Zuerst freute sich Varena, als Verus ihr von seinem neuen Posten erzählte, doch man musst keine Hellseherin sein um zu merken, dass da etwas nicht stimmte. Sie blickte sich um und sah keine Diener weit und breit, weswegen sie näher rückte und eindringlich flüsterte: "Was ist los, Verus? Du freust dich nicht über deine Arbeit, obwohl du nichts mehr wolltest als zurück in den Staatsdienst. Da kann doch etwas nicht stimmen..."
Beiträge von Octavia Varena
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Varena folgte Verus in das Atrium der Casa Germanica. Dies war wirklich eine sehr schöne Behausung, auch wenn sie bis heute nicht wusste, warum er eigentlich nicht in der Casa Decima logierte. Sie drehte sich einmal im Kreis um das ganze Atrium zu begutachten und schmunzelte dann. Sie erinnerte sich an das einzige Mal, als sie mit Aculeo hier in der Casa Germanica gewesen war.
Sie ließ sich auf der Marmorbank nieder und streckte sich dann genüßlich, ehe sie zu Verus aufblickte. "Ich bin schon neugierig. Erzähl doch, was dir widerfahren ist. Hoffentlich nichts Schlechtes oder?"
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Varena flog förmlich in Verus Arme und verweilte dort einige Sekunden, in denen er sie drückte. "Ja, ich hatte endlich Zeit zu kommen." Sie hauchte ihm einen Kuss auf die Wange und löste sich dann lächelnd von ihm. "Lass uns reingehen. Hier auf der Straße wird man nur angegafft." meinte sie leise.
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Varena musste sich ein Schmunzeln verkneifen, weil Victor gleich blass geworden ist bei ihren Karriereplänen. Sie versuchte das Thema recht ernst zu behandeln, aber trotz allem stahl sich ein Lächeln auf ihr Gesicht. "Keine Sorge, Octavius Victor...ich beschäftige mich nur mit schicklichen Dingen. Und es scheint ja auch andere Frauen zu geben, die bei der Acta und der Schola arbeiten. Das wäre bestimmt interessant."
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Varena hatte einige Tage vergehen lassen seit dem nächtlichen Ausflug mit Verus. Es waren Tage voller Anspannung und Unruhe gewesen, aber nun machte sie sich auf zur Casa Germanica. Sie ging den Weg von der Casa Octavia hierher zu Fuß und heute auch alleine. Als sie an der Porta angekommen war, klopfte sie und wartete, dass man ihr öffnen würde.
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Victor hatte gefragt, ob sie Interesse an einem Dienst an den Göttern hatte, aber eigentlich fühlte sie sich nicht dazu berufen. "Nun, eigentlich würde ich mich gerne mit Medizin und Rhetorik befassen, aber als Frau ist das nicht unbedingt schicklich. Vielleicht ergibt sich ja ein anderer Weg für mich. Ich könnte mir durchaus vorstellen, auch einmal für die Schola oder die Acta Diurna zu arbeiten in der Zukunft."
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Der Ianitor rieb sich mit der freien Hand übers Gesicht und nickte dem Boten dann zu. "Willst du hereinkommen und ihn persönlich sprechen oder soll ich ihm die Botschaft ausrichten?" Der Ianitor wollte sich dem Boten des Consuls nicht in den Weg stellen, aber ihm wäre lieber, er könnte sein Nickerchen fortsetzen.
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Der Ianitor saß mal wieder mehr im Halbschlaf herum, denn er war schon ein recht alter Sklave, der ein gutes Mittagsschläfchen genoss. Das Klopfen riss ihn aus seinen Tagträumen von Jugend, Wein, Weib und Gesang. Ein wenig schlaftrunken öffnete er die Klappe an der Pforte und trällerte ein "Ja? Wer da?" hinaus.
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Das rang Varena wieder ein Lächeln ab, es war eine Aussicht und eine Hoffnung. "Also, dann sehen wir uns wieder in der Casa Germanica." Mittlerweile waren sie bei der Casa Octavia angekommen und an dem Fenster saß auch schon Atia, die ungeduldig winkte und ihr zuzischte, dass sie sich beeilen sollte und nicht mitten auf der Straße herumzustehen, während sie Gott und die Welt sehen konnte. Leise hauchte sie "Denk an mich" ehe sie ihm noch einen sanften Kuss gab und dann durch das Fenster wieder hineinkletterte, das Atia hinter ihr schloss.
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Varena hielt Verus Hand fast ein wenig zu fest und sie erwiderte seine Liebesbezeugung nur leise. Eine Weile gingen sie schweigend und als die Casa Octavia näher rückte, wurde es der jungen Frau immer schwerer ums Herz. "Wann werden wir uns wiedersehen, Verus?" fragte sie scheu. Sie wollte Gewissheit haben, auch wenn das nicht so leicht war.
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Varena erwiederte den Kuss sanft und nicht so leidenschaftlich wie sonst. Eigentlich wollte sie lieber hier bleiben und nicht wieder in die Casa Octavia zurückkehren. Aber es ging eben nicht anders, auch wenn sie sich nicht von Verus trennen wollte. Sie hielt sich fast wie eine Ertrinkende an ihm fest und nach einigen Minuten löste sie sich voller Widerwillen von ihm. Sie wirkte ein wenig betrübt als sie sprach "Kehren wir heim...das Morgenrot ist schon da." Mit einem Seufzen griff sie nach seiner Hand und blickte noch einmal ein wenig traurig zum Himmel, der in ein wunderschönes Morgenrot getaucht war.
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Es begann bereits hell zu werden und die Sterne verblassten. Fröstelnd drängte sich die Octavia an Verus, um seine Wärme und Nähe zu suchen. Sie konnte an seinem Gesicht ablesen, dass sie ihm einen Schlag verpasst hatte. Aber sie wollte gerne Kinder haben und nicht kinderlos bleiben. Wenigstens war das Thema nun endlich angesprochen worden und sie war zufrieden mit Verus Antwort. "Wir sollten bald zurückgehen. Die Sklaven werden bald aufstehen und ich will Gerede vermeiden."
Einige Minuten würden noch bleiben, ehe das Morgenrot anbrechen würde und die wollte sie nicht mehr mit Worten verschwenden, sondern einfach nur die Nähe zu Verus genießen. Dies war ihr im Moment mehr wert, als jedes Wort, dass er hätte sagen können.
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Varena hatte die ganze Zeit dem Gespräch der Männer gelauscht und immer mal wieder leise mit Atia geflüstert, um Ofella und Victor nicht zu stören. Als sie angesprochen wurde, setzte sie ein freundliches Lächeln auf. "Ich kann mich nicht beklagen. Ich wurde erst vor kurzem mit einer Diploma von der Schola ausgezeichnet und plane in der nahen Zukunft meine Kenntnisse zu vertiefen. Wer weiß, wo mich dieser Weg noch hinführt." Sie schmunzelte ein wenig und dachte dabei an Verus, über den sie bisher kein Wort gegenüber den beiden Männern verloren hatte.
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Alles Gute auch von mir
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Wegen eines Ausflugs zum Ross Castle und in den Nationalpark von Killarney bin ich bis Sonntag abwesend.
*wink*
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Sie war erleichtert und froh über seine Antwort, denn Krieg war keine Zukunft. Krieg bedeutete nur Tod und Vergangenheit. Fast scheu ergriff sie seine Hand und lehnte ihren Kopf an seine Schulter. "Wir haben noch soviel vor uns. Wenn wir erstmal verheiratet sind, können wir eine Familie gründen und uns ein schönes Leben schaffen. Klingt das nicht viel schöner, als Krieg? Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendjemand gerne das Leben als Soldat wählt und im Feld von kargen Rationen lebt und dem Feind gegenüber treten muss."
Nun hatte sie das Thema Familie doch noch angesprochen. Sie wusste, es war ein wunder Punkt, aber er musste irgendwann zum Thema werden. Sie hoffte, er würde es gut aufnehmen und die Aussicht würde ihn aufheitern.
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Varena runzelte ein wenig die Stirn, als sie seine doch etwas schamhafte Haltung begutachtete. Der Kerl tat ja so, als wäre sie das erste Frauenzimmer in der ganzen Welt, das ihm über den Weg lief. Nunja, sie war auch nur ein Landei gewesen, als sie hier ankam. Innerlich legte sie das ad acta und schenkte sich einen Becher Wein ein und füllte dann auch noch einen zweiten, den sie Ofella zuschob. Er war bestimmt durstig nach der Reise und es war ja nur verdünnter Wein.
"Nunja, es gibt da einerseits Octavius Macer und seinen Onkel Octavius Victor. Beides sehr imposante Gestalten." meinte sie mit einem Lächeln. Sie schnappte sich eine süße Dörrpflaume und meinte dann gelassen. "Und was treibt dich hierher in den Schoß der Familie? Ich selbst bin ja auch noch nicht so lange hier in der Casa Octavia."
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Die junge Frau wirkte im ersten Moment enttäuscht, da es nicht ihr Bruder war, auch wenn diese Hoffnung albern war. Sie versuchte trotzdem ein Lächeln aufzubringen und wies auf eine andere Kline. Atia die mit ihrem Nähzeug auf der Kline saß rutschte schnell zu Varena. "Salve, Octavius Ofella. Ich bin Octavia Varena und ich schätze du wartest auf einen der Hausherrn. Setz dich doch und bedien dich von den Erfrischungen." Auf einem Tisch neben den Klinen stand ein Krug Wein und es gab ein wenig Obst und Kleinigkeiten zum Naschen, die Varena sich vorhin hatte bringen lassen.
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Varena lümmelte gemütlich im Atrium gemeinsam mit ihrer Dienerin Atia, die einen ihrer Umhänge flickte. Diesen hatte sie bei einem stürmischen, nächtlichen Ausflug zerfleddert, den sie wie einen kleinen Schatz als ihr Geheimnis hütete. Währen Atia also nähte, zupfte Varena ein wenig lustlos an ihrer Lyra. Sie hatte wahrlich schon besser gespielt und alles was sie aus ihrer verliebten Traumwelt holte, war ein Klopfen an der Pforte. Sie blickte ein wenig neugierig hinüber, wen der Ianitor dort einließ. Sie kannte den Mann nicht, aber alles was sie hörte war, dass er den Herrn des Hauses holen wollte. Varena wartete gespannt, welcher Hausherr denn nun aufkreuzen würde und wer der Neuankömmling war. Sie hoffte ja noch immer, irgendwann ihren verschollenen Bruder zu treffen, den sie das letzte Mal vor mehr als 10 Jahren gesehen hatte.
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Varean spürte, wie nötig er jetzt Zuspruch brauchte, aber sie wollte ehrlich zu ihm sein. "Es ist leicht ein solches Versprechen zu geben, aber viel schwerer es zu halten. Würdest du in den Krieg ziehen, würde ich halb wahnsinnig vor Sorge werden. Ich möchte gar nicht vor die Wahl gestellt werden, ob ich das Leben einer Soldatenfrau wählen möchte, die mit ihrem Mann zieht oder hier in Roma warte, während ich nicht weiß ob du noch lebst oder in irgendeinem Graben verrottest. Die Götter wissen, dass meine Liebe echt ist und meine Gefühle tief und leidenschaftlich, aber mir wäre lieb, es würde keinen Krieg in unserem Leben geben. Krieg hat noch nie etwas verbessert."
Sie wich dem Thema ein wenig aus, aber sie wusste auch nicht wie sie recht damit umgehen sollte. Ob sie warten würde? Wahrscheinlich schon...ihr Herz würde sie warten lassen. Aber die Ungewissheit und Rohheit eines Krieges ließen sie schaudern.