Der Kaiser hat sich von einem Teil der Soldaten überholen lassen beziehungsweise diese erst gar nicht überholt, als er am Ende der Kolonne der ersten Legion ankommt und sich vor ihm die Feuerwand aufbaut, die sie von der Legio X trennt. Was dahinter vorgeht ist immer noch nicht zu erkennen und Nachrichten sind natürlich auch noch nicht hindurch gedrungen. Ungeduldig verfolgt er die Löscharbeiten, um der Legion einen Weg zu bahnen und endlich der bedrängten Legio X helfen zu können.
Beiträge von DIVUS IULIANUS
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Sorgenvoll nimmt der Kaiser die Meldung entgegen. Es ist genau das eingetreten, was er auf diesem Marsch gefürchtet hat, nämlich ein hervorragend koordinierter Angriff auf die Marschkolonne. Die Legio XII an der Spitze wird ohne Unterstützung der Legio I auskommen müssen, gegen 2000 Mann sollte das zu machen sein. Er nickt dem Legat zu.
"Auxilia der Legio I nach vorne zur Unterstützung der Legio XII! Legio I sofort kampfbereit im Laufschritt in Richtung Kolonnenende abrücken. Die Garde kommt mit mir! Legat, du auch!"
Sein Pferd bäumt sich leicht auf, als er es zur Bewegung animiert. Im Galopp reitet der Kaiser der Legio X entgegen.
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Nachdem alle Soldaten der zweiten Centurie ihre Auszeichnungen erhalten haben, können auch sie abtreten und die nächste Centurie wurd aufgerufen. Die Zeremonie zieht sich so beachtlich in die Länge und die Handwerker der Legion haben eine Menge zu tun gehabt, alle verliehenen Auszeichnungen vorzubereiten.
Nachdem die Legio I bedacht ist, entsteht eine Pause, während die Männer den Platz vor dem Altar verlassen. Nach der Legio I sind die Prätorianer an der Reihe, die eine kleinere Gruppe stellen und daher schon ausgezeichnet werden können, während die letzten Soldaten der Legion noch den Platz verlassen.
Auch hier gibt es einige Auzeichnungen und dazu auch noch einige Umbesetzungen zu vermelden. Unter anderem wird ein Optio namens Caecilius Decius nach vorne gerufen.
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Die Nachrichten über die Ereignisse an der Spitze der Kolonne gefallen dem Kaiser kaum. Zweitausend Parther sind nicht viel, aber für ein Heer in Marschaufstellung schon ein ernstes Hindernis.
"Die Legio XII nimmt so schnell wie möglich Schlachtformation ein und räumt dieses Hindernis aus dem Weg. Wir lassen uns nicht von der Straße vertreiben. Setzt Feldgeschütze ein, falls nötig. Ich rücke mit der Legio I nach."
Er vertraut dem Legaten, dass dieser die Blockade auflösen wird und hat auch kein Bedürfnis, diesen Angriff selber zu führen. An der Spitze der Legio I nachzurücken hatte ebenfalls genug symbolische Bedeutung und würde nicht zeigen, dass der Kaiser sich aus allem heraus hält.
Auf dem Rückweg zur Legio I blickt der Kaiser Qualmwolken am Horizont entgegen.
"Was ist dort hinten los? Gibt es Meldungen von der Legio X?"
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Die fast weinerlich vorgetragene Frage nach den Aussichten für den Legaten überrascht den Kaiser. Über die verwandtschaftlichen Beziehungen zwischen diesem und dem Soldaten ist er nicht informiert.
"Sollte der Legat zu den Parthern gegangen sein, wird ihm die Legio I folgen. Sollte der Legat ins Elysium gegangen sein, werden wir für ihn weiterleben."
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Wieder nimmt der Kaiser den Gruß der aufgerufenen Männer entgegen und nickt ihnen freundlich zu, bevor er den Grund für die Auszeichnung formuliert.
"Centurio, in der Schlacht hast du mit deiner Einheit vorbildlich reagiert und ihr seid den Kameraden der ersten Centurie im richtigen Augenblick treu und mutig zur Seite gestanden. Ihr empfangt dafür Auszeichnungen."
Der Ausrufer lässt erneut seine Stimme erklingen, um für alle Anwesenden auf dem Platz in Worte zu fassen, welche Auszeichnungen nun verliehen werden.
"Für Centurio Flavius Aristides - bronzene Torques.
Für Optio Tallius Priscus - bronzene Armillae.
Für Miles Iulius Sparsus - bronzene Armillae.
Für Miles Decimus Serapio - bronzene Armillae."
Auch hier endet die Liste nicht mit dem letzten Anwesenden, sondern symbolisch für einen Gefallenen kann der Centurio wie der Primus Pilus noch ein weitere Auszeichnung entgegen nehmen.
"Der gefallene Miles Iunius Lucullus erhält post mortem ebenfalls bronzene Armillae."
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Der Kaiser grüßt jeden der ausgezeichneten Soldaten persönlich und hat auf deren Dank hin meist noch ein persönliches Wort übrig, bevor er sich dem nächsten zuwendet.
Nachdem die erste Centurie bedacht ist, wird die nächste nach vorne gerufen, denn die Liste der zu ehrenden ist lang.
"Es treten nach vorne Centurio Flavius Aristides sowie die ihm unterstellten Soldaten Tallius Priscus, Iulius Sparsus und Decimus Serapio."
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Sim-Off: Lass' euch nicht von einem Kaiser verwirren, wenn der mal die Richtung vertauscht.
Die Legio XII ist wie vom Narrator beschrieben vorne, also reitet gerade auch der Kaiser nach vorne. Hab's oben editiert.
Obwohl sie recht schnell reiten, kommen der Kaiser und seine Begleiter nur langsam der Spitze näher, denn der Heerzug ist lang und hin und wieder müssen sie auch stoppen, wenn noch Maultiere mit Gepäck auf dem Weg stehen oder die Sanitäter den Platz für die Erstversorgung brauchen. Der Beschuß ist mal stärker und mal schwächer, es scheinen nicht allzu viele Parther auf den Hängen zu sein. Noch immer ist sich der Kaiser nicht sicher, ob es wieder einmal einer der üblichen Überfälle oder ein größerer Hinterhalt ist.Endlich erreichen ihn Meldungen von der Spitze, über die Blockade auf dem Weg. Gleichzeitig erreichen die ersten Reiter die Hügel und greifen die parthischen Bogenschützen an. Der Kaiser spricht mit zwei Tribunen der Legio XII, die ihm entgegen gekommen sind.
"Wir marschieren erst weiter, wenn der Beschuß auf der ganzen Länge gestoppt ist. Ich will keine zu großen Lücken haben. Die Legio I steht noch, von der Legio X habe ich keine Meldung."
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Der Kaiser nimmt den Gruß des Primus Pilus entgegen und nickt den Männern wohlwollend zu.
"Primus Pilus, in der Schlacht haben deine Männer und du die Stellung der Legio I tapfer verteidigt und unsere heiligen Feldzeichen sorgfältig geschützt. Ihr empfangt dafür Auszeichnungen."
Für alle Anwesenden auf dem Platz, die aus der Ferne nicht viel erkennen können, gibt ein Ausrufer bekannt, welche Auszeichnungen die Soldaten erhalten.
"Für Primus Pilus Artorius Avitus - bronzene Torques.
Für Optio Artorius Imperiosus - bronzene Armillae.
Für Signifer Iulius Licinus - bronzene Armillae."
Die Liste setzt sich fort, doch auch als alle nach vorne getretenen Männer eine Auszeichnung erhalten haben, ist die Prozedur noch nicht beendet.
"Der gefallene Aquilifer Aquilius Primus erhält für seine Leistungen post mortem bronzene Torques."
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Von seiner Position an der Spitze der Legio I aus beobachtet der Kaiser, wie die Legionen zu beiden Seiten des Weges einen Schildwall bildet und die Kavallerie sich die Hänge hinauf bewegt. Er macht ein nachdenkliches Gesicht, irgend etwas scheint ihn zu beunruhigen. Auf seinen Wink hin nehmen einige seiner Gardisten ihre Schilde herunter. Der Beschuß scheint nicht in ihre Richtung zu gehen, dabei ist der Kaiser und sein Stab eigentlich recht gut auszumachen. Halblaut wechselt er einige Worte mit Offizieren der Garde, der Schlachtenlärm ist hier nicht allzu laut.
Plötzlich kommt Bewegung in die Gruppe. In beide Richtungen des Heerzuges setzen sich Melder mit hoher Geschwindigkeit in Bewegung. Signalhörner erschallen, Befehle werden gerufen.
"Gasse verbreitern! Weg freimachen! Der Kaiser reitet durch!"
Die ersten Gardisten reiten los, soweit es der Weg zulässt schon in leichtem Trab, der Kaiser folgt wenig später, in Richtung der Spitze des Heerzuges. Was dort bei der Legio XII tatsächlich passiert, ist immer noch nicht bis zum Kommandostab vorgedrungen.
/edit: Richtung geändert, die Legio XII ist ja vorne...
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Nachdem der neue Kommandeur der Legio I gesprochen hat, tritt wieder der Kaiser nach vorne, um nun die geplanten Auszeichnungen vorzunehmen.
"Soldaten und Offiziere, in der vergangenen Schlacht habt ihr alle Großes geleistet. Nun ist es an der Zeit diejenigen auszuzeichnen, die sich besonders hervor getan haben."
Gruppenweise werden nun Soldaten nach vorne beordert, um ihre Auszeichnungen zu empfangen.
"Es treten nach vorne Primus Pilus Artorius Avitus sowie die ihm unterstellten Soldaten Vocontius Archias, Artorius Imperiosus, Iulius Licinus, Aburius Marcellus, Poenius Decius und Epidius Iubellius."
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Fast mittendrin steckt der Kaiser, der bei der Legio I reitet, als der Angriff beginnt. Er reitet nur mit Rüstung, ohne Schild. Die Männer seiner Leibgarde reißen die Schilde hoch und schirmen ihn so gut es geht ab, nehmen ihm damit aber auch einen Teil der Sicht auf das Geschehen. Aber die Lage ist ohnehin eindeutig genug, die Offiziere beginnen bereits mit den richtigen Reaktionen. Dass der Angriff auf die Legio I nur ein Teil ist und die Legio XII dahinter in noch größere Bedrängnis geraten könnte, kann der Kaiser natürlich nicht sehen. Er wendet sein Pferd, um das Geschehen wengistens vor sich zu haben.
"Schildwälle! Verteidigung! Auxilia die Hänge hoch! Meldung an die Legio X!"
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Der nächste Tag kommt, so zuverlässig wie der Lauf der Sonne ist, doch die geplante Zeremonie der Verleihung von Auszeichnungen wird durch andere Ereignisse gestört. Es kommt zu Verzögerungen, der Plan wird geändert, der Kaiser muss sich seine Worte nur überlegen. Er muss zur gesamten Legio I sprechen, was trotz ihrer reduzierten Größe auf freiem Feld unmöglich ist und trotzdem möglich gemacht werden muss. Die gesamte Legion wird zum Antreten gerufen und jedem wird auffallen, dass ihr Kommandeur fehlt.
"Soldaten und Offiziere der Legio I Traiana Pia Fidelis! Es war meine Absicht, euch heute hier zusammen kommen zu lassen, um eure Verdienste in der Schlacht zu loben und diejenigen auszuzeichnen, die sich besonders hervor getan haben. Es ist dies immernoch mein Plan und doch gibt es Mächte, die alles andere unscheinbar werden lassen. Die Götter sind es, die uns heute auf eine Probe stellen, die unsere Treue und unser Vertrauen prüfen wollen. Gestern haben wir ihnen hier für den Sieg gedankt und geopfert und schon heute fordern sie ein neues Zeichen von uns. Euer Kommandeur Decimus Livianus ist heute von einem Ausritt nicht zurück gekehrt. Es besteht weder Anlass zu der Annahme, dass er tot ist noch können wir darauf hoffen, dass er vor Ende dieses Tages in das Lager zurückkehren wird."
Damit ist klar, dass die Legion eine neue Spitze bekommen muss.
"Das Kommando im Lager führt der Praefectus Castrorum. Darüber hinaus wird die Legion Tiberius Vitamalacus unterstellt."
Er wendet sich mit militärischem Gruß an diesen.
"Legatus. Möchtest du zu deiner Truppe sprechen?"
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Die Gesichtszüge des Kaisers versteinern für einen Moment, als er die Meldung hört. Keine Geste drückt aus, dass er für diese Meldung dankt, weder gegenüber dem Soldaten noch dem Tribun. Der Kaiser atmet hörbar aus und ein.
"Die Götter stellen und auf eine Probe. Und der Legat war offenbar unvorsichtig oder die Kundschafter schlecht. Das eine muss der Legat verantworten. Wir müssen uns vor den Göttern bewähren."
Den Feldzug schon in Edessa zu beenden kommt nicht in Frage. Zumal ein entführter Legat davon ganz sicher nicht zurück kommen würde. Womit hatte alles begonnen? Mit einem Offizier in parthischen Händen, der zurück nach Rom gelangen konnte. Und nun wieder, ein Offizier mutmaßlich in parthischen Händen. Eine Schlacht geschlagen, eine Stadt genommen und doch kein Fortschritt.
"Der Feldzug muss weiter gehen. Speculatores sollen die Spur aufnehmen. Was immer sie finden, es muss verfolgt werden. Die Armee zieht weiter, das Ziel bleibt bestehen. Wenn die Parther den Legaten der Legio I nehmen, muss die Legio I zu den Parthern gehen."
Er wendet sich an den Reiter.
"Wegtreten, zurück zu deiner Turma und zu niemandem ein Wort."
Dann wendet er sich an den Tribunen.
"Ich gebe es selber bekannt. Danach kommt Arbeit auf dich zu."
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Würdigen Schrittes bewegt sich der Kaiser durch die Straßen von Edessa, gekleidet in der Rüstung des Feldherrn. Aufmerksam schaut er sich um, um einen Eindruck von Menschen und Stadt zu bekommen, bevor er dem Satrapen entgegen tritt. Der Prunk ist auffallend, wie man es für orientalische Städte berichtet und der Satrap macht einen stolzen Eindruck auf den Kaiser.
"Ich danke dir für deine Willkommensgrüße, Satrap und Herr von Edessa. Auch wenn sich unsere Truppen auf dem Schlachtfeld gegenüber standen und man uns den Zugang zur Stadt nicht freiwillig gewähren wollte, so freut es mich doch, dass ich diesen Raum als willkommener Gast und nicht mit dem Schwert in der Hand betreten kann. Die Gastfreundschaft und Würde der Stadt Edessa wird sicher nicht nur von mir, sondern ganz Rom geschätzt und gelobt werden. Besonders, da wir auch die sorgenvollen Worte vernommen haben, die das Wohl der von euch so sehr geschätzten Pferde betreffen. Ich werde die Bitte um die Befreiung von dieser Seuche zu gegebener Zeit in meine Gebete einschließen, denn es wäre schade um die Stadt Edessa, sollte sie daran zugrunde gehen."
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Der Kaiser hat zwar ohnehin keine andere Wahl, als den Weg über diese Handelsstraße zu nehmen, aber er ist auch nicht unzufrieden damit. Das Heer kommt nicht schnell, aber zügig vorwärts, denn die Strecke wird wohl seit jeher von Karawanen genutzt und gewährt somit ein bequemes Weiterkommen. Der Weg der römischen Legionen ist damit zwar seit Tagen vorhersehbar, aber trotz der kleineren Überfälle sicherer als durch unwegsames Gelände abseits der Handelsroute. So findet der Kaiser trotz ständiger Wachsamkeit sogar Zeit für einige Briefe aus Rom, die seine Stimmung aber alles andere als bessern. Die Zeichen scheinen ungünstig zu stehen, aber an einen Abbruch des Feldzuges ist hier, mitten im Feinedesland, nicht zu denken.
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Kein Sieg kann ohne die Zustimmung der Götter errungen werden und vor jeder Schlacht wird ihre Zustimmung zu dem Aufeinandertreffen eingeholt. So entspricht es auch dem Brauch, ihnen nach der Schlacht für die hilfreiche Unterstützung zu danken. Einen großen Feldaltar haben die Soldaten zu diesem Zweck vor den Toren Edessas auf dem Feld errichtet und einige Tiere als Opfertiere in der Stadt zusammen getrieben.
Der Kaiser persönlich leitet das Opfer, einige Offiziere der Legionen assistieren ihm und die Signalbläser der Legionen sorgen mit ausgefallen sanften Tönen für die nötige musikalisch Untermalung, während die metallbeschlagenen Bänder an den Feldzeichen leicht hin und her schaukeln und gelegentlich leise klingend gegen die metallenen Zierscheiben stoßen. Das Voropfer ist bereits dargebracht worden, auf einem kleinen Platz in der Stadt, von dem aus sich die Prozession nun zum Feldaltar bewegt. Für die Bevölkerung der Stadt Edessa auch eine Gelegenheit, den Kaiser und neuen Herrn der Stadt einmal nicht als militärischen Führer zu erleben, auch wenn die Straße von Soldaten der Garde massiv abgeschirmt ist.
Größere Mengen Wasser sind herbei geschafft worden, um die Handwaschung und die rituelle Reinigung der anwesenden Soldaten durch Besprengung mit Wasser durchzuführen. Der Tag neigt sich schon dem Ende entgegen und trotzdem sind die Spitzer für viele eine willkommene Erfrischung, bevor kräftige Stimmen zum Schweigen aufrufen, um den Ablauf der Zeremonie nicht zu stören. Am Altar werden die Opfertiere von Soldaten festgehalten, während der Kaiser jedes einzelne persönlich weiht und mit dem Opfermesser rituell entkleidet.
"Vater Iuppiter und Kriegsherr Mars! Hört uns an!
Unsere Vorfahren sind gegen die Karthager in den Krieg gezogen und ihr habt ihnen einen Sieg geschenkt. Unsere Vorfahren sind gegen die Gallier in den Krieg gezogen und ihr habt ihnen einen Sieg geschenkt. Unsere Vorfahren sind gegen die Briten in den Krieg gezogen, und ihr habt ihnen einen Sieg geschenkt. Unsere Vorfahren sind auch schon einmal gegen die Parther in den krieg gezogen, und der große Augustus, den wir nun als göttlich verehren, konnte siegreich davon berichten.
Vor wenigen Tagen haben wir euch um einen weiteren Sieg gegen die Parther gebeten und ihr habt uns nicht enttäuscht. Wir haben gemäß dem Brauch vor der Schlacht ein Tier geopfert und euren Willen erkundet und sind euren Rastschlägen gefolgt.
Nun stehen wir erneut hier, auf dem Feld unseres Sieges und bringen euch zum Dank ein weiteres Opfer dar, wie es die Sitten erfordern. Nehmt es an als Zeichen unserer Dankbarkeit und Treue, mit der wir eure Treue vergelten, damit dieser Bund auf ewig weiter bestehen möge und wir nach jedem weiteren Sieg erneut dankbar und glücklich vor euch treten dürfen."
Mit fester Stimme gibt der Kaiser dann die Anweisung, die Tiere zu töten und das Opfer damit zu vollziehen. Die Innereien erweisen sich, den Umständen einer besetzten Stadt entsprechend, als ausreichend makellos und damit als Abbild des Sieges, der viele römische Opfer gekostet hat. So wie dieser Sieg sie letztlich hierher geführt hat, wird auch das Opfer letztlich als erfolgreich beendet und das Fleisch an die Truppen verteilt.
Der Kaiser verlässt das Feld wieder mit seinen Offizieren, um am nächsten Tag an derselben Stelle die Verleihung von Auszeichnungen vorzunehmen.
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Der Kaiser, der soeben einige Vorbereitungen für den Tag abgeschlossen hatte, nimmt die Meldung des Tribunen zunächst sprachlos entgegen. Regungslos schaut er ihm ins Gesicht.
"Ihr seid euch absolut sicher, dass der Legatus nicht nur aufgrund der Umstände auf einem anderen Weg zurück ins Lager ist?"
Eine Falschmeldung über einen verschwundenen Legaten zum jetzigen Zeitpunkt könnten verheerende Folgen haben.
"Die für heute angesetzte Verleihung von Auszeichnungen wird um zwei Stunden verschoben. Bis dahin will ich wissen, was mit dem Legaten passiert ist. Wo sind die Männer, die ihn begleitet hatten und sein Verschwinden entdeckten?"
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Der Kaiser ist sehr zufrieden, dass die Verhandlungen nun doch ein so rasches Ende gefunden haben. Er nickt Aelius Quarto anerkennend zu und gibt einigen Offizieren in seiner Umgebung einen Wink, ihn zu begleiten und der Einladung des Unterhändlers zum Betreten der Stadt zu folgen.
"Gute Arbeit, Aelius Quarto. Wenn wir in den Stadt auf den Satrapen treffen, werde ich dir nach einigen Worten zu Beginn auch die Verhandlungen überlassen, sofern es noch einmal zu solchen kommen sollte. Ich bin gespannt, was man uns in der Stadt für weitere Schauergeschichten auftischt."
Die Garde erhält Anweisung, dem Kaiser in die Stadt zu folgen, während die Legionen vor der Stadt mit der Errichtung des Lagers und eines großen Feldaltares beginnen können.
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Die Ziele des Kaiser auf dem weiteren Weg sind klar und nicht allzu kompliziert. In Edessa hatte er nur den Satrapen und dessen Armee angetroffen, verstärkt um einige Söldner. Das war nicht die parthische Armee, wegen der er gekommen war und die die Grenzen Roms ernsthaft bedroht hatte. Surenas scheint sich wieder zurück gezogen zu haben und der Kaiser hat nicht vor, ihn dadurch so einfach entkommen zu lassen. Wenn die Parther schon auf dem Schlachtfeld eine Taktik aus Angriff und Rückzug wählen, anstatt sich der Schlacht zu stellen, dann sollen sie es nicht mit ganzen Armeen an der römischen Grenze ebenso machen.
Bis nach Dura Europos wird der Weg wohl mindestens noch führen müssen, auch wenn das Gelände und die ständigen Störaktionen der parthischen Truppen an den Kräften zehren. Immer wieder sind es nur kleinere Verluste, meist bei der Auxilia, aber sie summieren sich. Dafür ist aber auch schon mehr als die Hälfte des Weges geschafft und solange sich die parthische Armee in der Nähe aufhält, gibt es Chancen auf eine Feldschlacht oder darauf, sie in einer Stadt zu stellen und zu belagern, wenn sie sich dort versorgt. Die nächste Chance ist Circesium, das bald erreicht ist.