Beiträge von Germanica Laevina

    Während Calvena an ihrem Ring herumspielte, nutzte Laevina die Gelegenheit Material, Verarbeitung und Perle dieses Schmuckstücks genau zu taxieren, was ihr dank ihrer immer noch hervorragenden Augen auch aus dieser Entfernung mühelos gelang. Nun, ganz offensichtlich hatte sich der Praetorianer beim Kauf nicht lumpen lassen, das konnte man durchaus als gutes Zeichen werten.


    Sie war bereits versucht, mit den Fingern ungeduldig auf der Lehne des Schaukelstuhls zu trommeln, als das Mädchen endlich mit der Wahrheit herausrückte und Laevina in echter Überraschung die Augen aufriss. Wie bitte? Das konnte doch wohl nicht wahr sein!


    "Was soll das heissen, du kannst nicht weben? Wieso kannst du nicht weben? Das kann in Rom doch jedes achtjährige Kind! Wo, um alles in der Welt bist du denn...." redete Laevina sich in Rage und merkte erst im letzten Moment, dass sie gerade mit Riesenschritten auf einen riesigen Fettnapf zusteuerte. Und wenn sie den höchst zerbrechlichen Waffenstillstand mit Calvena noch eine Weile beibehalten wollte, dann musste sie jetzt ganz schnell die Kurve kriegen.


    "Ist ja auch völlig egal." wischte sie ihre eigene letzte Bemerkung wieder vom Tisch. "Natürlich helfe ich dir, wir Germanica-Frauen können uns eine solche Blöße nicht erlauben..."

    Als Calvena ihr Mitgefühl aussprach, hatte Laevina den armen verstorbenen Matrinius bereits wieder abgehakt und nickte nur mit einer wegwischenden Handbewegung. "Naja, im Grunde ist er genauso dein Verwandter wie der meine. Aber da wir ihn beide nicht kannten, können wir uns genauso gut wieder Dingen zuwenden, die uns beiden wichtig sind."


    Laevina sah Calvena prüfend an und stellte fest, dass diese aufrichtig zerknirscht wirkte. Was konnte das Mädchen denn nur für ein Problem haben, dass es nicht wesentlich angenehmer mit ihren Onkeln oder Freundinnen besprechen konnte? Ach, Neugier konnte schon sehr quälend sein...


    "Setz dich doch." sagte Laevina gönnerhaft, ohne sich etwas davon anmerken zu lassen und wies auf den Sessel der ihrem Schaukelstuhl gegenüberstand. "Es geht also um deine Hochzeit mit dem Praetorianer? Wie kann ich dir denn da weiterhelfen?"

    Laevina sah noch einmal kurz zu Tür, als diese sich hinter dem neuen Scriba schloss. "Nun, der junge Mann macht ja einen ganz anständigen Eindruck. Schauen wir mal, wie er sich im Dienst deines Großonkels so anstellt." sagte sie zu Calvena, bevor ihr wieder einfiel, dass auch diese aus einem bestimmten Grund zu ihr gekommen war.


    "Gute Nachrichten? Eigentlich nicht, es geht um den Tod eines entfernten Verwandten. Aber so ist nunmal das Leben, nicht wahr?"


    Die alte Germanica legte den Brief zur Seite, mit der Hinterlassenschaft dieses Matrinius konnte sie sich auch noch zu einem späteren Zeitpunkt befassen. Die letzte Bemerkung ihrer Großnichte war da schon deutlich interessanter und bedurfte ganz offensichtlich ihrer sofortigen Aufmerksamkeit.


    "Warum soll ich denn mit niemandem darüber reden?" fragte sie mit aufkommendem Misstrauen. "Hast du etwa irgendetwas getan, dass dich und damit die Familie in Verruf bringen könnte?"

    "Wie rührend, dass du dir solche Gedanken um mein Wohlergehen machst." zwitscherte Laevina und ignorierte dabei geflissentlich Sedulus' Ironie. "Und was das Wohl der Familie betrifft, das versteht sich ja wohl von selbst!"


    Mittlerweile hatte sie sich schon ganz gut von dem ersten Schrecken erholt, den der Grund seines Besuchs bei ihr ausgelöst hatte und sie freute sich bereits darauf, in Ruhe weitere Pläne für die Zukunft zu schmieden. Je länger sie darüber nachdachte, desto besser gefiel ihr der Gedanke, dass ihre Enkelin bald einen Senator heiraten würde, selbst wenn es sich dabei um den unsäglichen Sedulus handelte. Aber da sie ja nun in Zukunft sogar auf zweierlei Weise verwandtschaftlich miteinander verbunden sein würden, war Laevina ausnahmsweise bereit sich mit ihrem Großneffen etwas mehr Mühe zu geben.


    Puh, über was sie sich jetzt alles Gedanken machen musste... Wo fing sie denn nur am besten an?

    Laevina kam gar nicht mehr dazu, Calvena auf deren seltsame Bitte zu antworten, denn im nächsten Moment betrat schon ein ihr vollkommen unbekannter dunkelhäutiger Mann das Zimmer, blieb jedoch im Eingangsbereich stehen.
    Für einen Moment lang betrachtete sie ihn leicht irritiert, war jedoch durch die wohlerzogenen und respektvollen Worte, die er bei seiner Vorstellung benutzte, recht schnell milde gestimmt.


    "Nun, Volubilis Vitale, ehrlich gesagt komme ich gern auf dein Angebot zurück. Schließlich bin ich ja schon eine alte Frau und nicht mehr allzu gut zu Fuß." antwortete sie mit einem etwas wehleidigen Seitenblick auf ihren Gehstock, der neben dem Schaukelstuhl lehnte.


    "Von wem ist denn dieser Brief da?" Hoffentlich war es kein weiteres Schreiben von diesem unfähigen Kuhfladen von Verwalter daheim in der Campania, denn dann würde sie sich garantiert wieder den Rest des Abends ärgern müssen...


    Laevina ließ sich von dem Scriba das Schreiben überreichen, öffnete es dann und überflog schnell dessen Inhalt.


    Ad
    Germanica Laevina
    Casa Germanica, Roma
    Italia




    Salve Germanica Laevina,



    Hiermit muss ich dich darüber informieren, dass dein ferner Verwandter Lucius Germanicus Matrinius leider verstorben ist. Er hat sich in dieser Welt nicht mehr wohgefühlt und wurde von den Göttern erlöst.
    Als Decemvir litibus iudicandis kümmere ich mich nun um die Hinterlassenschaften des Verstorbenen. Da er kein Testament hinterlassen hat, wird sein Erbe auf die gradnächsten Agnaten verteilt.


    Wenn du dich in der lage fühlst, das Erbe zu übernehmen, bitte ich dich um eine kurze Rückmeldung bis PRIDIE NON FEB DCCCLX A.U.C. (4.2.2010/107 n.Chr.) an die Casa Octavia.



    Vale,


    Faustus Octavius Macer



    Decemvir litibus iudicandis





    Matrinius? Wer war denn gleich noch mal das....? Laevina überlegte ein Weilchen hin und her, dann kam ihr die Erleuchtung. Achja, wenn sie sich nicht sehr täuschte, hatte einer der Brüder ihres ersten Mannes einen Sohn mit diesem Namen gehabt. Da sie diesen Matrinius nie persönlich kennengelernt hatte, hielt sich Laevinas Trauer stark in Grenzen, aber das Wörtchen "Erbe" trug nicht unerheblich zu einer Stimmungsaufhellung bei. Die alte Germanica hob den Kopf und nickte Vitale dann zu, um ihm zu signalisieren, dass sie keine weiteren Anliegen an ihn hatte.

    Warum war das Mädchen ihr gegenüber denn so ungewohnt kleinlaut? Ob das Grund genug war, mal wieder misstrauisch werden zu müssen? Laevina nahm ihre Großnichte genau ins Visier, konnte jedoch auch nach längerer Betrachtung nichts verdächtiges in deren Gesichtsaudruck feststellen. Nun, da würde sie sich wohl überraschen lassen müssen...


    "Um was geht es ....." wollte sie gerade nachhaken, als sie ein erneutes Klopfen an der Tür hörte. Wer war denn das nun schon wieder? Irgendwie schien es in den letzten Tagen in ihrem Cubiculum zuzugehen wie in einem Bienenschwarm.


    "Moment mal gerade..." sagte Laevina an Calvena gewandt und dann ein kerniges "Ja, bitte?" Richtung Tür zu schmettern.

    Laevina hob überrascht den Kopf, als Calvena den Raum betrat. Mit dem jungen Mädchen hatte sie nun wirklich nicht gerechnet, schließlich hatte die noch nie freiwillig ihre Räumlichkeiten betreten. Und dass Calvena dabei auch noch so einen ungewohnt höflichen Ton anschlug, weckte endgültig Laevinas Neugier.


    "Verschwinde! Du kannst später hier weitermachen." bellte sie die Sklavin an und wartete, bis das Mädchen aus dem Raum gehuscht war. Dann wandte sie sich wieder ihrer Großnichte zu.


    "Salve, Calvena." antwortete sie in einem für ihre Verhältnisse relativ freundlichen Ton, denn seit ihrem erhellenden Gespräch im Balneum war das Mädchen doch ein bisschen in Laevinas Gunst gestiegen. "Was gibt es denn?"

    Ja, dass Sedulus nicht an mangelnder Selbstzufriedenheit litt, war offensichtlich...Vielleicht war das ja ein besonderer Wesenszug der Gens Germanica, schließlich hielt Laevina sich selbst auch für ein ausgesprochen gut gelungenes Gesamtkunstwerk ohne bemerkenswerte Fehler :D


    Und da sie in Sachen "Räumlichkeiten der Zukunft" keine schlafenden Hunde wecken wollte, beschloss sie für's erste den Ball flach zu halten und Sedulus nicht unnötig auf falsche Ideen zu bringen. Sollte es nötig werden, würde Laevina schon einen Weg finden um Serranas Entscheidung in die richtige Richtung zu lenken, und zwar ohne dass Sedulus auch nur das geringste davon erfuhr.


    "Oh, aber natürlich nicht. Ich werde mich da natürlich meinem bescheidenen Status in diesem Haus entsprechend zurückhalten." flötete die alte Germanica. "In meinem Alter muss ich ja schon froh sein, dass ihr mich überhaupt in eurem Haus aufgenommen habt." Nun hatte sie daheim auf dem Landgut in Nola auch nicht gerade im Elend gelebt, aber das tat ja hier und jetzt nichts zur Sache!

    Und wieder einmal stieg Laevinas Augenbraue ein Stück nach oben und auf ihrem Gesicht erschien ein feines Lächeln.


    "Nun, wenn du meinst. Das Wichtigste ist doch, dass ein Mensch sich selbst wohl in seiner Haut fühlt, findest du nicht auch?" Wenn Sedulus nicht schlimm war, wer denn dann? Nicht mal ihr verstorbener Mann Lentho hatte es geschafft, sie derart auf die Palme zu bringen...


    Nur wenige Augenblicke fror ihr Lächeln jedoch merklich ein, und Laevina musste sich ganz schön anstrengen, um einen entspannten Gesichtsausdruck beizubehalten.


    "Wenn besagte Räumlichkeiten gut genug für deine erste Frau waren, dann sehe ich keinen Grund, warum sie nicht auch Serrana gefallen sollten. Das Mädchen mag ein paar Fehler haben, aber bescheiden ist sie in jedem Fall und daher wird sie sicher keine überzogenen Erwartungen an ihre Unterkunft haben." erklärte sie in betont glechgültigem Tonfall. Es sollte bloß niemand wagen sie umzusiedeln, ihre liebgewonnenen Räumlichkeiten würde man ihr nur über ihre Leiche entreissen können!

    Es gab doch kaum etwas entspannenderes, als anderen Leuten bei der Arbeit zuzusehen! Laevina saß entspannt in ihrem Schaukelstuhl und beobachtete eine verängstigte Sklavin, die gerade dabei war in ihren Räumlichkeite Staub zu putzen. Staub war eines der wenigen Dinge in dieser Welt, die Laevina wirklich in Rage versetzen konnten, daher verfolgte sie jede einzelne Handbewegung des Mädchens mit Argusaugen und hätte fast das zaghafte Klopfen an ihrer Tür überhört. Wer mochte das denn bloß sein?


    "Ja bitte?" Laevinas Tonfall war wie immer so freundlich gehalten, dass jeder, den nicht wirklich ein dringendes Anliegen an ihre Tür führte, gleich wieder umdrehen würde.

    Wie kam Sedulus nur auf den Gedanken, Laevina könnte irgendein Interesse an Zankereien haben? Schließlich gab es doch in ganz Rom kaum eine sanftmütigere und friedliebendere Frau als sie! :]
    Die alte Germanica fühlte sich wieder einmal furchtbar missverstanden und haderte einen Moment lang mit dem Undank dieser Welt.


    "Nun, ich werde sie schon nicht über Gebühr strapazieren. So, wie ich das einschätze, wird Serrana noch alles erdenkliche an Energie brauchen, wenn sie erstmal mit dir verheiratet ist." erklärte Laevina gönnerhaft und mit leicht süffisantem Unterton. Dann fiel ihr noch eine praktische Frage ein.


    "Welche Räumlichkeiten wird sie denn beziehen, wenn sie nach der Hochzeit hier einzieht?" Es würde ja wohl hoffentlich niemand auf die Idee kommen, sie selbst aus ihren netten großzügigen Zimmern neben dem Atrium zu werfen.Das fehlte gerade noch, dass sie auf ihre alten Tage in irgendeine kleine Besenkammer ausweichen musste...


    Sim-Off:

    und ob er das ist -.^

    Wie immer bei derartigen Gelegenheiten hatte Laevina sich direkt nach ihrer Ankunft im iulischen Triclinium einen strategisch günstigen Ausgangspunkt gesucht, um einen guten Blick auf alle bereits anwesenden und noch ankommenden Gäste zu haben. Vorher hatte sie bereits mit anerkennendem Blick die Dekoration inspiziert. Wer auch immer dafür verantwortlich war, hatte seine Arbeit wirklich gut gemacht.


    Was bzw wen gab es denn bislang zu begutachten? Mit ihrer Großnichte Calvena und der leicht verwirrt wirkenden Braut war Laevina ja bereits angereist. Dann gab es da noch einige ihr unbekannte Männer verschiedenen Alters, die riesige Vestalin, die ihr bereits bei den Fontinalia aufgefallen war und....Serrana.


    Fast hätte Laevina ihre Enkelin gar nicht erkannt mit dieser ungewohnt kunstvollen und exotischen Frisur und dem neuen Kleid. Der Blick der alten Germanica glitt schnell und routiniert über Serranas Aufmachung, dann nickte sie zufrieden. Das hellgrüne Kleid zeigte für ihren Geschmack zwar immer noch entschieden zu viel Haut und war zu figurbetont, aber es bewegte sich noch im erlaubten Rahmen. Jetzt schon deutlich entspannter betrachtete Laevina auch Serranas Nachbarschaft. Hinter ihrer Enkelin waren gerade Sedulus und Avarus aufgetaucht, und neben ihr stand die Vestalin. Die andere junge Frau neben Serrana war Laevina gänzlich unbekannt, aber je mehr Details sie von deren Kleidung aufnahm, desto mehr weiteten sich ihre Augen. Was um alles in der Welt war das denn für ein Fähnchen? Dagegen hatte ja sogar Calvenas Kleid auf den Fontinalia wie ein keusches Priesterinnengewand gewirkt! Laevina schüttelte völlig fassungslos den Kopf. Am besten wartete sie auf einen günstigen Moment, in dem die beiden jungen Frauen wieder allein waren, dann konnte sie getrost hinübergehen und sich dieses moralische Elend aus der Nähe ansehen.

    Nun, sollte es nun endlich mal nach Monaten zu einem klärenden Gespräch zwischen Großmutter und Enkelin kommen, könnte das durchaus mal ein wenig lauter werden, aber Laevina hatte selbstverständlich nicht vor, dass vor den Augen der Öffentlichkeit durchzuexerzieren.


    "Natürlich nicht, was denkst du denn von mir?" antwortete sie ärgerlich. "Ich kann privates und öffentliches durchaus trennen und es muss ja auch nicht wirklich jeder wissen, was ich für eine undankbare Enkelin habe." Was diesen Punkt anging, war Laevina nach wie vor sauer, schließlich hatte sie etliche Mühen investiert um eine gute Partie zu organisieren, und dann war das kleine Biest einfach abgehauen! Letzten Endes hatte sie sich natürlich deutlich verbessert, aber es ging ja schließlich ums Prinzip!


    Und was Avarus anging: so wie sie ihren Cousin einschätzte, würde der sicherlich einiges zu dieser Hochzeit zu sagen haben, wenn auch aus ganz anderen Gründen als sie selbst. Aber da würde es sich vielleicht einmal auszahlen, dass Sedulus so ein sturer und anstrengender Knabe war...

    Laevina ließ ein kleinen unzufriedenes Knurren ertönen, als Sedulus sie auf die zurzeit nicht ganz unbeschwerte Beziehung zwischen ihrer Enkelin und ihr selbst hinwies. "Nun, Serrana hat mich vor einigen Monaten durch ihr widerborstiges und ungehorsames Verhalten sehr verärgert und darüber werden wir auch noch ein klärendes Gespräch führen müssen. Aber das bedeutet noch lange nicht, dass ich es riskiere, ihre Hochzeit von irgendjemand sonst verpfuschen zu lassen. Dafür habe ich zu lange darauf gewartet."


    Dass Sedulus sich nicht über Gebühr einmischen würde, war auf jeden Fall eine gute Sache. Und sein Verantwortungsbereich war wohl in erster Linie der finanzielle Teil der Veranstaltung, und den überließ ihm Laevina doch ausgesprochen gern.


    "Fein, ich denke, wir werden uns da nicht in die Quere kommen. Was glaubst du eigentlich, wie Avarus auf deine Pläne reagieren wird?"

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    Quadrata, serva



    Verdammter Mist, wer kam denn da schon wieder aus dem Oecus raus? Dem hastigen Schritt nach zufolge handelte es sich wohl um einen anderen Sklaven, den man zum Getränkeholen losschickte. Quadrata überlegte einen Moment lang, ob sie sich irgendwo verstecken sollte, entschied sich aber dann dagegen. Schließlich gab es auch gemütlichere Methoden, um vor vor irgendwelchen herumirrenden Gerüchten sicher zu sein.


    "Hallo, junger Freund, ich soll dir schöne Grüße von meiner Herrin bestellen." sagte sie mit einem strahlenden Lächeln, als der aus dem Oecus eilende Sklave sie entdeckte und überrascht ansah. Kaum hatte er ihre Worte gehört, wich die Überraschung blanker Angst und er nickte eifrig mit dem Kopf. "Vvvvielen Dank, das ist sehr freundlich." stotterte und setzte dann seinen Weg zur Küche fort, während Quadrata ihm höchst zufrieden hinterher sah. Dieser Sklave würde sicher nichts von ihrem Aufenthalt hier vor der Tür erzählen, soviel war mal sicher....

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    Quadrata, serva



    Aaah, so wie es aussah, war sie gerade noch rechtzeitig gekommen. Eigentlich hatte es sich Quadrata ja an der Porta gemütlich machen wollen, aber da ihre Herrin keine Lust hatte, wieder selbst um den Oecus zu schleichen aber trotzdem genauestens über alle Entwicklungen informiert werden wollte, hatte sie Quadrata an diesen Einsatzort geschickt. Die alte Sklavin wartete, bis Senator Sedulus im Raum verschwunden war, dann näherte sie sich von aussen der Tür soweit, dass sie jedes gesprochene Wort verstehen konnte, ohne von drinnen gesehen zu werden. Und die Vorstellung fing ja durchaus spannend an...

    "Ach, du hast nicht damit gerechnet, dass ich bei den Hochzeitsvorbereitungen meiner eigenen Enkelin mithelfen würde? Na, herzlichen Dank...." Auch wenn sie es sich nicht anmerken ließ, war Laevina jetzt doch gekränkt und sah sich genötigt in dieser Hinsicht etwas klar zu stellen.


    "Nun, mein lieber Sedulus. Wir beide mögen ja unsere Differenzen haben und nicht immer einer Meinung sein. Aber sei dir versichert, dass das Wohl der Familie in meinen Augen immer und jederzeit absolute Priorität hat. Und das schließt selbstverständlich auch die Vorbereitung von derart wichtigen Festen mit ein. Und ich kann dir nur raten, den zeitlichen und organisatorischen Aufwand im Vorfeld einer Hochzeit nicht zu unterschätzen, da wird einiges auf Calvena und mich zukommen." Wie günstig, dass das Mädchen und sie mittlerweile eine Art wackligen Waffenstillstand geschlossen hatten, schließlich sollte ja keine Zeit vergeudet werden, weil man sich gegenseitig an die Gurgel ging, zumal man das je nach Bedarf auch nach der Hochzeit wieder aufnehmen konnte.


    Das war auch mal wieder typisch Mann. Sedulus ging vermutlich davon aus, man müsse nur einmal quer durchs Atrium fegen und eine Platte mit kandierten Schweinsöhrchen aufs Buffet stellen und schon sei die Hochzeit perfekt durchgeplant. Aber sie würde ihn da schon eines Besseren belehren und genug Sklaven zum herumscheuchen gab es erfreulicherweise ja auch.


    "Ja, das solltest du tun, schließlich hat Avarus einen Anspruch darauf informiert zu werden." Ob das nun wirklich so war oder nicht, darüber konnte man sicher streiten. Aber Laevina hatte häufig in ihrem Leben die Erfahrung gemacht, dass es in höchstem Maße zum Seelenfrieden eines Mannes beitrug, wenn er sich wichtig fühlen konnte. Und da machten auch altgediente Senatoren keine Ausnahmen...

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    Quadrata, serva


    Meine Herren, war das heute eine Rennerei....Quadrata war zwar trotz ihres fortgeschrittenen Alters noch recht gut zu Fuß, aber allmählich hatte sie auch keine Lust mehr. Naja, nur noch eine Tür, dann hatte sie es geschafft!


    Kaum hatte sie den anklopfenden Finger wieder vom Holz der Tür genommen, als Quadrata auch schon den Kopf durch eben diese steckte und sagte: "Im Oecus wartet Besuch. Ein gewisser Quintilius Valerian." Anspruch auf ungestörte Privatssphäre hatte in diesem Haus schließlich in erster Linie ihre Herrin Laevina!


    So, das musste genug sein, jetzt brauchte sie erstmal ein Päuschen von der Wieselei. Am besten sie legte neben der Porta der Casa ein kleines Verschnaufspäuschen ein...

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    Quadrata, serva


    Und wieder einmal klopfte Quadrata an die Bürotür des Senators Sedulus, um sie den Bruchteil einer Sekunde später direkt zu öffnen.


    "Herr, Quintilius Valerian wartet im Oecus auf dich." Mehr Information war ja wohl nicht nötig, den Rest konnte der Senator genauso gut selbst erfragen.


    Und so machte sich Quadrata auf den Weg zu Calvenas Cubiculum, um auch diese über den Besuch zu informieren.

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    Quadrata, serva


    Hihi, glaubte dieser Jungspund wirklich, dass es irgendetwas gab, das Quadrata entfiel? Naja, im Zweifelsfall war es immer günstiger unterschätzt zu werden....


    "Nun, ich werde nachsehen, ob die beiden Herrschaften für dich zu sprechen sind." kündigte Quadrata großmütig an. "Wenn du mir bitte folgen willst." Mit diesen Worten öffnete sie dem jungen Mann die Tür und ließ ihn eintreten, um ihn dann zum Oecus zu geleiten.