"Ah! Titus Aurelius Cicero, jetzt kommen wir der Sache schon etwas näher, Gaius.“ Commodus sinnierte kurz über die Frage nach. Cicero? Wer war das gleich noch? Ein Cousin oder vielleicht Onkel? Genau wusste er es nicht mehr, aber er erinnerte sich an Aurelius Cicero. „Das letzte mal… hm… Aja! Ich erinnere mich! Es ist noch garnicht so lange her, meine Eltern nahmen mich mit zu einem Familienfest nach Rom. Es war ein sonniger Tag, genau wie heute, vielleicht sogar noch etwas heißer. Ich trug meine neue Tunika und mein Vater brachte mir genagelte Militärsandalen aus Germania mit. Voller Stolz trug ich sie und fühlte mich wie ein richtiger Legionär. Aber ich schweife ab, verzeih Gaius. Nun, wir waren auf diesem Familienfest, kamen aber zu spät. Du musst wissen, wir lebten damals noch in Capua. Das Büfett war schon fast komplett vertilgt und ich hatte furchtbaren Hunger. Da erspähte ich ein lukanisches Würstchen, dass letzte auf dem Teller. Ich nahm es mir und wollte gerade hineinbeißen, als ein großer Schatten hinter mir auftauchte. Da stand er, groß, grausam und furchterregend. Titus Aurelius Cicero! Er schallerte mir eine und nahm das Würstchen an sich. An diesen Tag, habe ich mir ewige Rache geschworen… das muss etwa 26 Jahre her sein. Du tust gut daran, diesen Barbaren verhaften zu lassen, Gaius. Er ist ein Scheusal, eines Römers nicht würdig. Nahm er seinen kleinen hungrigen Cousin einfach das letzte Würstchen ab mit roher Gewalt!“ Als Commodus bemerkte, dass die Kanne bereits leer war, schickte er seinen Sklaven aus, eine Neue zu holen. Wenn sich die Prätorianer daran noch nicht vergriffen hatten. Wer weiß was diese diebischen Elstern alles mitgehen lassen. Bei so einem Anführer, musste man das schlimmste erwarten. „Ioshua Hraluch, habe ich dir eigentlich schon von der Schlacht bei Picentia berichtet? Ich diente damals unter Legat Macer als Decurio in der Legio Prima. Die Legionäre hatten schon fast die Brücke überquert, die gesamte Legionsreiterei wartete auf dem rechten Flügel um die Rechte Flanke von Porcius Laeca, dem Usurpator, aufzurollen. Kurz vor dem Angriff wurde unser Tribun getroffen. Ein Geschoss traf genau seinen Kopf, von welchem nicht mehr viel übrig war. Was sollte jetzt passieren? Legat Macer, vertraute mir, einem damals einfachen Decurio die gesamte Legionsreiterei an. Ohne zu zögern übernahm ich das Kommando und mit Hilfe der Reiterei der Legio Flavia führte ich den Angriff mit meinen Männern durch! Die Rebellen konnten unserem Ansturm nicht lange wiederstehen und ihre Linien brachen zusammen. Als sie flüchteten, löste ich meine Turma aus dem Verband und jagte den Verräter Laeca mit seinem gesamten Stab über das Schlachtfeld. Du hättest den Gesichtsausdruck dieses Fettwanst sehen sollen, wie ein Feigling ließ er seine noch kämpfenden Truppen auf dem Feld zurück und floh nach Süditalien. Tja… und so leistete ich meinen bescheidenen Beitrag zum Erhalt der Macht unseres Kaisers. Hat mir eine Beförderung und einen Phalera eingebracht, aber meine größte Genugtuung war es, als der Kaiser unsere Linien abschreite und uns dankte. Im jenen Augenblick wusste ich, warum ich hier für mein Vaterland gekämpft habe. „