Beiträge von Sextus Aurelius Lupus

    “Und jetzt kommen sie Richtung Ziel! Die letzten Fuß!


    Vorne noch immer die zwei Roten, die sich jetzt scheinbar untereinander einen Wettkampf noch liefern und richtig anziehen. Proteneas versucht, an Amasis noch vorbeizukommen, will noch einmal den Siegeskranz tragen... aber er kriegt Amasis nicht mehr! Amasis gewinnt das Rennen vor Proteneas!


    Dahinter hat Syennesis alles gegeben. Die Pferde hört man noch über die jubelnden Russata-Amatores hinweg schnauben, aber es hat nicht mehr ganz gereicht.
    Sotion, Braecus und Lusorix widmen sich noch einem Kopf-an-Kopf-Rennen um Platz vier. Alle drei Fahrer innerhalb einer Wagenlänge beieinander. Das ist wahnsinnig knapp, aber der Goldene eine Nasenspitze noch vor grün und dahinter weiß.
    Und abgeschlagen dahinter fährt dann auch Menekles ins Ziel und zum Schluss der Außenseiter des Rennens, Athenodorus.“



    Die Fans jubelten, und der Sieger konnte noch einmal sich den Zuschauern präsentieren. Gleich würde die Siegerehrung stattfinden, aber dieser Moment des Triumphes gehörte erst einmal Amasis allein.

    “Ah, da hat er zu schnell zu viel gewollt! Die Grünen lassen sich das Überholmanöver von Lusorix nicht gefallen und ziehen nach. So schnell wird der weiße Fahrer wieder hinter Syennesis und Braecus verbannt.
    Und auch ganz hinten holt sich Menekles von der Purpurea seinen Platz von Athenodorus zurück.


    Ansonsten weiter unverändert die beiden Roten vorn. Jetzt müssen sie das Ding nur noch heimbringen über die letzten paar hundert Schritt!“


    “Und es scheint so, als würde der Endspurt eingeleitet! Amasis weiter vorn, kurz dahinter Proteneas. Die beiden ziehen nach vorne weg und lassen hinter sich erst einmal eine kleine Lücke.


    Aber dahinter wird ordentlich durchgemischt! Die Albata geht zum Angriff über! Beide Fahrer lassen Menekles von der Purpurea hinter sich. Aber Lusorix hat wohl grade einen Lauf. Da ist er auch an Sotion vorbei. Athenodorus kommt nicht mit und bleibt hinter dem Goldenen. Aber auch Syennesis hat dem weißen Fahrer nichts entgegen zu setzen und muss ihn vorbei lassen. Lusorix und Braecus nun Kopf an Kopf auf Platz 3!“


    Das Gespräch kam in Gang, und Sextus hielt sich zurück. Immerhin sollte Gracchus selbst einen Eindruck von Valerius Flaccus erhalten, und als junger Mann musste man sich schon auch mal ein wenig durchbeißen, wenn man etwas erreichen wollte. Als das Gespräch aber ins Stocken zu geraten drohte, als Gracchus den fehlenden Rang ansprach, half Sextus doch einmal kurz etwas nonchalant nach.
    “Valerius möchte dem Staat gerne in der senatorischen Laufbahn dienen, weniger in der ritterlichen. Da er mir in meiner Zeit als Aedil durchaus eine große Hilfe war, denke ich, dass er durchaus auch bis zum Senator aufsteigen kann, sobald das Problem mit dem Ordo ausgeräumt ist.
    Ich würde dich, Gracchus, aber nie um deine Fürsprache hierfür bitten, ohne dass du dich selbst und ausführlich davon überzeugen konntest. Wäre dafür nicht ein Posten als Pontifex minor prädestiniert? So könnte Valerius später auch die Reihen der Pontifices stärken, und doch jetzt schon eine tatkräftige Unterstützung sein. Und du könntest zudem höchstselbst überprüfen, dass ich nicht übertrieben habe.“


    Die Häppchen wichen unterdessen dem Hauptgang: Es gab einen mit Trockenobst gefüllten Schwan, der ehe er zerlegt wurde, einmal auf einem kleinen Tischchen zur allgemeinen Betrachtung der schönen Form von zwei Sklaven herumgetragen wurde, dazu verschiedene Wurzelgemüse. Das Brot und die Saucen von der Vorspeise blieben als weitere Ergänzung, erweitert um Honig und Pfeffer.

    “Noch immer ist das Tempo von Amasis unübertroffen. Jetzt schiebt er sich auch an Proteneas vorbei und ist damit auf dem ersten Platz.
    Die beiden Praesinafahrer scheinen aus ihrer Gemeinschaft stärke zu ziehen, denn nun kommen sie auch langsam nach vorne. Immer näher schrauben sie sich an Sotion und Menekles heran. Die Albata versucht, an ihnen dran zu bleiben, schafft es aber eher schlecht als recht. Jetzt sind die Grünen an Menekles vorbei... und auch an Sotion.


    Aber noch ist knapp die Hälfte zu fahren, noch kann viel passieren!“


    Kurz gedanklich überschlagen kam Sextus zu dem Ergebnis, dass die Schwangerschaft keinesfalls auf ihn zurückzuführen wäre. Selbst, wenn man von einer langen Schwangerschaft von zehn Monaten ausging, war ihr kleines Stelldichein doch schon länger als fünf Monate her, so dass es unmöglich war. Ein mögliches Hindernis weniger also.


    “Ich denke, ich spreche im Namen aller, wenn ich sage, dass wir alle ebenso diesem Tag in freudiger Erwartung entgegenblicken“, nahm Sextus also schon einmal im Namen der Familie die Einladung an. Wenngleich er sich recht sicher war, dass Prisca zwar von ihnen allen gesprochen hatte, aber wohl nicht seinen Klienten gemeint hatte.


    Nachdem dies also gesagt und ausgesprochen war, konnten sich nun alle niederlassen und dem Essen widmen. Nachdem die Getränke ausgeschenkt waren, brachten die Sklaven als erstes kleine Häppchen: Eier mit verschiedenen Saucen, eingelegte Gemüse, noch warmes Brot, Datteln mit Käse, pikante Siebenschläfer und Haselmäuse und dergleichen.


    Während sich so langsam ein Tischgespräch entspann*, brachte Sextus nach einer Weile das Thema zurück zu dem Anliegen, wegen dem er ursprünglich eingeladen hatte:
    “Um noch einmal auf vorhin zurückzukommen, Gracchus“, leitete er also sein Anliegen ein. “hat Valerius vor einiger Zeit den Wunsch geäußert, sich im religiösen Bereich etwas nützlicher machen zu können. Da dachte ich, es wäre eine gute Gelegenheit für dich, ihn ein wenig in diesem unverfänglichen Rahmen kennen zu lernen. Wenngleich wir beide ja den Göttern dienen, stehst du dem römischen Weg des Ganzen ja etwas näher als ich.“


    Sim-Off:

    *Ich raff an dieser Stelle einfach ein bisschen

    Nach seiner Vereidigung als Praetor ließ Sextus sich auch nicht lange bitten, die Basilica Ulpia zu vereinnahmen. Oder zumindest seine Sella Curulis. Mit einer kleinen Prozession von Schreibern, Sklaven und Helfern betrat er also das altehrwürdige Gemäuer und begab sich in gediegenem Schritt durch die Säulenhalle. Ein öffentliches Amt bestand zur Hälfte daraus, effizient zu arbeiten und etwas vorweisen zu können. Die andere Hälfte wiederum bestand hauptsächlich darin, von den Leuten als Amtsträger wahrgenommen zu werden.


    Und so hatte er auch die Halle kaum betreten, als auch schon die ersten Menschen in seine Richtung drängten, alle mit gewichtig aussehenden Schriftrollen bewaffnet, die sie ihm entgegenzustrecken versuchten. Versuchten deshalb, weil sein neues Amt noch eine weitere Annehmlichkeit mit sich brachte: Liktoren. Recht grobschlächtig aussehende Kerle, zehn Stück an der Zahl, ausgestattet mit den hohen Rutenbündeln, die sie als Liktoren erkennbar machten und ebenso für alle umstehenden klarmachten, dass hier ein hoher Magistrat unterwegs war. Und deren einzige Aufgabe bestand darin, Sextus vor allen Unannehmlichkeiten zu beschützen. So auch Menschen mit wichtig aussehenden Schriftstücken, denen sie gekonnt den Weg abschnitten und sie zurückhielten.
    Sextus nickte huldvoll an den Liktoren vorbei und den Menschen zu, konnte aber in dem vielen Durcheinander von Stimmen nicht wirklich etwas verstehen. Beständig schritt er dabei weiter vorwärts, bis er schließlich an seiner Sella Curulis angelangt war, diese mit einigen Helfern betrat und die Türen hinter ihm geschlossen wurden.


    Jetzt war erst einmal so etwas wie Ruhe. Drinnen warteten auch schon eine ganze Horde Menschen auf ihn. Diese aber leise und soweit er sehen konnte, ohne gewichtig aussehende Schriftstücke in ihren Händen. Gerichtsdiener.
    “Die meisten hier Anwesenden kennen mich. Ich bin Sextus Aurelius Lupus. Für die nächste Amtszeit bin ich gewählter Praetor Urbanus. Ich bin ein Freund von Effizienz und Klarheit, nicht von Schmeicheleien. Wenn ihr dies im Hinterkopf bewahrt, werden wir gut miteinander auskommen.“
    Natürlich hätte Sextus auch noch ausschweifend weiter schwadronieren können über die zukünftige Arbeit und was er erwartete. Nur würde das seine eben gesagten Worte Lügen strafen, und außerdem bekamen die Gerichtsdiener jedes Jahr wieder eine volltönende Ansprache zu hören. Da waren sicherlich alle Beteiligten froh, einmal nicht stundenlang herumstehen zu müssen und sich zu fragen, wann man wieder etwas sinnvolles tun konnte.


    In diesem Sinne nahm also Sextus offiziell auf dem kurulischen Stuhl Platz und blickte in etwas verwirrte Gesichter. “Ich wünsche, dass eine Liste mit den offiziellen Gerichtstagen ausgehangen wird, damit die Leute informiert sind, an welchen Tagen sie Klagen einreichen können.
    Als nächstes hätte ich gerne eine Aufstellung der noch offenen Verfahren und Klagen und der sonstigen Dinge, die mein Vorgänger mir freundlicherweise überlassen hat.
    Danach können sich die bisher dafür Verantwortlichen gerne um die Bittsteller draußen kümmern und ihre Anliegen nach Dringlichkeit sortiert dann vorbringen.“


    Einen Moment lang rührte sich keiner, dann kehrte hektische Betriebsamkeit ein und jeder begab sich schnellstmöglich auf seinen Platz, um seine Aufgaben fortzuführen.

    “Hab ich grad gesagt, dass Amasis ein größeres Problem hätte? Ich nehm alles zurück und behaupte das Gegenteil. Was immer die Taktik der Fahrer heute auch sein mag, hier sieht man eindeutig, dass hier nur im Finale mitfährt, wer sich seinen Platz verdient hat!
    Amasis gibt seinen Pferden die Peitsche und rauscht in atemberaubendem Tempo wieder nach vorne! Da quetscht er sich auch schon durch eine Lücke an Braecus vorbei, und auch vorbei an Sotion, der nach knapp der Hälfte der Strecke nun gegen Proteneas doch zurückstecken musste. Direkt dahinter noch immer Menekles von der Purpurea.


    Und auch Syennesis ist jetzt endlich aufgewacht und lässt die weißen Fahrer nun doch hinter sich. Er schließt bis Braecus auf und es scheint so, als hätte er sich auch an seinem Factiokollegen vorbeigeschoben.“


    “Die Fahrer zeigen, dass es ihnen hier um alles geht! Sotion weiter vorne! Der Goldene versucht wohl gleich klarzumachen, dass er sich hier den Sieg holen will. Aber das wollen die anderen sieben auch.
    Bei den Roten strauchelt Amasis etwas und fällt mehr und mehr zurück. Dafür hat Proteneas jetzt scheinbar seinen Takt gefunden und nimmt den zweiten Platz seines Vorgängers ein. Aber Amasis kann sich auch hier nicht halten und fällt hinter Menekles von der Purpurea zurück. Und jetzt ist auch noch der grüne Braecus vorbei! Da scheint es wohl ein größeres Problem zu geben. Mal sehen, wie er das wieder ausgleichen will.


    Hinten tut sich auch was. Lusorix ist nun auch aufgewacht und lässt nicht nur seinen Factiokollegen Athenodorus links liegen, sondern holt sich auch gleich noch den zweiten Praesinafahrer Syennesis, der nun auf den siebten Platz verwiesen wurde.


    Und erneut war es an der Zeit, dass Sextus einen Amtseid ablegen würde. Dieses Mal als Praetor! Das zweithöchste Amt im Staat, wenn man so wollte, und wichtiges Sprungbrett in der Karriere. So weit in der Karriere zu kommen bedeutete, wirklich unter die Hand voll Personen zu gehören, die Macht besaßen.
    Nunja, meistens. Der ein oder andere homo novus hatte ebenfalls diese Höhen erreicht. Der ein oder andere homo novus hatte dieses Amt auch nicht unbedingt ausgefüllt oder gar beschmutzt.


    Trotzdem ließ sich Sextus nicht nehmen, hinreichend selbstzufrieden zu sein, als er an der Reihe war, den feierlichen Eid zu schwören, den vor ihm schon viele Männer des Staates abgelegt hatten:


    “Ego, Sextus Aurelius Lupus, hac re ipsa decus imperii romani me defensurum, et semper pro populo senatuque imperatoreque imperii romani acturum esse sollemnitter iuro. Ego, Sextus Aurelius Lupus, officio praetoris imperii romani accepto, deos deasque imperatoremque romae in omnibus meae vitae publicae temporibus me culturum, et virtutes romanas publica privataque vita me persecuturum esse iuro.
    Ego, Sextus Aurelius Lupus, religioni romanae me fauturum et eam defensurum, et numquam contra eius statum publicum me acturum esse, ne quid detrimenti capiat iuro.
    Ego, Sextus Aurelius Lupus, officiis muneris aedilis curulis me quam optime functurum esse praeterea iuro. Meo civis imperii romani honore, coram deis deabusque populi romani, et voluntate favoreque eorum, ego munus praetoris una cum iuribus, privilegiis, muneribus et officiis comitantibus accipio.“


    Jetzt hieß es, dem fulminanten Wahlergebnis auch gerecht zu werden und die versprochenen Gesetzesänderungen auch durchzubekommen.

    Damit hatte Sextus nun nicht gerechnet. Dementsprechend benötigte er einen Moment, die Information zu verarbeiten, während die Damen des Hauses sich schon in Glückwünschen ergingen. “Ich dachte... nicht so wichtig. Ich beglückwünsche euch beide herzlich“, kam er schließlich auch der Etikette nach.
    Nebenzu rasten natürlich seine Gedanken. Er hatte angenommen, dass Prisca unfruchtbar wäre. Sie war sehr lange Zeit mit Flavius Piso verheiratet, ohne jemals eine solche Nachricht zu verkünden, und ebenso währte ihre Ehe mit Flavius Gracchus schon länger und hatte bislang nichts dergleichen hervorgebracht. Außerdem war Prisca zwar noch immer begehrenswert, aber dennoch keine achtzehn mehr. In ihrem Alter das erste Kind auszutragen, war eher ungewöhnlich. Und nachdem er mit Flavius Gracchus die Verhandlungen zu Priscas Ehevertrag gehalten hatte, hatte er auch angenommen, dass Gracchus von ähnlichen Gedanken ausgegangen war.
    Wer hätte je gedacht, dass es am Ende wohl doch an Flavius Piso gelegen hatte?


    Doch auch ein anderer Gedanke kam Sextus, der sich mühte, sich an ein exaktes Datum zu erinnern. Ob der künftige Spross tatsächlich flavisches Blut hatte, war sich Sextus nicht gewiss. Doch meinte er, dass es auch nicht sein Blut wäre, was in neuen Adern flösse. Dann müsste Prisca schon mehr anzusehen sein. Oder?
    “Was sagen denn die Hebammen, wann mit dem freudigen Ereignis zu rechnen ist?“ fragte er also nicht ganz uneigennützig noch einmal interessiert nach. Da Gracchus und Prisca das Ereignis zu verkünden gewillt waren, musste die kritische Zeit der ersten Monate ja doch bereits überschritten sein und die Hebammen zuversichtlich, dass das Kind lebte und gedieh. Niemand verkündete solch ein Ereignis, ohne sich zuvor rückversichert zu haben.

    Die Sprecher hatten die Pause genutzt, um ihre Stimmen zu ölen, denn im Finale mussten sie entsprechend laut sein, um überhaupt gehört zu werden.


    “Auf diesen Moment haben wir alle gewartet! Jede teilnehmende Factio ist noch vertreten.


    Anhänger der Praesina Hier folgte eine taktische Pause, so dass die angesprochenen Fans ihre Anwesenheit lautstark kundtun konnten.
    “haben auf Bahn eins...?“
    Natürlich kam die erwartete Antwort lautstark aus dem Publikum “SYENNESIS“
    “und auf Bahn zwo?“
    “BRAECUS“


    “Anhänger der ALBATA waren ebenso lautstark.
    “haben auf Bahn drei...?“
    “LUSORIX“
    “und auf Bahn vier?“
    “ATHENODORUS“


    "Anhänger der RussataAuch hier blieb Platz für Jubelschreie
    “haben auf Bahn fünf...?“
    Auch hier war das Publikum wieder hilfreich: “AMASIS“
    “und auf Bahn sechs?“
    “PROTENEAS“


    “Anhänger der Purpurea Ebenfalls anwesend und zu Jubelstürmen bereit.
    “haben auf Bahn sieben...?“
    “MENEKLES“


    “Und die Anhänger der Aurata Auch sie hatten nur auf ihren Einsatz gewartet.
    “haben auf Bahn acht...?“
    “SOTION“


    “DANKE“ bedankte sich der Ansager
    “BITTE“ schallte es zurück.



    “Und jetzt sind sie gestartet. Sotion hat den besten Start erwischt und setzt sich an die Spitze. Aber Amasis und Menekles sind ihm dicht auf den Fersen. Dahinter Proteneas und die beiden Grünen. Die Albata hat den schlechtesten Start erwischt und ist vorerst hinten. Aber die Strecke ist lang, noch ist alles offen.“


    Sim-Off:

    Da sich sonst niemand angesprochen fühlte, ging die Frage wohl doch an mich?


    “Veränderungen?“ fragte Sextus pflichtschuldig interessiert direkt nach.
    Veränderungen konnte vieles bedeuten. Nicht alles davon war etwas Gutes. Gracchus könnte beschließen, sich aus der Politik zurückzuziehen und auf dem Land fortan Landwirtschaftsbücher zu verfassen, wie viele große Staatsmänner bereits vor ihm. Das wäre vielleicht ein Gewinn für die Landwirtschaft, sicher aber nicht für Sextus' eigene Zukunftspläne. Veränderung konnte auch bedeuten, dass sein Sohn und die Cornelia den lang ersehnten Nachwuchs bekamen und Gracchus zum Großvater machten. Oder im positivsten Fall konnte es bedeuten, dass Gracchus beschlossen hatte, ein weiteres mal als Konsul zu kandidieren.


    Ein Sklave und eine Sklavin fingen unterdessen so unsichtbar wie irgend möglich damit an, sämtliche Anwesenden mit Getränken nach Wahl zu versorgen. Neben Falerner, weißem Wein und Wasser gab es auch einen Weinessig und einen Fruchtessig, ebenso wie ein Saft-Honig-Gemisch, das Sextus insbesondere für die Damen hatte aus den Vorratskellern heraufholen lassen. Zwar hielten sich Damen allerorten nicht unbedingt an das Verbot für ihr Geschlecht, Wein zu trinken, dennoch hatte Sextus auch nie einen Hehl daraus gemacht, dass er zwar kein penetranter Verfechter dieses Gesetzes war, sehr wohl aber von Frauen von Stand ein standesgemäßes Auftreten favorisierte. Abgesehen davon wusste er, dass zumindest Corvina dieses süße Zeug gern mochte.

    Die Zeit bis zum Nachmittag bestand aus allerlei Kurzweil und Darbietungen. Es gab diverse Akrobaten, die abwechselnd ihre Kunststücke vorführten. Besonders stolz war Sextus auf die reitenden Akrobaten, die er gefunden hatte, die die Rennbahn immer wieder auf ihren Pferden stehend auf und ab donnerten, geschickt in vollem Galopp Dinge vom Boden aufklaubten, ohne dabei vom Pferd zu fallen, oder springend von einem zum anderen Pferd wechselten. Sextus selber brachte der Reiterei als solchen und Pferden im Besonderen zwar keine Sympathie entgegen, dennoch musste er diese Reitkunst neidlos anerkennen und war sich sicher, dass ganz Rom solch ein Schauspiel noch nie gesehen hatte.


    Hier und da wechselte er auch ein paar Worte mit dem ein oder anderne Besucher. Insbesondere nutzte er die längere Zeitspanne auch dafür, sich auch noch einmal zum Startpunkt zu begeben, ein paar Worte mit den Fahrern zu wechseln und sich auch von den Menschen, die hier ihren Platz gefunden hatten, noch einmal gesehen und bejubelt zu werden. Außerdem wollte er mit seiner Nichte sich unterhalten und ihr versichern, dass sie die ihr übertragene Aufgabe zu seiner vollsten Zufriedenheit ausgeführt hatte. Arme, nervöse Corvina.


    Danach widmete er noch einen guten Teil seiner Zeit auch den Personen, die in der Mitte ihren Platz gefunden hatten, schüttelte hier und da ein paar Babys und küsste ein paar Hände – oder andersherum – ehe er sich dann wieder zu seinem Platz am Ende der Bahn begab.
    In einem der Hippodrome Roms wäre es jetzt wohl Zeit für eine Ansprache gewesen, die das Finale einläutete. Da hier die Menschenmenge sich aber so verteilte, dass ohnehin nur eine kleine Menge ihn würde hören können, verzichtete Sextus auf ausschweifende Redekunst.


    Stattdessen verkündeten auf sein Zeichen hin Fanfaren denjenigen Zuschauern, die noch herumstromerten, etwas aßen oder auf Latrine ein Schwätzchen hielten, dass der Finallauf in Kürze beginnen würde.

    Ich wiederhole: Das ist nur eine Richtlinie. KEIN geltendes Recht. Im Moment ist das nur ein Vorschlag der EU an die Mitgliedsländer, doch bitte ein Gesetz zu machen, dass diese Punkte beinhaltet. Aber jetzt kann niemand wegen irgendwas angezeigt werden oder "ist dran"., wegen dem es vorher nicht ging. Erst, wenn die Mitgliedsländer, 8n diesem Fall Österreich, ein neues, nationales Gesetz erlassen. Und das dauert erstmal.

    Noch ist das nur eine Richtlinie. Wie das aussieht, wenn das in nationales Recht umgewandelt wird (in diesem Fall österreichisches Recht) wird sich in schätzungsweise 2 Jahren zeigen. Da wir aber kein Geld am IR verdienen, fallen wir vermutlich nicht unter ein etwaige Gesetz.


    Bislang aber alles sehr ungelegte Eier.


    P. S. Am Handy tippen ist doof.

    “Die letzten Schritte!


    Syennesis neben Amasis! Syennesis kämpft sich vor! Jetzt Amasis! Wieder Syennesis! Amasis! AMASIS! Jetzt eine halbe Länge! Eine ganze! Amasis ist vorn! Amasis ist im Ziel!
    Syennesis abgeschlagen dahinter!


    Dahinter Lusorix und Menekles im Zweikampf! Tanco und Pheidon abgeschlagen, können nicht mithalten. Albata und Purpurea gleichauf! Noch immer Kopf an Kopf! Oh, das ist eng, Freunde des Rennsports, das ist wirklich eng! Und im Ziel, Lusorix ganz knapp vorne.


    Das sind also die vier Finalisten: Amasis, Syennesis, Lusorix und Menekles.


    Tanco kann nur noch einen Ehrensieg vor Pheidon für sich verbuchen, wird aber nicht am Finale teilnehmen.


    Und nun zum Schluss kommt auch der glücklose Rianorix ins Ziel.“



    Das zweite Vorrennen war beendet. Damit standen die Teilnehmer des Finales fest.


    Die Russata würde zwei Wagen in den Wettkampf schicken, Amasis und Proteneas.
    Ebenso würde die Praesina mit Braecus und Syennesis zwei Fahrer im Feld haben.
    Die Albata konnte mit Lusorix und dem Überraschungsfinalisten Athenodorus aufwarten.
    Aurata hatte mit Sotion nur einen Fahrer im Feld, der dafür einiges an Rennerfahrung hatte.
    Die Purpurea schließlich würde durch Menekles vertreten werden.


    Sim-Off:

    Ich bitte alle Factiones, mir für das Finale die jeweiligen Renndaten zukommen zu lassen.


    Jetzt konnten die anwesenden Zuschauer erst einmal ein wenig entspannen. Bis zum Finale würden ein paar Stunden vergehen. Allerdings hatte Sextus auch hier für Kurzweil gesorgt.


    Einige Jongleure und Feuerspucker kamen hervor und zeigten ihre Kunststücke. Ebenso wurden abseits der Tribünen einige cauponae eingeheizt und verkauften kleinere Mittagessen: Frisches Brot mir Moretum, Eintopf mit Möhren und Pastinaken, kleine Häppchen gebratenes Fleisch, getrocknete Datteln und Aprikosen mit Ziegenkäse und andere, kleine Köstlichkeiten für kleines Geld.


    Etwas abseits gab es auch angelegte Latrinen, und ein ganz findiger Bordellbetreiber hatte sogar Wegweiser zu seinen Köstlichkeiten aufgestellt, die mit nur fünfminütigem Fußmarsch in einem bunten Zelt zu finden waren.

    “Und da sieht Amasis seine Chance! Er und Syennesis fahren jetzt beide nebeneinander, die Pferde Kopf an Kopf! Jetzt scheint es, dass die Russata die Nase vorn hat!
    Und auch dahinter liefern sich Purpurea und Albata ein Kopf-an-Kopf-Rennen! Lusorix und Menekles scheinen beide fest entschlossen, zumindest den dritten Platz zu holen.


    Und sagte ich vorhin noch, dass Tanco seinen Rhythmus gefunden hat? Nun, das war wohl vorschnell, denn Pheidon treibt seine Pferde geradezu atemberaubend an! Hätte er das schon früher gemacht, wäre er wohl vorne mit dabei. So aber zieht er nur souverän an dem Goldenen vorbei auf Platz 5 und verkleinert die Lücke zu den Führenden erheblich.


    Ganz abgeschlagen bleibt aber weiterhin Rianorix“



    “Und jetzt beginnt der Endspurt!


    Noch immer Syennesis und Amasis vorneweg Kopf an Kopf! Beide legen so an Geschwindigkeit zu, dass sie den Rest abhängen! Jetzt scheint es, als habe Syennesis die Nase ganz knapp vorne!
    Dahinter versucht Menekles, endlich den ihm lästigen Lusorix abzuhängen und gibt seinem Zweiergespann die Peitsche! Stück für Stück schiebt er sich vor den weißen Wagen! Wenn er jetzt die Kiste zumacht, ist ihm der dritte Platz sicher.


    Dahinter scheint sich Tanco noch nicht damit abgefunden zu haben, von Pheidon überholt worden zu sein. Stück für Stück kommt er dem Purpurnen näher, kommt aber nicht ganz vorbei.


    Und der Vollständigkeit halber: Rianorix ist weiterhin auf dem letzten Platz, weit hinter den anderen.



    “Jetzt scheint auch Lusorix' Pferden die Puste auszugehen. Er fällt weiter hinter dem führenden Syennesis zurück. Menekles und Amasis machen sich die Situation natürlich gleich zunutze und drängen beide an dem Weißen vorbei. Aber noch immer ist das Feld sehr nah beisammen, so das wirklich noch ALLES hier passieren kann.
    Eine Länge hinter Lusorix der glücklose Tanco, fast Kopf an Kopf mit Pheidon von der Purpurea. Und als Schlusslicht noch immer Rianorix, der mit dem sandigen Untergrund wohl nicht wirklich zurande zu kommen scheint.“



    “Syennesis immer noch vorne, aber jetzt nach der Hälfte schraubt sich Amasis immer näher und näher. Da merkt man die Rennerfahrung des Lenkers und der Pferde. Amasis wartet nur auf eine günstige Gelegenheit, um an dem Praesina-Fahrer vorbeizukommen. Aber auch Menekles verschenkt ihr nichts und ist vielleicht nur eine halbe Pferdelänge hinter Amasis und wartet ebenso auf seine Chance.
    Lusorix direkt hinter dem Dreiergespann. Ein Rennfehler, und die Albata wäre vorn.
    Tanco dahinter scheint jetzt langsam seinen Fehler wieder gutzumachen und kommt wieder näher an die Spitze heran, aber noch ist er auf dem fünften Platz.
    Pheidon dahinter kann nicht ganz mithalten, hält sich aber weiter wacher. Nur Rianorix auf dem letzten Platz scheint mit der Örtlichkeit wirklich kein Glück zu haben und verweilt weiter hinten.“