Beiträge von Flavius Aurelius Sophus

    Ich absolviere ein Dreifachstudium mit Nebenfach und studiere Volkswirtschaftslehre im Nebenfach, Jura im Hauptfach, ebenso Rechtsgeschichte und Latein.
    Mein Grundstudium in den beiden Hauptfächern Geschichte und Latein habe ich dieses Semester nach 2 Semestern abgeschlossen und werde im kommenden Semester mein Hauptstudium aufnehmen. An der Graecumsprüfung habe ich erfolgreich teilgenommen, ich bin stolzer Fux einer Burschenschaft geworden, mein Stipendium wurde verlängert und ich habe gut 40 Semesterwochenstunden in diesem Semester mit tadellosen Resultaten überstanden, ebenso die Klausuren der Juristerey. Prädikatsexamen allez!

    Manches Wort kommentierte er mehr in Gedanken, nicht ohne Komik fand er die freie Zeit, am Festlande drängte ihn fortan eher Eile als der Wunsch nach Annehmlichkeit, wenn er in Erledigung von Geschäften steckte - oder in einem jener reizenden Herzenstäubchen, die ihm treffliche Freuden in so großer Zahl anboten, dass er keine Gelegenheit fand, jedes erschöpfend zu erkunden und gerne alle mit in das Schiff gepackt hätte.


    Sim-Off:

    Weiter in den Semesterferien.

    Wie es günstiges Schicksal wollte, standen die Winde nach Meinung der Fachleute günstig. Weil das Meer nach Griechenland allgemein für zahm gehalten wurde, mochte man schließlich auch dem guten Wetter gerne trauen. Sophus opferte noch einmal dem Meergotte und betrat, Brundisium in angenehmer Erinnerung behaltend, am Morgen nach den in der Nacht zuvor abgeschlossenen Verladearbeiten das gemietete Schiff. Eine Weile noch beobachtete er mit etwas Wehmut das entfernte Land am Horizont und ein paar Fischerboote in einiger Entfernung. Dann waren sie, das ferne Italien im Morgenlichte gerade noch erkennend, allein in endlosen Wogen der See. Aurelius war nach einer Weile langweilig geworden. Manche Schrift, die in guter Voraussicht mitgeführt worden war, leistete dann ihre Dienste.


    "Regte sich dein ehrenhafter Stolz nicht gegen meine Worte, sondern gegen deine Taten, dann hättest du alle meine Vorwürfe entkräftet. So aber bleiben sie bestehen. Mögen sie an deinem Gewissen nagen. Das heißet Schande! Ich tue, wozu mein Geist mich befähigt, trage die Früchte meines Handelns, welches dem Gemeinwesen förderlich ist. Und wandle ich durch aufrechte Haltung einen einzigen Krümel zum Mann, so habe ich in einem Jahr mehr geleistet als ein gewisser Bruder in seinem Leben. Dich zu beleidigen liegt mir fern, Durus, denn dazu habe ich weder Recht noch Anlass. Wohl aber habe ich die Pflicht, endlich die Gesinnung eines an sich anständigen Mannes aufzurütteln und deine Empörung zeigt mir dein Ehrgefühl. Wo aber Ehre, da kein Valens!"

    "Du aber stimmst dafür, Durus? Wo ich dich belehrt habe? Du ergehst dich in unrichtigen Ausflüchten? Stehe, worum du dich verdient gemacht hast! Ich fordere dein gutes Gewissen, deine gute Erziehung, deine Einsicht in Notwendigkeiten! Bekenne dich zum aufrechten Manne, den ich noch in deiner Faulheit erkenne!"


    Zitat

    Original von Appius Tiberius Iuvenalis



    Ich bin auch dafür.


    "Wo Faulheit dem Bodensatz zum Amte verhilft, da kann sich das Übel in Person ja kaum seiner boshaften Zustimmung enthalten, nicht wahr? Oh, ihr Götter, gebt mir Kraft! Nicht einmal, um diese Verbrechen gegen alle guten Sitten zu verhindern, sondern, um Eintracht des Brudergeistes zu wahren. Allein, Concordia, mir fehlt der Glaube in deinen Einfluss auf die Übel in dieser Gemeinschaft. So verbiete ich, was ich verbieten kann. Von ganzem Herzen, von ganzer Überzeugung, mit aller Kraft des Guten. Der Krümel Valens schere sich davon! Pfui!"

    Ein Schiff mit ausreichend Laderaum für seine Habseligkeiten aufzutreiben, das auch noch in die gewünschte Richtung fuhr, war gar nicht so einfach und machte die Sache wieder einmal ziemlich kostspielig. Am Ende jedoch, nachdem ein passendes Transportmittel und ein recht kompetent wirkender Mann gefunden war, beschlich Sophus wieder das merkwürdige Gefühl, einen sehr guten Preis bezahlt zu haben. Nicht, dass es ihm besonders lange im Gedächtnis geblieben wäre - Geld hatte er wie Heu, zudem handelte es sich erst einmal nur um eine Anzahlung. So wollte er noch einmal die Annehmlichkeiten des Stadtlebens auskosten, was er auch gerne tat, denn Brundisium hatte schöne Töchter.

    Von Capua aus leistete die Via Appia dann aber gute Dienste, obwohl Sophus Brundisium etwas später als geplant erreichte. Schlimm war das freilich nicht, denn Aurelius gedachte ohnehin, dort ein Weilchen zu bleiben und in aller Ruhe nach einem passenden Schiff für die Überfahrt nach Griechenland zu suchen. Jeden Tag ging er nach dem Hafen, holte zunächst bei der Verwaltung Informationen, bevor er mit ein paar Seeleuten sprach. Von der Seefahrerei verstand er nicht besonders viel - im Jugendalter hatte er sich nicht dafür interessiert und später hatte er zwar dann und wann mit der Marine zu tun gehabt, doch waren solche Kontakte eigentlich immer nur verwaltungstechnischer Natur gewesen -, weshalb er zu der Auffassung kam, es trüge seinen Bedürfnissen am förderlichsten entgegen, die in Frage kommenden Seeleute auf ihre Glaubwürdigkeit hin zu überprüfen und deren Schiffe einer kurzen Inspektion zu unterziehen, welche sich auf gesunden Menschenverstand beschränkte.

    Zitat

    Original von Manius Tiberius Durus
    Durus sah Sophus mit steinerner Miene an.


    "Ich bin sein Fürsprecher. Selbstverständlich hat dieser junge Mann in diesem Alter noch derartige Verdienste vorzuweisen wie du es tust, Aurelius.
    Ich werde auch erklären, warum ich ihn trotz seiner noch geringen Verdienste für diese Bruderschaft empfehle: Die Einstellung ist das, was hier zählt. Tiberius Valens möchte hier der Guten Göttin und damit allen Unsterblichen dienen, wie auch du es tust.


    Es ist wohl bekannt, dass zahlreiche Fratres ihren Pflichten nicht nachkommen, obschon sie zahlreiche Verdienste erworben haben. Verdienste sind das eine, Pflichtgefühl jedoch das andere. Das Pflichtgefühl erkenne ich bei Valens bereits, die Verdienste werden kommen, davon bin ich überzeugt."


    "Deine Einschätzung in allen Ehren, doch was gäbe es für einen pflichttreuen Römer Taten größerer Annehmlichkeit, als in einem Gotteshause nach eigener Überzeugung feierlich vor göttlichen Augen und dem Geiste ehrenwerter Männer Frömmigkeit zu geloben? Aus festem Herzen heraus frei das auszusprechen, was ihm nach der Väter Sitte zum Verdienste geführt hätte, von dem er ja selbst nach deinen Worten ganz frei geblieben ist? Was aber höre ich? Ein jämmerliches Gestammel, ein dreistes NICHTS. Und das nur, weil er selbst bereits als junger Mann seine Fürsprecher hinter sich weiß. Wozu da noch eine Anstrengung unternehmen? Nun, was brennt mir es in der Brust, wo man in der Jugend heutzutage überall diese Lasterhaftigkeit antrifft? Es sollte mich ja nicht mehr angehen, doch ehrliches Bemühen hätte ich dem Valens bereits als Verdienst angerechnet und guten Gewissens hätte ich ihm seinen VERDIENTEN Platz in dieser Bruderschaft gegönnt, so aber verbieten mir meine Überzeugungen , nicht gegen schändliche Umtriebe einzuschreiten: Gegen deine, Valens, der du mit diesem Lebenswandel nicht erfahren wirst, was gerechten Lohn ausmacht, gegen deine, Durus, der du förderst, wo nichts ist, der du für einen Mann Partei ergreifst, der dein bei mir geschätztes Wort nicht verdient hat, schließlich gegen eure, versammelte Brüder, die ihr dazu schweigt - nicht aus stiller Betrübtheit, wie ich fürchte, sondern - es ist unerhört - wohl aus bequemer Billigung."

    Zitat

    Original von Caius Tiberius Valens


    >Es war dein gutes Recht, gegen meinen Beitritt zu stimmen.<


    "DAS ist alles?"


    Entweder war der junge Tiberier auf den Kopf gefallen oder ohne Selbstbewusstsein. Aurelius war empört.


    "Unerhört! Wo aber sind deine Fürsprecher, wenn du zu sprechen nicht in der Lage bist? Nun, wer ist es?"


    Sophus blickte in die Reihen der Brüder.

    Zitat

    Original von Caius Tiberius Valens
    >Ein... verdienter Mann?<


    Caius fuhr sich mit der Hand über das Kinn. Seine Hoffnung, nicht mit unangenehmen Fragen konfrontiert zu werden, war dahin.


    >Ich bin viel zu jung, um mich selbst und heute als einen verdienten Mann zu bezeichnen... Bruder. Doch darum bemüht, dir eines Tages - und lieber früher als später, so denn die Götter wollen - diese Frage mit einem 'Ja' zu beantworten.<


    Aurelius unternahm schon gar nicht den Versuch, seine Verärgerung darüber zu verheimlichen, von einem Kandidaten Bruder genannt zu werden.


    "So hast du keine Verdienste erbracht? Ich nenne es nicht Schande, wohl aber reichlich vermessen, aus dieser Position heraus hier vorzusprechen. Tiberius, der Platz in dieser Bruderschaft ist eine Ehre. Ehre jedoch steht am Ende einer Reihe angemessener Verdienste - oder willst du mich etwa berichtigen, Valens?"

    Die Straßen in solchen Regionen waren erfahrungsgemäß dürftig gepflegt - Wind und Wetter hatten die Pflastersteine umspült, an Hängen waren öfters Erosionsfolgen in Gestalt verschütteter Wegabschnitte aufzufinden und überhaupt vermochte ein unbedarftes Auge bisweilen nicht entscheiden, wo die Straßenränder verliefen - so hoch standen Gräser, allerlei Unkrautsorten und struppiges Buschwerk.
    Auch im ziemlich gepolsterten Wagen verlief dann die Fahrt kaum besonders angenehm, was Sophus bei entsprechenden Wetterverhältnissen dazu bewog, ab und an auf ein Ross zu steigen.
    Wie aber Fruchtbarkeit des Landes, Größe menschlicher Behausungen, endlich Qualität der Reisewege anstiegen, zog er die ursprüngliche Transportform vor. Auf dem letzten Stück nach Brundisium hausierte er mit dem Tross in Unterkünften recht annehmbaren Lebensstandards. Manchmal blieb er mit seinen Dienern gleich ein paar Tage an solchen Orten, denn es mussten einige Besorgungen gemacht werden: Einerseits hatte die bisherige Reise am verwendeten Transportmaterial Spuren hinterlassen - fällige Reparaturarbeiten, nicht jene Flickschusterei am Wegesrand, dauerten eigentlich immer länger als zunächst angenommen -, andererseits konnten Mensch und besonders Tier neue Kraft für den weiteren Fortgang der Reise schöpfen. Letzteres traf auch auf den Herren des Trosses zu, der sich in jenen Rastpausen doch eingestehen musste, noch nicht ganz im Vollbesitz der alten körperlichen Kräfte zu sein.

    Während der Rastzeiten konnte er nicht umhin, stets ein Auge auf die Anbaumöglichkeiten von Feldfrüchten zu werfen. Besonders wenn Ackerland in der Nähe war, prüfte er manchmal sehr genau, von welcher Beschaffenheit Erde, Lage und Bewässerungssysteme waren. Nach und nach konnte er sich des Eindrucks nicht erwehren, dass solche Konstruktionen immer einfallsreicher wurden, je weiter südlich sie lagen.
    Auf den Feldern selber herrschte praktisch kein Betrieb mehr, denn die Ernte war in fast allen Bereichen schon eingefahren worden. Manche Landstriche, besonders hinter Capua, waren arm und verwahrlost. Sophus wunderte das nicht weiter, denn die Böden dort waren doch recht karg, die Winter manchmal zu regnerisch, die Sommer jedoch oft zu heiß. Obgleich bescheidene Viehwirtschaft ein paar Bauern ernäherte, verbrachte Aurelius diesen Teil der Reise ziemlich desinteressiert - wo kein Korn, da kein Geld.
    Fast zwangsläufig wurde es zur echten Herausforderung, angemessene Quartiere zu finden. In diesem Teil der Provinz wollte ihm keines so recht passen, obwohl harte Sesterzen hier auch teuer vergütet wurden. Schließlich bekam ihm die Luft nicht besonders, doch er schöpfte aus der Vorstellung Zuversicht, der launische Meergott möge ihm doch bald eine salzige Brise zuhauchen.

    Rom war in den nebligen Weiten luftiger Ferne entschwunden, göttliches Wohlwollen aber lenkte die Bahnen des reisenden Aurelius fortlaufend nach der Küste.
    Auf den ausgebauten Straßen mochte Sophus gerne im Karren lesen, wenn er aber in ein Schlagloch gefahren war und hölzernes Brechen vernommen hatte, blieb eine recht entzückende Landschaft Zeuge der von handwerklich begabten Sklaven durchgeführten Reparaturarbeiten. Mal schaute ein dichter Wald zu, mal gluckste ein Bächlein zu den Hammerschlägen, dann und wann spottete ein Berg von seiner Höhe herab. Immer jedoch wandelte Sophus durch erbauliches Götterwerk.

    Nach langen Vorbereitungen war nun schließlich der Tag der Abreise gekommen - von seinen Bekannten in Italia hatte er sich bereits verabschiedet, Sklaven und andere Habseligkeiten waren ausgewählt, er fühlte sich wieder ganz kräftig und recht gesund. Jetzt gab es kein Zaudern mehr, der Segen der Götter schien eingeholt, ein wehmütiger Blick zurück war nicht angebracht.
    In der letzten Nacht hatte er erstaunlich gut geschlafen. Während er noch einigen Sklaven letzte Anweisungen erteilte, schritt er langsam durch die Hallen der Villa, ein wenig Zeit nahm er sich sogar zur Betrachtung der Fresken, welche noch sein Großvater hatte anbringen lassen.
    Schließlich aber erreichte er die Karren, welche ihn zumindest bis an die Grenzen des italischen Festlandes bringen sollten. In eine zweckmäßige Tunika gekleidet, nahm er im Innenraum eines für ihn vorgesehenen Transportmittels Platz. Das Wetter für die Abreise war ganz ausgezeichnet und dem Aurelier schien es, als offenbarte jenes angenehme Sommerwetter wohlwollendes Schicksal.

    Sophus nickte zufrieden und schwieg eine Weile. Zurückgelehnt beobachtete er das muntere Treiben einiger Vögel auf den Ästen eines alten Baumes, die dann und wann in lebhaftem Gezeter aufstoben und nach einer Weile auf den sicheren Ort in luftiger Höhe zurückkehrten. Während er so über einige Dinge nachdachte, blickte er kurz auf Cotta und fragte, während er schon wieder mit seinen Blicken am Baume verweilte: "Wie geht es eigentlich deiner Mutter?"

    Etwas später erschien auch Aurelius im Tempel der Eintracht. Er stellte fest, dass die Besprechung der Arvalbruderschaft noch nicht begonnen hatte und gesellte sich zu einer kleinen Gruppe, die bereits zugegen war.


    "Seid gegrüßt, Brüder.", sprach er zu den Männern, die ihm bis auf einen alle bekannt waren.

    Zitat

    Original von Appius Aurelius Cotta
    "Ein Freund will gut gewählt sein, vor allem wenn er über all die charakterlichen Eigenschaften verfügen soll, die Du, Onkel, zurecht angedeutet hast. Sowohl Ursus als auch ich waren lange aus Rom fort; kennst Du vielleicht solche Männer, die uns hier mit ihrem Rat zur Seite stehen könnten?"


    Sophus war mit einigen Bürgern bekannt geworden, mit denen er sich stets gerne unterhalten hatte und ein paar von ihnen würde er auch als enge Freunde bezeichnen, doch er bezweifelte, dass sie die Zeit aufbringen konnten, sich um seine Verwandten zu kümmern - ihm selbst waren Gelegenheiten des Gesprächs in den letzten Jahren bedauerlicherweise recht selten geworden. Er selbst balgte sich natürlich nicht mit unreifen Knaben herum, jungen Männern aber riet er gerne zu, wenn sie es denn wollten - gerade, wenn es Verwandte waren, deren Werdegang ihm dann doch am Herzen lag.


    "Ich fürchte, dir keine Empfehlung geben zu können. Trotz allem beherbergen die Mauern dieser Stadt eine Fülle an Männern, die zu guten Freunden taugen. Und selbst wenn ich abwesend sein mag, stünde ich wohl auf meinen Reisewegen zu einem Briefwechsel zur Verfügung. Einerseits, weil ich über euch Bescheid wissen möchte, andererseits, um eure Befürchtungen und Unsicherheiten in dieser und anderen Fragen abzumildern."


    Zitat

    "Was mich angeht, so arbeite ich mich gerade in die Kunst des Wirtschaftens ein. In meinen Augen ist dies leider ein vernachlässigtes Gebiet in der Erziehung eines Patriziers."


    "Dein Bemühen ist lobenswert. Denke stets daran,dass dir eines Tages vielleicht die verantwortungsvolle Aufgabe zufällt, ein Erbe und großen eigenen Besitz zu verwalten."






    Sim-Off:

    Und das war der


    1000.


    Beitrag im Imperium Romanum!


    :star: