Das würde wohl noch einen Heidenspaß bringen mit dem Sklaven. Das merkte er binnen wenigen Minuten, eigentlich wusste er es schon, als er ihn da oben stehen sah und sprechen hörte. Aber er war auch nur bis zu einem gewissen Grad bereit so ein Benehmen zu tolerieren. Obwohl der Sklave ihn etwas gefragt hatte, in einem Ton und mit mangelndem Respekt, schwieg er und musterte diesen nur mit einem Blick, der deutlich machte, dass er sein Verhalten geringschätzte. Erst als das Essen und das Trinken kam, er ein wenig gegessen und getrunken hatte, erbarmte er sich der Neugierde des Mannes. "Mein Name ist Marcus Artorius Celer und Du wirst mich zukünftig mit Herr ansprechen," sagte er streng. "Tust Du es nicht, wirst Du früher oder später damit rechnen müssen für Deine Respektlosigkeit entsprechend behandelt zu werden." Das er nicht das Wort bestraft aussprach war aber auch das Einzige. "Ich lebe und arbeite in Mantua in der Verwaltung. Mantua liegt im Norden Italias und ist Sitz der Legio I. Du wirst dort ebenfalls leben und zwar in meinem Haus, wo Du alle Dienste vollziehen wirst, die ich Dir auftragen werde. Dies kann von einfacher Arbeit im Haus bis Botendienste in ganz Italia gehen. Wobei ich Dir schon jetzt sage, dass Letzteres nur passieren wird, wenn ich das Gefühl habe, dass ich Dir zu hundert Prozent vertrauen kann. Momentan hast Du noch nicht einmal ein Prozent erreicht." Die Strenge in seiner Stimme, der Ernst und die Art der Worte waren selbst für ihn ungewohnt aber er fühlte sich dabei jetzt nicht mal im Ansatz schlecht.
Nach einem weiteren Schluck aus dem Becher fuhr er fort. "Du solltest Dir Respekt und Höflichkeit angewöhnen, dann hast Du vielleicht auch die Möglichkeit auf ein angenehmes Sklavendasein. Tust Du das nicht, wirst Du Dir wahrscheinlich noch wünschen, Du wärst bei dem Händler geblieben." Er lehnte sich zurück und hielt den Blick immer noch auf den Sklaven. "Hier wirst Du die Ehre haben in meinem Zimmer, auf dem Fußboden zu schlafen. Es ist bereits alles mit dem Wirt besprochen, so dass Du dort eine saubere, wenn auch harte und enge Schlafstatt finden wirst. In Mantua gibt es in meinem Haus einen eigenen Raum. Aktuell bist Du noch mein einziger Sklave, doch gehe ich davon aus, dass dies nicht mehr lange der Fall sein wird. Benimmst Du Dich gut, erweist Respekt, Höflichkeit und noch diverse andere Dinge, tust was man Dir sagt und zeigst Loyalität, lässt sich im Zweifel auch darüber reden, dass Du eines Tages den Sklaven vorstehen wirst. Gelingt Dir all dies nicht... nun, ich denke, Du weißt, was das bedeutet." Damit nahm er einen weiteren Bissen und kaute entspannt, während er wartete, wie der Mann wohl reagieren würde.