tappte Lepidus noch im Dunkeln.

    Der Senator schien Lepidus noch nicht recht einordnen zu können. Erst als ihm der vermeintliche Ianitor etwas zuflüsterte, waren die Erinnerungen aufgefrischt.


    "Nun Senator, ich habe dich heute aufgesucht, da ich dich fragen möchte, ob du mir die Ehre erweist, mich als deinen Klienten aufzunehmen und ich dich somit als meinen Patron unterstützen kann?"


    Lepidus war kein Mann vom großartig um den heißen Brei herum zu reden. Er sprach frei von der Leber heraus und somit war er bis jetzt immer am besten gefahren.
    Fragend blickte Lepidus zu dem Senator.

    Die ganzen Zusammenhänge der Claudier konnte der junge Duccier noch nicht so recht einordnen. Hatten doch die Claudier seit dem letzten Kaiser den sie stellten einen enormen Imageverlust zu verzeichnen. Dagegen galt es anzukämpfen.


    Der junge Duccier meinte zwar, das er noch nicht so recht wusste, was er vorhatte, doch dies nahm Lepidus ihm nur zur Hälfte ab. Immerhin wusste er, bei wem er sich als Scriba Personalis einen aussichtsreichen Posten für weitere höhere Aufgaben ins Gespräch brachte und die Strukturen der ewigen Stadt kennenlernte.
    "Ja richtig, ich war mehrere Jahre in Alexandria. Ich erfuhr eine Ausbildung in Rhetorik, Philosophie, Politik und Recht. Also sehr umfangreich. Jetzt bin ich aber wieder zurück um das gelernte auch erfolgreich umzusetzen."

    Lepidus lehnte im Atrium an einer wand und wartete gebannt, das sein name endlich aufgerufen wurde.
    Es ging schneller als Lepidus sich das beim Anblick der ganzen Klienten und Bittsteller vermutete hatte.
    Er stieß sich von der Wand ab und ging geradewegs in das Tablinium, wo er schon erwartet wurde.
    "Salve Senator Durus, danke das du es ermöglichen konntest, mich zu empfangen."
    Lepidus ging auf den Senator zu, der einen etwas fragenden Gesichtsausdruck aufwies. Mit meinem Namen konnte er noch nichts anfangen.
    "Mein Name ist Quintus Claudius Lepidus. Sohn des Marcus Claudius Constantius."
    Lepidus stellte sich erst einmal vor. Vielleicht war dem Senator ja noch der Name meines Vater´s ein Begriff.

    Das hatte Lepidus fast vermutet, das er heute nicht der einzige ist und sich am Ende der Schlange einreihen musste.
    "Das ist kein Problem, ich habe genügen Zeit mitgebracht. Ich danke dir." Und Lepidus folgte dem Ianitor durch das Atrium.

    Eigentlich war Lepidus weniger für ein Gespräch an der Porta zu haben, denn eingelassen zu werden doch dem kauzigen Ianitor schien es eine Freude zu sein, die Klienten und Bittsteller kommen und gehen zu sehen.


    "Sage deinem Herren, das sich Claudius Lepidus vorstellen möchte."


    Mehr wollte ich dem Ianitor sowieso nicht auf die Nase binden. Registrierte jedoch die neugierde mit einem leichten schmunzeln.

    Zu dieser frühen Morgenstunde so nahm Lepidus an, fand sowieso die Salutatio statt und so hoffte er, den Hausherren anzutreffen .
    "Salve, mein Name ist Quintus Claudius Lepidus. Ich möchte den Hausherren Tiberius Durus in einer wichtigen Angelegenheit sprechen."
    Diese Aussage mussten vorerst reichen. Sicher hatte der Ianitor ein Gespür dafür, wer sich um diese Uhrzeit auf den Straßen in den Wohngegenden aufhielt.

    Eines frühen Morgens, Lepidus war zeitig aus der Villa Claudia aufgebrochen, um ein paar Besorgungen zu tätigen um schließlich an der Villa Tiberia anzugelangen.
    Vor der Porta strich er nochmals eine Falte seiner Toga in die Richtige Position und klopfte schließlich an.


    >Klopf Klopf<







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    Mit Verwunderung stellte der Duccier fest, das Lepidus ein waschechter Claudier war. Lepidus hatte zu tun, sein Lachen zu unterdrücken. Für ihn gab es nichts anderes.
    Als das Gespräch im weiteren Verlauf auf Kaiser kam, die Lepidus Gens schon gestellt hatte und die unzähligen Konsuln obendrein, gingen die Gedanken dahin, wohin er die Gens wieder führen möchte. "Da hast du Recht, ich muß sagen du bist gut informiert. Die Claudier haben schon sehr erfolgreiche jahre hinter sich. Ich denke, da kommen wir auch wieder hin." Zwar war Lepidus einige Jahre in Alexandria um zu studieren, doch das allgemeine Bild eines Germanen hatte sich bis jetzt kein wenig geändert. In seinen Augen und nicht nur in Lepidus Augen, waren dies einfach nur Wilde. Die Vorherrschende Meinung war so. Sollte dies sich jetzt schlagartig ändern, nur weil Lepidus sich am Forum mit einem jener vermeintlich Wilden ganz angeregt unterhielt und es gerade in jenem Beispiel überhaupt nicht als Wild oder gar als Tier herausstellte. Doch genau die allgemeine Meinung die überall über Germanen vorherrschte, ob in Rom, in Alexandria, ja eigentlich im gesamten Imperium, versuchte der Duccier in zwei, drei Sätzen zu widerlegen.


    Lepidus blieb weiterhin skeptisch, doch er beschloss insgeheim für sich diesen jungen Mann im Auge zu behalten der ganz und gar von Lepidus Anwesenheit angetan zu sein schien. Die Einstellung des Ducciers hingegen gefiel Lepidus. Er ist nach Rom gekommen, um etwas aus sich zu machen. "Ich muss sagen, eine gute Wahl von dir. Wenn man etwas aus seinem Leben machen will, dann muss man nach Rom kommen. Sieh mich an, ich habe in Alexandria studiert und bin auch eben erst wieder zurückgekehrt. Was hast du genau vor?"


    Bei dem kleine Seitenhieb seitens des Ducciers zeichneten sich aber nun doch ein paar Falten im Gesicht von Lepidus des unbehagens ab. Zugegeben, Lepidus wäre für dem eben gebrachten Vergleich der Körpergröße von Römern und Germanen völlig ungeeignet. War er doch eher groß und kräftig. Doch Lepidus vermied es, ins Detail zu gehen.

    Lepidus lachte lauthals und dachte sich, ganz schön kess der Bursche. "Ich bin auch erst seit wenigen Tagen wieder in Rom. Die Sänfte, das dauert mir eindeutig zu lang, ich wollte eigentlich nur schnell was erledigen, das ich jetzt hier hängen geblieben bin, war nicht eingeplant. Auch gehöre ich nicht einem plebeischen Zweig der Claudier an."


    Neugierig war er überhaupt nicht aber was soll man von einem erwarten, der aus dem dunklen Germanien in die Mitte der Welt kommt. Aber die Sache mit den Sklaven, da hatte er Recht. Zwar verfügte die Villa Claudia über eine Unmenge an Hausbediensteten und Sklaven doch ein paar Leibsklaven werden in der nächsten Zeit sicherlich angeschafft werden.


    Was Lepidus bei meinem Gesprächspartner doch ein wenig stutzig machte, seine Familie ist laut seiner Aussage nicht ohne Einfluss und er kehrt ihr den Rücken. Merkwürdig! "Was hast du hier vor in Rom, ich meine, mit welchem Ziel bist du hierher gekommen?"


    Über seinen Aufzug hatte sich Lepidus noch gar keine Gedanken gemacht. Lepidus grinste in sich hinein und schüttelte den Kopf. "Jetzt muss ich dir aber ein Kompliment machen, wie einer aus Germanien siehst du aber auch nicht aus."


    Nebenbei beobachtete Lepidus das Treiben vorn bei der Bühne, wo ein Opfer vorbereitet wurde.

    Der Lepidus noch unbekannte Gesprächspartner grübelte über den Germanicer. Lepidus von seiner Seite her kannte ihn vom sehen noch von vor seinem Bildungsaufenthalt in Athen. "Was der Germanicer derzeit für ein Amt bekleidet kann ich dir leider nicht sagen, ich muss mich erst einmal auf den neuesten Stand in Rom bringen." Langsam wurde es Zeit für Lepidus ein paar Kontakte zu knüpfen und alte Freundschaften aufzufrischen.


    Was die Sache mit dem Decimer anging, so konnte Lepidus ein wenig mehr dazu sagen. "Soweit ich informiert bin, wurde der Decimer aus der Gefangenschaft der Parther befreit. Da waren zwei, drei hochrangige Leute mit daran beteiligt so wie ich das in Erfahrung bringen konnte."


    Nun aber schweifte der Blick meines Gesprächspartners ab von der Bühne und er stellte sich mir als Titus Duccius Vala vor. "Die Freude ist ganz meinerseits." Konterte Lepidus die Begrüßung und den Handschlag. "Mein Name ist Quintus Claudius Lepidus. Sohn des Marcus Claudius Constantius."
    Nicht das Lepidus über die Herkunft Gedanken machen würde doch schon zu beginn des Gespräches vermutete er, das der Duccier nicht aus Italia war. Er machte auf den ersten Blick auf Lepidus einen ganz sympathischen Eindruck doch für Komplimente war Lepidus der falsche Mann.


    "Du bist wohl erst neu in Rom?" Es machte auf jeden fall auf Lepidus den Eindruck.

    Sim-Off:

    Ich?! ;)


    Ein paar wichtige Besorgungen ließen Lepidus am Forum Romanum vorbeikommen. Das rege Treiben ließ ihn seinen eiligen Schritt verlangsamen, bis er in einer Traube von Menschen, welche dem Redner auf der Rostra lauschten.


    Für die lange Abwesenheit aus Rom war es doch erstaunlich, wie Lepidus das ein oder andere Gesicht zuordnen konnte. Mit manch einem hatte er früher ab und an Kontakt, mit manch anderem war er froh keinen Kontakt haben zu müssen.


    Die beiden Parteien hatten eine Menge an Klienten um sich gescharrt. Es schien so als ginge es hier um eine größere Sache. Doch genaueres vermochte Lepidus nicht herleiten zu können. Noch zu kurz war Lepidus wieder in Rom um die ganzen Abläufe und das hin und her verstehen geschweige denn zu wissen.


    Eine Stimme wahrnehmend blickte sich Lepidus um. Ein junger Mann in etwa demselben Alter wie Lepidus blickte gebannt auf die Bühne und erkundigte sich unverbindlich nach Informationen von der Bühne. Lepidus blickte kurz zu diesem nebenan, ließ den Blick aber gleich wieder gen Bühne schweifen.
    "Meiner Meinung nach ist Senator Alpha Germanicus Sedulus. Senator Beta ist meines Wissens nach Decimus Livianus." Mit sturem Blick in Richtung der Bühne gab Lepidus Auskunft.


    "Um was es jedoch geht, da bin ich überfragt. Vielleicht die üblichen Machtspielchen." Lepidus schüttelte den Kopf während er den Worten von der Bühne weiter sein Gehör schenkte. "Ich bin erst seit kurzem wieder in der Stadt um zu wissen, wieso sich der Germanicer bei dem Decimer entschuldigt." Returnierte Lepidus zu seinem Nebenmann. Soviel hatte Lepidus aus der Rede entnehmen können. das war aber schon alles.

    "Das ist ja das ganze Übel und was uns irgendwann nochmal das Genick bricht." Schlug Lepidus in dieselbe kerbe, welche Romana vorgeformt hatte.


    Und dann fing Romana auch schon an zu träumen. Lepidus schmunzelte über Romana´s Phantasie. "Bis dahin liebe Romana, fließt noch sehr viel Wasser den Tiber herunter." Das war keine Maßregelung mit solch Träumereien sorgfältig umzugehen aber wie schnell war eine Person kaltgestellt.
    Wer jedoch keine großen Ziele hat, der war schon verloren von daher wusste Lepidus, wie er Romana´s Aussage zu bewerten hatte.


    Eine Karriere von Lepidus beim Cultus Derorum hatte es Romana hingegen angetan. Vielleicht konnte sie sich in solch eine Situation auch besser hineinversetzen. Lepidus hingegen nahm es wie es kam. Zwar hatte er auch Wünsche und Phantasien doch ging er gegenüber anderen recht vorsichtig damit um. War es die lange Abwesenheit von der Familie oder irgendein anderer Grund. Zu oft ließ er keinen an sich ran, an seine Gedanken. Romana hatte die Fähigkeit ihm heute wirklich schon viel entlockt zu haben.

    Auch das war ein Punkt, gegen den Lepidus ankämpfen wollte. Es sollte wieder die redliche Arbeit honoriert werden und nicht nur das Beziehungen knüpfen. "Die Korruption ist das, was alles zerstört. Ordentliche Arbeit wird doch kaum noch honoriert. An jeder Ecke stehen Neider die einem an die Wäsche wollen. Das ist es, was alles kaputt macht." Ein wenig nachdenklich trabte nun Lepidus neben Romana her. Das waren Dinge, die ihm schon länger durch den Kopf gingen aber nun durch Romana erst richtig aufgewühlt wurden. Aus den über die Blumen streifende, wurde eine Grashalm herausreißende, so sehr hatte sich Lepidus in dem Moment in diese Situation hineingedacht.


    Lepidus sinnierte abermals über das von Romana eben erwähnte. Einen Einstieg im Cultus Deorum und dann den Cursus Honorum, das wäre keine schlechte Idee. "Das klingt sehr verlockend, was du mir schilderst. Ich denke, ich werde mit deinem Vater darüber sprechen und dann eine Entscheidung treffen aber die Richtung habe ich jetzt so in etwa." Man muss nur mit Romana spazieren gehen, dachte sich Lepidus. Sie inspiriere einen zu neuen Wegen und Taten.


    Auch das von eben noch etwas verfinsterte Gesicht bekam ein paar Züge von einem Lächeln.

    Kaum hatte ich Romana begrüßt ging auch schon ein wahres Feuerwerk an einem für und wider an Romana´s Berufung einher.
    Aus einer Ecke des Atrium´s ließ ich mir dieses Schauspiel gefallen. Zum Glück war Menecrates noch nicht anwesend, das Schauspiel wäre sofort beendet gewesen.
    Insgeheim schmunzelte ich nur. Wie Weltfremd und verbohrt stellte sich mir hier Brutus vor. Zugegeben, der bis dato schmähliche Kontakt zu ihm hätte für ein Urteil meinerseits kaum ausgereicht doch was sich nun abspielte, hätte nicht besser in einem Drehbuch für eine erfolgreiche Aufführung im Theater stehen können. Da stand auf der einen Seite die hochmotivierte und wie sie sagte, von Vesta höchstpersönlich auserwählte Romana. Ihr gegenüber der mir etwas müssiggängig vorkommende, mit dem Leben hadernde Brutus, welcher in allem etwas negatives zu erblicken schien.


    Nur leider war dies keine Theateraufführung sondern wahre Realität. Zu wenig kannte ich Brutus um mir ein Urteil über ihn zu erlauben und auch mochte ich das gar nicht.
    Doch irgendwann riss auch mir der Geduldsfaden und ich versuchte die Wogen zu glätten, bevor Menecrates eintraf und diesen Zwist hier mitbekam. So wie Romana mir schilderte, wäre dies nur ein Tropfen auf die Mühlen seines doch arg angekratzten Gesundheitszustandes, würde er just in diesem Moment eintreten und diese Farce hier leibhaftig miterleben.
    Auch ging es mir um Romana, die schon zur Weißglut erregt den Gegenpart zu Brutus lieferte.


    "Jetzt ist gut ihr zwei..."


    Donnerte ich los. Ohne einen Gedanken daran, ob mir das überhaupt zustand. Doch das war mir in diesem Moment egal.


    "Ich denke, das hat schon alles seine Richtigkeit."


    Entgegnete ich bestimmend in Richtung Brutus mit der Hoffnung, das der Hausherr auch bald zugegen sein wird. "Menecrates wird schon seinen Segen dazu gegeben haben, dachte ich mir und begründete mein Dazwischengehen damit.


    Für Brutus hatte ich indess nur eine abwertende Mimik übrig.

    Das waren ganz neue Abgründe, die sich da auftaten. Zugegeben, Frauen haben in solch Beziehungen eine ganz andere Sichtweise und Romana als Tochter schon gar. "Das habe ich nicht gewusst. Ja es stimmt. Manch einer steckt sein ganzes Herzblut in das Imperium um ihm zu dienen und merkt nebenbei nicht einmal, das es einen völlig krank macht. Zu viele Neider und Dinge gegen die man ankämpfen muss, was eigentlich nicht sein muss, wenn jeder so denken würde."
    Die Stimmung von Lepidus war momentan etwas bedrückt doch gleich hatte er schon mehrere Ideen, um dem entgegenzuwirken. "Du kannst dich auf mich verlassen Romana."


    Die Idee, auf die Romana eigentlich nicht hinauswollte klang ganz vielversprechend. "Du hast recht, die Götter auf seiner Seite zu haben kann nie schaden." Dahingehend kannte sich Romana aus. Auf den neuen Pfad eingebogen streifte ich sachte mit der Hand durch die Blumen, die am Wegesrand thronten. "Ich denke, ich werde es mir mal durch den Kopf gehen lassen und abschließend mit deinem Vater darüber sprechen."
    Das mit dem Officium hatte sie schön gesagt, dachte sich Lepidus und grinste.