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Während ihre Herrin sich eine Auszeit von der ganzen Misere mit dem Opfertierzulieferern nahm, nutzte Parthenope, eine junge molossische Griechin, die sowohl hoch – allerdings nicht so riesig wie Romana – wie auch spindeldürr war, die Zeit, um ihren eigenen Gedanken nachzugehen – wie immer, wenn sie auch nur eine freie Minute hatte. Ihre Gedanken schweiften in ihre Heimat, nach Epirus, zum Pindos-Berg, und zu den Höhenzügen, die diese Anhöhe umrankten, eine Gegend, an die sie sich nur noch unzulänglich erinnern konnte. Sie war schon seit fast 10 Jahren nicht mehr dort gewesen. Mühsam versuchte sie, in ihrem Gedächtnis die fehlenden Stücke ihrer Geschichte zusammenzusetzen. „...au mal, sind das ni...“ Ein Bauernhof kam ihr in den Sinn. Von dort war sie. Natürlich war Epirus um vieles ländlicher als andere Teile Griechenlands, und wurde deshalb als rückständig betrachtet. Aber das war nicht wahr! „...annst du di...“ Der große Pyrrhus kam aus ihrer Heimat! „...ar das nicht was mit x? Anaxandra? Anaximandra? Oder doch eh...“ Er hatte es sogar Sparta gezeigt! „...enope! Hörst du mir zu?“ Epirus entschwand aus ihren Gedanken, als sich ihre Herrin vor ihr auftürmte und ein wenig vorwurfsvoll runterschaute. „Träumst du schon wieder?“ Parthenope zuckte zusammen, ertappt. „Nein, nein, sicher nicht? Äh, was war das mit Alexander?“
Romana seufzte. „Nichts. Schau mal da drüben.“ Parthenope blickte hinüber und sah eine Frau mit einem Sklaven. Sie kramte in ihrem Gedächtnis – wenn sie erst einmal eine Information absorbiert hatte, vergaß sie diese niemals. „Ähm... Axilla. Iunia Axilla!“ Romana machte: „Puh, danke!“...
...da hatte Axilla die beiden schon entdeckt, und grüßte hinüber. Jetzt wäre es der Claudierin gerantiert ziemlich peinlich gewesen, wenn sie den Namen nicht gewusst hätte. Aber dank ihrer Sklavin geriet sie nicht in dieses Malheur – sie beschloss sich, Parthenope für ihre Tagträume zu verzeihen. So wie sie es bis jetzt immer wieder und jedes Mal getan hatte ob der unschätzbaren Dienste ihrer Leibsklavin.
„Salve, Iunia Axilla!“, machte Romana freundlich, und ging ein paar Schritte zu der Iunierin hinüber, gefolgt von ihrer Sklavin. Wohlweislich ignorierte Romana den Sklaven, den Axilla rumschleppte. Axilla, ja, die war ja auch in den Thermen gewesen, und war die einzige gewesen, die diesen Schicksen Paroli geboten hatte, als das römische Heer hinuntergezogen wurde. Was den Ausschlag gegeben hatte für Romana, in die selbe Kerbe zu hauen, und die zögerliche Zustimmung von Septima und Serrana zu gewinnen.
„Du hier? Es ist schon unglaublich, wie man sich immer wieder über den Weg rennt!“, begann sie leutselig. Axilla war ja auch auf Septimas Hochzeit gewesen. Mit diesen seltsamen Kerlen, die sich gegenseitig durch die Mangel genommen hatten. Ein merkwürdiger Männergeschmack, musste man sagen. Der eine war ja auch schon verlobt gewesen!
„Auch auf der Suche nach Opfertieren?“ Denn dass Axilla nach Nutztieren suchte, war ausgeschlossen – höchstens Pferde, doch die waren an einem anderen Ende vom Viehmarkt.
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