Beiträge von Lucius Aurelius Commodus

    Zitat

    Original von Quintus Duccius Eburnus
    "Die letzte Legion" von Valerio Massimo Manfredi hat aber noch keiner gelesen, oder? Ich kenne es selbst noch nicht, und ich weiß auch nicht, ob ich nach dem, was ich jetzt so über die Verfilmung gesehen und gehört habe, dem Schmöker überhaupt noch eine Chance geben soll, denn seine Alexander Trilogie fand ich ehrlich gesagt nicht sonderlich berauschend...


    "Talos, Sohn von Sparta" und "Der Tyrann von Syrakus" sind von Manfredi, die sind wirklich gut! Die letzte Legion habe ich zwar noch nicht gelesen, aber ein Bekannter von Lucidus meinte, es sei das schwächste Buch von Mafredi.

    Commodus hatte vollstes Verständnis. Die Sonne brannte auf die beiden herab und sie hatte keinen Sonnenschutz. Wer könnte es verantworten, dass diese helle haut gebräunt wurde, wie die einer Bäuerin aus dem einfachen Pöbel. „Ja, genau. Ares ist mein Hund.“ Als Commodus ihren erstaunten Blick bemerkte, versucht er sich zu erklären. „Halte mich bitte nicht für närrisch, aber dieser Hund war ein Geschenk und ich pflegte stets, mit solchen gut umzugehen. Nur war es mir leider nicht möglich, ihn mit zunehmen, damals. Du wirst ihn erkennen, er ist groß, kräftig und eine treue Seele.“ Kühl, aber nicht unfreundlich, verabschiedet sich Commodus mit einen angedeuteten nicken. "Vale, Tiberia Albina. Ich denke dir noch einmal für deine geschenkte Zeit.” Als sie in die Villa hinein ging, schaute er ihr kurz nach, ehe er sich wieder auf dem Weg nach Hause machte.

    „Dein Anstand gereicht dir zu Ehre. Aber natürlich ist mir bekannt, in welcher Situation du dich, als Patrizierin befindest. Ich habe dafür vollstes Verständnis.“ Medea, die Frau des Odysseus, die ihre Kinder tötete aus Eifersucht. Dieses Stück von Euripides sollte heute im Theater des Marcellus aufgeführt werden. Sicherlich würde es Albina interessieren. „Nun, mein Wohnsitz ist außerhalb von Rom, gar nicht so weit weg von hier. Ich würde mich über eine Nachricht von dir sehr freuen, dies könnte ein köstlich amüsanter Abend werden.“ Eine frische priese fegte über beiden hinweg, die Sonne spielte mit den Blättern der Bäume und warf so manchen lustigen Schatten zu Boden. „Ihr habt nicht zufällig noch einen Hund namens Ares?“ Commodus fragte vollkommen spontan, da er sich frage, was aus seinem Hund geworden war. Ob Maximus ihm hat töten lassen? Er hätte seinen treuen Gefährden damals mitnehmen sollen. Es war ein Geschenk eines längst verstorbenen Freundes.

    Commodus hob beschwichtigend die Hände und schüttelte seinen Kopf. „Lass uns das Gespräch doch lieber heute Abend weiterführen.“ Er wollte ums Verrecken nicht mehr in dieses Haus, obwohl er so viele gute Erinnerungen damit verband. „Vielleicht würdest du mich begleiten wollen, ins Theater? Natürlich sind deine Gäste auch meine Gäste.“ Vielleicht war er zu forsch, aber was hatte er zu verlieren? Sie war Interessant und er wollte mehr über seine „Verwandte“ in Erfahrung bringen.

    Zitat

    Original von Claudia Aureliana Deandra
    Iris Kammerer: "Der Tribun" und "Die Schwerter des Tiberius". :)
    Von Colleen McCullough gibt es einige Bücher. "Caesars Frauen" z.B.


    Da hast du aber den 3. Teil vergessen: Wolf und Adler ;)



    Also was ich gut finde:


    Jörg Kastner: "Tohrag oder die Rückkehr des Germanen" / "Der Adler des Germanicus"


    Die gesammte Adler Reihe von Simon Scarrow


    Gillian Bradshaw: Der Leuchtturm von Alexandria


    Und auch wenn es kein Römerroman ist, so lege ich doch jedem "Talos, Sohn von Sparta" und "Der Tyrann von Syrakus" ans Herz. Es gab nicht nur die Römer in der Antike, vergesst mir die Griechen nicht! :P

    „Warum ein Aurelier als Tiberier aufwächst?“ Sagte Commodus mehr zu sich, als zu Albina. „Nun, dass ist eine ziemlich seltsame Geschichte. Ich wurde als Kind vertausch, allerdings weiß ich darüber selbst nicht viel. Die Familienchroniken der Aurelia haben mir schließlich den letzten Beweiß dazu geliefert, dass ist schon lange her. Aber gerne denke ich noch an die Zeit zurück, die ich in dieser Villa verbracht habe.“ Commodus kaut etwas mürrisch auf seiner Lippe herum, er kam sich nun ziemlich albern vor und legte wieder seine ernste Miene auf. „Wenn ich dich aufhalte…“ Er deutet auf die Sklaven. „sag dies mir nur und ich werde dich nicht länger behelligen.“ Commodus seine Gedanken gingen weiter, mit wem war sie wohl Verwandt?

    „Neuigkeit? Nein, sagen wir lieber alte Geschichten aus einer goldenen Zeit.“ Commodus seufzt, er fühlte sich bereits so alt. Das Leben hatte seine Spuren hinterlassen und der alte Schmerz im Knie schien ihn wieder zu überfallen. Verdammte Chatten, Barbarenpack. „Geboren wurde ich als Lucius Aurelius Commodus, aber aufgewachsen bin ich als Appius Tiberius Commodus. Viele Jahre lebte ich in dieser Villa mit, für mich, großen Persönlichkeiten. Die da wären, Lucius Tiberius Vibullius, Publius Tiberius Maximus und Lucius Tiberius Alexander.“ Ein kaum wahrnehmbare Geste der freude ging über seine Lippen, seine Vergangenheit holte ihn ein. „Sicherlich wirst du all diese Personen nicht mehr kennen gelernt haben, aber ich kannte sie. Ich lebte, feierte und stritt mit ihnen. Und letztendlich habe ich sie alle überlebt.“ Sein Blick fiel auf die Villa, wie viele glückliche Stunden hatte er dort verbracht, wenn sein Vater nicht da war.

    „Danke für deine Geschichtsstunde, Senator. Aber eine Frage hätte ich da noch…, wenn das System, wie du selbst sagst, so gut funktioniert seit Jahrhunderten mit seinen ganzen Akten, Archiven usw.… wozu brauchen wir dein Gesetzentwurf? Wäre das Papyrus, auf welchem es steht, nicht wesentlich Wertvoller als das nutzlose Gesetz von dir?“
    Mit einer abwehrenden Geste verteidigt Commodus sich und erhob erneut das Wort.
    „Interpretiere nicht allzu viel Fantasiegebilde in meine tatsächlich gesprochenen Worte! Ich unterstelle dem gesamten römischen Volk rein gar nichts, nur einen paar Wenigen. Und wenn du an deren Existenz zweifelst, so geh des Nachts, ohne Leibwächter, durch die ärmsten Viertel dieser Stadt. Ich bin gespannt, an welcher Stelle unsere Stadtwache deine Leiche an Land holen wird.
    Und was meine Bäcker angeht, einen senatorischen Bäcker habe ich hier bereits gehört. Und so wie ich es verstanden habe, unterstützt Senator Germanicus deinen Antrag keineswegs. Aus wirtschaftlichen, politischen oder privaten Interesse, sei dahin gestellt."

    “Senator Flavius Furianus!“ Commodus erhebt sich und meldet sich zu Wort. „Deine Barmherzigkeit in alle Ehren, aber ich kann deinen Vorschlag einfach nicht Unterstützten. Ich befürchte einfach, dass zu viel Schabernack und Hehlerei mit dieser Institution getrieben wird! Wer zum Beispiel überprüft, ob diese armen hungernden Geschöpfe, an die das Brot ja gehen soll, nicht in Wahrheit gierige Verbrecher sind, die dies Ausnutzten? Oder verschlagene Bürger, welche gerne etwas Geld sparen würden? Wer es den Reichen raubt und den Armen gibt, ist dennoch ein Dieb. Außerdem, die Cohortes Urbanae kann ihre Augen nicht überall haben. Wer versichert mir, dass jenes Brot, welches meine Sklaven am Tage kaufen, nicht aus deinen Beständen ist? Und natürlich machst du die Rechnung ohne den Wirt, was sagen die Bäcker des Imperiums dazu?“ Commodus überlegt kurz und holt erneut aus. „Nehmen wir einmal an, dieses Gesetzt tritt in Kraft! Und nehmen wir auch an, so etwas wie in Spanien oder Ägypten wiederholt sich.“ Commodus sprach vom Aufstand in Hispania und Laeca, dem Usurpator. „Und die Getreidelieferungen, die Rom so dringend benötigt, fallen aus. Wirst du dann immer noch mit deinen Raubrittern umherziehen und die Bäckerein plündern? Mir fehlt ein Paragraph, welcher dieses Gesetzt außer Kraft setzt, wenn es überhaupt durch kommen sollte…"


    Sim-Off:

    Edit: Rechtschreibung

    Als Commodus sah, dass Albina näher kam, ging er ihr ein Stück entgegen. Es sollte durchaus nicht so erscheinen, als würde er sie herbeipfeifen wie einen normalen Bürger. „Salve, Tiberia Albina! Bitte entschuldige meine Sitten, ich wollte dich nicht Überfallen, vor deinem Haus, wie ein griechischer Agorahändler. Ich hoffe du zeigst Nachsicht.“ Obwohl seine Stimme und seine Mimik keine Unfreundlichkeit verrieten, hütet er sich, Emotionen zu zeigen, so wie es Commodus schon als Kind beigebracht und eingeprügelt wurde. Während er sprach, mustert er sie unauffällig und stellt fest, dass sie durchaus als Tiberia durchgeht, sie hatte etwas schwungvolles aber auch graziles und zurückhaltendes. Eben ein gutes Elternhaus. „Mir ist nicht bekannt, in wie fern du dich bereits mit deiner Familiechronik auseinander gesetzt hast, aber vielleicht weißt du von mir und meiner Verbindung zu deinem edlem Geschlecht?“ Neugierig, mit hochgezogener Augenbraun, betrachtet er ihre Reaktion darauf.

    Commodus betrachtet den Sklaven, mustert ihn ernst und nickt kaum wahrnehmbar. „Richte deiner Herrin aus, dass sich Lucius Aurelius Commodus geehrt fühlt, aufgrund der ihm dargebrachten Gastfreundschaft, aber dankend ablehnt. Viel lieber würde er einen kurzen Wortwechsel mit Tiberia Albina bevorzugen, wenn es der Anstand erlauben würde.“ Mit einer Geste ließ er den Sklaven verstehen, dass er geendet hatte und nun die Nachricht überbracht werden könne. Commodus erhebt seine müden Knochen von der Bank, zupfte seine Toga zurecht und versuchte von weiten aus, die Reaktion von Tiberia Albina zu erkennen.

    Ich ging durchs Domnus Gentium
    So für mich hin,
    Und nichts zu suchen,
    Das war mein Sinn.


    Im Schatten sah ich
    Die Villa Tiberia stehn,
    Die Farben prächtig leuchtend,
    Die Porta wunderschön.


    Ich wollt anklopfen,
    Da sagt ich zu mir fein:
    Ob ich hier wohl,
    willkommen sei?


    Meine Würzlein
    sind hier nicht mehr daheim.
    Dennoch zog es mich fast hinein.


    Ich pflanzt mich nieder
    Vor die Villa Tiberia
    Am stillen Ort;
    Nun glotz ich immer noch
    Und ging nicht fort.


    Sim-Off:

    Reserviert

    Während er den langweiligen Fragen des Prätorianers halbherzig Gehör schenkte, beschaute Commodus das Essen und überlegte sich, was er wohl als nächstes zu sich nehmen sollte. Weintrauben? Nein, zu ordinär… Oliven? Hatte ich heute schon genug, davon bekomme ich nur wieder Sodbrennen. „Ah!“ Er entdeckte ein Stück Brot welches herrlich frisch aussah. Er ergriff es und brach es in zwei Stücke. Als er den Laib etwas genauer mustert, fällt ihm doch tatsächlich Schimmel auf. Das Brot war verschimmelt! Mit einer herrischen Geste unterbrach er Crassus und rief seinen Sklaven zu sich. "Gaius, warte kurz! MILO!!!! MILOOOOO!!!!“ Der Sklave eilte herbei, schaute zu Boden und fragte leise, was der Herr von ihm wollte. „Schau dir das doch einmal an! Solches Brot kannst du einem Plebejer oder einem Bettler anbieten, ist ja eh alles das gleiche, aber doch nicht mir oder einem Gast! Wo kommen wir den da hin! Habe ich dich nicht immer gut behandelt? Dich wie einen Sohn genährt? Und jetzt bietest du mir solches Brot an?“ Der Sklave entschuldige sich mehrmals demütigst und bat um Verzeihung. Commodus reichte ihm die eine hälfte des Brotlaibes und winkte ihn fort. „Bring das unserem Viehzeug oder gib es an diese Organisationen weiter, die arme Leute in Rom mit Brot versorgen.“ Der Sklave nahm das Stück und machte sich eiligst fort. „Es ist wirklich schwer gutes Personal zu bekommen, ich hätte ihn damals wie seine Mutter und seine kleinen Schwestern an diesen Steinbruch in Griechenland verkaufen sollen…“ Commodus seufzte, womit hatte er nur solche Sklaven verdient? Empörend war das. Genau wie dieser Besuch durch die Prätorianer. „So Gaius, mein Junge, wo waren wir stehen geblieben? Ob ich in Verbindung mit diesem Cicero stand? Hm, dass solltest du doch am besten wissen. Eure Spitzel kennen doch bestimmt die Lieblingsstellungen sämtlicher Senatoren. Aber wie mir scheint, haben die Prätorianer ziemlich nachgelassen… Aber, wenn du es genau wissen möchtest, ich habe mit diesem barbarischen Würstchendieb nie Kontakt gehabt.“ In Gedanken versunken schnitt Commodus eine Scheibe vom verfaulten Brot ab und strich darauf eine dicke Schicht Moretum. Eine vorzüglich köstliche Paste mit Schafskäse, Olivenöl, Salz, Knoblauch, Selleriegrün, Weinraute und Koriander. „Testament sagst du, Gaius? Cicero ist tot? Wie tragisch, welch ein Würstchendieb geht mit ihm zu Grunde… er ist nicht zufällig an etwas essbaren erstickt? Zutrauen würde ich es diesen gefräßigen Schlund schon…“ Endlich kam der Sklave Milo zurück und goss sofort frischen Wein nach. „Ich nehme an, sein schlechtes Gewissen hat mir sein Vermögen vermacht. Ja! Das wird es wohl sein…“ Er reichte Crassus, ganz in Gedanken verloren, dass beschmierte Stück Brot und nahm doch noch eine Olive zu sich. Das war ihm das Sodbrennen wert.

    "Ah! Titus Aurelius Cicero, jetzt kommen wir der Sache schon etwas näher, Gaius.“ Commodus sinnierte kurz über die Frage nach. Cicero? Wer war das gleich noch? Ein Cousin oder vielleicht Onkel? Genau wusste er es nicht mehr, aber er erinnerte sich an Aurelius Cicero. „Das letzte mal… hm… Aja! Ich erinnere mich! Es ist noch garnicht so lange her, meine Eltern nahmen mich mit zu einem Familienfest nach Rom. Es war ein sonniger Tag, genau wie heute, vielleicht sogar noch etwas heißer. Ich trug meine neue Tunika und mein Vater brachte mir genagelte Militärsandalen aus Germania mit. Voller Stolz trug ich sie und fühlte mich wie ein richtiger Legionär. Aber ich schweife ab, verzeih Gaius. Nun, wir waren auf diesem Familienfest, kamen aber zu spät. Du musst wissen, wir lebten damals noch in Capua. Das Büfett war schon fast komplett vertilgt und ich hatte furchtbaren Hunger. Da erspähte ich ein lukanisches Würstchen, dass letzte auf dem Teller. Ich nahm es mir und wollte gerade hineinbeißen, als ein großer Schatten hinter mir auftauchte. Da stand er, groß, grausam und furchterregend. Titus Aurelius Cicero! Er schallerte mir eine und nahm das Würstchen an sich. An diesen Tag, habe ich mir ewige Rache geschworen… das muss etwa 26 Jahre her sein. Du tust gut daran, diesen Barbaren verhaften zu lassen, Gaius. Er ist ein Scheusal, eines Römers nicht würdig. Nahm er seinen kleinen hungrigen Cousin einfach das letzte Würstchen ab mit roher Gewalt!“ Als Commodus bemerkte, dass die Kanne bereits leer war, schickte er seinen Sklaven aus, eine Neue zu holen. Wenn sich die Prätorianer daran noch nicht vergriffen hatten. Wer weiß was diese diebischen Elstern alles mitgehen lassen. Bei so einem Anführer, musste man das schlimmste erwarten. „Ioshua Hraluch, habe ich dir eigentlich schon von der Schlacht bei Picentia berichtet? Ich diente damals unter Legat Macer als Decurio in der Legio Prima. Die Legionäre hatten schon fast die Brücke überquert, die gesamte Legionsreiterei wartete auf dem rechten Flügel um die Rechte Flanke von Porcius Laeca, dem Usurpator, aufzurollen. Kurz vor dem Angriff wurde unser Tribun getroffen. Ein Geschoss traf genau seinen Kopf, von welchem nicht mehr viel übrig war. Was sollte jetzt passieren? Legat Macer, vertraute mir, einem damals einfachen Decurio die gesamte Legionsreiterei an. Ohne zu zögern übernahm ich das Kommando und mit Hilfe der Reiterei der Legio Flavia führte ich den Angriff mit meinen Männern durch! Die Rebellen konnten unserem Ansturm nicht lange wiederstehen und ihre Linien brachen zusammen. Als sie flüchteten, löste ich meine Turma aus dem Verband und jagte den Verräter Laeca mit seinem gesamten Stab über das Schlachtfeld. Du hättest den Gesichtsausdruck dieses Fettwanst sehen sollen, wie ein Feigling ließ er seine noch kämpfenden Truppen auf dem Feld zurück und floh nach Süditalien. Tja… und so leistete ich meinen bescheidenen Beitrag zum Erhalt der Macht unseres Kaisers. Hat mir eine Beförderung und einen Phalera eingebracht, aber meine größte Genugtuung war es, als der Kaiser unsere Linien abschreite und uns dankte. Im jenen Augenblick wusste ich, warum ich hier für mein Vaterland gekämpft habe. „

    „Ruhe und Ordnung, sagst du?“ Kaum hatte Commodus dies ausgesprochen, vernahm man aus dem inneren des Hauses einen lauten Knall. „Oh, dass war wohl der schwere Kleiderschrank aus meinem Schlafgemach…“ Commodus lacht. „Ach Crassus, deine Anwesenheit ist immer wieder erfrischend und erheiternd. Endlich bringt mal jemand Leben in dieses Landhaus.“ Als er Selbst ein Stück vom Käse probierte, bemerkte er erst jetzt, dass feine würziges Aroma, dass war ihm sonst immer entgangen. „Mmmmm… köstlich. Crassus, du solltest wirklich einmal probieren, dir entgeht etwas.“ Commodus richtete sich kurz auf, rückte sein Kissen zurecht und setzte sich wieder. „So, nun zu deinem Problem, Crassus. Du meinst ich sei in hochverräterische Taten involviert? Warum sagst du das nicht gleich? Spannst meinen Gast und mich so lange auf die Folter und jetzt ist die Überraschung doch nicht so groß, wie wir dachten.“ Enttäuscht nahm Commodus noch etwas vom Wein in sich auf und tupfte mit einem Tuch seine Lippen trocken. „Du bist doch Politiker, oder Crassus? Politik ist die Kunst, Probleme zu lösen, ohne neue größere zu schaffen. Versteh mich bitte nicht falsch, ich möchte dich nicht belehren, aber als Politiker bist du kläglich durchgefallen.“ Mit seiner Hand deutet er auf die Prätorianer, die in seinem Anwesen wüten wie betrunkene Barbaren. „Ich schlage vor, du setzt dich nun endlich zu uns und fragst mich einfach aus. Bis zum jetzigen Zeitpunkt hast du nämlich noch gar keine Fragen gestellt. Das irritiert mich doch sehr. Ich nahm bis vor Kurzem an, du wolltest nur deinen privaten Frust an meinen Mobiliar auslassen.“ Ein Sklave kam unaufgefordert näher und reichte Crassus einen Stuhl und einen Becher mit Wein. Commodus wandte sich währenddessen wieder seinem Gast zu. „Soso, euer König bevorzugt keine Leibgarde? Vielleicht sieht das unser Kaiser bald auch so… ich denke da an Trajan seine List, die Geschichte wiederholt sich oft… Also Crassus, lass dich nicht nach Germanien kommandieren" :D

    Commodus lacht laut auf. Crassus hatte eine Phantasie wie ein kleines Kind. „Nein, wirklich Bürger? Ist das Wahr?“ Er schaut zu seinem Gast. „Ich sagte es doch, Crassus weiß viel mehr über das Damoklesschwert, welches über jeden römischen Kaiser schwebte, wenn der Sold einfach mal nicht stimmte.“ Söldnerpack… dachte sich Commodus und blickte kurz auf sein Landgut, welches gerade verwüstet wurde. „Aber die Prätorianer sind durchaus auch nützlich, so erledigen sie gerade die Arbeit, für welche ich sonst meine niederen Sklaven hätte einsetzten müssen. Wie ich dir wohin erzählte, ich bin erst vor kurzem hier eingezogen und hatte noch keine Gelegenheit, die ganzen alten Möbel hinauswerfen zu lassen.“ Er reichte Ioshua einen Teller mit Käse. „Probier ihn, er ist köstlich.“ Es war ein schöner Tag, die Sonne lächelte auf das Landgut, die niederen des Kaisers räumten sein verdrecktes Landgut auf und sein Gast schien sich zu amüsieren. Was wollte man mehr? Jetzt fehlten nur noch die Mandelbäume. „Nun, ich erzählte dir ja bereits von Kaiser Caligula, oder? Wusste du, dass er die Garde vor seiner Ermordung noch einmal hat vergrößern lassen? Welch bittere Ironie, meinst du nicht auch, Crassus?“ Die Arbeiten im Hortus gingen währendessen weiter und bald könnte Commodus wieder über seine Hecke schauen. „Ioshua, du bist doch als Händler bestimmt schon viel rumgekommen. Kennst du auch solche Geschichten über Leibwächter, die ihren Herrscher töten? Vielleicht aus Tylus?“

    Commodus schnipste einen Sklaven herbei, welcher erneut nachgoss und leere Silberteller entfernte vom Tisch. „Da bin ich mir ganz sicher. Als ich damals unter dem Legat Sedulus in Germania kämpfte, bestaunte ich prächtige Exemplare dieser Gattung, auf unserer Seite des Limes.“ Ein lächeln überzog sein Gesicht, er schwelgte kurz in Erinnerungen. „Es ist kaum zu glauben, aber selbst dort wachsen und gedeihen sie.“ Commodus ließ sich herab, kurz einen Blick auf Crassus zuwerfen. „Crassus, du stehst ja in der Sonne, komm doch an unseren Tisch und leiste uns Gesellschaft. Dann kannst du meinem Gast etwas über die Geschichte der Prätorianer erzählen.“ Commodus sein Blick ging zurück auf Ioshua. „Ich sage dir mein Freund, du wirst dabei keine langweile erfahren. Zum Beispiel wurde Kaiser Caligula von seiner eigenen Leibgarde abgeschlachtet. Kannst du dir das Vorstellen? Und danach haben die Prätorianer Claudius, ängstlich wie ein kleines Kind, hinter einem Vorhang gefunden und ihn zum neuen Kaiser ausgerufen. Ist das nicht köstlich?“ Commodus nahm erneut einen Schluck vom Wein, seine Kehle war bereits fast ausgetrocknet und er hatte noch so viel, was er seinem Gast erzählen wollte. „Aber die beste Geschichte, ist jene von Kaiser Nerva! Es ist noch gar nicht so lange her, da erreichte die Meuterei der
    Prätorianer seine Blütezeit! Als Kaiser Nerva unseren Trajan adoptierte,
    Befand er sich mitten in einer Meuterei durch unsere Kaisermörder und Kaisermacher."
    Commodus deutet auf die Prätorianer. "Jedenfalls... Trajan war nicht dumm, er ließ die Anführer durch eine List nach Germanien kommen, um sie weit genug von Rom entfernt, hinrichten zu lassen. So schaffte es Kaiser Nervas, wieder Frieden und Gerechtigkeit in Rom einziehen zu lassen, ohne das Trajan auch nur einen Fuß auf Italienischen Boden setzten musste. Ist das nicht aufregend mein edler Freund? Aber ich lass nun lieber Crassus erzählen, er kennt diese historischen Begebenheiten bestimmt alle samt besser als ich…“

    „Gäste? Nein, diese Herren wollten nur einmal mein Landgut in Augenschein nehmen.“ Commodus nahm wieder Platz, ohne weiter auf die Prätorianer zu achten und nahm einen kräftigen Schluck Wein. „Also, wo waren wir stehen geblieben?“ Commodus überlegt. „Achja, der Architekt… wie gesagt, ich kenne ihn nicht. Aber er war wohl sehr begabt, aber nicht perfekt. Ich habe vor das kümmerliche Atrium neu bemalen zu lassen und einige Mandelbäume aus Sizilien zu importieren und dort drüben auf der kleinen Anhöhe einzupflanzen. Eine nette Idee, stimmst du mir da nicht zu, Ioshua?“