Chaerea machte die Tür langsam weit auf, damit ihre Tante rein konnte und schloss sie hinter ihr wieder. Aurora wartete nicht lange um rein zu kommen, eher stürmte sie das Zimmer, na nicht mit Gewalt, aber mit Elan.
Sie nahm den Becher von ihr entgegen und setzte sich wieder aufs Bett. Sie hatte immer noch das verschmutzte Tunika von vorhin an.
"Ich denke ich sollte mich waschen und umziehen..." - sagte sie in ihren lustlosesten Ton.
"Ich wollte eigentlich gar nicht mal in die Richtung Tantchen, ich war auf dem Weg nach Hause, weil ich mich nur ein bisschen umsehen wollte, was eigentlich gar nicht in der Richtung war. Ich dachte ich gehe mal eine andere Richtung nach Hause, um so mehr von der Stadt zu sehen. Ich wollte keinen Sklaven mitnehmen, ich dachte mir passiert schon nichts, hatte weder Geld noch sonst was dabei. Da sah ich Calliphana in einer kleineren Menschenmenge, und wollte sie begrüßen, als dann Das passiert ist..."
Sich schämend ließ sie sich nach hinten in die Kissen fallen, nahm eines davon, und presste es gegen ihr Gesicht um ihren Schrei zu dämpfen.
"Ich bin so wütend auf mich selber! Jetzt halten mich alle für ein ängstliches, kleines, unreifes Mädchen, der bei Paniksituationen auf Anhieb zu weinen anfängt! Wieso bin ich nicht so mutig wie andere? Schau, Calliphana hat uns auch geholfen und uns die in die kleine Casa geführt, dass wir außer Gefahr sind. Und sie ist dann nochmal raus um die anderen ein zu sammeln. Das war tapfer. Und was habe ich gemacht? Ich saß nur in der Ecke und habe gezittert. Das ist nicht sehr heroisch."