Beiträge von Helvetia Aviana

    Tja, seit 2004 war ich im Grunde genommen hier, mit einer Pause um 2007 herum und einer längeren in der letzten Zeit. Nun verabschiede ich mich.


    Zu meinen Gründen komm ich nur kurz. Ich bin einfach mit vielen Veränderungen in Spielleitung und Spiel nicht zurechtgekommen. Ich weiß, dass Spielleitung ein richtiger Job ist - und das unbezahlt. Ich hab ein ziemlich erfolgreiches Forum mitgegründet und bin nun in einem anderen als Spielleiter aktiv. Länger hab ich vermutet ich hab einfach meine Kreativität verloren, aber ich muss auch selbst zugeben, dass ich mich hier nicht mehr eingewöhnen kann. Ich bin "altes IR-Eisen" und fand den Umgang früher besser, auch wenn es durchaus ziemlich ätzende Zeiten gab. Vielleicht ist er heut auch immer noch so wie früher, nur dass ich nicht mehr drin bin, aber das nimmt mir trotzdem einen Großteil an Freude hier.
    Viele Leute sind weg, was bei Helvetius Geminus anfängt und über Prudentius Balbus weitergeht. Dazwischen kommt eine ordentliche Palette anderer Spieler wie Flavius Piso und vielen anderen. Ich hänge hier der Vergangenheit nach und komm nicht mehr Recht in die Gegenwart rein.


    Ich werde mich sim-on nicht mehr rausschreiben, es gibt ohnehin niemanden, der mich noch irgendwie kennt oder vermisst. Die sim-off Verwaltung gebe ich an Geminus zurück, bitte aber drum, dass ihr Milo weiterhin wegen Geminus Abwesenheit das Mitspracherecht lasst.


    Bitte eine Karte ins Elysium!


    Ich wünsch euch allen alles liebe und ganz viel Spaß!


    Eure Rediviva Helena/Duccia Germanica/Prudentia Aquiilia und wie ihr mich eben noch so kennt.

    Zitat

    Original von Faustus Helvetius Milo
    N'Abend,
    Ich schalte mich mal als Avianas (hoffentlich bei der SL namentlich bekannter) Stellvertreter ein, da ich nicht weiß wann sie dazu kommt sich hier zu Wort zu melden und warten lassen wollen wir den Guten nicht.


    Jedenfalls ist alles mit der Familia abgesprochen und er hat unser aller Zustimmnug, auch Avianas.


    LG


    Passt ;)

    Bitte für meine Caerellia einmal Exil.


    Mit Aviana bin ich erstmal noch da, aber definitiv auf unbestimmte Zeit lesend. Was ich mit ihr mache entscheide ich die nächste Zeit noch, aber erstmal soll hier keiner unnötig auf mich warten.


    Ich hab irgendwie den Zugang zum Spiel verloren und finde ihn auch nicht wieder. Ich hoffe es wird besser, aber wenn nicht wird sich auch Aviana verabschieden müssen.


    Aber erstmal bleibt sie ja, wie gesagt, noch aktiv. Wenn also was ist, ich schau ab und an rein und check meine PN's.

    Dass ihre Aussage als Forderung einer Gegenleistung angesehen wurde, ahnte Aviana freilich nicht. Es hätte sie auch verunsichert, war es doch nur ein Angebot, mit dem sie Milo die Situation erleichtern wollte. Ein offenes Ohr hätte Aviana niemals eingefordert, höchstens erbeten. Seine weiteren Worte hingegen brachten Aviana zum Lächeln. Unweigerlich und nicht verhinderbar.
    >Fürchterlich siehst du aus. Die Leute würden erzittern.< neckte sie ihn grinsend. Ganz so schlimm war es freilich nicht, aber er hinterließ vermutlich wirklich einen seltsamen Eindruck bei anderen. Mit seinen dunkel unterlegen Augen und dem abwesenden Blick wirkte er auf unbeteiligte vermutlich beinahe wahnsinnig.
    >Aber ich denke, das sollten wir in Kauf nehmen. Du brauchst mal wieder etwas Sonne im Gesicht, etwas frischen Wind. Das Leben zieht sonst an dir vorbei. Wie hast du die letzte Zeit eigentlich geschlafen?< erkundigte sie sich. Wie er aussah und auch gelebt hatte, würde es sie nicht verwundern, wenn die Antwort 'Überhaupt nicht' lauten würde. Sie setzte sich aufrecht hin.
    >Und nun noch einmal: Gibt es etwas, das du dir wünscht? Ein Festmahl? Ein Ausflug?< erkundigte sie sich, um die Gelegenheit beim Schopf zu packen, ihn in den sprudelnden Strom des Lebens zurückzuziehen. Er sollte ruhig noch Gelegenheiten bekommen, für sich zu sein - die brauchte jeder. Aber nicht wieder zu versumpfen.


    Sim-Off:

    Wenn Buchstaben fehlen, nicht wundern. Meine Tastatur an diesem Arbeitsplatz spinnt etwas.

    Aviana schwieg einen Moment länger, dachte etwas intensiver nach, um eine vernünftige Antwort bieten zu können. Wenn sie so etwas von anderen erwartete, war es schließlich eine Selbstverständlichkeit, den ‚Service‘ selbst entsprechend zu bieten.
    >Ach, Milo, mach dir mal keine Gedanken darüber, dass du andere belastest. Wer das nicht möchte, wird schon ablehnen. Ansonsten gilt der Grundsatz, dass geteiltes Leid halbes Leid ist. Dein Kummer bereitet mir nur insofern Kopfzerbrechen, wie ich ihn dir nehmen kann. Aber für dich ist er eine noch viel größere Last. Und wer weiß, eines Tages stehst du sicher auch mal hinter mir, mh?< erklärte sie also ihren Standpunkt, der absolut Avianas Prinzipien entsprach und auch gut gewählt war – fand zumindest die junge Helvetia.
    >Ich mach mir größere Sorgen wenn du dich so einschließt und ich von dir nichts mehr zu sehen bekomme, weißt du? Dann komm lieber bei jedem kleinen Kratzer sofort zu mir, dann weiß ich immer, wie es um dich gerade steht. Versprichst du mir das?< bat sie ihn und sah ihn eindringlich an. Seine Mutter ließ sie nun erst einmal aus dem Gespräch, wenn Milo sie nicht wieder ansprach. Sie wollte keine weiteren Wunden schlagen sondern selbst mit dieser Person Kontakt aufnehmen. Vorher würde sie ohnehin nur über ihre Beweggründe mutmaßen können, und das half weder ihr noch Milo.
    >Es ist erlaubt, schwach zu sein. Nicht immer und überall - aber zuhause schon. Egal welchen Geschlechts man ist, woher man kommt und wie alt man ist. Weißt du, selbst mein Vater braucht auch offene Ohren und belastet mich nicht.< lächelte sie.

    Aviana ahnte freilich nichts von den Gedanken der Phoebe, woher auch. Täte sie es, hätte sie vermutlich entrüstet aufbegehrt, empfand sie doch für ihren Neffen eine tiefe und ehrliche Zuneigung. Aviana hätte Phoebes Standpunkt aber auch widerum nicht nachvollziehen können, denn sie wusste genau, dass der Junge nicht schwachsinnig war. Sie kannte ihn anders.
    >Oh, wirklich? Ich weiß es nicht, ich habe mein Leben in Hispania zugebracht. Geminus ist mein Vater und befand, dass ich dort friedlicher aufwachsen kann.< erzählte Aviana also lächelnd und irgendwo auch rechtfertigend, denn sie kannte wirklich noch fast gar keine Gesichter der Helvetier. Vor Allem keine Geschwister und das verletzte sie irgendwo. Sie wusste, dass da einige waren - und einige von ihnen waren auch schon tot. Sie nippte an ihrem Becher.
    >Hast du vor, länger in Rom zu bleiben oder ist es wirklich nur ein eher kurzer Besuch? Na, ist auch gleich, ich werde dir nachher dein Zimmer herrichten lassen, für die Zeit, die du hier sein wirst.< plauderte Aviana, die ja nun wirklich keine Ahnung hatte, wen sie da vor sich hatte. Mittlerweile traf sie viele Entscheidungen für ihren zurückgezogenen Vater, der ihr da auch völlig vertraute. Nach außen hin blieb er natürlich das Familienoberhaupt. Sie hatten ein inniges Verhältnis aufbauen können, was dieses grenzenlose Vertrauen eben auch rechtfertigen konnte.

    Aviana war entsetzt. Sie wusste ja, dass Milo aus schwierigen Verhältnissen kam, aber dass es so arg war? Sie selbst hatte mit ihrer Mutter bei Onkel und Tante gelebt. Diese waren selbst sehr streng gewesen und dennoch hatte Aviana viel zu lachen gehabt. Die Hand gegen sie wurde niemals erhoben, aber damit lag sie wohl ohnehin über dem Durchschnitt eines Kindes.
    Sie drückte Milo fest an sich, als brauche sie nun selbst ein wenig Trost. Nun, in Wirklichkeit war es auch so, aber Milo würde es sicher nicht merken. Es bedrückte sie sehr. Am liebsten wäre sie die Mutter des kleinen Jungen.
    >Es ist schwierig, da weiter zu widersprechen.< gab Aviana etwas geknickt zu. Ob sie mal mit Milos Mutter sprechen sollte? Die Reaktion würde ja alles sagen. Auf jeden Fall würde sie sich etwas überlegen müssen. Entweder eine klare Absage oder eine klare Zusage, aber dieses Gefühlschaos würde sie nicht weiter rechtfertigen und mit Ansahen können.
    >Aber dein Alleinsein kann ich beenden. Warum bist du denn nicht einfach zu mir gekommen? Ich weiß ja, dass ich mich auch viel zurückziehe, aber mach das nicht nochmal, hörst du? Ich dachte neulich ich sterbe vor Sorge, als ich dich so blass gesehen habe. Ich bin für dich da, wenn etwas ist. Und vielleicht finden wir ja auch gemeinsam einen Weg.< erbot sie sich mit ungewöhnlich vielen Worten. Sie würde den Jungen nicht mehr allein lassen (wollen). Natürlich musste er es auch zulassen, das konnte sie ihm nicht abnehmen.

    Aviana hatte eher das Gefühl, dass es Mio derzeit so schlecht wie noch nie zuvor geht. Aber wenn dieses Gespräch vorbei war, dann würde es schlagartig bergauf gehen. Nachwievor strich sie ihm sanft und beruhigend über das Haupt. Sie hätte es wirklich niemals für möglich gehalten, dass dieser Junge einmal doch derart Vertrauen zu ihr fassen könnte, wie er es nun tat. Nein, wirklich nicht.
    >Warum denkst du denn, dass sie dich hasst?< fragte Aviana leise. Sie wollte seine Vermutungen nicht einfach nur abtun und ein paar beruhigende Floskeln lassen, wie es wohl die meisten täten. Nur ernsthaftes Interesse konnte Milo nun helfen, manche waren nur mit hohlen Phrasen um sich. 'Es wird schon alles wieder gut." oder 'Mach dir nicht solche Sorgen!' waren Sätze, die man dauernd und von jedem zu hören bekam und die in etwa so hilfreich waren, wie die Pest in einer Schlacht. Nicht einmal Aviana konnte diese Sätze leiden. Sie hatte sich immer gedanklich die Ohren zugehalten, wenn solche Worte auf sie zurollten. Für sie klang es immer eher wie ein 'Nun sei ruhig und hör auf mich so da reinzuziehen. Find dich damit ab, dass es wieder irgendwann anders aussieht.' und das war inakzeptabel.
    >Hm?< hakte sie also mit freundlichem Lächeln zu und schmiegte sich an den Jungen. Ich bin da! - hieß diese Geste. Und sie war da. Sonst so oft unkonzentriert war nun jede Phaser ihres Körpers bei diesem Gespräch.

    Man konnte ihren Gefühlszustand nicht anders als 'geplättet' umschreiben. Es war das erste Mal, dass sie erlebte, dass Milo eben doch noch ein Kind und kein Mann war. Und es war völlig in Ordnung für sie. Natürlich war sie keine Mutter und würde es wohl so bald auch nicht werden, aber dennoch wusste sie sehr gut um Milos Gefühle. Nun, da er sich doch so menschlich zeigte, wuchs ihre Zuneigung nicht unerheblich.
    >Niemand hasst dich, Milo. Und auch wenn du mir das jetzt vielleicht nicht glaubst, so kann ich dir wenigstens versichern, dass ich eben die Wahrheit sagte. Ich hab dich auf jeden Fall sehr lieb.< tröstete sie und strich vorsichtig über seinen Schopf, ihn mit beiden Armen haltend. Sie lächelte ganz leicht, auch wenn die Situation traurig war. Sie hatte einen für sie riesengroßen Schritt geschafft. Sie hatte Zugang zu ihrem Neffen, der nun in diesem Haus nicht mehr so allein sein würde - und sie auch nicht.
    Auch Bestia merkte deutlich den Gefühlsumschwung und stubste Milo von unten her mit der feuchten Nase an, fiepte leise und wusste nicht so recht, wohin.
    >Keine Mutter hasst ihr Kind.< flüsterte Aviana dann leise. Sie kannte seine Mutter nicht, aber dass sie ihren Sohn hasste, war absolut unwahrscheinlich. Man trug ein Kind über Monate in sich, es war unmöglich es nicht zu lieben. Davon jedenfalls war Aviana überzeugt.

    Als Aviana sah, dass sie - endlich - eine Reaktion bei dem Jungen hervorgerufen hatte, trat ein intensiveres Lächeln auf ihr Gesicht. Selbst einen Wutanfall hätte sie beruhigt zur Kenntnis genommen, denn alles war besser als seine willenlose Automatisierung, die er in der letzten Zeit an den Tag gelegt hatte.
    Die warme, herzliche Aviana konnte zudem auch kaum widerstehen, als Milo den Blickkontakt zu ihr suchte. Nicht nur wegen ihrer beider rapiden Fortschritt, als vielmehr auch, dass er einfach herzzereißend auf sie wirkte. Auch ohne seinen inneren Wunsch also hätte sie die Arme geöffnet und ihn einfach umschlungen, ihn liebevoll an sich drückend, den kleinen Jungen.
    In diesem Moment war er für sie nämlich einfach nur noch 'ihr' kleiner Junge, den sie mit Liebe übergießen wollte. Nicht ihr Neffe, nicht Milo, nicht der kleine apathische Junge. Sie empfand einfach nur eine ziemlich große Dankbarkeit für seine Öffnung ihr gegenüber, die ihr widerum das Gefühl gab, auch für ihn nicht vollkommen nutzlos zu sein.
    >Ssht, alles wird gut.< sagte sie also leise und auch voller Überzeugung. Es würde dauern bis es gut würde, aber es würde gut.

    Aviana wirkte nun noch ein wenig ratloser, als sie ihre Hand wieder zu sich zurückzog und den Neffen nachdenklich ansah. Es musste eine Lösung gefunden, der Junge würde sonst nie mehr aus sich herauskommen, da war sie sich sicher. Aber mit Drohungen würde sie nicht weiterkommen - und Aviana war ohnehin nicht der Mensch, der Drohungen aussprach.
    >Du bist ihnen gewiss nicht egal. Aber vielleicht solltest du dich auch um Menschen bemühen.< erklärte Aviana mit nicht eben leise Stimme und gab sich Mühe, von Milo, der wieder mit seinen Gedanken woanders zu sein schien, wahrgenommen zu werden. Das ging doch so nicht weiter.
    >Milo... He, Milo, hör mir mal zu.< rang sie also um seine Aufmerksamkeit. Ein wenig Lunte gerochen hatte Aviana mittlerweile endlich und wusste wenigstens halbwegs, wo sie nun ansetzen musste.
    >Ich hab dich sehr lieb und ich möchte dich wieder lachen sehen. Hast du einen Wunsch?< hakte sie also nach und wandte ihren Blick nicht ab von ihm. Sie war an der Grenze zum Starren und überschritt diese nur deshalb nicht, da sie begleitend zu ihren Worten viel an Mimik zur Schau brachte.

    So, endlich die Verwandtschaftsverhältnisse! (Sorry für die Verspätung!)


    Helvetius Corvus ist der Sohn von: Lucius Helvetius Curvus (NPC)
    Lucius Helvetius Curvus wiederum ist der Sohn von: Lucius Helvetius Cornutus (NPC)
    Und Helvetius Cornutus wiederum ist der Sohn von Caius Helvetius Corvinus (Spieler-ID!)


    Ich hoffe es macht keine Umstände, das so einzupflegen :)

    Sie sah ihn nun selbst etwas verwirrt an. Wie, er verstand nicht? Das wiederum verstand sie nicht. Er war doch für gewöhnlich ein sehr helles Köpfchen, warum verstand er nicht, was sie ihm sagte? Skeptisch räusperte sie sich leicht und entschloss sich dann, ihre Hand auf sein Knie zu legen und ihn eindringlich anzusehen, sie sprach noch immer ruhig und freundlich, was Aviana, in Anbetracht ihrer Sorge, aber zunehmend schwieriger fiel.
    >Milo, wo sind denn deine Freunde?< versuchte sie also einen anderen Weg, mit dem sie nicht direkt in seine Gefühlswelt eindringen würde, sondern erst einmal das Drumherum erkunden würde. Immerhin, sie wusste, er hatte Freunde. Diese kleine Germanica war schon eine ganze Weile nicht mehr hier gewesen. Und dann diese größere Bande mit denen er ab und zu durch Rom zu streifen schien. Einmal hatte sie diese ja bei einer Keilerei erwischt.

    Avianas Sorge stieg, während sie Bestia sanft die Ohren durchknetete, ohne Druck oder Schmerz dabei auszuüben. Ach sie mochte diesen Hund, wenngleich er trotzdem auf eine sehr seltsame Art und Weise zu ihnen gestoßen war. Ihre Aufmerksamkeit galt aber nun vielmehr dem Jungen zu ihrer Seite, dessen Glück sie nicht durch Ohrenkneten wieder in diese Welt würde holen können.
    >Was hast du? Schau, ich weiß du ziehst dich zurück und ein wenig verstehe ich es, aber man sieht dich gar nicht mehr lachen und gar nicht mehr in der Welt da draussen. Was ist denn geschehen, dass es so ist?< erkundigte sich Aviana sorgsam nach ihrem Neffen. Sie versuchte gar nicht erst, wie mit einem kleinen Kind zu sprechen, das kam bei Milo noch nie an, seit sie ihn kannte und ihn ins Herz geschlossen hatte.
    Aviana ließ ihm freilich Zeit für eine Antwort und stellte keine weiteren Frage. Sie wollte das hier nicht schnell hinter sich bringen, wenngleich es doch durchaus unangenehm war, sondern sie wollte Milo helfen. Sie wusste nicht, ob sie dazu in der Lage war, aber sie wollte es wenigstens versuchen. Freundlich sah sie ihn an.

    Sie sah als erstes den Erzieher des Jungen - mit dem sie im Übrigen auch noch ein ernstes Wörtchen würde reden müssen.
    >Salve, Dareius.< grüßte sie den Sklaven also auch, aber nicht so freundlich, wie man es von der stets zuvorkommenden Aviana gewöhnt war. Sie sah aktuell nicht eben den zuverlässigsten Sklaven in ihrem Gegenüber und war enttäuscht.
    >Bitte warte vor der Türe, ich rufe Dich dann herein.< wies sie ihn verhältnismäßig knapp an und schritt dann an ihm vorbei und überließ es dem Sklaven, die Türe zu schließen.
    Welch seltsame Atmosphäre in diesem Zimmer herrschte. Es war so finster obgleich es dort draussen das beste Wetter war. Nein, mit diesem Jungen war wirklich gar nichts mehr in Ordnung. Mit langsamen Schritten näherte sie sich Milo, ihre Stirn war in Sorgenfalten zerfurcht. Ein kleiner Junge, wie es Milo war, sollte doch noch Freude am Leben haben. Ein alter Mann, gut, kann wirklich schlecht zuwege sein, aber Milo?
    >Milo?< fragte sie also leise und mit der warmen Stimme, wie sie Aviana nun einmal hatte. Immerhin hatte er seinen Hund bei sich. Wie es ihm wohl ohne die Fürsorge des Vierbeiners gehen würde? Er war deutlich größer geworden, seit Milo ihn mit nach Hause genommen hat. Aviana setzte sich zu Milo auf's Bett, wahrte aber dennoch eine gewisse Distanz.
    >Wie geht es dir?< fragte sie leise. Eigentlich war diese Frage unnötig, aber sie wollte ihn nicht gleich mit ihren Sorgen über den Haufen fahren.

    Aviana hatte den 'Niedergang' des kleinen Milo überhaupt nicht mitbekommen und erst durch eine zufällige Begegnung gesehen, wie sehr der Junge abgesackt war. Sie liefen sich selten über den Weg, Aviana gehörte selbst zu den Menschen, die durchaus dazu neigten, sich zurückzuziehen. Aber Milo hatte ausgesehen wie ein Geist. Sie hatte sich also vorgenommen, direkt nach dem Jungen zu sehen - und sie hatte sich daran gehalten. Sie wusste es nicht zu erklären, aber unmittelbar nach ihrem Vater fühlte sie sich dem kleinen Milo sehr verbunden. Es entbehrte jeder logischen Erklärung, es war einfach so.
    Entsprechend klopfte sie an die Tür von dem jüngsten Mitglied der Helvetier und hoffte, recht bald Einlass zu erhalten. Sie setzte sich nur ungern über seine Wünsche hinweg, das hatte sie anfangs noch getan. Inzwischen nahm sie große Rücksicht auf seine Privatsphäre, schließlich wurde auch er älter.

    Aviana beobachtete, dass er sich scheinbar schon wohlfühlen konnte. Sehr gut, dann konnte sie sich wieder um ihre Schriften kümmern, darauf hatte sie sich den ganzen Tag schon gefreut.
    >Dann sehen wir uns nachher sicher zum Abendessen.< schloss sie das Gespräch und machte einen Schritt zur Tür hinaus. Es war eigentlich alles gesagt. Na, dann würde sie ihm gleich noch einen Sklaven zu seiner Verfügung schicken und der Rest hatte sich dann. Sie lächelte ihm zu und machte sich dann auf den Weg.

    Aviana betrachtete ihn schmunzelnd. Sie kannte sofort die Symptome des Weines, aber sie war einfach nicht in der Lage, fremde Männer zu ermahnen, weniger zu trinken. Das war schlicht- und ergreifend nicht ihre Aufgabe. Sie deutete auf die Treppe, die zu den Schlafgemächern hinauf führte. Die Villa der Helvetier war nicht eben klein, was den Zeiten entbehrte, da es mehr Geld gab als auszugeben war. Alte, ruhmreiche Zeiten, die hoffentlich bald wieder anbrechen würden.
    >Dann komm mal mit, ich bring dich eben in dein Gemach und werde dann einen Sklaven beauftragen, dich zu baden.< erklärte sie und huschte mit schnellen, leichten Schritten die Treppe hinauf, die nicht weit von der Bank anzufinden war.
    >Wenn du Fragen hast oder ich dir irgendwie helfen kann, dann melde dich ruhig.< erklärte sie und bog oben angekommen nach links ab. Nicht weit und dann öffnete sie eine Tür, hinter der ein sauberes, mittelgroßes Zimmer lag. Auf jeden Fall eines zum Wohlfühlen. Sie hielt ihm die Tür auf.
    >Das ist dann erst einmal dein Reich.< erklärte sie lächelnd.