Beiträge von Flavius Aurelius Sophus

    Folgerichtig galt es nunmehr, sich über ein bestimmtes Reiseziel im Klaren zu werden. Ziemlich schnell reifte der Entschluss heran, Nützliches geschäftiger Umtriebe mit Annehmlichkeiten kurierender Wanderlust zu vereinen. Aurelius dachte an verschiedene Orte - zunächst seine Besitzungen in Mantua, denen er schon seit geraumer Zeit keinen Besuch mehr abgestattet hatte. Er hatte noch zu Legionszeiten mit Planungen begonnen, dort eine Landwirtschaft aufzubauen. Seine Ideen hatten jedoch nie die Planungsphase verlassen und er fragte sich, ob es nicht an der Zeit wäre, sie endlich umzusetzen. Auch ländliche Ruhe und gesunde Luft sprachen für einen Ausflug dorthin.
    Ferner dachte er an seine zahlreichen Latifundien auf Sizilien, wo zu dieser Jahreszeit stets ein vortreffliches Klima zu herrschen pflegte. Das Geld, welches diese Besitzungen erwirtschafteten sah er zwar regelmäßig und in eigentlich passabler Menge, doch ab und an konnte es hilfreich sein, den Verwaltern etwas genauer auf die Finger zu schauen.
    Prinzipiell kamen natürlich sämtliche Großgrundbesitze in Frage, die er in fast allen Provinzen des Reiches besaß. Besonders in Kleinasien, Dakien und im nordafrikanischen Raum hatte er in der Vergangenheit kräftig investiert. Fraglich blieb gleichwohl, ob die langen Schifffahrten,welche er dafür zweifellos in Kauf nehmen müsste, seiner Gesundheit besonders zuträglich sein konnten. So beriet er denn im Stillen, was zu tun sei, wägte Vor- und Nachteile ab und konnte sich erst nicht so recht entscheiden.

    Wie er sich auf dem Wege fortschreitender Genesung befand, nahm auch das Zureden seines Leibarztes zu, er müsse in der Tat in gesünderes Klima reisen. In dieser vielmals vorgetragenen Sache verwendete er auch eine so überzeugende Entschiedenheit, dass Aurelius langsam begann, sich den Zwängen besagter Notwendigkeit hinzugeben. Schließlich nahm er sich vor, sobald er wieder recht passabel bei Kräften sein würde, in Lande zu wandeln, welche versprachen, den Annehmlichkeiten des menschlichen Erdenwallens förderlich zuzutragen.

    Die nächsten Wochen hütete Aurelius das Bett, durch die Hände der Sklaven und Ärzte gepflegt. Manche Stunde verbrachte er nun mit Rätseleien, was es mit seiner Gesundheit auf sich haben möge. Stets aber wollte er nur die genehme Erklärung finden, dass er sich wohl überarbeitet hatte und infolge seiner Ruhezeit ganz zwangsläufig genesen müsse. Seine Diäten hielt er ganz manierlich ein, nach einigen Tagen fand er sich doch auf dem Wege der Besserung. Nachrichten über das Reich aber wollte er nicht mehr als nötig hören. Vom Kriege erwartete er angesichts der dort eingesetzten Kräfte ohnehin keinerlei Signale, die zu Jubelstürmen Anlass gegeben hätten, Nötiges aus dem Felde seiner Bewirtschaftungen aber verfolgte er recht genau. Obschon er mit dem Sklaven Tacitus einen soliden Verwalter gefunden hatte, übersah er zwar keinesfalls nicht ausgeschöpfte Möglichkeiten seines Besitzes, war sich jedoch darüber im Klaren, dass eine günstige Einsetzung der verfügbaren Ressourcen nur mit besten Kräften vollzogen werden könnte.

    Der hatte verstanden und geleitete den bleichen Mann mit erbaulichen Worten in unruhiges Dämmern. Niemals wich ein dunkler Schatten aus den Zügen des Aureliers, im Schlafe noch schienen seine Augen auf der Suche nach unbestimmten Gefilden, schwer nur hob sich die Brust bei flachen Atemzügen. Aus Sorge um den Herrn veranlasste der treue Diener die Suche nach dem Leibarzt, der auch in den Abendstunden in der Villa eintraf.
    Im eigentlichen Bette, dorthin hatte man den pater nämlich vor der einbrechenden Nachteskälte gebracht, wurde er aufgerichtet und Gegenstand einiger ratloser Betrachtungen, welche in Speiseempfehlungen und der Forderung nach einem Klimawechsel mündeten.

    Schließlich fand er, es sei angebracht, wenigstens an der Sonne zu verweilen. Langsam schritt er durch die Villa in den Innenhof, sein treuer Sklave Tacitus begleitete ihn mit einer Liege und Polstern. Am Ziele angekommen legte sich der jeder Hoffnung auf Besserung seiner Lage beraubte Mann blinzelnd unter die wärmenden Strahlen. Ermattet faltete er im Liegen die Hände, schloss die Augen und sprach:
    "Ach, mein lieber Tacitus, erzähle mir von Griechenland."

    Beim Mehren des Vermögens zuzusehen verschaffte eine gewisse Befriedigung, doch wahren Lebenssinn und echte Freude hatte Aurelius seit der auf ganzer Linie desaströsen Entlassung aus dem Heerwesen nie wieder verspürt. Bitter war er geworden, in der Nacht plagten ihn panische Schauer der Angst, selten kam er zur Ruhe, vom Alkohol machte er größeren Gebrauch denn je. Maßlose Fress- und Sauforgien hätten ihn durchaus feist werden lassen müssen, doch sein kränkelnder Körper verzehrte auch den letzten Rest, den sein immerfort schmerzender Magen nicht zurückgewiesen hatte. Beschwerden aus dem Knabenalter kehrten zurück - eine ganz vertrauenswürdige Lunge hatte er nie besessen, nun aber legte sie ihm einen röchelnden Husten auf, der fast nie abklang.
    Der Sinn für Temperaturen schien ihm abgekommen - ruhte er, überzog ihn gar Eiseskälte. So war er zum immerwährenden Schreiten verurteilt. In den Räumen der Villa kündigte nur ein ungesunder Husten sein Kommen an, denn seine Füße hatte er, um sie zu wärmen, in dicken Stoff gehüllt.

    Ein flüchtiges Gefühl der Seelenruhe beschlich den Aurelier, als er seine Berechnungen im Geiste nochmals sorgfältig überprüft hatte. Mochte er auch das Schwert nicht mehr führen - im Grunde war er doch immer Soldat geblieben. Nicht nur in Erziehung und Auftreten, sondern auch im Handeln, denn was eines Soldaten Geschäft ist, vom Kriege genährt zu werden, das war nun zu seinem Elemente geworden: Listig Vorteil aus den Konflikten des Reiches ziehen - wohl nicht mit Feldzügen, sondern mit Feldfrüchten. An Raffgier kannte er keine Grenzen, an Bosheit im Geldhandel keine Mäßigung, im Bestechen keine Scheu.

    Wie es dem menschlichen Wesen entspricht, das Ende des Lebens in ferner Zukunft zu suchen, so pflegt es, Dinge fraglichen Vergnügens Tag um Tag zu verzögern in der hoffnungsfrohen Annahme, man möge ihnen durch günstige Umstände einen glücklichen Ausgang verschaffen. Da aber letztere Erwartung in der Tat nur der Hauch sehnsüchtigen Ahnens geblieben sein konnte, betrat denn auch eben jenes zaudernde Wesen des Menschen in Entbehrung jeder Aussicht auf Besserung der Umstände aus Zwängen der Notwendigkeit die Kreise eifrigen Schaffens, welche durch einen Mangel an Schriftstücken und bleiernen Kenntnissen der Menschen nur durch die Kraft eines begabten und geschulten Geistes einer erstrebenswerten Ordnung zugeführt werden konnte.
    So gründlich ist er, dass in den nun anbrechenden Zeiten der Ruhe noch Vergangenes bedacht wird und


    bald schon stand sie vor ihm da,
    die gute Mathematica.

    Zitat

    Original von Lucius Artorius Deturpatus
    ...


    also....


    Und ist es möglich in der Gens Aurelia zu sein ?


    Wie man an diversen Mitspielern zu erkennen befähigt sein dürfte, ist dies prinzipiell möglich. Leider besetze ich freie Plätze momentan nicht mehr.


    "Fein, fein. So werde ich demnach, falls nötig, beim Kaiser vorsprechen."
    Mit der Bestätigung des Präfekten verließ er denn auch wenig später das Officium und auch das Lager, auf einem Wege, dem bereits Privatbesitz vorausgeeilt war.

    Zitat

    Original von Gaius Octavius Victor


    Nur noch umso mehr befremdet sah der Schreiberling den Aurelier an, zuckte dann aber die Schultern udn meldete ihn dem Chef. Kurz darauf kam der scriba wieder aus dem Officium und bedeutete dem Patrizier einzutreten.


    "Du wirst jetzt erwartet, Praefectus Castrorum."


    Der beschloss, die Sache auch in aller Kürze abzuhandeln, nachdem er eingetreten war.


    "So, Präfekt. Ich komme, um meine Entlassung aus der römischen Armee zu erwirken. Besser sofort als irgendwann."

    Zitat

    Original von Gnaeus Agricolus Tarquinius
    Noch immer leben circa 20 bis 25% der Frauen ünter ümstände die für viele unvohrstelbahr sint.
    In Afrika z.b werden Jährlich noch etwa 400.000 jünge Mädchen grausam beschnitten und das nur weil das den Männer Sexuäl gefählt.
    Solange es noch so ist das die Frauen kein gleiche rechten haben denke ich das ein "Frauen Tag" gut ist.


    Und in China ist ein Sack Reis umgefallen. Schön.


    Zitat

    Was bringt einer misshandelten Frau ein Gedenktag?


    Nichts? Aber ein paar notorische Gutmenschen und Weltverbesserer fühlen sich wichtig. :)