Beiträge von Aulus Germanicus Umbricius

    Umbricius trat ein und nahm Platz. "Ja, gerne. Sehr gerne sogar." meinte er auf die Frage hin, ob er etwas zu trinken wollte.


    Etwas unsicher blickte er Sedulus an, dann raffte er sich dennoch auf. Wer etwas wollte, durfte nicht warten, bis er gefragt wurde. Er musste sagen, was er braucht. Dies hatte sein Vater ihm schon als Kind beigebracht.


    "Ich hatte ja bereits schon einmal erwähnt, dass ich gerne eine Arbeit finden würde. In Rom sind die Aufstiegschancen gering und ohne vorher einige Kurse zu belegen, wird mich kaum einer einstellen. - Ich wollte fragen, ob du irgendeine Aufgabe für mich hast, mit der ich mir ein kleines Taschengeld verdienen kann, damit ich mir die Kurse leisten kann, die ich benötige, um eine Anstellung zu finden. - Erfolgreicher mit dem Finden einer solchen Anstellung werde ich wohl in der Provinz sein, aber die Kurse kann ich ja erst einmal hier in Rom besuchen. Ohne Qualifikationen nimmt mich niemand."

    Zitat

    Original von Quintus Germanicus Sedulus
    Sedulus hatte gerade einige Schriftrollen vor sich liegen als es ander Türe klopfte. Ohne groß aufzuschauen rief er zur Türe hinaus.


    Ja bitte!


    Und überflog weiterhin die Schriftrollen.


    Umbricius öffnete die Tür und schlüpfte in das Officium. "Ich hoffe, ich störe dich nicht groß, Sedulus. - Ich brauche deinen Rat." meinte der junge Germanicus und wartete, was sein Verwandter dazu sagen würde.

    Oh weh! Er und Frauen! Entweder sie wurden rot und regten sich auf, er solle nicht so mit ihren reden oder könne nicht so mit ihnen reden oder sie schrien ihn an - oder sie weinten. Bei dem Mädchen vor ihm war gerade letzteres der Fall und er fragte sich, ob es in der Schola auch einen Kurs bezüglich Kommunikation mit dem anderen Geschlecht gab. Er wäre das perfekte Beispiel für Misserfolg und würde einen solchen Kurs liebendgerne besuchen.


    "Das... es... ähm... tut mir leid, Kleines! Nicht weinen! Ich reparier dein Pferdchen, ja? Ich find ne Lösung... irgendwie..." stotterte er zusammen und setzte sich einfach mal eben auf den Boden, weil er nicht mehr stehen konnte. Irgendwie tat sein Fuß ziemlich weh. Wieso konnte das kleine Kind nicht einfach Wundarzt spielen und ihm den Fuß verbinden, anstatt zu weinen?


    "Du hast jetzt aber ne hüsche, junge Stiefmama, Kleines. Serrana ist doch nett! - Ähm... tschuldigung, das war jetzt auch nicht in Ordnung."

    Der Germanicus kratzte sich unsicher am Hinterkopf. Er und Frauen. Das war ein nicht enden wollendes Drama. Egal wie alt oder jung sie waren: Er kam mit ihnen nicht zurecht. Dabei wollte er sie doch gar nicht ärgern, sondern nur nett sein.


    "Ich wollte aber da zu der Bank hin und dazu muss ich hier durch!" erklärte er ihr so ruhig wie nur möglich. Sein Fuß tat wirklich fürchterlich weh. "Im Gras hat man das gar nicht sehen können!"


    Dann fing er ihre Hand ein und streichelte ihr über ihr helles Haar. "Das ist aber ärgerlich. Ich meine... ähm... Sedulus hat ja jetzt ne neue Frau... also... ist deine Mama tot, vermute ich mal..." stammelte er unsicher. - Nicht ahnend, was er damit vielleicht anrichtete. Immerhin war das Kind ja jetzt schon hör- und sichtbar kurz vorm Schreien und Weiten und Zetern.

    Wer auch immer Bia war, vermutlich eine Sklavin, sie hatte versagt und zu ihrem Glück wusste der junge Germanicus nicht, dass er ihr die Schuld geben konnte, weshalb er sich nun erst einmal auf dieses heulende Mädchen konzentrierte, das ihn gerade fragte, ob er nicht aufpassen konnte.


    "Junge Frau, wieso passt du nicht auf, wo du dein Spielzeug liegen lässt? Ich hab mich verletzt wegen dem Holzpferd da! Guck! Da! Mein Fuß! Die Sandale ist hin und da blutet's! Siehst du? Ich bin echt richtig verletzt und du weinst wegen dem Holzpferd! Dein Papa schenkt dir bestimmt ein Neues, aber ich brauch jetzt neue Sandalen und nen neuen Fuß und kann mir beides nicht leisten!" meinte Umbricius mürrisch, schaffte es aber, so zu sprechen, dass die Kleine ihn garantiert verstand. "Wer ist eigentlich dein Vater?"

    Aulus Germanicus Umbricius wollte eigentlich nur in den Garten, um ein wenig in der Sonne zu lesen, aber er kam nicht wirklich weit mit seiner Schriftrolle, denn er trat - verträumter Weise - in irgend etwas hinein, was ihm einen lauten Schmerzenslaut entlockte. Etwas spitzes, schmerzhaftes, das dem Knacken nach wenigstens kaputt gegangen war, als er draufstieg.


    Als er auf einem Bein hüpfend, wüst fluchend und jammernd seinen Fuß ansah, entdeckte er eine Figur in seiner Sandale, welche wohl irgendwann einmal ein Spielzeugpferdchen gewesen war.


    Spielzeug im Hortus? Das konnte man doch nicht einfach so liegen lassen. "He, wer hat das hier liegen lassen?" fragte er laut und sah sich um. Bislang hatte er gar nicht gewusst, dass es hier Kinder gab, aber der Gedanke war ja eigentlich naheliegend, da er in einer Casa war und eine Gens sich normaler Weise fortpflanzte, weil sie anderenfalls einfach ausstarb.

    Der junge Germanicus klopfte an die Tür von Sedulus' Officium. Er hoffte darauf, Gehör zu finden. Auch ohne vorher einen großen Termin gemacht zu haben. Es war ja doch eher ein kurzes Anliegen. Eigentlich nur eine Frage, welche mit Ja oder Nein beantwortet werden konnte. Deswegen hoffte Aulus Germanicus Umbricius, dass sein Verwandter kurz Zeit für ihn hatte.

    Umbricus lächelte die Iunia freundlich an. "Eine schlaue Frau hat mein Verwandter da geheieratet. Praktisch veranlagt bist du definitiv, Serrana. Du hast einige gute Ideen. Deinen Rat nehme ich gerne an. Ich werde später mit deinem Mann darüber sprechen." sprach der junge Germanicus.


    "Mit dir würde ich definitiv überall hingehen. Schon alleine deshalb, damit dir nichts passiert. Wir können also gerne gemeinsam zur Schola Atheniensis gehen. Ich werde den Cursus Rerum Vulgares auf jeden Fall machen und dann sehen wir schon, was wir noch für mich finden. - Aber erst einmal werde ich wohl mit deinem Mann sprechen. Sedulus sollte schon von seinem Glück wissen, wenn ich bei ihm arbeiten möchte, meinst du nicht?"


    Dann wiegte er den Kopf. Er versuchte sich Serrana mit dem Bauch einer Schwangeren vorzustellen, aber so wirklich gelingen wollte ihm das nicht. "Du bist schwanger bestimmt immer noch schön, aber vorstellen kann ich es mir gerade nicht so wirklich. - Nun ja, ich werde es dann ja beobachten können." murmelte der junge Römer. "Du wirst über die Monate wohl immer ein wenig rundlicher werden, aber sobald das Kind da ist, ist auch das schon wieder vorbei. - Ich tue mich allerdings richtig schwer damit, mich dich als matronenhafte Mutter vorzsutellen."


    Diese Worte waren jetzt weder zum Einschleimen noch als Kompliment gemeint. Sein Gesichtsausdruck machte deutlich, dass es sich hierbei um eine ehrliche Überlegung handelte.

    Der junge Germanicus überlegte sichtlich, runzelte die Stirn, kratzte sich am Kopf, räusperte sich, schwieg dann doch und kratzte sich am Kinn. Er schien einiges abzuwägen, ehe er dann doch endlich wieder etwas sagte.


    "Nun ja, gegen eine Leihgabe spricht im Notfall wohl nichts. Es ist mir lieber, ich leihe mir das Geld von einem Verwandten als von einem Fremden, der mir dann die Finger bricht, wenn ich ihm das Geld nicht fristgerecht zurückzahle. - Die Idee mit dem Scriba ist allerdings gut. Ich sollte ihn wirklich fragen. Schreiben kann ich ja und das auch ziemlich ordentlich. Da könnte ich mir vielleicht ein kleines Taschengeld verdienen. Da ich nicht gerade ein Trunkenbold bin, ist dies vielleicht wirklich nicht gerade die schlechteste Idee. Ich könnte mir etwas Geld ansparen und so die Kurse bezahlen." meinte er und lächelte die schöne Iunia an. "Sprich, Serrana, an wen muss ich mich den wenden, was den Grundkurs betrifft. Wer nimmt da die Anmeldungen an? - Ich meine, dafür muss mans ich doch bestimmt irgendwo bei irgendwem anmelden, oder?"

    Umbricus blickte die junge Frau sehr ernst an. Und wie schön sie war, aber er sah es nicht ein, sich auf eine Diskussion diesbezüglich einzulassen. Er konnte nur verlieren, wenn er mit einer Frau darüber sprach, was an ihr schön war und was nicht. Problemzonen kannten immerhin auch schon die alten/jungen Römerinnen, nur hießen die damals eben anders.


    "Rhetorik? Rechtskunde? Architektur?" wiederholte der junge Germanicus und klang dabei in der Tat äußerst skeptisch. "Für einen solchen allgemeinen Grundkurs brauche ich Geld und für Geld brauche ich eine Arbeit undf ür qualifizierte Arbeit muss ich einige Kurse besucht haben. - Fällt dir eine Lösung für dieses Problem ein? Wo kann ich arbeiten, um Geld für einen solchen Kurs zu verdienen? Auf der Tasche liegen möchte ich immerhin niemanden und deinen Mann anbetteln ist auch nicht meine Art. Ich leihe mir ungern Geld und möchte mich ehrlich gesagt so bald wie möglich finanziell selbstständig begreifen. Das geht nur, wenn ich es auch bin. Ich brauche eine Arbeitsstelle, Serrana. - Mir fehlt nur eine Idee, wie ich das anstellen soll."

    Zitat

    Original von Iunia Serrana
    Der Hitze auf ihren Wangen nach zu urteilen, war ihr Gesicht vermutlich immer noch puterrot, und Serrana zupfte leicht fahrig an einer imaginären Knitterfalte an ihrem Kleid herum, während sie darauf wartete, dass man ihr von ihrer Verlegenheit endlich nichts mehr ansah. Während Umbricius weitersprach, nickte sie eher automatisch, riss dann jedoch überrascht die Augen auf.
    "Ein Taugenichts? Aber nein, das ist doch Unsinn!" sagte sie im Brustton der Überzeugung und schüttelte energisch den Kopf. "So darfst du nicht reden, Umbricius, du hast sicher nur noch nicht das Richtige für dich gefunden. Hast du dich schonmal bei der Schola umgehört? Dort werden doch ständig die unterschiedlichsten Kurse angeboten, vielleicht ist ja etwas für dich dabei. Und so ein Kurs ist auch unverbindlicher als der Eintritt in die Armee. Zumindest zwingen sie dich nicht, zwanzig Jahre dort zu bleiben, wenn es dir nicht gefällt." Vermutlich kam dieser kleine Scherz reichlich kläglich bei ihrem Gegenüber an, aber Serrana war schon froh, dass sie es tatsächlich schaffte, die Unterhaltung am Laufen zu halten und nicht in verschrecktes Schweigen zu verfallen.


    Der Germanicus grinste. "Ein Kurs? Das wäre vielleicht wirklich eine Idee. Nur was würdest du mir empfehlen, oh Schönheit des Hauses?" fragte er bei ihr nach und lächelte Serrana gewinnend an. "Ich meine, was gibt es da für Kurse, die einem jungen, aufstrebenden Römer bei seiner Karriere helfen könnten?"


    Umbricus sah die Iunia einfach nur zu gerne an. Sie war so schön und charmant und wäre sie nicht mit Sedulus verheiratet, würde er ihr wohl wirklich den Hof machen.

    Umbricus überlegte angestrengt. Pferde. Ob er sich mit Pferden anfreunden konnte? An und für sich mochte er diese Tiere ja eigentlich, aber wenn er an den klapprigen alten Gaul dachte, mit dem er nach Rom gekommen war, musste er schon wirklich gut überlegen ob er sich mit dem Gedanken vertraut machen wollte.


    "Ich würde es mir zumindest gerne einmal ansehen, Sedulus. Es wäre eine Aufgabe und ich käme mir nicht so unnütz vor. Ich will immerhin niemandem zur Last fallen durch meine Anwesenheit und mich nützlich machen." sprach er aus, was er gerade eben für sich beschlossen hatte.

    Umbricus räusperte sich verlegen und holte dann erst einmal Luft, um etwas zu erwidern. "Du hast recht, Serrana. Ich hätte das nicht sagen sollen." stimmte der Germanicus ihr zu und ließ den Abstand, den sie aufgenommen hatte, einfach mal eben so zu ohne ihn wieder zu verkürzen.


    "Na ja, ich will mich ehrlich gesagt nirgends anketten. Schon gleich gar nicht für zwanzig Jahre. Ich weiß einfach nicht wohin mit mir. Ich fürchte, ich bin ein richtiger Taugenichts."

    Mit großen Augen sah Umbricus das ganze Obst an. Das sah ja mal wirklich lecker aus. Vor allem war alles frisch.


    "Bislang bin ich in überhaupt nichts vertreten und hielt mich eher in vornehmer Zurückhaltung, was Vereine und dergleichen anging. - Hast du wohl eine Idee, wo ich mich anschließen sollte?" fragte der junge Germanicus neugierig nach.

    Sim-Off:

    Asche auf mein Haupt, oh Fleisch gewordene Venus! Tut mir leid, dass du so lange warten musstest!


    Umbricus sah Iunia Serrana nun beinahe etwas mürrisch an. "Ich wünschte, ich hätte dich getroffen, bevor du ihn geheiratet hast. Ich hätte dir auch den Hof gemacht. Du bist eine wunderschöne, kluge Frau. Und jetzt hat er dich auch schon geschwängert. - Schwanger wirst du sicherlich nur noch schöner... Wenn du ihm dann auch noch einen Erben gebierst, wirst du für ihn unwiderstehlich...." murmelte der junge Germanicus vor sich hin und hielt sich dann die Hand vor den Mund. Was hatte er da nun wieder kopflos von sich gegeben?


    "Entschuldige, Serrana, das hätte ich nicht sagen sollen!" entschuldigte er sich prompt. "Ich brauche dringend eine anständige Beschäftigung. Vielleicht sollte ich doch den Militärdienst antreten. Ich habe mir sagen lassen, Frauen mögen heldenhafte Soldaten. - Götterdienst für mich? Welchem Gott sollte ich dienen? Mir fiele keiner ein... Das ist ja die Schande."

    Sim-Off:

    Sorry...


    Umbricus folgte einfach dem Gespräch und hörte zu. Ihm fiel ohnehin nicht mehr viel ein, was er hätte sagen können. Es schien hier in Roma kaum einer für ihn Arbeit zu haben. Vielleicht sollte er es doch erst einmal etwas abseits in der Provinz versuchen und sich dort hocharbeiten und dann mit ein wenig Erfahrung zurückkehren?


    Immer wieder sah er hinüber zu Serrena. Eine wunderschöne Frau, verheiratet mit seinem Verwandten und damit für ihn unerreichbar fern.

    "Diese Köchin würde ich auch nicht hergeben wollen. In Ostia war das Essen niemals so gut." kommentierte der junge Germanicus und sah den Senator fragend an.


    "Gibt es irgendwen in Rom, der momentan jemanden gebrauchen kann, der ihm helfend zur Hand geht. Ich kenne mich besonders mit Postverteilung und -beantwortung aus, aber das wird wohl niemanden wirklich helfen. Mit dem Schriftverkehr beschäftigen sich die meisten wohl nach wie vor noch selbst."

    Umbricus lächelte Serrana freundlich an. Sie war wirklich eine Schönheit und schien auch noch äußerst klug zu sein. Schade, dass sie mit seinem Verwandten verheiratet war. Er hätte sie auf der Stelle ebenfalls geheiratet. Sie schien eine wunderbare Persönlichkeit zu sein.


    "Ach, ist doch halb so wild. Wenn es dir nicht gut geht, geht es dir nicht gut. Das sah glaube ich keiner wirklich eng. - Wobei bei mir der Eindruck aufkam, bei dir wäre irgend etwas... im Busch... Ich habe schon viele junge Frauen erlebt, die ähnliche Beschwerden hatten und hinterher hieß es immer, sie wären schwanger." erklärte er ihr mit einem herzlichen Lächeln. "Ich versuche mich einzuleben, aber das ist nicht so einfach. Ich glaube, ich brauche dringend etwas zu tun, sonst fällt mir die Decke auf den Kopf. Ich brauche Arbeit."

    Sim-Off:

    *hust* sorry... *hust*


    Auch Umbricus' Aufmerksamkeit kam vom Gespräch ab, als die bildhübsche Ehefrau von Sedulus hereinkam. Sie sah ein wenig besser aus, mied jedoch den Hasen.


    Schön, dass es dir besser geht. meinte er mit einem freundlichen Lächeln und wandte sich dann wieder seinem Verwandten zu, der fragte, wo sie stehen geblieben waren.


    "Der Senator und ich sprachen gerade über den Stellenmarkt." beantwortete der junge Germanicus die Frage von seiner Seite.